Automatisches Parken von Mercedes und Bosch
Park Dich selbst, Auto
Parken in Parkhaus macht keinen Spaß. Die ersten Autos können das nun alleine, zumindest in einem Pilotprojekt in der Garage des Stuttgarter Mercedes-Benz-Museums.
Stuttgart - Vorläufig können es nur eine Handvoll Mercedes E-Klassen, und das auch nur in der Garage des Mercedes-eigenen Werksmuseums. Aber die Idee ist zu gut, um nicht an sie zu glauben: Die nervige Parkplatzsuche soll das Auto bitte in Zukunft allein erledigen. Gut einen Tag verschwenden Autofahrer pro Jahr darauf, und 40 Prozent aller Pkw-Unfälle mit Sachschaden entstehen beim Einparken.
Damit ist klar, wie relevant der Pilotversuch ist, den Mercedes zusammen mit Bosch im Stuttgarter Mercedes-Benz Museum starten. Dort kümmert sich der Benz bald selbst um seine Lücke. Die dafür nötige Rechenleistung muss das Auto an Bord haben, und das Parkhaus mit entsprechender Infrastruktur ausgestattet sein. Daher die Kooperation der beiden Unternehmen.
Um ein Parkhaus für das automatisierte Valet-Parken vorzubereiten, muss eine detaillierte Karte des Gebäudes erstellt werden. Ein Netz aus Lasersensoren überwacht die Bereiche des Parkhauses, in denen die Autos selbst fahren sollen. Später sollen diese Aufgabe Kameras übernehmen. Schließlich braucht es einen Leitrechner, der alle Informationen bündelt - und ein schnelles WLAN, über das das Parkhaus mit dem Auto kommuniziert.
Einfacher als autonomes Fahren
Zukünftig sollen Museumsbesucher ihr Fahrzeug in einer Drop-off-Zone abstellen und auf ihrem Smartphone den Parkvorgang starten. Dann übernimmt der Parkhaus-Computer die Steuerung und lotst das Auto zu einem freien Parkplatz. Nach dem Museumsbesuch fährt das Auto auf Tastendruck zur Pick-up-Zone.
Das klingt wie autonomes Fahren auf öffentlichen Straßen, ist aber viel einfacher. Denn das Auto muss nicht alle IT-Power selbst bereitstellen, die wesentlichen Daten kommen vom Parkhauscomputer. Der erkennt auch Fußgänger oder andere Fahrzeuge im Weg und stoppt das Auto. „Durch diese Zusammenarbeit können wir das System deutlich schneller umsetzen, als wenn das Auto allein die gesamte Verantwortung tragen müsste“, erklärt der für das autonome Fahren bei Bosch zuständige Manager Gerhard Steiger.
Bis die Mehrzahl der Autofahrer diesen Komfort nutzen kann, wird es trotzdem noch dauern. An dem in Stuttgart für Anfang 2018 geplanten Pilotversuch werden zunächst nur vier bis fünf E-Klassen teilnehmen. „Nach ein bis zwei Jahren werden wir dann sehen, wie sich die Technik weiterentwickelt,“ so Michael Hafner, der bei Daimler für die aktive Sicherheit zuständig ist.
Das haben die Parkhäuser davon
Für den Kunden liegen die Vorteile auf der Hand: Er spart Zeit, Mühe und vermeidet Parkrempler. Doch auch die Parkhausbetreiber müssen davon profitieren, schließlich kommt auf sie eine Investition in voraussichtlich sechsstelliger Höher zu, um ihr Gebäude mit der nötigen Infrastruktur auszurüsten.
Die Rechnung geht so: Die Parkhäuser könnten ihre Parkfläche effizienter nutzen, schließlich muss niemand mehr ein- und aussteigen. Es kann enger geparkt werden. Zum anderen könnte der automatisierte Parkservice selbst kostenpflichtig sein. Bevor er in die Parklücke fährt, könnte der Wagen auch einen Abstecher zur Waschstraße machen. Ladenbetreiber in einem Shoppingcenter könnten Einkäufe direkt in den Kofferraum liefern. Wo das Auto steht, weiß die Technik schließlich, und aufsperren kann der Computer auch. Schöne neue Parkhaus-Welt.
Quelle: SP-X
Ich denke, ich würde kein Parkhaus nutzen, wo ich nicht konventionell parken kann, sondern das Auto quasi vertrauensvoll abgeben muss, weil die Parklücken zu eng sind.
Wer bezahlt denn einen Schaden, wenn trotzdem was passiert?
j.
Noch enger parken? Geht doch schon garnicht mehr.
Man braucht die Parkhäuser einfach nur weiterhin mit den Parkplatzmaßen aus den 70er Jahren bauen...
Und was machen dann die Leute, die kein autonom parkendes Fahrzeug haben?
Die parken dann woanders? Und dann hat der Parkhausbetreiber was genau von seinem Investment in 6-stelliger Höhe? Sinn macht das irgendwie nicht.
Und ich will auch gerne anzweifeln, dass es dem Kunden wirklich Zeit spart. So schnell wie ich - auch mit größeren Autos - in Parklücken stehe (ohne viel gekurbel), brauche ich wohl die neue Technik nicht. Wenn ich erst aussteigen muss, um dann zuzusehen wie die Kiste selbst einparkt (und ich dabei wohl die ganze Zeit aufpassen muss um den Vorgang abzubrechen, damit ich nicht für Schäden haftbar gemacht werden kann), dann ist das wohl kaum schneller. Und meine Nerven schone ich damit auch nicht.
Was passiert, wenn die Technik streikt, und ich nicht mehr in mein Auto komme, weil die Parklücken zu eng sind? Gibt es dann im Parkhaus einen Abschlepper?
