Frankreich: Proteste führen zu Kraftstoffengpass
Paris warnt vor Kraftstoff-Panik
Die geplante Arbeitsmarktreform hat in Frankreich zu Blockaden bei den Raffinerien geführt. Die Folge: Kraftstoffengpässe an den Tankstellen und Panik-Käufe.
Paris - Angesichts anhaltender Blockaden von Kraftstoffdepots und Raffinerien bemüht sich Frankreichs Regierung, Sorgen vor einer Sprit-Knappheit zu zerstreuen. Der Staat gehe entschlossen vor, damit es zu keiner Unterversorgung komme, versicherte Premierminister Manuel Valls am Montagabend.
Auslöser für die Blockade ist eine Arbeitsmarktreform die das Arbeitsrecht flexibler machen soll. Der neue Kurs stößt aber auf Kritik der Gewerkschaft CGT. Sie hat zu Streiks und Protesten aufgerufen. Nach Angaben von CGT waren am Montag sechs von acht Raffinerien im Land betroffen. Verkehrsstaatssekretär Alain Vidalies erläuterte, dass etwa 20 Prozent der rund 12.000 Tankstellen im Land geschlossen oder in großen Schwierigkeiten seien.
Kraftstoffverbrauch ist in die höhe geschnellt
Der Premierminister Valls warnte vor Panik: "Der Verbrauch des vergangenen Wochenendes war dreimal so hoch wie im Durchschnitt", sagte er. Angesichts der Meldungen über geschlossene Tankstellen hatten offensichtlich viele Franzosen versucht, ihren Tank aufzufüllen.
Die Aktionen haben zu Versorgungsengpässen an Tankstellen vor allem im Nordwesten des Landes geführt. "Es gibt kein Vorratsproblem, es gibt ein Logistik- und Lastwagen-Problem", betonte Staatssekretär Vidalies im Sender BFMTV. Der Verband der französischen Rohöl-Industrie versicherte ebenfalls, es gebe keine Knappheit, sondern "angespannte Situationen".
Auch am Montag bildeten sich Schlangen vor Zapfsäulen, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Der Transportunternehmerverbandes FNTR klagte, die "Situation verschlechtere sich mit wahnsinniger Geschwindigkeit" und warnte vor Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Regierung geht mit Tränengas gegen Blockade vor
Die Behörden hatten nach eigenen Angaben seit Freitag mehrfach Blockaden von Kraftstoffdepots aufgelöst und kündigten an, dies auch fortzusetzen. Die Regierung verschärfte zugleich den Ton gegenüber der Gewerkschaft CGT. Finanzminister Michel Sapin sagte dem Sender iTélé, die Maßnahmen seien nicht legitim. Premierminister Valls sagte, es dürfe keine "Erpressung" geben.
Am Dienstagmorgen setzten Beamte Tränengas gegen Gewerkschaftsaktivisten ein, die seit einem Tag die Zugänge zu einer Raffinerie und einem Treibstofflager in der Nähe von Marseille blockierten. Die Behörden begründeten das Vorgehen mit Widerstand: Die Aktivisten hätten Wurfgeschosse gegen die Polizisten gerichtet und Paletten sowie Reifen angezündet, sagte der Polizeipräfekt Laurent Nuñez dem Sender BFMTV
"Die Blockade ist die Konsequenz der Dickköpfigkeit der Regierung, die nicht auf das antwortet, was die Leute verlangen", sagte dagegen Emmanuel Lépine, CGT-Verantwortlicher für die Öl-Branche, dem Sender France Info. Weitere Aktionen sind schon angekündigt: Am Montagabend stimmten die Mitarbeiter des Rohöl-Terminals von Le Havre dafür, von Dienstagabend bis Freitag ebenfalls in Streik zu treten. Dort werden laut Betreiber 40 Prozent der Rohöl-Importe des Landes abgewickelt.
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Typisch:
Da ist 'ne Spinne.
OH NEIN. ALLE IN DEN BUNKER, HOLT DIE GESCHÜTZE RAUS
Wie wäre es mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln?!
so was wirds in deutschland nie geben. auch wenn die rente ab 80 eingeführt wird.
Das Gefühl habe ich leider auch.
Man kriegt so wenig mit von der Presse bei den Protesten in Frankreich,versucht man da was zu verschleiern.
hat F nicht noch die gesetzliche 35 stundenwoche?
Aha, kamen77, dann ist deiner Meinung nach der Induviduallverkehr überflüssig und der öffentliche Nahverkehr schafft alle Menschen die unterwegs sind von A nach B .......
Ein bischen kurzsichtig gedacht, oder !!
In Frankreich kommt es seit Wochen zu zum Teil heftigen Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei. Nur in den deutschen Medien erfährt man davon nichts und ich weiß das auch nur, weil ich auf Youtube und LiveLeak zufällig Videos davon gefunden hab. Sollte ein Frenchie hier sein, wären nähere Infos erwünscht.
PS: Auch der öffentliche Nahverkehr, Bahn wie Bus, ist auf Diesel angewiesen.
Erstaunlich, oder?
Vll. hat man Angst, dass die nächste Revolution wieder von FR ausgeht.
Das wird noch richtig spannend, denn es sieht weder in FR noch in IT gut aus.
Das wären ja tolle Neuigkeiten, ich stelle mich aktuell auf eine Rente ab 100 ein. 😉
Ich find es immer wieder interessant, wie niedrig die Protestschwelle in anderen Ländern ist.
Also mich deucht, der Deutsche streikt auch wegen jedem Fliegenschiss... Nur sind die Reaktionen etwas gemässigter (meistens).
Warum leider, auch wenn manche meinen es sei nicht so. Hier geht es vorwärts, zwar nicht immer geradeaus und mit einem gewissen Schlupf. Wobei das auch in der Natur der Sache liegt. In Frankreich tut sich da wesentlich weniger, auch siehe die Arbeitslosenquote dort.
Ach es wird schon irgendeine Minirente geben, da die Höhe das Entscheidende ist. 😱 Der weiterhin arbeitende Durchschnittsrentner wird normal sein, ebenso aufstockende Leistungen vom Sozialamt. das kennen einige arbeitende Arme schon von Hartz4 und Jobcenter.
Minijob heißt auch Minirente!
Erfährt man nicht? Lernt lesen, Lesen bildet...
Hier mal ein paar willkürliche Links aus verschiedenen Medien (zumindest der letzte dürfte auch Euch bekannt sein) in zeitlich geordneter Reihenfolge:
klick
klack
kluck
klick
klack
kluck
klick
Das blöde an hohlen Scheißhausparolen ist, dass sie von intelligenteren Menschen so leicht zu widerlegen sind...