Deutsche Opel-Standorte
Opel: IG Metall beklagt Konzeptlosigkeit
Seit Monaten verhandeln die IG Metall und das Opel-Management über eine Zukunftsstrategie für die deutschen Opel-Standorte. Ursprünglich sollte bis 26. Oktober eine Einigung erfolgen.
"Ich sehe bis heute kein fertiges Konzept, das die Tarifkommission am kommenden Freitag überzeugen könnte," sagte der nordrhein-westfälische IG-Metall-Chef Knut Giesler der "WAZ“. Es gebe auch keine Signale dafür, dass zeitnah über die Zukunft des Bochumer Opel-Werks nach 2016 entschieden werde.
"Wir reden mit einem Management ohne überzeugende Strategie", sagte Giesler. "Es fehlen auf der Gegenseite die produktiven Ideen, wie es mit Arbeitsplätzen und Standorten bei Opel weitergehen soll." Experten halten die Schließung mindestens eines Werks für unvermeidlich; Bochum war mehrfach im Gespräch.
"Doch so lange kein Schloss drauf ist, bleibt das Werk auf und es lohnt sich zu kämpfen", erklärte Giesler. Zuletzt musste das Opelwerk Bochum wegen der guten Auftragslage seine Jubiläumsfeier mehrfach verschieben; derzeit wird an allen Wochenenden durchgearbeitet.
Betriebsräte gehen auf Konfrontation
Mittlerweile geht die IG Metall auf Konfrontationskurs: Unter der Überschrift "beschränkt geschäftsfähig" beklagt die IG Metall in einem internen Mitteilungspapier die angebliche Konzeptlosigkeit der Opel-Führung, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
In dem Papier klagen die Betriebsräte dem Bericht zufolge, dass die Geschäftsleitung auf ihre Vorschläge nicht eingehe. Es gebe keine Zusagen zum Erhalt von Arbeitsplätzen, "weder für die Produktionsstandorte Bochum, Eisenach, Kaiserslautern und Rüsselsheim noch für den Entwicklungsstandort Rüsselsheim und das Testzentrum Dudenhofen", zitiert das Blatt aus dem Schriftstück.
Quelle: DAPD
Das die auch nie mal etwas Feingefühl an den Tag legen. Viele der "schlechten Nachrichten" scheinen aus der Ecke IG-Metall bzw. dem Betriebsrat selbst zu kommen.
Ich habe es schon oft geschrieben: Das schädigt mehr als das es nutzt ! Sowas kann man auch "intern" besprechen und sowas ist bestimmt nichts was in die Zeitung sollte 🙄 ... jedenfalls nicht in diesem Stadium der Verhandlungen. Es passt auch überhaupt nicht in die momentan eh schon angespannte Situation.
Ich bin ja ein Fan von Gewerkschaften aber manchmal ... 😤
Vor allem ..
Die paar Tage hätte man jetzt echt noch warten können.
@ Edroxx: Kann Dir diesbezüglich leider nur zustimmen.
Was man in den letzten Monaten als Verlautbarungen der IG zum Thema Opel zu hören bekam, grenzte schon fast an Arbeitsplatzvernichtung. mpov!
Auch ich kann dieses penetrante Vorgehen der Gewerkschaft und den Arbeitnehmervertreter nicht für gut befinden. Das schadet dem Image der Marke Opel mehr, als es ihm nutzt. Besonders in der jetztigen schwirigen Marktentwicklung im Automobilbereich wird selbst Opel noch keine genauen Aussagen treffen können, da keiner weis wo denn die Zukunft in ein paar Jahren hingeht. Es wird sich keiner trauen Aussagen über das Jahr 2016 hinaus zu treffen. Manchmal ist es leider so, dass man Arbeisplätze kürzen bzw. Standorte schließen muss, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, besonders wenn Überkapazitäten vorhanden sind. In Zeiten der Globlisierung muss man damit rechnen, dass Produktionsstandorte ins Ausland verlagert werden. Da ist wiederum unsere Politik gefragt...
Hello,
Die opel geschäftsführung kann ja beim besten willen nichts mit dem betriebsrat vereinbaren, da sie ja wie das kaninchen auf die schlange starrt, und wartet was GM mit PSA über opels zukunft vereinbart.
Da wäre jede vorherige vereinbarung mit dem br nur ein unnötiges hindernis.
Spannende zeiten liegen vor uns.
Gruß,
Z4Isthier
Der Betriebsrat wird schon seine Gründe haben. Welche das sind können wir nur erahnen. Vermutlich macht die Geschäftsführung Druck und will Zugeständnisse von den Arbeitnehmern. Und die wollen natürlich nur dann entgegenkommen, wenn die Werke nicht geschlossen werden. Sinnigerweise ist ja das am stärksten gefährdete Werk in Bochum dasjenige, welches momentan am besten ausgelastet ist. Dass in der aktuellen Lage mit harten Bandagen gekämpft wird, überrascht keineswegs.
Das die Gewerkschaften selbst kein Konzept haben, um ihre Aufgaben zu machen, für die sie da sind, verraten sie lieber nicht, stattdesen werden Phrasen gedroschen, um von eigenem Totalversagen abzulenken.
Sonntagmorgen um die Zeit schon Kneipenstammtisch. 🙄
Dass die Mitarbeiter schon einige Federn gelassen haben um ihren Arbeitsplatz zu erhalten ist ja kein Geheimnis.
Dass Lohnverzicht keine Arbeitsplätze schafft und diese höchstens mittelfristig sichert weiß man aus Erfahrung.
Die IG-Metall weiß sehr gut um die Situation GM-Opel Bescheid.
Was beklagt wird ist einfach, dass seitens des Opel-Managements immer wieder Forderungen an die Belegschaft erfolgt sind, die Mitarbeiter auf Lohn verzichtet haben, Kurzarbeit gemacht haben, auch auf Dinge wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld verzichteten und selbst nach alldem immer noch kein Konzept der GL auf dem Tisch liegt.
@ Edroxx
Ich hätte auch gesagt, man hätte da doch noch ein paar Tage Zeit haben können.
Andererseits steht der Termin ja scheinbar nicht erst seit gestern und er wurde von beiden Seiten vereinbart.
Generell beurteile ich das Verhalten von Gewerkschaften durchaus kritisch, aber im Falle Opel sehe ich primär ein Managementproblem - teilweise in Rüsselsheim, aber mehr noch in Detroit.
Was heisst Stammtisch, wenn sich die Gewerkschaften auf diese Art äussern gefährden sie weitere Arbeitsplätze und Existenzen der Mitarbeiter, statt sich mit dem Unternehmen über Lösungen zu unterhalten.
Möglicherweise haben die Arbeitgeber in Sachen Werksschließungen dem Betriebsrat die Pistole auf die Brust gesetzt und jetzt wehren die sich eben auf diese Art und Weise.