So oft, wie in dem Artikel das Wort "könnte" vorkommt, könnte ich mir vorstellen, daß da noch viel Wasser den Rhein runterrauscht, bis das mal auch nur halbwegs funktioniert. Aber die Tendenz ist klar: Durch den angeblichen "Mehrwert" des automatisierten Parkens soll eine neue Geldquelle angezapft werden. Vierfuffzich für die Stunde auf dem Stellplatz, dazu dann noch 2 Euronen obendrauf für die Dienstleistung, dann wird die Sache rund. Zumindest für den Betreiber.
Und dann wieder das Märchen, daß in der Zwischenzeit die Einkäufe von den Geschäftebetreibern ans Auto geliefert werden (könnten). Klar, jeder Laden beschäftigt extra noch 20 Leute für das Verteilen der Waren. Und wenn die Autos so platzsparend und eng geparkt werden können (zwecks Gewinnoptimierung), wie kann man die Sachen dann einladen? Das ist der gleiche, immer wiederkehrende Humbug wie die Story mit dem selbst nachbestellenden Kühlschrank. Den gibt es ja auch schon seit 10 Jahren in 90% der Haushalte, weil das ja so toll ist, gelle? Dieser Hype hat viel Ähnlichkeit mit Berichten aus den 50ern, die in spätestens 5 Jahren den Haushaltsroboter in der vollautomatisierten, atombetriebenen Küche werkeln und die Hausfrau entlasten sahen. In der Realität war die heilfroh, wenn zu der Zeit wenigstens eine Waschmaschine gekauft werden konnte.
Gruß
electroman
Die Haftpflichtversicherung des Betreibers?
Genau deshalb fänd ich das super. Kein nerviges suchen und insbesondere niemand der seine Tür in meinen Wagen haut. Da gebe ich lieber mein Auto so ab und bekomme es wohlbehalten wieder.
Abgesehen davon in meinen Augen generell für die Zukunft sehr sinnvoll. Parkplätze schlucken jede Menge Raum. Den effizienter zu nutzen wäre wirklich eine Menge wert.
Und deshalb kann ich mir das durchaus für die Zukunft vorstellen. Bislang gingen die Ideen eher in Richtung eines Parkroboters der dein Auto in die Parkbox transportiert.
In einem gewöhnliche deutschen Parkhaus mutmaßlich eher irrelevant. Aber in Metropolen oder an Flughäfen wo ein Quadratmeter Bauland extrem teuer ist, könnte so ein Parkhaus günstiger sein.
Oder auch in Tiefgaragen. Wo sollen bei einem Wohnhochhaus die Mieter ihre Autos parken? Da kann es durchaus verlockend sein eine Etage der Tiefgarage einsparen zu können.
Ich persönlich glaube eher an Parkroboter. Denn die Technik mag bald soweit sein. Aber bis die Mehrheit der Fahrzeuge das kann und auch den gleichen Standard nutzen dauert es ewig. Und Parkhäuser können so nicht über Nacht mal eben "umgeschaltet" werden.
Für einen Parkroboter benötigt man keine Fahrzeuge mit spezieller Technik.
Das geht heute schon mit jedem PKW.
Ja, das halte ich hier auch für die bessere, praxisbezogenere Technik:
https://www.youtube.com/watch?v=XF_-IHBQ5_0
Es ist wesentlich platzsparender, komfortabler, sicherer und nicht zuletzt für alle Fahrzeuge nutzbar. Da lohnt sich dann auch als Parkhausbetreiber die Investition mehr.
Das würde gehen, wenn, die Parkhausbetreiber das Parkhaus gleich so baut, wie die Türme in Wolfsburg, würden mehr Fahrzeuge auf die gleiche Fläche passen, da es ja keine Straßen,Rampen,Platz zum rangieren, ect.
Ich denke,das das auch deutlich schneller gehen würde, als wenn man das Fahrzeug hineinfahren,parken,bezahlen,Fahrzeug wiederfinden, rausfahren, müsste.
Schön wäre es auch, wenn das Auto serienmäßig erkennt, wenn man ineffizient parkt. Zum Beispiel in zwei Parkboxen oder zwei Meter hinter / vor dem weißen Strich, der den Anfang / Ende des Parkstreifens markiert.
Ich komme aus einer Gegend mit Parkplatznot, was ich mir da abends teilweise anschauen muss, ist grausig. Es könnte so viel mehr Parkraum geben, wenn man ihn effizient nutzen würde.
Ich frage mich für welchen Zweck horrende Summe in solche Dinge gesteckt werden nach denen niemand verlangt.
Die sollen das Geld lieber in wirklich umweltfreundliche und sauberer Autos stecken und nicht in so eine Spielerei. Automatische Parkhäuser gibt es bereits heute, da gibt man auch am Eingang sein Auto ab und es wird "geparkt".
Und die ganze Zeit wird man doch mit Berichten zur schönen "autonomen Zukunft" bombardiert, die ein Aussterben des sich in persönlichem Besitz befindlichen Autos prophezeien und stattdessen die Lösung "car on demand" als künftigen Standard propagieren. Auto ausleihen und bezahlen nach Bedarf. Wenn sich dann 10 Nutzer ein Auto teilen, das ständig unterwegs ist, wer braucht dann überhaupt noch in großer Menge Parkplätze?😉
Anscheinend glauben die Hersteller selbst nicht an diese Vision.😆
Gruß
electroman
Für alle?! Ich bezweifle, dass ich das mit meinem 5,5m-Schiff nutzen könnte... diese Multi-Parker-Geschichten sind meist nur bis 5m ausgelegt.
Davon abgesehen: In ~2,5mins bin ich auch aus dem 10. Stock im engsten, letzten Parkhaus raus... (und zwar auf normalem Wege) - aber wir sind vielleicht nicht der "Otto-Normalfahrer"...