Opel: Bis Ende Mai vorerst keine Aufhebungsverträge mehr
Opel stoppt vorerst Abfindungsprogramm für Mitarbeiter
Bis Ende Mai schließt Opel keine Aufhebungsverträge mehr ab. Damit wird auch das Abfindungsprogramm vorerst gestoppt. Am 28. Mai soll über das weitere Vorgehen beraten werden.
Rüsselsheim - Der Autobauer Opel hat sein Abfindungsprogramm für jüngere Arbeitnehmer nach Betriebsratsinformationen vorerst ausgesetzt. Das Unternehmen habe zugesagt, bis zum 28./29. Mai keine neuen Aufhebungsverträge mehr abzuschließen oder zuzusagen, heißt es in einem am Mittwoch verbreiteten IG-Metall-Rundschreiben an die Beschäftigten. Im Gegenzug werde der Betriebsrat den bereits abgeschlossenen Aufhebungsverträgen mit einem Ausscheidedatum bis einschließlich 31. Mai zustimmen. Das Unternehmen äußerte sich zunächst nicht.
Zwischen Opel-Management und den Arbeitnehmern herrscht große Unstimmigkeit über den notwendigen Umfang der verschiedenen Abfindungsprogramme. Der zur Sanierung unter Regie des neuen Mutterkonzerns PSA benötigte Personalabbau könne allein mit Vorruhestand und Altersteilzeit erreicht werden, argumentieren Betriebsrat und IG Metall. Sie gehen davon aus, dass auf diesem Weg mindestens 3.700 der noch rund 18.000 Opel-Beschäftigten in Deutschland das Unternehmen verlassen. Das entspreche auch den in der Einigungsstelle vorgetragenen Planzahlen des Managements. Wenn darüber hinaus Leute gingen, drohten Personallücken und ein verstärkter Einsatz von Leiharbeitern.
Zusätzliches Abfindungsprogramm
Opel hat aber ein zusätzliches Abfindungsprogramm gestartet, das sich auch an jüngere Beschäftigte wendet und für das es laut Unternehmen schon rund 1.000 Antragsteller gibt. Je nach Betriebszugehörigkeit kann der Sockelbetrag in Einzelfällen bis zu 275.000 Euro erreichen. Dazu wurden sogenannte "Speed-Prämien" mit einer Frist bis zum 23. Mai ausgelobt.
Der zustimmungspflichtige Betriebsrat hatte erste Aufhebungsverträge blockiert, die beispielsweise 70 Mitarbeiter aus dem Montagewerk Eisenach abgeschlossen hatten. Sie können nun gemeinsam mit anderen Beschäftigten das Unternehmen verlassen. Über das weitere Vorgehen soll auf der nächsten Sitzung der Einigungsstelle ab dem 28. Mai beraten werden. Mit dem Kompromiss seien gerichtliche Auseinandersetzungen vermieden worden, heißt es in dem Flugblatt.
Quelle: dpa
Das war zu erwarten: Der Betriebsrat und die IG Metall versaut den Abwanderungswilligen die Tour. Als von BR und IGM am Weggang gehinderter Opelaner würde ich mich sowas von bei denen bedanken.
Ich schrieb es mehrfach in diversen Threads zur Situation bei Opel: BR und IGM handeln nicht im Sinne der Mitarbeiter von Opel.
Gruß Michael
Wie bei allen "freiwilligen" Programmen haben diese Abfindungen mindestens drei Effekte:
(a) Die qualifizierten bzw. mit den aktuellen Aufgaben "unterbezahlten" mit guten Alternativen werden gehen und bekommen den Abgang zu einem in der Regel besser bezahlten Job MIT Perspektive noch vergoldet.
(b) Die Mitarbeiter, die aus der Kategorie "unterbelichtet und überbezahlt" sind, bei denen sich keiner erklären kann wie die es jemals in die Vertragsgruppe geschafft haben - die bleiben und werden sich mit Händen und Füßen wehren "abgebaut" zu werden.
(c) Der Overhead wird sicher alles machen, aber nicht proportional zur Mitarbeiterzahl sinken. Siehe u.a. (b) als Erklärung.
Rate wie es weitergeht. Sicherlich kurzfristig reduzierte Kosten und die Quote der Deppen wird sich erhöhen.
Wenigstens das Abfindungsprogramm scheint bei OPEL ein voller Erfolg zu sein. 😉
Die Mitarbeiter können sich wirklich beim Betriebsrat bedanken, dass dieses Abfindungsprogramm erst mal vom Tisch ist. Die Abfindung war ja in erster Linie für die Mitarbeiter gedacht, die noch zu jung für den Vorruhestand oder die Altersteilzeit sind. Also die gestandenen Mittfünfziger, die nach ihrem Abgang von Opel kaum große Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben werden.
Dann wäre diese Anfindung ja noch zu versteuern gewesen, wozu das anteilige Jahresgehalt in diese Rechnung mit einfließen würde. Die Einkommenssteuer kann man bei diesen Beträgen etwa in der Höhe von 40% ansiedeln, dazu käme noch der Soli oben drauf. Und wenn wer in der Kirche ist noch einmal so etwa 10% von dem Betrag der Einkommenssteuer.
Findet der Mitarbeiter dann keinen Job nach der Zeit wo er das ALG I bezieht, dann wird ihm diese Abfindung als Vermögenswert auf das ALG II angerechnet. Das dürfte spätestens zu dieser Zeit ein sehr kaltes Erwachen geben. Und wie ist das später mit der Betriebsrente, wie sah dafür doch gleich die Regelung aus? War die jetzt in die Abfindung eingerechnet?
