Rückzug von Opel aus Australien
Opel steigt Down Under aus
Wie australische Medien berichten, zieht sich Opel nach weniger als einem Jahr vom australischen Markt zurück. Die Absätze waren einfach zu gering.
Sydney – Manchmal handelt GM blitzschnell. Im Gegensatz zu den monatelangen Querelen um das Opel-Werk Bochum, machte man jetzt in Australien kurzen Prozess. Opel zieht sich aus Down Under zurück – nach nur elf Monaten. Das berichtete die australische Internetseite news.com.au.
Nachdem Opel-Modelle bereits in den 90er- und 2000er-Jahren unter dem Label des australischen Herstellers Holden angeboten wurden, drang die Marke im September 2012 unter eigenem Namen auf den australischen Markt. In den ersten drei Jahren sollten 15.000 Autos der Modelle Corsa, Astra und Insignia verkauft werden. Bis setzt waren es 1.530.
Der Grund: Die Opel waren einfach zu teuer und konnten nicht mit den günstigeren australischen Angeboten konkurrieren. Die zwanzig australischen Opel-Händler werden von dem Rückzug kaum betroffen sein, da sie mehrere Marken anbieten. Australische Opel-Käufer sollen auch in Zukunft in Holden-Werkstätten weiter betreut werden können.
Macht ja auch Sinn, wo man doch nahezu alle Opel Fahrzeuge schon seit Jahrzehnten als Holden kaufen kann.
Schon seit Jahren ist kein Opel-Modell mehr bei Holden erhältlich.
Denen ist wohl der sinkende australische Dollar in die Quere gekommen...
Wenn man sich den Kurs vom letzten Jahr anschaut, sieht man, dass es seit dem Marktstart kontinuierlich schlechter geworden ist. Das ist dann eben Pech. 🙁
Bleibt noch die Hoffnung, dass es vielleicht ein, zwei Modelle ins Holden-Portfolio schaffen.
Was heißt "kaum betroffen"? Die Umbauten der Händler kosten auch Geld. Es gibt Opel-Händler, die noch nicht mal den Umbau abgeschlossen haben und nun mittendrin wieder aufhören müssen. Insgesamt keine schöne Sache.
Also der Cruze basiert auf dem Astra, Malibu ist im Prinzip ein Insignia, der Trax ein Mokka, etc.
Man ist zwar mittlerweile dazu übergegangen, dass Chevrolet-Design zu übernehmen anstatt des Opel-Designs (was mir übrigens für den deutschen Markt auch zusagen würde). Nichts desto trotz gibt es so einige Opel-Entwicklungen, die als Holden verkauft werden.
Dann guck dir die Dinger mal ganz genau an > http://www.holden.com.au/
Holden Spark > Opel Agila
Holden Cruze > Opel Astra
Holden Malibu > Opel Insignia
Holden Volt > Opel Ampera
Holden Trax > Opel Mokka
Holden Captiva > Opel Antara
Klassisches Badge-Engineering, genau wie bei Chevrolet.
Die Modelle Commodore, Caprice und Sport Wagon sind noch Nachläufer vom alten Opel Omega.
Badge-Engineering heißt übrigens, dass das Modell nur durch das Tauschen des Emblems zu einem anderen wird. Das trifft nur auf den Volt und den Ampera zu.
Und bei allen Modellen hilft vielleicht ein Blick, um festzustellen, dass z.B. Spark und Agila überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Und wer die offensichtlichen Unterschiede zwischen Trax und Mokka nicht sieht, tja, was soll man da noch erklären?
Und Commodore und Co (ganz frisch die VF Reihe) haben seit 2006 gar nichts mehr mit einem Omega gemeinsam.
Das stimmt nicht ganz, kleine optische Änderungen sind dem laut Definition eingeschlossen.
Von mir aus. Selbst dann ist kein aktuelles Holden-Modell ein aktuelles Opel-Modell (außer Ampera). Hingegen trifft zu: fast alle Holden-Modelle (außer Commodore u.ä.) sind 1:1-Modelle von Chevrolet-Modellen.
Bis auf Ampera trifft folgendes zu: (Opel = Buick) ungleich (Chevrolet = Holden). 😉
Das stimmt so nicht ganz.
Der Vectra und der Astra H liefen als Holden.
Der jetzige Holden Kompatkwagen ist aber leider ein Korea Chevrolet.
Opel wurden von Holden nicht mehr angeboten.
Deshalb versuchte es Opel ja selbstständig.
Und ist scheinbar leider gescheitert
Wer von Euch ist mit mir einer Meinung das Opel ganz schnell aus dem deutschen Markt verschwinden würde wenn sie ihre Produkte bei uns höher einpreisen würden als VW?
Da waren wohl Augen und Gier grösser als das Hirn.
