Wer beim Tanken sparen und der Umwelt etwas Gutes tun will, kann demnächst zu einer neuen Variante der Mercedes B-Klasse greifen.
Stuttgart - So richtig Gas geben und dabei sparen, das geht ab nächstem Jahr mit dem Mercedes B200 Natural Gas Drive. Der Kompakte fährt mit Erdgas und reduziert so nicht nur den Schadstoffausstoß um 16 Prozent, sondern auch die Kraftstoffkosten um rund 50 Prozent. Die neueste Variante der B-Klasse wird erstmals auf dem Pariser Autosalon Salon (27. September bis 14. Oktober) gezeigt , in den Handel kommt sie Anfang 2013.
Kaum Veränderung
Äußerlich kaum verändert
Vom alternativen Antrieb merken die Passagiere in der Praxis fast nichts: Die beiden Erdgasbehälter mit einem Gesamtvolumen von 125 Liter finden unter der Rücksitzbank Platz, als Reserve ist ein 12 Liter fassender Benzintank an Bord. Die Reichweite im Erdgasbetrieb beträgt rund 500 Kilometer, ein Reiserechner im Bordinstrument teilt die Restreichweite im Gasbetrieb mit. Optisch ist die Öko-Variante vor allem an der geänderten Frontschürze mit LED-Tagfahrleuchten in Barrenform zu erkennen.
Beim Gas-Tanken
Der 1,6-Liter-Vierzylinder mit 156 PS beschleunigt aus dem Stand in 9,1 Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h. Im Gasbetrieb verbraucht der Mercedes 4,2 kg auf 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 115 g/km entspricht. Der vergleichbare Benziner kommt auf 138 g/km. Ein Kilogramm Erdgas kostet rund einen Euro, was einem Benzinpreis von 65 Cent pro Liter entsprechen würde. Auch bei der Kfz-Steuer wird gespart, da die B-Klasse mit monovalentem Antrieb steuergünstiger eingestuft wird. Einen Preis nannte Mercedes noch nicht, dieser dürfte aber kaum unter 30.000 Euro liegen.
Weil Motor-Talk dumm ist 😉 In der Pressemitteilung und bei Wikipedia steht es korrekt: „Zusammen fassen sie ein Volumen von 125 Liter, was rund 21 kg Erdgas entspricht.“
Damit wird uns Endverbrauchern das Umrechnen schwerer gemacht. Als ehemaliger W245 NGT-Fahrer rechne ich wie folgt um:
1 kg Erdgas = 1,5 Liter Benzin, insgesamt also 31,5 Liter Benzin umgerechnet.
Und hier liegt genau das Problem: die Reichweite. Man schreibt zwar über 500 km Reichweite, die sich aber aufteilt in 31,5 Liter (aus Erdgas) plus 12 Liter Benzintank (Reserve) = 43,5 Liter gesamt.
Nun will man aus Kostengründen nicht auf Reserve (echtes Benzin) fahren, man hat ja Erdgas, also liegt die echte Reichweite bei der km-Zahl, die ich aus dem Erdgastank hervorhole. Demgegenüber steht der höhere Preis, der individuelle Verbrauch des schweren Zweiliter-Wagens, der geringen Anzahl von Erdgas-Tankstellen, im Moment unter 1.000 in Deutschland, vom Ausland ganz zu schweigen und deshalb der genauen Planung von Autobahnfahrten. Grundsätzlich muss man von der Autobahn runter, da es an den BABs (mit Ausnahmen) keine Erdgasleitungen gibt.
Dem steht die Ersparnis des Erdgaspreises gegenüber.
Drahkke
Hinderlich ist auch vor allem noch das recht dünne Erdgas-Tankstellennetz.
Niederrhein
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Hinderlich ist auch vor allem noch das recht dünne Erdgas-Tankstellennetz.
Wie geschrieben: unter 1.000.
Franky1801
Zitat:
Original geschrieben von Niederrhein
Und hier liegt genau das Problem: die Reichweite. Man schreibt zwar über 500 km Reichweite, die sich aber aufteilt in 31,5 Liter (aus Erdgas) plus 12 Liter Benzintank (Reserve) = 43,5 Liter gesamt.
Da hast Du den Artikel falsch gelesen! Zitat aus dem Artikel:
Die Reichweite im Erdgasbetrieb beträgt rund 500 Kilometer, ein Reiserechner im Bordinstrument teilt die Restreichweite im Gasbetrieb mit.
Ansonsten steht als Verbrauchswert dort ja auch 4,2 kg/100km, als bei 21 kg "Volumen" sind das genau 500 km...