Zum ALG I noch ein Hinweis: wer einen Aufhebungsvertrag unterzeichnet hat und eine Abfindung des Arbeitgebers erhalten hat fällt unter eine sogenannte "Sperrzeit" in welcher er kein ALG II erhalten wird. Diese Sperrzeit währt gemeinhin 12 Wochen.
Kannst Du Dir nicht vorstellen, dass der eine oder andere Noch-Opelaner selber die für ihn geltenden Vor- und Nachteile abwägen kann? Die Steuerhöhe und ähnliche Dinge hängen z. B. von den individuellen Faktoren ab. Schon deshalb ist es reichlich daneben, wenn BR und IGM sich anmaßen das für den Arbeitnehmer über seinen Kopf hinweg und gegen seine Interessen zu entscheiden.
Ich gehöre selber in diese Altersklasse und hätte keine Probleme auf dem Arbeitsmarkt. Weil es auch auf den Menschen und seine Motivation ankommt.
Blöde für den BR ist halt, dass eben gerade die motivierten Mitarbeiter solche Angebote nutzen. Die gehen nicht vor die Hunde, die genießen die Vorteile der Abfindung.
Ich sag es mal etwas sarkastisch: Der Kollege, der seit Jahrzehnten sein Geld verbrennt, weil er noch immer teure Miete zahlt weil er zu schissig war das Risiko mit einem Eigenheim einzugehen wird natürlich neidisch wenn der Kollege mit dem fast abbezahlten Eigenheim ein richtig gutes Geschäft macht.
Es geht bei dieser Frage um Missgunst, um mehr nicht.
Gruß Michael
Räumst Du nicht gerade selbst ein, dass Du die Ausnahme von der Regel bist?
Allerdings komme ich gerade darüber etwas ins Grübeln, wie ein langjähriger Mitarbeiter Mitte 50, der mit einer höheren Abfindung rechnen durfte auf aktuelle positive Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt zurückgreifen kann. Oder ist schon einen Nachfolgejob klargemacht?
Ein weiteres Kapitel im Machtkampf bei Opel ist eröffnet. Was nimmt sich der BR raus darüber zu entscheiden ob ein MA im Rahmen eines Abfindungsprogrammes gehen darf oder nicht. Erst handelt der BR solch ein Programm aus und kurz danach genehmigt er nur einen Bruchteil der bereits unterschriebenen Aufhebungsverträge. Ein Schlag ins Gesicht für den Rest der wechselwilligen MA. 20 Jahre Verlust sind traurig genug. Umso schlimmer dass man scheinbar mit einer überdimensionierten Personaldecke gerade so weiter machen und nicht auf das niedrige Arbeitspensum verzichten möchte und dann werden bald wieder die Schreie nach Staatshilfen laut...
Nun hierzu sei kurz gesagt der BR bei Opel hat dieses Mitspracherecht eingeräumt bekommen um zu verhindern dass Mitarbeiter zu Abfindungen gedrängt werden. Aktuell ist das aber nicht nötig weil viele frustrierte MA von selbst gehen und sich auch örtlich neu ausrichten möchten. Sein Mitspracherecht nutzt der BR nun für die üblichen Machtspielchen und um die Geschäftsleitung zu Erpressen...mal wieder leider auf dem Rücken der Mitarbeiter... Notwendige Veränderungen werden vom BR blockiert, so kann das Unternehmen nie konkurrenzfähig werden. Man hat nun mal nicht mehr das Arbeitsvolumen wie zu GM Zeiten und da ist es doch logisch, dass man schlankere Strukturen schaffen muss.
Meine Rede. Dem BR geht es nicht um die Mitarbeiter, der verfolgt eigene (Macht-) Interessen.
Ich finde das auch etwas komisch.
Ich kann verstehen, dass der BR Opel nicht ausbluten lassen will. Und ich gehe nicht davon aus, dass falls mal wieder mehr Leute Gebraucht werden, diese bei Opel eingestellt werden. Da wird eher ein unterbezahlter Leiharbeiter genommen.
Als Opel Händler wäre ich auf jeden Fall mehr als angefressen. Aktuell tut die Firma alles dafür, dass man keine Autos an den man bringen kann
Natürlich ist auch der Aspekt mit der Missgunst so eine Sache...man muss sich vor Augen führen wer ist eigentlich im BR, es sind einfach Kollegen der betroffenen Mitarbeiter.
Und diese Kollegen haben entweder keine Alternative auf dem Arbeitsmarkt weil sie aus dem Tagesgeschäft sowieso schon zu lange draußen sind oder können aus privaten Gründen keine Abfindung nehmen oder wollen es einfach nicht weil sie gern bis zur Rente Ihr bequemes BR-Leben weiterführen möchten und genau diese Leute untersagen den Leistungsträgern den Weggang...wenn man sich das vor Augen führt ist das eine Frechheit.
Doch sie handeln im sinne von Opel
Und du betreibst einfach billiges gewerkschaftsbashing aus ganz anderen gründen.
Wenn man keine Ahnung hat sollte man besser nix sagen.
Las mich raten du hast keinen br oder?
Andere streiken dafür einen zu kommen und einige Würstchen hier haben nichts anderes zu tun als eindimensional Antworten zu geben und nur aus der ich Perspektive zu denken.