Prognose: Wertentwicklung Old- und Youngtimer
Opel Kadett A, VW Bus und Porsche 911: Diese Autos verdienen Geld
Bei alten Autos geht es um ein gutes Timing: Wer zum richtigen Moment kauft, kann viel Geld verdienen. Diese Prognose zeigt, welche Oldies wohl an Wert gewinnen werden.
Berlin – Wer im Januar 2010 einen Renault R4 gekauft hat, der freut sich über die aktuellen Preise. Denn in knapp sechs Jahren stieg der Wert des Kleinwagens von etwa 3.000 auf gut 5.000 Euro, also um 73 Prozent. Mittlerweile fällt der Kurs wieder. Spekulanten sollten verkaufen: Wahrscheinlich wird der R4 weiterhin an Wert verlieren.
Das geht aus der gemeinsamen Prognose der Gebrauchtwagenplattform "Mobile.de" und das Nachrichten-Magazins "Focus.de" hervor, die sich mit der Preisentwicklung von Young- und Oldtimern befasste. Die Daten entstanden nach diesen Parametern:
- Mobile.de beobachtete fast sechs Jahre lang die Durchschnittspreise vieler Autos
- Berücksichtigt wurden alle Fahrzeuge mit 1.000 bis 200.000 Kilometern Laufleistung und mindestens fünf aktiven Inseraten
- Ausgewertet wurden vor allem Youngtimer, außerdem einige Oldtimer
- Die Daten sind in vier Kategorien gegliedert: 1.000 bis 10.000 Euro, 10.000 bis 25.000 Euro, 25.000 Euro bis 50.000 Euro, mehr als 50.000 Euro
- Die erhobenen Daten berücksichtigen ausschließlich die Angebotspreise. Tatsächlicher Kaufpreis, laufende Kosten, Reparaturen und Wartungen tauchen in der Statistik nicht auf
Youngtimer-Preisprognose: Diese Autos solltet Ihr kaufen
In der günstigsten Preisklasse empfiehlt die Statistik vor allem die Modelle Opel Kadett A, Audi V8 und Alfa Romeo GTV. Besonders der Rüsselsheimer könnte ein lukratives Schnäppchen werden: Vor fünf Jahren fiel sein Wert um gut 50 Prozent. Langsam rappelt er sich wieder auf, liegt aber meist unter der 4.000-Euro-Marke. Prognose: Der wird teurer.Zwischen 10.000 und 25.000 Euro fahren einige Youngtimer seit Jahren ohne große Wertänderung. VW Käfer und Lancia Flavia kosten seit Jahren ungefähr das Gleiche. Der BMW 2002 hingegen zeichnete hingegen interessante Kurven in die Statistik, mit Tendenz zur zukünftigen Wertsteigerung. Renault R5, VW T2 und Alfa Romeo Giulia könnten ebenfalls wertvoller werden.
Die Preisklasse von 25.000 bis 50.000 Euro gehört vor allem deutschen Klassikern und amerikanischen Muskeln: Chevy Chevelle, Dodge Charger und Pontiac GTO entwickeln sich gut und könnten im Wert weiter steigen. Außerdem für Anleger interessant: Audi Quattro, Porsche 928 und der französische Exot Renault Alpine A310.
In der Preisklasse ab 50.000 Euro konkurrieren die üblichen Verdächtigen. Der Ferrari F40 hält seinen Preis von gut einer Million Euro, der Porsche 959 stagniert bei etwa 360.000 Euro. BMW Z8 und Porsche 911 der Baureihe 993 steigen vermutlich stark, der Ferrari Testarossa etwas schwächer. Neuzugang in dieser Klasse: Mobile.de beziffert den „Zurück in die Zukunft“-Star DeLorean auf 52.388 Euro. Laut unseres DeLorean-Experten gibt es Modelle in ausgezeichnetem Zustand aber günstiger. Kritisch: Aktuell schwimmt der Wagen auf einer Hype-Welle anlässlich des 30. Film-Jubiläums.
