Peugeot News
Peugeot Deutschland: Au revoir, Saarbrücken
Peugeot Deutschland verlässt den traditionsreichen Standort Saarbrücken. Künftig teilt sich die Löwenmarke ihre Deutschland-Zentrale mit der Schwestermarke Citroën an deren bisherigem Standort Köln. Rund 300 Mitarbeiter sind betroffen – und das Saarland verliert seinen größten Steuerzahler.
Peugeot und Citroën werden künftig an einem gemeinsamen Standort zusammenarbeiten, der in Köln sein wird. Das gab der Autobauer am Mittwoch Abend in Saarbrücken bekannt. Die Mitarbeiter und Betriebsräte beider Unternehmen waren erst am Morgen von der Geschäftsleitung über die Pläne unterrichtet worden.
Der neue Standort in Köln solle voraussichtlich noch in diesem Jahr die Arbeit aufnehmen, hieß es. Dabei stünden mehrere Objekte zur Auswahl, eine definitive Entscheidung sei noch nicht getroffen. Bisher ist die Deutschlandzentrale von Peugeot in Saarbrückener Stadtteil Güdingen, der Deutschlandsitz von Citroën im rund 270 Kilometer nördlich gelegenen Köln-Porz.
Die Entscheidung hat der Markenvorstand für Peugeot und Citroën in Deutschland, Olivier Dardart, getroffen, der zwischen Mitte 2006 und Herbst 2009 selbst Peugeot-Deutschland-Chef in Saarbrücken war. Er erklärte, Saarbrücken und Köln böten jeweils "hervorragende Standortbedingungen", die eine Entscheidung sowohl zugunsten des einen als auch des anderen Standortes hätten begründen können. Zudem seien beide Marken historisch eng mit der jeweiligen Region verbunden: Peugeot blickt auf eine über 75-jährige Tradition im Saarland zurück, Citroën auf eine mehr als 85-jährige Geschichte im Kölner Raum - früher sogar mit eigener Produktion.
Dardardt: "Am Ende haben wir eine unternehmerische Entscheidung nicht gegen einen bestimmten Standort, sondern für eine gemeinsame Zukunft der beiden Marken in Deutschland getroffen. Peugeot und Citroën bleiben dabei weiterhin eigenständig und agieren auf dem Automobilmarkt unabhängig voneinander."
Die Entscheidung kam für die Mitarbeiter in Saarbrücken wohl plötzlich, aber auch nicht ganz unerwartet. PSA Peugeot Citroën hatte bereits 2011 angekündigt, in bestimmten Bereichen eine gemeinsame Organisationsstruktur für beide Marken einzuführen. Gerüchten zufolge war auch die vollständige Schließung der deutschen Citroen-Zentrale im Gespräch; eine Zusammenlegung schien daher ebenso möglich wie die Entscheidung zugunsten des größeren Köln absehbar.
Für das Saarland bedeutet die Entscheidung einen herben Verlust, ist Peugeot doch der größte Steuerzahler in dem sowieso strukturschwachen Bundesland. Mit der Bekanntgabe der Pläne hatte Peugeot vor diesem Hintergrund möglicherweise bewusst bis nach den Landtagswahlen an der Saar gewartet. Bei Peugeot sind rund 300 Mitarbeiter von den Umzugsplänen betroffen. 60 Arbeitsplätze im PSA Diagnose Center, das seinen Sitz im Saarland beibehalten soll, bleiben erhalten.
Die Peugeot Automobile Deutschland GmbH wurde 1967 gegründet. Sie übernahm die kompletten Strukturen des Importeurs Kochte & Rech am Standort in Saarbrücken-Schafbrücke, bei dem bereits 1936 der Fahrzeug-Import gestartet war. Das Peugeot-Vertriebsnetz bestand 1967 aus rund 580 Händlern und Werkstätten. In ihrem ersten Geschäftsjahr erwirtschaftete das neue Unternehmen mit 767 Mitarbeitern einen Umsatz von 158 Millionen Mark und verkaufte insgesamt 20.733 Autos. Das Modellprogramm bestand seinerzeit aus dem 1966 eingeführten Kleinwagen 204 sowie dem Mittelklassewagen 404. Beide Modelle waren als Limousine, Kombi, Coupé und Cabrio erhältlich. Kurze Zeit später kamen die Modelle 504 und 304 auf den Markt.