Niederrhein
Zitat:
Original geschrieben von Franky1801
Zitat:
Original geschrieben von Niederrhein
Und hier liegt genau das Problem: die Reichweite. Man schreibt zwar über 500 km Reichweite, die sich aber aufteilt in 31,5 Liter (aus Erdgas) plus 12 Liter Benzintank (Reserve) = 43,5 Liter gesamt.
Da hast Du den Artikel falsch gelesen! Zitat aus dem Artikel:
Die Reichweite im Erdgasbetrieb beträgt rund 500 Kilometer, ein Reiserechner im Bordinstrument teilt die Restreichweite im Gasbetrieb mit.
Ansonsten steht als Verbrauchswert dort ja auch 4,2 kg/100km, als bei 21 kg "Volumen" sind das genau 500 km...
Das mag der Verbrauchswert auf dem Prüfstand oder lt. Bordcomputer sein, als realen Verbrauchswert im täglichen Einsatz zweifle ich den an. Wir werden sehen.
Mein Erdgas-Verbrauch beim W245 lag bei rd. 6 kg pro 100 km, umgerechnet rund 9 l Benzin/100km. Der Wagen schleppt Gewicht mit sich rum, ist kein Verbrauchswunder, weder in der Stadt noch auf der Autobahn. Allerdings sind die 6 kg preislich anders als die 9 l Super.
Aber erneut, 4,2 kg sind rd. 6,3 Liter Super. Bei der Maschine (156 PS) und dem Gewicht. Schauen wir mal wie sich der Verbrauch in der realen Welt darstellen wird.
Trennschleifer3423
Zitat:
Original geschrieben von sir_d
Warum gibt man das Volumen der Erdgastanks in l an?
Volumen wird doch immer in Litern angegeben (bzw. in m^3)?
Natürlich. Aber es macht hier keinen Sinn, wenn der Verbrauch in kg angegeben wird und das Tankvolumen dann in l.
Niederrhein
Zitat:
Original geschrieben von sir_d
Natürlich. Aber es macht hier keinen Sinn, wenn der Verbrauch in kg angegeben wird und das Tankvolumen dann in l.
Stimmt, verwirrt nur.
1 kg CNG (Erdgas) kannst Du vergleichen mit der Energieausbeute von rd. 1,5 Liter Super.
Im Tank wird es auf rund 200 bar komprimiert. Deshalb entsprechende Sicherheitsvorkehrungen.
Reifenfüller39985
Interessanter Artike, interessantes Fahrzeug!
Geschätzte Kollegen vielleicht sehen etwas zu negativ. Verstehe ich nicht, was es soll nützen, wenn man miesepeterisch alle möglichen vermuteten Nachteile herbeizieht an Haaren.
Meine Einschätzung ist anders:
- B-Klasse prinzipiell ist nicht konzipiert als Langstrecken-Reisewagen. Reichweite ist nicht primäres Thema. Wer braucht Langstreckenwagen für Autobahn, kauft S- oder E-Klasse, vielleicht auch R.
- Im Stadtverkehr, Sauberkeit und geringer Verbrauch sind unschlagbar.
- Die meisten Nutzer von B-Klasse fahren in selbem örtlichen Bereich, meist selbe Strecke (Arbeit, Schule, Einkaufen, Hobby, ...). "Neue" Wegstrecken sind eher Ausnahme. Dann es ist keine Schwierigkeit Auslangen zu finden mit 1.000 Tankstellen, Tendenz stark steigend. Längere, unbekannte Reisen, man muss halt planen, gottbehüte. ist kein Problem mit Internet und Apps 😉
- Fahrweisen sind unterschiedlich. Wer fährt B-Klasse typgerecht, wird Auslangen finden mit angegebenem verbrauch. Wer meint, B-Klasse muss bewegt werden wie Ferrari, wird brauchen mehr und ist selber schuld 😉.
Wie gesagt: Vorteile überwiegen bei Weitem gegenüber künstlich konstruierten Nachteilen, ist meine Überzeugung. Vielleicht ich kaufe dieses Automobil für Kurzstreckenverkehr für mich.
Niederrhein
Zitat:
Original geschrieben von Russkiy
Geschätzte Kollegen vielleicht sehen etwas zu negativ. Verstehe ich nicht, was es soll nützen, wenn man miesepeterisch alle möglichen vermuteten Nachteile herbeizieht an Haaren.
Ist eine Frage der Sichtweise. Wir sind in einem Autoforum. Hier darf diskutiert werden in alle Richtungen.