Ich glaube nicht nur, dass es der einzige Grund ist. Meiner Meinung nach ist hier auch der Fahrzeugmarkt für die Kleinwagen im Keller. Holden hat im Produktportfolio auch nur billige Chevy's
Wer ein Gewerbe hat, muss bei jedem Geschäft mit einem gewissen Risiko rechnen. Das gehört einfach dazu.
Das ist auf Stracke's Mist gewachsen. Man hats halt versucht, es hat nicht geklappt.. immer noch besser, wie wenn man es nicht versucht hätte...
Ähm, die Listenpreise zwischen VW und Opel sind bei vielen Modellen sogar vergleichbar, die nehmen sich wirklich nicht viel (Ausstattungsbereinigt) Nur bei dem Rabatten scheiden sich dann die Geister... nur das ist den meisten Normalverbrauchern nicht bewusst, dass sie einen Opel mit 20% Rabatt im Autohaus kaufen können, einen VW mit viel Glück mit 10, max. 15%
Gegenfrage... was wäre, wenn man an einem Opel vier Ringe dran klebt und sie 20% teurer verkauft? Sie würden sich trotzdem verkaufen..
Richtig.
Also fast richtig. Der Opel Antara wird in Australien als Chevrolet Captiva 5 angeboten.
Holden ist also quasi in Australien (und Neuseeland), was ansonsten in der ganzen Welt Chevrolet ist. GM wollte in seiner Mehrmarkenstrategie Opel daneben einführen, hat nun aber die Reißleine gezogen. Die Ankündigungen, demnächst auch Mokka und Zafira einzuführen, sind aus der Presseseite für Opel Australien bei media.gm.com gelöscht worden.
Das muß man aber nun nicht unbedingt als katastrophales Scheitern sehen, sondern das kann auch als erster Schritt zu einer strategischen Umorientierung verstanden werden, nach deren Erfolg Holden nicht mehr Chevrolet in Australien vertritt, sondern Teil des internationalen Markenverbundes ist, für den das ITEZ von Opel in Rüsselsheim die Fahrzeuge entwickelt, die "hybrid global brand" ("hybride globale Marke") aus Opel, Vauxhall, Buick-China, Buick-Nordamerika und dann auch Holden. Holden kann dann diesen Verbund mit seinem Design- und Entwicklungszentrum in Melbourne bereichern.
GM hat ja Chevrolet und Cadillac zu seinen Kernmarken erklärt, die in allen Märkten präsent sein sollen, und die den geschäftlichen Erfolg der Firma im wesentlichen tragen würden. Daneben gäbe es "sorgfältig gepflegte" Marken für "ausgewählte regionale Märkte", als da sind Buick, Holden, Opel, Vauxhall und Baojun.
In den vergangenen Wochen und Monaten hat GM dann auch eine engere Verzahnung von Opel/Vauxhall und Buick zu dieser famosen "hybriden globalen Marke" beschlossen und eingeleitet, u.a. indem ein Designchef für Opel/Vauxhall und Buick ernannt und nach Rüsselsheim (zurück-)versetzt wurde. Die Entwicklung der Fahrzeuge für diese Marken solle in Rüsselsheim zentriert werden. Bei der Anstellung von Tina Müller als Marketingchef wurde ja in einigen Medien auch mitgeteilt, daß sie für global nicht nur für Opel/Vauxhall zuständig sei, sondern auch für Buick, und das v.a. in China.
Diese globale Markenstrategie würde m.E. vereinfacht, indem Holden in diesen Markenverbund integriert wird, und damit die Möglichkeit geschaffen wird, Chevrolet eigenständig als die globale Marke von GM in Australien, Neuseeland etc einzuführen.
Gewisse Anzeichen hierfür sind in der australischen Presse erschienen, z.B.
Das kann bedeuten, daß beim nächsten Modellwechsel der Cruze nicht mehr als Holden produziert wird, und stattdessen ein Holden Astra der nächsten Generation (K) angeboten wird, und das entsprechend über die ganze Modellpalette.
Holdens Fabrik in Elisabeth könnte dann auch besser ausgelastet werden, indem dieselben Modelle mit Opel-Label für rechtssteuernde Märkte in Südostasien (Singapore) und für Südafrika produziert werden. Die Transportwege wären kürzer als von Europa aus.
Also mal abwarten und Tee trinken, und schauen, was der neue Opel-Chef so noch alles bei GM umbaut. Neumann sitzt ja schließlich auch in GM's "Executive Committee", wo die strategischen Entscheidungen gefällt werden. Diese Position hat er sich als Voraussetzung für die Übernahme des Postens bei Opel ausbedungen, sagte der der Mainzer Allgemeinen Zeitung in einem Interview.