Finger weg: Nichts für Spekulanten
Fans halten manche Autos längst für Klassiker. Trotzdem schwächelt der Markt. Opel Kadett C und Manta B könnten im Preis fallen. Einige Versionen des VW T3 ebenso. Die erste Baureihe des Audi TT kostet mittlerweile weniger als 8.000 Euro und wird vermutlich an Wert verlieren.
Das größte Risiko im ganzen Feld trägt der Land Rover Serie III. In den vergangenen Jahren schwankte sein Wert zwischen 8.500 und 9.400 Euro, aktuell geht es bergab. Des Weiteren eignen sich VW Käfer Cabriolet, Ferrari 246, VW Passat sowie das Mercedes W124-Coupé derzeit nicht als Geldanlage.
Einzelauswertungen: VW Bus, Porsche 911 und Land Rover
Interessant: Bei der T-Reihe von VW kommt es zum Teil auf den Aufbau an. T1 und T2 steigen seit Jahren in allen Varianten – ein Geheimnis ist das längst nicht mehr. Ein T3 empfiehlt sich hingegen als Multivan. Dem Caravelle hingegen droht eine Talfahrt.
Alte Porsche 911 werden nicht günstiger. Das gilt mittlerweile auch für die „Spiegelei“-Generation 996: Die Preisprognose sagt zumindest einen Werterhalt voraus. Frühere Modelle werden teurer. Mobile.de-Chef Malte Krüger empfiehlt eine Investition: „Der Porsche 911 ist eine Sportwagen-Ikone und gleichzeitig eine sinnvolle Geldanlage. Es lohnt sich dabei, auf die genaue Baureihe zu achten. Vor allem der Durchschnittspreis des Porsche 993 ist in den vergangenen fünf Jahren stark gestiegen, insgesamt um 152 Prozent. Der Porsche 996 verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Wertzuwachs von 58 Prozent.“
Schlecht sieht es für viele der ausgewerteten Land Rover aus. Nur die erste Generation soll im Preis steigen. Alle anderen stagnieren oder fallen.
Preise her oder hin, alles recht schön, nur muß ich erst wem finden, der diese bezahlt. Und das ist auch im Zeitalter der elektronischen Massenverknüpfung kein Pemmerl (=österr. für schwierig)😜.
Natürlich! Wie immer sind Autos dabei, die ich mal selbst hatte, mir für kleines Geld in den 90ern hätte kaufen wollen und/oder irgendwann für Kleingeld verkauft habe.
Den Bulli haben wohl die Hipster für sich entdeckt 😆
Ansonsten, erstmal 10% für die Inflation abziehen, dann sieht's bei manchen Modellen schon wieder anders aus. Auch allein die Kosten für Unterbringung, Wartung und Pflege dürften aus mancher vermeintlichen Rendite ein Nullsummenspiel gemacht haben.
Das der T1 noch großartig Teurer wird ist kaum anzunehmen, die Preise sind eh schon Irrsinn.
Toyota 2000 GT aus Jahr 1967 hat bei der Versteigerung in LA 1,16 t$ gebracht 😊
In Sachen W124 sieht man gut, wo diese Statistik an Ihre Grenzen stößt. Insgesamt ist der Fahrzeugbestand dieser Baureihe in den letzten Jahren teurer geworden, richtig.
Das Coupe´ ist aber niemals mehr im Wert gestiegen, als der Kombi, wie das Bild suggeriert.
Das liegt einfach daran, dass es viele runtergerockte Kombis gibt, aber kaum richtig schlechte Coupe´s. Entgegen der Statistik wird also ein W124-T-Modell-Käufer für den gleichen Zustand deutlich mehr Kohle hinlegen als für ein Coupe´ bzw. auch deutlich mehr als vor 5 Jahren noch. In der Praxis sind die Preisverhältnisse genau anders herum...
