Opel Bochum: Einigung über Sanierungsplan
Opel-Werk produziert bis 2016
Nach zähen Verhandlungen und viel finalem Hin und Her verkündete der Gesamtbetriebsrat gestern Nachmittag eine Einigung über Opels Zukunft in Bochum.
Bochum/Rüsselsheim – Nach den morgendlichen Berichten über eine Einigung von Opel-Führung und Arbeitnehmervertretern und dem folgenden Dementi durch Betriebsratschef Rainer Einenkel, gab der Gesamtbetriebsrat am Donnerstag Nachmittag (28.02.13) ein offizielles Statement ab. Demnach haben sich IG Metall und Geschäftsleitung auf einen sogenannten Mastervertrag geeinigt.
Dieser umfasst einen Zeitraum von knapp zehn Jahren, bis Ende 2022. Es bleiben laut Informationen des Gesamtbetriebsrats alle deutschen Opel-Standorte bestehen; betriebsbedingte Kündigungen werden bis 2016 ausgeschlossen.
Das Opel-Werk in Bochum bleibt bis 2016 Fahrzeug-Produktionsstandort und wird danach zu einem Komponenten- und Logistikstandort umgebaut. Die bestehenden Pläne für das Entwicklungs-Projekt „Bochum Perspektive 2022“ sollen weiter ausgebaut werden.
Wolfgang Schäfer-Klug, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates, schätzte die Ergebnisse positiv ein. „Bochum bleibt ein Opel-Produktionsstandort. Mit der Sicherung der Fahrzeugproduktion bis Ende 2016, dem Aufbau einer Komponentenproduktion, der Entwicklungsgesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ und der bis Ende 2018 laufenden Transfergesellschaft haben wir einen Weg gefunden, der uns 5 Jahre Zeit verschafft“ sagte Wolfgang Schäfer-Klug.
In die angesprochene Transfergesellschaft sollen die Opel-Mitarbeiter nach Auslauf der Fahrzeugproduktion wechseln können. So könne man Arbeitsplätze im vierstelligen Bereich erhalten. Derzeit beschäftigt Opel in Bochum rund 3.300 Menschen.
Beschäftigte machen Zugeständnis
Der Mastervertrag formuliert auch ein klares Wachstumsziel. Durch eine Steigerung des Absatzvolumens außerhalb Europas und durch ein erweitertes Produktportfolio soll Opel wieder Gewinne einfahren. Dafür werden unter anderem Unternehmensbereiche wie das Entwicklungszentrum und administrative Bereiche abgesichert.
Die Opel-Beschäftigten mussten allerdings auch Zugeständnisse machen. Bis das Wachstum bei Opel ankommt, gilt die Verschiebung von Tariferhöhungen. Das bedeutet, dass die Löhne der Opel-Mitarbeiter von 2012 (ab 1.11.2012) bis 2015 erst erhöht werden, wenn der Flächentarif in der Metall- und Elektroindustrie bereits die nächste Erhöhung erfährt. Sozusagen eine Runde später.
Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter werden auf Basis des Mastervertrags in den kommenden Tagen ein Tarifvertrag formulieren. Über diesen stimmen dann die IG Metall Mitglieder an allen deutschen Standorten ab.
Hin und Her am Mittag
Am Donnerstag Morgen hatten die Online-Seiten der großen Tageszeitungen darüber berichtet, dass es in Bochum zu einer Einigung über die Zukunft des Bochumer Werks gekommen sei. Sie beriefen sich auf eine Aussage von Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug.
Um 12:35 meldete dann die Online Ausgabe der Zeitung "Die Welt", dass Betriebsratschef Rainer Einenkel, diese Berichte gegenüber der Zeitung dementiert habe. "Es gibt keine Einigung, weil die Arbeitnehmerseite noch gar nicht die Möglichkeit hatte, sich zu beraten, geschweige denn sich mit dem Management abzustimmen" zitierte die Welt den Betriebsratschef.
Von Unternehmensseite und Betriebsratszentrale im Opel-Werk Bochum waren zu diesem Zeitpunkt keine Äußerungen zu bekommen.