Das Wachstum der jungen Importgesellschaft führte schnell an räumliche Grenzen. Nur sechs Jahre nach dem Start legte Pierre Peugeot im Juli 1973 den Grundstein für die neue Hauptverwaltung des Unternehmens auf einem 140.000 Quadratmeter großen Gelände an der Saargemünder Straße in Saarbrücken. Hier ist auch die heutige Peugeot Deutschland GmbH zuhause. Seit 1994 trägt die deutsche Importzentrale in der postalischen Anschrift den Namen jenes Menschen, der Peugeot zu einem Autohersteller machte: Postsendungen werden seither an die Armand-Peugeot-Straße 1 ausgeliefert.
Quelle: Autokiste
Wie jetzt, der Peugeot Importeur ist mit nur 300 Mitarbeitern der größte Steuerzahler im ganzem Saarland???? 😱
Und was ist mit Ford? Die haben ein riesiges Focus-Werk in Saarlouis, mit >6500 Mitarbeiter und Produktionskapazität von mehreren Hundertausend Autos im Jahr.
Zahlen die etwa keine Steuern? 😕
Schonmal ein Grund, keinen Ford zu kaufen - und Grund genug für Peugeot aus dieser abgewrackten Gegend schleunigst zu verschwinden, wenn die als reine Import-Verwaltung mehr Steuern zahlen als der unmittelbar benachbarte Mega-Riese Ford (das riecht nach üblem Geklüngel!)... 😆
mensch =(
wahrscheinlich is eher der hauptsitz relevant & der war bei peugeot deutschland im saarland,bei ford denk ich eher in köln ?!
Klar, kann sein. Aber was ist mit den Gewerbesteuern der vielen Zulieferer? Die sind doch auch kommunal fällig (wovon ein hoher Anteil ans Land geht)...
Trotzdem - Ford Saarlouis hat einen dutzendfachen höheren Umsatz & Mehrwertschöpfung als Peugeot - die Produzieren 300k - 400.000 Autos im Jahr! Aber wenn ich als 300-Mann Bude größter Steuerzahler eines ganzen Bundeslandes wäre, würde ich als Unternehmer wirklich schleunigst meine Sachen packen.
Sorry, das kann doch nur bedeuten, das die komplette im Saarland angesiedelte Stahl- Kohle- und sonstige Großindustrie viel zu wenig Steuern zahlt (oder vielleicht sogar am Tropf hängt). Was ist denn mit Bosch, INA und Michelin in Homburg, ZF Getriebe in Saarbrücken und Eberspächer in Neunkirchen. Oder mit der Saarstahl AG und der AG der Dillinger Hüttenwerke? Bergwerk Saar der RAG Deutsche Steinkohle? Villeroy & Boch?
Da sind z.T. Riesenklitschen, die ihren Hauptsitz im Saarland haben!
Ich kanns einfach noch nicht fassen...
Viel Glück Peugeot bei Citroen in Kölle!
Da wird in Paris & Köln von den wenigen noch verbliebenen "echten" Citroenisten im PSA Konzern bestimmt gehänselt, bisher war es ja immer Peugeot, die seit 1974 die stolze Firma Citroen in Grund und Boden zerhackstückelt & quasi mit der Zeit auf ex-Simca- / Talbotstatus abgewickelt haben... 😉
Ein Internetbeitrag ohne Quelle ist, wie Hitlers Tagebücher im Kindergarten vorzulesen. Kompletter Unsinn. Warum diskutiert man da eigentlich noch drüber und spekuliert über Geklüngel und son Zeugs?
Zitat aus der Saarbrücker Zeitung: "Peugeot sei bisher einer der größten Steuerzahler an der Saar, [...]" | Quelle
Erst eine Kooperation mit GM, und jetzt der Abzug aus dem Saarland, wo Peugeot die meisten Marktanteile in ganz Deutschland hatte. Im Saarland fuhr sogar die Polizei bis vor paar Jahren Peugeot, mittlerweile sind sogar die umgestiegen auf Mercedes. In den letzten Jahren stiegen viele Kunden auf andere Marken um, vielleicht lag es an der mäßigen Qualität, oder dem Design. Trotzdem denke ich dass es ein großer Fehler ist im Saarland alles zu schließen.
Denn hier fing alles an, und es werden bestimmt noch mehr Peugeot Fahrer auf andere Hersteller umsteigen, gut u.a für Renault die hier auch mit großen Stützpunkten vertreten werden.
