US-Investor Paul Singer steigt mit einer Milliarde Dollar bei Hyundai ein
Paul Singer kauft sich bei Hyundai-Kia ein
US-Milliardär Paul Singer hat sich bei Hyundai-Kia eingekauft und will beim anstehenden Umbau des Konzerns mitmischen.
New York/Hongkong - Der US-Finanzinvestor Paul Singer ist beim koreanischen Hyundai-Konzern eingestiegen. Sein Hedgefonds Elliott habe Aktien im Wert von mehr als 1 Milliarde US-Dollar (812 Mio. Euro) unter anderem am Autobauer Hyundai und dem Schwesterunternehmen Kia erworben, teilte der Finanzinvestor am Dienstag in Hongkong mit.
Elliott begrüße es, dass der Autobauer erste Schritte zu einer besseren Konzernstruktur in Angriff genommen habe. Das Management solle jedoch mehr tun und einen detaillierten Fahrplan für eine bessere Führung und mehr Ausschüttungen an die Investoren bei den Unternehmen vorlegen. Der Hedgefonds will sich demzufolge in Gesprächen mit dem Management auch direkt einbringen.
Das komplexe Geflecht um den Hyundai-Konzern soll nach dem Willen der Gründerfamilie Chung entworren werden, wie es andere südkoreanische Konglomerate wie etwa Samsung bereits vorgemacht haben. Lange Zeit hatte es von Aktionären entsprechende Kritik wegen mutmaßlich fehlender Transparenz gegeben. Das Konzerngebilde reicht von Stahl- bis zur Autoproduktion und hat zusammen einen Marktwert von mehr als 70 Milliarden Euro.
Hyundai braucht die Umstrukturierung
Hyundai hatte zuletzt ohnehin einen schweren Stand - auch im Tagesgeschäft. In den vergangenen drei Jahren hat der Autobauer seine Absatzziele verfehlt. In China belasteten den Konzern zuletzt Produktionsstops infolge von Lieferunterbrechungen. Und in den USA kann der Hersteller im Segment der dort gefragten SUVs nicht richtig Fuß fassen.
Der US-Investor Singer gilt als geübt darin, bei Unternehmen einzusteigen, die gerade umgebaut oder übernommen werden sollen, um daraus Kapital zu schlagen. Zuletzt mischte er unter anderem beim Verkauf des deutschen Medikamentenherstellers Stada mit, auch bei der kriselnden Telecom Italia macht er mit lautstarken Forderungen von sich reden.
Quelle: dpa
Ich teile nicht die Auffassung um die wirklichen Ziele von Herrn Singer.
Der Mann ist doch nun wirklich als Heuschrecke bekannt.....
Diese Leute sind eine Pest!
Na das ist ja diplomatisch ausgedrückt, um es vorsichtig zu sagen:
Genau diese Vielschichtigkeit macht doch gerade asiatische Konzerne wie Samsung oder Toyota erfolgreich!
Und lässt sie nicht gleich bei Kleinigkeiten zusammenbrechen.
Nicht nur das. Die Wertschöpfung ist natürlich größer, wenn die komplette Ressourcenproduktion einem selbst gehört, damit daraus ein veredeltes Endprodukt hergestellt werden kann, welches sich dann teurer verkaufen lässt (als bspw. blanker Stahl und Kunststoff).
Stimmt. Aber wenn sich eine AG als Nutte an den Straßenstrich des Finanzsystems stellt muss sie auch widerliche Freier ertragen. Die Zuhälter sitzen ohnehin schon im Vorstand und Aufsichtsrat.
Teile die Meinung vieler hier zu Mr. Singer!
Auch andere Aussagen im Artikel finde ich zweifelhaft, z.B. "Und in den USA kann der Hersteller im Segment der dort gefragten SUVs nicht richtig Fuß fassen."