Verhärtete Fronten
Opel-Management, die IG Metall und der Betriebsrat hatten seit Juni 2012 über einen Sanierungsplan für den defizitären Autobauer verhandelt. Die Manager verfolgten dabei unter anderem das Ziel Tariferhöhungen für Mitarbeiter erst wieder zu genehmigen, wenn Opel Gewinne einfährt. Das und auch die Schließung des Werkes in Bochum 2016 wollten die Arbeitnehmervertreter bis heute nicht annehmen.
Zuletzt hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Steven Girsky den Druck auf die Arbeitnehmervertreter erhöht und mit einer Schließung des Werkes Ende 2014 gedroht. Der bisherige Bestandsschutz galt nur bis zu diesem Zeitpunkt. Am heutigen Donnerstag endete das von der Opel-Führung gesetzte Ultimatum für eine Einigung.
"Die Manager verfolgten dabei unter anderem das Ziel Tariferhöhungen für Mitarbeiter erst wieder zu genehmigen, wenn Opel Gewinne einfährt. Das und auch die Schließung des Werkes in Bochum 2016 wollten die Arbeitnehmervertreter bis heute nicht annehmen."
Wieder ein Zeichen dafür, dass die "Arbeitnehmervertreter" ihren Job so schlecht wie möglich erledigen.
Lieber alle Jobs und 100% des Lohns aufs Spiel setzen als mittelfristig auf Gehaltserhöhungen zu verzichten.
Und dann über die bösen Manager schimpfen.. 🙄
Werden diese ewigen Untergangsberichte nicht irgendwann einmal langweilig?
Ja, die bösen Arbeitnehmer.
Die zwingen mit ihren brutalen Lohnforderungen jeden Betrieb in die Knie.
Ist ja auch bekannt, dass man eine Firma nur mit Lohndrückerei wieder auf den Erfolgspfad bringt, unzählige erfolgreiche Beispiele könnte ich hier nennen, wenn ich bloß welche wüsste!
Gute Produkte, wirtschaftliche Abläufe und besondere Entwicklungen für den Markt der Zukunft braucht man gar nicht zu betrachten, die spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Also, Arbeitnehmer: Schämt euch, verzichtet, das bringt die Rettung. Nur ihr seid Schuld an Allem!
Man könnte das Paradebeispiel Conti und Dunlop in Frankreich nehmen, die einen sind in Kurzarbeit gegangen und florieren jetzt, die anderen machen bald dicht.
Du sagst es 🙄
Wer hat das Ortsausgangsschild bekritzelt? 😆
Guten Tag,.... Es gehoert mittlerweile zum guten Ton,... Leute auf die Strasse zu setzen. Gewinne verschwinden immer in den Taschen des fuehrenden Pack's; hingegen muessen Verluste immer von der Allgemeinheit getragen werden. In einer " Geiz ist Geil " Gesellschaft wo Spitzenmanager die Millionen in den Sand setzen auch noch von der Presse und der Politik am Hintern gekuesst werden,.... wo Gehaelter von 12 Millionen Euro pro Jahr von der Arbeiterklasse hingenommen werden. Ja in solchen Gesellschaftsformen wird der Arbeiter immer aermer und das leitende Lumpenpack immer reicher. Mir liegt fern ein Linker zu sein;... jedoch stinkt das Ganze mittlerweile zum Himmel. Wann endlich erkennt das arbeitende une waehlende Volk dass es sowohl vom Kapital wie von den eigenen Gewerkschaften gelinkt wird. Ich weiss auch keinen Rat, gleichwohl tun mir die Leute leid die staendig mit neuen Luegen und Erpressungen zu Vertraegen genoetigt werden, welche das Papier nicht wert sind auf das sie gekritzelt wurden. Es ist eine Schande. Sollte jemand hier anderer Meinung sein,... so moege er mir schreiben oder aber fuer Immer schweigen. Besten Dank
Nun ja, eine Belegschaft, die sich eine derartige Position wie im Artikel beschrieben (oder besser gesagt die Illusion einer solchen Position) anmaßt, braucht sich nicht wundern, wenn die Amerikaner einfach vorneweg den Geldhahn zudrehen - ob die Handhabe seitens GM bzgl. der Marke Opel berechtigt oder unberechtigt ist, ist eine andere Frage.
Leider glauben noch immer zu viele Menschen, dass Gewerkschaften o.ä. die Menschheit in irgendeiner Weise nach vorne bringen.
