Soll PSA Peugeot Citroën Opel übernehmen?
Pariser Pastis-Idee
PSA soll Opel kaufen, fordert Frankreichs Regierung laut „Le Monde“. Nur so könne ein Gegengewicht zur Vorherrschaft des VW-Konzerns geschaffen werden.
Größe mit Größe bekämpfen: Europas Automobilbauer träumen schon länger von einem Gegengewicht zum deutschen Giganten Volkswagen. Fiat-CEO Sergio Marchionne hat diesen Traum bereits mehrfach artikuliert; durchaus pikant, schließlich spricht er in seiner Position als Präsident des Herstellerverbandes ACEA auch für den Volkswagen-Konzern.
Nun träumt auch die Regierung der Grande Nation mit. Einem Bericht der französischen Tageszeitung „Le Monde“ zufolge kursiert im Umfeld des Präsidenten und des Finanzministeriums der Wunsch, PSA Peugeot Citroën solle zu einem schlagkräftigen Gegengewicht zum VW-Konzern werden. VW habe sich entschieden, PSA zu vernichten, zitiert die Zeitung einen Vertrauten von Präsident François Hollande.
PSA soll Opel kaufen
Wie aber soll PSA zum Kern eines Konzerns werden, der groß genug ist, um Volkswagen anzugreifen? Die angebliche Idee der französischen Regierung: PSA soll Opel kaufen. Bereits im Zuge der kürzlich vereinbarten Allianz zwischen PSA und General Motors sei diese Idee diskutiert worden, schreibt die französische Tageszeitung. General Motors habe die Situation bei PSA aber als zu kritisch bewertet, um dort eine Zukunft für Opel zu sehen.
Leere Kassen in Paris
Die Manager aus Detroit haben vermutlich Recht. PSA beschäftigt sich derzeit eher mit dem Abstoßen von Beteiligungen, um die Liquidität sicherzustellen und Schulden zu reduzieren. Erst kürzlich verkaufte das Unternehmen 75 Prozent seines Logistikers Gefco. Und: Diese Woche stieg der Kurs der PSA-Aktie um 13 Prozent, als in Paris das Gerücht umging, PSA könnte seine 57,4 Prozent Anteile am Zulieferer Faurecia verkaufen, der Wert liegt bei bis zu 1,5 Milliarden Euro. Außerdem bürgt der französische Staat bereits mit bis zu sieben Milliarden Euro für das Kreditgeschäft der PSA-Hausbank.
Will GM überhaupt verkaufen?
Sehr unwahrscheinlich also, dass PSA in nächster Zeit flüssig genug ist, die hoch defizitäre GM-Tochter Opel zu kaufen und dann auch noch zu sanieren. Dazu ist General Motors sehr viel eher in der Lage. Der US-Konzern strotzt derzeit vor Finanzkraft – und will auch gar nicht verkaufen. GM-Chef Akerson hat mehrfach bekräftigt, am Europa-Geschäft und damit an Opel festhalten zu wollen.
Eine Pastis-Idee
Es spricht also vieles gegen eine Übernahme von Opel durch PSA, und nur wenig dafür. Deutlich wahrscheinlicher ist, dass General Motors und PSA zunächst ihre erst kürzlich angestoßene Allianz vertiefen und nach Logistik, Einkauf und Entwicklung weitere Geschäftsfelder verschmelzen. Damit allein werden PSA und Opel die Vorherrschaft des VAG-Konzerns nicht brechen, aber sie können zumindest wieder auf bessere Geschäftszahlen hoffen.
Quelle: MOTOR-TALK
Genau. GM wird Opel und somit sein Europageschäft nicht verkaufen.
Und Opel ist bei GM gut aufgehoben.
Wenn es nach der Mathematik geht (-)X(-)= +
dann kann es doch nur besser werden.
Jetzt im Ernst: Ein am Krückstock gehender, will einen quasi toten Patienten übernehmen?!
noch generiert Opel keinen Milliardenverlust in 12 zurückliegenden Monaten...
Auch zeigen die Gesamtzulassung des letzten Jahres eine erstaunliche Lebendigkeit im Patienten "Opel".
Mit Verlaub es ist in den letzten Jahren vielen Schief gelaufen bei Opel und die für meinen Geschmack illusorischen Vorstellungen der Personalvertreter und Gewerkschafter erschweren eine schnellere Sanierung, aber die aktuelle, flächendeckende Berichterstattung wird Opel nicht gerecht.
Die "Wünsche" der französischen Politik zeigen einmal mehr deren Unbeholfenheit und Perspektivlosigkeit und sind für mich symbolisch für die politische Klasse in Europa.
Es sind viele Unternehmen kleiner als VW und erwirtschaften Gewinne -> siehe z.B. BMW... Eine Vergrößerung rein der Größe Willen, wird PSA noch vor viel mehr Probleme stellen, als sie jetzt bereits zu lösen haben.
Wenn Opel eine Chance hat, dann am ehesten im GM Konzern. Die tiefe Verwurzelung lässt ohnehin kein Verkauf an einen Konkurrenten zu, erst recht nicht, wenn eine Marktbereinigung der Hintergrund des Kaufes sein könnte.