Es gibt Leute, die bereits Erfahrungen mit dem B W245 NGT haben und hatten und deshalb Vor- und Nachteile benennen, aber nicht miesepeterisch. Und es gibt Leute, die ziehen sich die rosarote Brille auf und wollen nur bestimmte Dinge sehen.
Es gibt Vor- und Nachteile. Beide sollten benannt werden dürfen.
Reifenfüller39985
Geschätzter Kollege Niederrhein hat natürlich recht, und auch eingebracht viele interessante Überlegungen.
Natürlich man darf Nachteile aufzählen. Und natürlich man sollte bewahren Fairness.
B-Klasse ist nicht eierlegende Wollmilchsau.
Eingeschränkte Langstreckentauglichkeit man sollte nicht vorwerfen B-Klasse, denn dies ist nicht beabsichtigtes Schlüsselfeature von Konzept der B-Klasse - ebensowenig wie B-Klasse will gefahren werden wie Sportwagen.
Deshalb, Aufzählung von "Nachteilen", welche sind typenspezifisch, scheint mir irgendwie zu sein Themenverfehlung.
Man kann NATÜRLICH sagen in Autoforum, dass S600 hat zu hohen Verbrauch im Stadtverkehr, SLS hat viel zu wenig Platz für Einkauf in Baumarkt, G-Klasse hat wenig Komfort, Actros ist unsportlich.
Und ja: man kann auch sagen, B-Klasse hat geringe Langstreckentauglichkeit und hohen Verbrauch bei Bleifuß-Fahrweise.
Aber wie sinnvoll es ist, zu postulieren solche "na no, na ned" - Argumente, mag entscheiden jeder selbst 😊
Darauf zu verzichten, hat nichts zu tun mit "rosaroter Brille" 😎
[EDIT:]
PS.: Übrigens Gratilation, Niederrhein, zu wunderschönem W246 mit sehr eleganter und freundlicher Innenausstattung. Gefällt mir sehr gut!.
Warum gibt man das Volumen der Erdgastanks in l an?
Weil Motor-Talk dumm ist 😉 In der Pressemitteilung und bei Wikipedia steht es korrekt: „Zusammen fassen sie ein Volumen von 125 Liter, was rund 21 kg Erdgas entspricht.“
Danke. 😊
21kg sind schon ganz ordentlich. Der Opel ZT hat 25kg.
Lt. diesem Bericht handelt es sich um Liter Erdgas, das sollen 21 kg Erdgas sein.
http://....mercedes-benz-passion.com/.../#more-105908
Damit wird uns Endverbrauchern das Umrechnen schwerer gemacht. Als ehemaliger W245 NGT-Fahrer rechne ich wie folgt um:
1 kg Erdgas = 1,5 Liter Benzin, insgesamt also 31,5 Liter Benzin umgerechnet.
Und hier liegt genau das Problem: die Reichweite. Man schreibt zwar über 500 km Reichweite, die sich aber aufteilt in 31,5 Liter (aus Erdgas) plus 12 Liter Benzintank (Reserve) = 43,5 Liter gesamt.
Nun will man aus Kostengründen nicht auf Reserve (echtes Benzin) fahren, man hat ja Erdgas, also liegt die echte Reichweite bei der km-Zahl, die ich aus dem Erdgastank hervorhole. Demgegenüber steht der höhere Preis, der individuelle Verbrauch des schweren Zweiliter-Wagens, der geringen Anzahl von Erdgas-Tankstellen, im Moment unter 1.000 in Deutschland, vom Ausland ganz zu schweigen und deshalb der genauen Planung von Autobahnfahrten. Grundsätzlich muss man von der Autobahn runter, da es an den BABs (mit Ausnahmen) keine Erdgasleitungen gibt.
Dem steht die Ersparnis des Erdgaspreises gegenüber.
Hinderlich ist auch vor allem noch das recht dünne Erdgas-Tankstellennetz.
Wie geschrieben: unter 1.000.
Da hast Du den Artikel falsch gelesen! Zitat aus dem Artikel:
Die Reichweite im Erdgasbetrieb beträgt rund 500 Kilometer, ein Reiserechner im Bordinstrument teilt die Restreichweite im Gasbetrieb mit.
Ansonsten steht als Verbrauchswert dort ja auch 4,2 kg/100km, als bei 21 kg "Volumen" sind das genau 500 km...
Das mag der Verbrauchswert auf dem Prüfstand oder lt. Bordcomputer sein, als realen Verbrauchswert im täglichen Einsatz zweifle ich den an. Wir werden sehen.
Mein Erdgas-Verbrauch beim W245 lag bei rd. 6 kg pro 100 km, umgerechnet rund 9 l Benzin/100km. Der Wagen schleppt Gewicht mit sich rum, ist kein Verbrauchswunder, weder in der Stadt noch auf der Autobahn. Allerdings sind die 6 kg preislich anders als die 9 l Super.