So schlecht sind die Verkaufszahlen nicht, 133.171 Santa Fe (zum Vergleich: Ford Edge 142.603) 114.735 Tucson in 2017 in den USA.
Die Gesamtzahlen weltweit entsprechen allerdings nicht den Erwartungen, auch die EBIT-Marge ist rückläufig.
Konglomerate in AG-Form sind anfällig für Investoren, die erkannt haben, dass die einzelnen Teile für sich gesehen mehr Wert darstellen, als da große Ganze. Ein widerlicher Druck wird aufgebaut, um einen Verkauf der einzelnen Teile oder die Umwandlung in eigene AGs zu bewerkstelligen. So oder so fließen dann Gelder zurück, die dann an Dritte ausgezahlt werden. Die Phase der goldenen Eigentümer beginnt. Das Invest lohnt sich. Konglomerate sind nicht mehr in Mode. Die Zeit der fetten Enten geht zu Ende.
Komisch ich dachte in der Wirtschaft geht es um Fakten und nicht um Moden ach ich vergas da glaubt man ja auch an unsichtbare hände!
Jedes Unternehmen, welches sich auf dem Aktienmarkt befindet, ist anfällig für diese Heuschrecken-Investoren.
Die "fetten Enten" sind der logische "Endgegner" der freien Marktwirtschaft, welche immer auf Wachstum ausgelegt ist. Nur mit Wachstum kann ich meine Investitionen wieder reinholen. Entweder mache ich das über die Einführung eines neuen Produktes, dass jeder haben will (siehe bspw. erstes iPhone), oder ich visiere neue Zielgruppen an (siehe bspw. immer mehr Chips-Sorten), oder ich kaufe einen Konkurrenten und damit Anteile an seinem Kundenstamm.
Ich sehe hier lange kein Ende von Mischkonzernen. Ganz im Gegenteil. Superkonzerne werden immer mehr eine Rolle spielen. Auch weil die Regelhüter immer häufiger wegschauen, oder von der Politik überstimmt werden (siehe Bayer-Monsanto und die Rolle von Gabriel in der Sache). Solange die neoliberale Weltordnung anhält, solange wird es auch Misch- und Superkonzerne geben.
@Ascender
Eben, es entstehen eben auch neue Mischkonzerne mit andere Geschäftsfeldern.
Bestes Beispiel ist da Amazon, ich glaube viele Menschen haben keine Vorstelllung davon, wo die inzwischen überall aktiv sind.
Soweit muss man gar nicht gehen. Was alleine zur Dr. Oetker-Gruppe gehört ist schon ganz ansehnlich (u.a. Luxushotels, eine eigene Bank, diverse Firmen in der chemischen Industrie, Logistik, weitere Lebensmittelhersteller, etc.). 😊
Ich war gerade beruflich auf der Homepage der Radeberger-Gruppe unterwegs, die zu Oetker gehört. Da lese ich folgendes:
Die Radeberger Gruppe strebt als Teil der Oetker-Gruppe den Erhalt und Ausbau ihrer Marktführerschaft im durch starke Zergliederung charakterisierten deutschen Biermarkt an. Die Unternehmensgruppe ist somit organisatorisch wie strategisch auf Wachstum - durch organischen Zuwachs ihrer Marken und Standorte ebenso wie durch Zukäufe von Marken oder Standorten - ausgerichtet.
Mit 13 Millionen Hektolitern Getränkeproduktion ist die Radeberger Gruppe derzeit bereits der größte Bierhersteller im hart umkämpften, wettbewerbsintensiven deutschen Markt.
@Ascender
Wobei Oetker inzwischen Geschäftsfelder reduziert und sich z.B. für 3,7 Mrd. von seiner Reederei getrennt hat.
Klar, alles was nicht rentabel genug ist wird verkauft. Ob das Sinn macht müssen die Verantwortlichen selber wissen. Gerade die Reedereien haben ja derzeit ein massives Problem, und viele ringen um ihre Existenz.