Autoindustrie: Drei schwere Jahre
Pariser Autosalon von Angst regiert
Der in dieser Woche beginnende Pariser Autosalon wird nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer von der zurückgehenden Nachfrage in Westeuropa und drohenden Werksschließungen überschattet.
Duisburg-Essen - "Der europäischen Autoindustrie stehen mindestens drei schwere Jahre bevor", sagte der Leiter des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen am Montag. Mit geschätzten 11,6 Millionen Pkw-Verkäufen erwartet er im Jahr 2013 das schlechteste Verkaufsjahr in Westeuropa seit 1993.
Die Krise im europäischen Automarkt sei da und werde länger und hartnäckiger sein als die von der Finanzkrise ausgelöste Rezession 2008 und 2009, meint Dudenhöffer. Gerade die Südländer würden von Arbeitslosigkeit geplagt, stünden kurz vor einer Rezession oder seien im Falle von Griechenland schon mittendrin. "Hinter dem Glamour der Ausstellungsstände steht die Angst", sagte er deshalb.
Neuvorstellungen ohne Wirkung
Dabei präsentierten die Hersteller in Paris einige neue Modelle, die den Markt bewegen könnten. So stellt Volkswagen seinen neuen Golf VII in den Mittelpunkt und Renault den neuen Clio. Laut Dudenhöffer bleiben die Neuvorstellungen angesichts der massiven Probleme in Südeuropa jedoch ohne Wirkung. Ein Indiz dafür sei, dass der Golf bereits mit Rabatten angeboten werde, obwohl er noch gar nicht auf dem Markt sei. "Das gab es so noch nicht", sagte Dudenhöffer.
Hinzu komme, dass auch die Weltmärkte die Schwäche in Europa nicht ausgleichen könnten. Für das Jahr 2013 rechnet Dudenhöffer lediglich mit einem Zuwachs der weltweiten Verkäufe um ein Prozent auf 66,5 Millionen Fahrzeuge.
Dudenhöffer spricht von einer "Ratlosigkeit" der Hersteller in Paris. "Die Sanierungspläne von Peugeot-Citroën und Opel sind weiterhin unklar", sagte er. Beide Hersteller, die stark vom europäischen Automarkt abhängen und zuletzt massive Verluste einfuhren, ließen bislang nicht erkennen, wie sie ihre Überkapazitäten abbauen wollen.
Quelle: dapd
Da man jetzt vollständige Werke teils eigenständig teils JointVenture in den Bric Staaten gebaut hat und diese kostengünstig PKW's produzieren, kann man ja jetzt getrost ein paar in EU dicht machen. Das scheue Reh zieht weiter...
Ob man hier wirklich von "Angst" sprechen kann, wage ich zu bezweifeln.
Angst ist sowieso ein schlechter Ratgeber in solchen Situationen.
Wo sollen den die Neuwagenkäufer herkommen und mit was bezahlen?
Öffentlicher Dienst bei der Stadt München, als Fachkraft 1890 Euro Brutto. Das sind rund 1300 Euro Netto, nun noch 800 Euro Miete für eine kleine Wohnung im Getto. Stellplatz vorm Haus 50 Euro+ 50 Euro beim Arbeitgeber.
Und ich bekomme noch viel im Vergleich zu anderen. Mein Vater schafft bei der Müllabfuhr für 1150 Euro Brutto.
Wenn ein einigermaßen ausgestatteter Neuwagen 35000 und mehr Euros kostet, wo sollen die Kunden herkommen?
Ich denke, daß es schon ein Schritt in die richtige Richtung ist, daß der neue Golf von Anfang an mit Rabatten angeboten wird.
Sinnvoller wäre es natürlich gewesen, gleich den Listenpreis entsprechend zu reduzieren.
...der Dudenhöfer wieder...
Ein gesund aufgestelltes automobilunternehmen überkompensiert die mangelnde Nachfrage in Westeuropa mit USA, Indien, China...
Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß die Weltmärkte die Absatzschwäche in Europa nicht ausgleichen können.
Hier müssen Zahlen auf den Tisch.
Ich kanns mir auch nicht erklären.
Autofahren ist doch eigentlich noch billig, laut manchen Fahrprofilen.😆😊
Eben.
Davon abgesehen sind der chinesische und der indische Markt, um nur zwei Beispiele zu nennen, noch lange nicht gesättigt.
Man müsste vielleicht auch mal den afrikanischen Markt anpeilen, denn mit Waffen klappt's dort ganz gut, da werden die wohl noch paar Gölfe, Focuse oder Astras abnehmen.
Dann können sie dort noch Raps anbauen zum verspriten.
Afrika nimmt uns doch schon die ganzen Gebrauchtwagen ab. Ob da im Markt noch Luft für Neufahrzeuge vorhanden ist?
Ja stimmt auch wieder.
Ist aber auche eine Sch... . Das konnte ja nun wirklich keiner vorrausehen mit den Überkapazitäten 😉, aber haben wir nicht die Marktwirtschaft (hieß es nicht mal "soziale Marktwirtschaft")?
Ich dachte sowas gab's nur in der Planwirtschaft.
Vllt noch 1 - 2 Video-Filmchen drehen,
das steigert in manchen Ländern auch den Verbrauch / Bedarf an Autos . . . . ;-)