Aber erneut, 4,2 kg sind rd. 6,3 Liter Super. Bei der Maschine (156 PS) und dem Gewicht. Schauen wir mal wie sich der Verbrauch in der realen Welt darstellen wird.
Volumen wird doch immer in Litern angegeben (bzw. in m^3)?
Natürlich. Aber es macht hier keinen Sinn, wenn der Verbrauch in kg angegeben wird und das Tankvolumen dann in l.
Stimmt, verwirrt nur.
1 kg CNG (Erdgas) kannst Du vergleichen mit der Energieausbeute von rd. 1,5 Liter Super.
Im Tank wird es auf rund 200 bar komprimiert. Deshalb entsprechende Sicherheitsvorkehrungen.
Interessanter Artike, interessantes Fahrzeug!
Geschätzte Kollegen vielleicht sehen etwas zu negativ. Verstehe ich nicht, was es soll nützen, wenn man miesepeterisch alle möglichen vermuteten Nachteile herbeizieht an Haaren.
Meine Einschätzung ist anders:
- B-Klasse prinzipiell ist nicht konzipiert als Langstrecken-Reisewagen. Reichweite ist nicht primäres Thema. Wer braucht Langstreckenwagen für Autobahn, kauft S- oder E-Klasse, vielleicht auch R.
- Im Stadtverkehr, Sauberkeit und geringer Verbrauch sind unschlagbar.
- Die meisten Nutzer von B-Klasse fahren in selbem örtlichen Bereich, meist selbe Strecke (Arbeit, Schule, Einkaufen, Hobby, ...). "Neue" Wegstrecken sind eher Ausnahme. Dann es ist keine Schwierigkeit Auslangen zu finden mit 1.000 Tankstellen, Tendenz stark steigend. Längere, unbekannte Reisen, man muss halt planen, gottbehüte. ist kein Problem mit Internet und Apps 😉
- Fahrweisen sind unterschiedlich. Wer fährt B-Klasse typgerecht, wird Auslangen finden mit angegebenem verbrauch. Wer meint, B-Klasse muss bewegt werden wie Ferrari, wird brauchen mehr und ist selber schuld 😉.
Wie gesagt: Vorteile überwiegen bei Weitem gegenüber künstlich konstruierten Nachteilen, ist meine Überzeugung. Vielleicht ich kaufe dieses Automobil für Kurzstreckenverkehr für mich.
Ist eine Frage der Sichtweise. Wir sind in einem Autoforum. Hier darf diskutiert werden in alle Richtungen.
Es gibt Leute, die bereits Erfahrungen mit dem B W245 NGT haben und hatten und deshalb Vor- und Nachteile benennen, aber nicht miesepeterisch. Und es gibt Leute, die ziehen sich die rosarote Brille auf und wollen nur bestimmte Dinge sehen.
Es gibt Vor- und Nachteile. Beide sollten benannt werden dürfen.
Geschätzter Kollege Niederrhein hat natürlich recht, und auch eingebracht viele interessante Überlegungen.
Natürlich man darf Nachteile aufzählen. Und natürlich man sollte bewahren Fairness.
B-Klasse ist nicht eierlegende Wollmilchsau.
Eingeschränkte Langstreckentauglichkeit man sollte nicht vorwerfen B-Klasse, denn dies ist nicht beabsichtigtes Schlüsselfeature von Konzept der B-Klasse - ebensowenig wie B-Klasse will gefahren werden wie Sportwagen.
Deshalb, Aufzählung von "Nachteilen", welche sind typenspezifisch, scheint mir irgendwie zu sein Themenverfehlung.
Man kann NATÜRLICH sagen in Autoforum, dass S600 hat zu hohen Verbrauch im Stadtverkehr, SLS hat viel zu wenig Platz für Einkauf in Baumarkt, G-Klasse hat wenig Komfort, Actros ist unsportlich.
Und ja: man kann auch sagen, B-Klasse hat geringe Langstreckentauglichkeit und hohen Verbrauch bei Bleifuß-Fahrweise.
Aber wie sinnvoll es ist, zu postulieren solche "na no, na ned" - Argumente, mag entscheiden jeder selbst 😊
Darauf zu verzichten, hat nichts zu tun mit "rosaroter Brille" 😎
[EDIT:]
PS.: Übrigens Gratilation, Niederrhein, zu wunderschönem W246 mit sehr eleganter und freundlicher Innenausstattung. Gefällt mir sehr gut!.