Gruß,
Lasse
Die Datenbasis ist schlecht aufgebaut und damit ist der ganze Sermon hier wertlos!
Wer kann mir z.B. den Unterschied zwischen einem VW Käfer und einem VW Käfer Coupe erklären?
Und welcher "VW Passat" ist gemeint (B1, B2, B3, ...)?
Eine Unterscheidung in Cabrio, Limousine und Kombi wird teilweise gemacht und teilweise nicht. Wieso?
Wieso gibts Porsche 911 und 996 in der Liste? Ist der 996 kein 911er?
Die Inflation scheint gar nicht eingerechnet, wieso nicht?
Und es gibt im Detail durchaus Unterschiede zwischen den Motorisierungen, die auch hier gar nicht erfasst sind. Ein VW Porsche 914/6 ist sicher wertstabiler als ein schnöder 4 Zylinder!
Beim T3 wird zu recht nach Caravelle, Multivan etc.. unterschieden, aber beim T1 und T2 nicht mal nach Kasten, Kombi oder DoKa?
Was erwartet man, die Statistik gibt weder Auskunft übder die Anzahl der herangezogenen Verkäufe, noch über den durchschnittlichen Zustand.
Bei mobile.de gibt's z.B. Bullis für deutlich über 100.000€, da reichen ein paar verkaufte Exemplare und der Preis steigt dann plötzlich massiv, obwohl viele unrestaurierte für 10-20.000€ verkauft werden...
Richtig, aber das scheint wohl mit den Sammlern zu tun zu haben.
Fahren will einen originalen T1 doch kaum einer freiwillig: der Motor ist lahm und säuft. Die Heizung ist ziemlich wirkungslos. Das Fahrverhalten mit Diagonalreifen ein Eiertanz. Wenn nur ein Werksradio verbaut ist, sucht man auf MW ziemlich lange nach guten Sendern (AFN ist auch nicht mehr das, was es mal war). Die Sicherheitsausstattung eine Katastrophe, wenn man Opfer eines Unfalls wird, z.B. durch die nachts kaum sichtbaren 6V Funzeln.
Ohne Baujahre macht es natürlich Sinn einfach mal "Dodge Challenger" in so eine Liste zu knallen. Da weiß man dann genau, worum es geht. -.-
gerade bei oldtimer und youngtimer, werden doch viele bei mobile.de inseriert und nicht verkauft. man schaut einfach, für wieviel die anderen, das selbe modell verkaufen wollen und legt nochmal 1000 eur drauf - wenn er weg geht, ist gut, wenn nicht, ist auch nicht so schlimm. die ford mustangs, die da angeboten werden, sind vom preis her zum teil lächerlich, weil sich das ganze hochschaukelt. für ein bruchteil, bekommt man diese in usa... vielleicht steht ja ein dummer morgens auf....
die statistik ist absolut fürn a... hier braucht man eine statistik, die den zustand und den tatsächlichen verkaufserlös angibt. alles andere ist realitätsfremd. auch ausstattungen / motorvariationen sind extrem vom preis abhängig. ein 409er motor beim 64er impala macht das dreifache vom kleinsten motor aus im gesamtpreis....
für amerikanische oldtimer empfehle ich:
https://www.hagerty.com/valuationtools/HVT/VehicleSearch
So sehen dann also die Ergebnisse der "Fusion" MT-mobile.de aus....
Einen Mehrwert mag ich nun nicht erkennen.
Ein W124 ist eine E-Klasse, genauso wie ein 996 ein 911er ist.
Wenn man aber vom 911 spricht, ist das "Ur- oder G-Modell" gemeint, also der erste 911er und sein erstes Facelift.
Über Wertentwicklungen bei Young- und Oldtimern mit Daten von mobile haben wir das erste Mal auch schon vor dem Zusammenschluss berichtet. 😉