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Opel Rekord C - Restauration mit der Note 1
Wie kann man ein Stück Automobile Geschichte besser bewahren, als wie mit einer Restauration? Der Opel Rekord C Coupe aus dem Jahr 1970 bildet hier keine Ausnahme.
Dirk Hattenhauer, Inhaber von BSG racing aus Nordrhein-Westfahlen, gehört spätestens seit dem Umbau seines Opel Rekord zu den Größen der Tuning Szene. Nach einigen Höhen und Tiefen entstand in 18 Monaten ein Traum aus Chrom und Gold, den es so sicherlich nur einmal gibt. Aber eigentlich war alles ganz anders geplant …
Dirk, dessen Herz eigentlich dem C-Kadett gehört, erinnert sich noch genau: „Ich wollte mir den Rekord eigentlich nur mal ansehen. Aber ich hatte sofort eine Vision, die ich dann in die Realität umsetzen musste.“
Was da aber nach einer genaueren Begutachtung in der firmeneigenen Halle von BSG racing zum Vorschein kam, war nicht gerade ermutigend. Kurz gesagt: Der Zustand war katastrophal. Nachdem der Opel zerlegt war, wurde schnell klar, dass es ein langer und vor allem ein harter Weg sein wird. Manni und Uwe vom BSG-Team waren recht schnell infiziert, auch einige Sponsoren waren schwer begeistert. „Da ich ja was richtig extremes wollte, fanden alle die Idee total klasse – einige rieten mir zu einem Besuch beim Psychiater. Aber alle haben an dieses Projekt geglaubt.“
Let the Show begin ...
Als erstes wurden die maroden Stellen in Angriff genommen. Davon gab es eine Menge: Beide A-Säulen, Schlossträger, Scheinwerfertöpfe, Frontblech, Einstiege sowie Radhäuser und die hinteren Rahmenbögen samt Federbeinaufnahme mussten wieder in den Neuzustand versetzt werden. Die Türen, Kotflügel und der Heckdeckel waren nicht mehr zu retten und wanderten auf den Schrott.
Einige Blechteile waren nicht mehr zu bekommen, sodass diese aus Blechtafeln selber angefertigt werden mussten. In dieser Zeit wurde auch die gesamte Karosse von Farbe, Unterbodenschutz und Dichtmasse befreit worden. Besondere Arbeit machten der Kofferraum und die Bodenwannen. Diese waren von einem Vorbesitzer mit Bitumen ausgekleistert worden. Aber mit 20 Litern Nitroverdünnung gehörte dieser Zustand schnell der Vergangenheit an.
Es konnte losgehen ...
Nun, wo die Karosse völlig „nackt“ war, konnte nach über 4 Monaten intensiver Arbeit mit dem Lackaufbau begonnen werden. Manni legte den Grundstein des Lackaufbaus mit 3 Schichten Rostschutzgrundierung. Im Anschluss wurde überall die fehlende Dichtmasse neu verarbeitet. Es folgten 2 Schichten Füller und 3 Arbeitsgänge mit hochglänzendem Schwarz. Damit war der Unterboden für das erste fertig. Im Innenraum, Koffer- und Motorraum wurde glänzendes Reinweiß verwendet, nachdem auch diese die gleiche Vorbehandlung wie der Unterboden über sich ergehen lassen mussten.
Nun ging die vorbereitete Karosserie, abgeklebt und mitsamt der Rahmenrichtbank, zum Lackierer um die Außenarbeiten fertig zu machen. Aufgrund der fehlender Trockenkabine war dieses einfach nicht in den eigenen Hallen möglich.
Jetzt war genug Zeit, um sich den Anbauteilen zu widmen, denn auch die sollten perfekt werden. Alle Einzelteile wurden entlackt, entfettet, geschliffen, poliert und anschließend galvanisch verchromt. In dem galvanischen Fachbetrieb von „Drolle“, dem Haus & Hof Galvaniseur, wurden einige Überstunden geleistet, um das alles zeitnah fertig zu stellen.
Chrom, wohin das Auge sieht...
Egal ob Vorder- oder Hinterachse, Gehäuse der Lenkung, Spurstangenköpfe, ob Zylinderkopf oder Kühler: Alles strahlte und glänzte hinterher mit Chrom. Außer dem Motorblock wurde wirklich alles veredelt. Dieses wurde vom Motorenbauer Siggi mit den Worten: „Da hört der Spaß auf“ verboten und das Thema war dann at akta gelegt.
Nun ging alles ganz schnell. Die Karosse kam fertig lackiert vom Lackierer wieder in die heimatlichen Gefilde. Der Motor hockte auf der Vorderachse und wartete nur darauf, endlich Hochzeit feiern zu dürfen. Die überarbeitete Innenausstattung wartete auf den Einbau und auch alle anderen Teile lagen bereit.
Es kommt zusammen, was zusammen gehört
Seit dem Beginn der Restauration war mittlerweile schon etwas mehr als ein Jahr ins Land gegangen. Es war also Zeit, den Inhalt der unzähligen Kisten und Kartons, die sich in der Halle stapelten, an Ihren vorbestimmten Plätzen zu verbauen.
Die Hochzeit verlief wie zu erwarten, ohne Probleme. Alle Eventualitäten wurden schon im Vorfeld abgeklärt. Auch im Fahrwerksbereich ist fast alles am Glänzen. Die Bilstein Dämpfer und die Weidner Fahrwerksfedern bringen den Opel Rekord C der Straße vorne 100mm und hinten 90mm näher.