Sag mal gehts noch? gehörst Du auch zu den netten Arbeitgebern die am liebsten keine Gewerkschaften hätten? Hire and Fire? vielen Dank auch. Ein Unternehmen ist NICHTS ohne ihre Mitarbeiter. Die Jungs aus meiner Geburtsstadt haben JAHRELANG auf Lohnerhöhung UND Urlaubs/Weihnachtsgeld verzichtet dank der Netten Geschäftsleitung wofür? Damit irgendwelche Idioten sich nach Erfolgreicher Kaputt Sanierung die Taschen voll machen können. Komm schnell mal ein Flug nach Amiland gebucht und schön viel Vaseline mitgenommen,dort kannst Du ihnen gern in den Ar.... kriechen die sind bestimmt deiner Meinung.🙄
Gruß Thorsten
Stimmt. Steckt das Unternehmen in der Krise ist es natürlich völlig legitim, weiterhin Gehaltserhöhungen und Beschäftigungsgarantien zu fordern.
Wie komme ich bloß darauf, dass man da vlt. ein wenig zurückhaltender agieren sollte? Ganz klar mein Fehler. 🙄
Zu 1: Zeige mir doch bitte, wo Opel Gewinne erwirtschaftet hat in den letzten 10 Jahren. Und dann zeige mir, welcher Manager sich diese Gewinne eingesteckt hat..
Zu 2: Die Geiz-ist-geil-Mentalität trägt im übrigen bei sehr vielen deutschen Firmen dazu bei, dass massenweise Stellen abgebaut werden müssen. Man kann sich nicht den günstigen Koreaner kaufen, sich über die Ersparnis im vergleich zu dem in Deutschland gebauten Auto freuen und sich dann darüber wundern, dass Stellen in Deutschland abgebaut werden...
Zu 3: Soweit mir bekannt verdient (ausser Dr. Winterkorn [VW] und Allan Mullaly [Ford]) kein einziges Vorstandsmitglied eines Autobauers zweistellige Millionenbeträge.
Zu 4: De facto ist die Schere zwischen Arm und Reich sogar kleiner geworden und nicht weiter auseinander gegangen.
Das wird allerdings nur ungern erwähnt, da sich solche "Schlagzeilen" eben schlechter verkaufen. Da fehlt dann immerhin das Feindbild.
Um es einmal klar zu sagen:
Natürlich finde ich es schade, was derzeit mit Opel im Allgemeinen und dem Standort Bochum im speziellen passiert!
Ich freue mich auch ganz sicher nicht darüber, dass sehr vielen Menschen ihre Existenzgrundlage entzogen wird.
Ich habe jedoch absolut KEIN Verständnis für Gewerkschaften und Betriebsräte, die in einer solchen Situation auch noch tatsächlich die Dreistigkeit besitzen, weiterhin Lohnerhöhungen und Beschäftigungsgarantien zu fordern.
das wird wie duke nukem forever:
Jahre lang angekündigt bis es keiner mehr glaubt und irgendwann zack war´s vorbei und dann hats keinen mehr gejuckt.
Toller Vergleich. 😆
Na da muss man aber schon vorsichtig sein wenn man den Opelanern jetzt unterstellen mag Sie würden zu hohe Forderungen stellen. Es ist ja nicht so als sei das hier die erste Sanierung die das Management von OPel/GM hier in die Wege leitet. Es gab ja schon welche zuvor.....unter Forster z.B das PRogramm Olympia und dann 2008/2009 noch mal eine Sanierung. Und da hat die Belegschaft immer auf Löhne verzichtet, auf Tariferhöhungen verzichtet, auf Weihnachtsgeld usw. und es wurden schon damals Werke geschlossen wie etwa in Portugal und Antwerpen. Gebracht haben diese Sanierungen alle nichts. Ich frag mich nur warum? Weil die Mitarbeiter zu gierig sind oder waren??
Ich kann da schon verstehen wenn man sich da als Mitarbeiter verarscht vorkommt...so nach dem Motto "und täglich grüßt das Murmeltier"
Gruß
man sagt opel ist ein fahrzeug was sich jeder bürger in deutschland leisten kann und auch leisten werden wird...... komisch das nen astra mittlerweile teurer ist wie ne A-Klasse und nen 1er bmw...und die haben fast volle bude ???
also machen die doch was falsch oder???