Grüße
Zwei Schwache machen noch keinen Starken...was soll PSA denn mit einer weiteren Marke, die auf die selbe Zielgruppe wie Peugeot und Citroen abzielt?
Das wäre endgültig das Ende von OPEL.
Die Franzosen haben doch überhaupt kein Interesse daran, die Arbeitsplätze in Deuschland bei OPEL lange zu erhalten.
Wenn OPEL Pleite wäre, hätten die Franzosen wieder einen Konkurrenten weniger. 😉
Das ganze macht eh keinen Sinn, da PSA selbst mit dem Rücken zur Wand steht.
Die Franzosen sollen doch den Saftladen PSA dicht machen, dann hätte OPEL mehr Chancen auf dem europäischen Markt.
Rufus
Genau da läge das erste Problem. Das zweite ist, dass Opel genausowenig im aussereuropäischen Ausland vertreten ist, wie PSA.
Und davon wiederum würde zum großteil nur Volkswagen profitieren. Was schaut sich der normale Familienvater den für Vans oder Kombis an? Zafira/Touran oder Passat/Insignia. Rein vom Gefühl her geht nur jeder 5-7 dieser Zielgruppe bei PSA auch mal schauen was die an Konkurenzprodukten dazu haben. Und die Zulassungstatistik gibt mir mehr als recht.
Das kann garnicht gut gehen, am Ende wären PSA und Opel ein Scherbenhaufen. 🙄
Die sollen mal lieber bessere Autos bauen und sich nicht nur auf Europa konzentrieren!
Hier ist der betreffende Artikel von "Le Monde"
"Le Monde" spekuliert hier. "Le Monde" verweist als Quelle auf das
Interview mit Pierre Moscovici in der Sendung "Tous politique" von France Inter, Le Monde, und AFP vom Sonntag 6.1.2013 (bei Dailymotion) , in dem ihn (ca. ab Minute 41) die Interviewer löchern, sich zu einer Fusion PSA/Opel zu bekennen, was Moscovici aber nicht macht.
Pierre Moscovici ist aktuell Finanzminister in der französichen Regierung.
Bessere Autos bauen, das ist der richtige Weg. Oder zumindest schönere. Citroen ist auf einem guten Weg, aber Opel und Peugeot bauen leider viele Autos, die deutlich überfettet wirken.
Opel ist Teil von GM, die in etwa 30 Ländern auf allen (bevölkerten) Kontinenten Autos baut; auch Opels werden außerhalb von Europa gebaut, konkret in Korea und Rußland.
PSA hat außerhalb von Europa Werke in Brasilien, Argentinien und China (Joint Venture, natürlich); außerdem werden PSA-Fahrzeuge in Rußland in Kooperation mit einem Partner gebaut.
Siehe diese interaktive Karte auf der Konzernwebsite von PSA
Also durchaus eine beträchtliche Präsenz außerhalb von Europa in beiden Fällen.
Aber was zählen schon Fakten, wenn man ein angenehmes Vorurteil hat?
PS: PSA hat heute den Peugeot 2008 vorgestellt, ein "Crossover" der von Designzentren in Paris, Shanghai und Rio de Janeiro entwickelt worden sei, und in Mulhouse, Wuhan (China) und Porto Real (Brasilien) gebaut werden soll. Presseinfo (auf französisch) hier
Ach ja, das mit den Marken -- immerhin bringt VW es fertig, mit vier Marken in demselben Kompaktsegment zu jonglieren.
Generell sehe ich hier sehr viele Synergien. Es könnte dutzende Modell von verschiedenen Marken entwickelt werden deren Komponenten geteilt werden könnten.
Wer weiß ob Opel nicht vielleicht aufblüht ohne den großen Bruder?!
Hauptproblem und welschalb auch ich dem Ganzen skeptisch gegenüber stehe ist dass sich die Marken tatsächlich zu ähnlich sind und es wohl zu massiven Kanibalisierungseffekten käme.
Wenn es allerdings gelänge die Marken stärker zu profilieren könnte das ganz schon ins Rollen kommen.
Ich stelle mir das in etwa so vor:
-Citroen: edel, designorientiert-Audi-Konkurent
-Peugeot: sportlich, jung, günstig-vs. Seat/Skoda
-Opel: Technolgieträger, Allrounder vs. VW
-neue Billigmarke: Stückzahlen generieren
Gruß
Engelbert
Die Franzosen wieder...😆😆😆😆
Weder PSA noch Opel können irgendwas reissen, und geschluckt wird Opel von den Franzosen sicherlich nicht, der Bissen würde ihnen im Halse stecken bleiben. Sie sollten lieber einsehen das ihre bedeutung quasi bei 0 liegt und sich damit abfinden. Sollen die Franzosen ihren Laden dichtmachen, besonders Citroen baut doch eh nur noch Autos die so häßlich sind das man jeden Fahrer verklagen müsste wegen seelischer Grausamkeit weil er vor einem fährt. Die brauchbaren Franzosen kommen von Renault und die überleben quasi auch nur dank Dacia.