Auch bei der Rad-Reifenkombination wurde auf Klassisches gesetzt. Die BBS E50 Magnesium Rennsportfelgen, vorne 8x15 und hinten 9x15, mit den Michelin Semi-Slik fügen sich in das Gesamtbild perfekt ein. Das Heck zeigt sich natürlich auch makellos, auch wenn hier noch die Kennzeichenleuchten fehlen.
Selbst wenn man den Unterboden nicht so häufig sieht, so ist er doch einen Blick wert, besonders weil dadurch auch kleine Besonderheiten zum Vorschein kommen. Wie man hier an der Hinterachse erkennt, sind auch alle Schrauben verchromt worden. Ein Anblick, den man nicht als alltäglich ansehen kann. Jetzt wurde auch die Innenausstattung verbaut. Neben schwarzen Matt- und Lackleder fand auch weißes Straußenleder den Weg in den Innenraum.
Das originale Radio und die zeitgenössischen Kugelboxen wurden beibehalten. Die Bedienung für die Soundanlage wurde im Handschuhfach verbaut, so dass man das Armaturenbrett im nahezu ursprünglichen Zustand vorfindet und nichts stört. Im Kofferraum fanden unter anderem 2 sieben Zoll Monitore Platz. Die Rahmen der Monitore wurden in Wagenfarbe lackiert.
Es wurde ernst...
So konnte dann, nach 18 Monaten und ca. 6.000 Arbeitsstunden sowie Arbeit und Material im Wert von weit über 100.000 Euro die technische Abnahme beim TÜV Rheinland erfolgen. Dirk musste sich bei der geleisteten Arbeit am Opel keine Sorgen machen. So war es auch nicht verwunderlich, dass alle Änderungen abgenommen und die H-Hauptuntersuchung mit der Bestnote 1 bestanden wurde.
Der Spaß konnte nun für Dirk Hattenhauer beginnen: Auf Treffen fahren, die Arbeit dem Publikum präsentieren und sich die Lorbeeren abzuholen. Diese ließen auch nicht lange auf sich warten und so worden viele Pokale und Preise gewonnen. Unter anderem der erste Platz beim Pirelli-Tuning Award, dem Gewinn der Sonax-Tuning-Forever Battles und der Gesamtsieg des Uniroyal European Tuning Showdown im Rahmen der MyCar in Dortmund.
Was kommt als nächstes?
Doch wer jetzt denkt, das war es und nun wird nichts mehr gemacht, der irrt sich gewaltig. Die Jungs von BSG racing sind gerade dabei, einen Opel Kadett C Coupé aus dem Jahre 1978 zu einem einzigartigen Custom-Car zu verwandeln. Man darf also gespannt sein …
Die Bilder wurden uns von Dirk Hattenhauer zur Verfügung gestellt.
Quelle: Tuningsuche
Ich musste beim ersten Satz schon lachen.
In dem man das Auto Original restauriert & keine Bastelbude draus macht zb. 😉
Eine 1er Restauration bedingt eigentlich immer, dass der Wagen keine eigene Geschichte mehr hat. Also fast schon Erstzulassung 2011.
Aber scheint ganz gut geworden zu sein. Jedoch muss ich bezweifeln, dass der Wagen eine H-Zulassung bekommen hat. Weder der Innenraum ist original, noch der Motorraum. Ob das so alles zeitgenössisch ist, glaube ich kaum. Eigentlich ist der Wagen eben ein Custom-Car und damit nicht H-fähig.
Ou Jou wat ne Bastellei, von dieser
Ansicht zu schweigen, gehoeren andere
Felgen und 6,40/13--6PR mit 3,8bahr drann
und ne Tieferlegung, -- nicht machen.
Na sonst gehts noch.
Note 3
fünf Daumen !
Mir fehlen die Worte: einfach super gelungen.
Der muß das Ehren-H bekommen !
Viele Grüße
SRAM
OmfG was ne schreckliche Werbung...
Ich finde, einfach nur gelungen! Man sieht welche Arbeit darin steckt.
Muss ja nicht immer ein VW Bulli sein.... 😜
Wen interessiert ob er H oder kein H hat. Ich find ihn megageil 😉
1 Wort: Krass!
P.S: Respekt, einen fast schrottreifen C zu Retten und Note 1 zu bekommen....
Das Ding ist mal richtig Geil, ich hätte zwar die Hütte Gelb Lackiert aber sonst echt Geil.
Alle Daumen hoch.
Die Innenausstattung ist unglaublich hässlich, der Rest aber richtig geil 😉
niemals niemals nie darf so eine Bastelbude H-Zulassung bekommen.
Handwerklich sicher sauber gemacht, keine Frage ! Aber die ( "Tuning"- )Teile, mir wird schon schlecht wenn ich die Monitore und Proll-Boxen im Auto sehe, die verbaut wurden sind überwiegend nicht zeitgenössisch.
Histo-Zulassung: Fehlanzeige.
(Gott sei dank!)
Denn das ist, wie von Vorrednern richtig bemerkt vielleicht ein show- & shine Car, aber gewiss kein schützenswertes automobiles Kulturgut.
edit:
@Redaktion: Überschrift schlecht gewählt "Opel Rekord C - Restauration mit der Note 1" (suggeriert Oldtimer) Besser wäre in diesem Fall: "Opel Rekord C - C wie Custom and Chrome" Gruß Magixx
Super Arbeit
Aber H-Zulassung? NO GO. Das ist ne show & shine "Bastelbude"
H sieht anders aus
Handwerklich sicher eine perfekte Arbeit. 😉
Gleichwohl würde mir ein authentischer Originalzustand besser gefallen, nicht ein derart "aufgemotztes" Gefährt, das mit dem Ursprung nur noch wenig Ähnlichkeit besitzt.