Unabhängig davon was sie an Steuern zahlen, was ich gar nicht glauben kann, es ist sehr schade. Zu Peugeot gehört das Saarland und zum Saarland gehört Peugeot. Dort fahren mehr Löwen als irgendwo anders in Deutschland, trotz Fordwerke ! Damit wird die Verbundenheit zur Marke gezeigt, selbst bei der Polizei sieht man den Löwen auf der Motorhaube ! Ich selbst habe mir das Saarland im November näher angeschaut und lieben gelernt, Peugeot gehört zum Saarland einfach dazu. Und natürlich hab ich mir auch die Armand-Peugeot-Straße angeschaut, auch wenn es nicht viel zu sehen gibt ;-D Es gibt allein schon eine Armand-Peugeot-Straße, welche Autobauer kann sowas von sich behaupten, oder gibt es eine VW-Straße ;-D ??? Für Peugeot ist das ein sehr herber Imageverlust . . . Geld spielt immer eine wichtigere Rolle, aber hier hat alles begonnen und von da zieht man sich zurück, kein guter Schachzug ! Einige werden 100%ig auf andere Marken umsteigen . . . Tut mir Leid Peugeot, ich bin sehr enttäuscht !
Danke für die Richtigstellung.
Da hat Autokiste mal wieder schlecht recherchiert.... 🙄
Zwischen "der Größte" und "einer der größten" kann ein himmelweiter Unterschied sein...
Das Peugeot Deutschland zu den Top 10 als Gewerbesteuerzahler im Saarland gehört, könnte durchaus sein. Aber bestimmt nicht "der" Größte! 😆
Die Zeiten, das Saarländer aus Nostalgie & deren Historie als Französische Wirtschaftszone bis 1959 bevorzugt zu Peugeot greifen sind sowieso bald genauso rum wie die Vorliebe für Lada und Skoda Limos in Ostdeutschland. Ob die nun umziehen oder nicht...
Der Imageverlust wird sich in ganz engen Grenzen halten - so ein Riesenmarkt ist das kleine Saarland nun auch wieder nicht, im "Reich" (wie die älteren Saarländer gerne die Rest-BRD nennen 😆) interessiert es doch kaum irgendwelche Peugeot-Kunden wo genau das Hauptbüro des Importeurs liegt.
Die technische Kompetenz mit der PSA Diagnose-Europazentrale bleibt ja weiterhin Im Saarland.
Und die meistens Peugeots rollen ja schon länger eher direkt von Sochaux / Mulhouse über Lörrach-Freiburg mit den PSA-Eigenen Gefco Zugwagons & LKWs über den Rhein in die Zwischenlager, und nicht über Forbach-Saarbrücken... So scheint es mir zumindestens... 😉
Peugeot ist auf dem absteigenden Ast.
Der Aktienkurs ist von ehemals 30 € auf jetzt 13 € gefallen, der von VW hat sich fast verdoppelt - noch Fragen??
Die sind am Ende und müssen jetzt eine Radikalkur machen. Die Kosten müssen runter, egal wie.
Die Franzosen können halt keine kostengünstigen, vernünftigen, komfortablen Autos mehr bauen.
Die neue Designlinie (Haifischmaul-Optik) hat stark polarisiert und war sicher nicht jedermanns Geschmack.
Hinzu kommen noch technische Unzulänglichkeiten (z.B. polternde Hinterachsen) und eine nicht glückliche Modellpolitik.
Zudem ist die Preis- u. Aussattungspolitik nicht immer nachvollziehbar.
Die Innovationen (z.B. Diesel-Hybrid) haben viel Geld gekostet, der Absatz ist eher bescheiden.
Warum bringt man den neuen, optisch gelungenen 508 RXH nicht in einer kostengünstigeren Version mit Frontantrieb - völlig unverständlich.
Schade, in den 70er/80er Jahren hatte Peugeot einen sehr guten Ruf (Mercedes der Franzosen) und war teilweise sogar technologisch führend (Diesel-Motoren).
Rufus
Hat Peugeot in den 50er /60er nicht mal in Krefeld als Importmarke bei Firma Hagen angefangen? Der hatte später dann auch die Engländer und frühe Japaner, wenn ich nicht irre?
Damals war das Saarland noch französisches Zollgebiet (der Franc war bis 1959 die Währung im Saarland - denen ging es unmittelbar nach dem Krieg bis Mitte 50er Jahre deswegen auch wesentlich besser!).
Es gab daher zwei Importeure - den Saarländischen, der Peugeots als quasi franz. Unternehmen zugeteilt bekam (Autos waren in F in den 50ern stark rationiert, wie in der DDR, und gingen nur für Starkwährungszonen wie Dollar oder Pfund Sterling in den Export - die DM war das damals nicht nicht! 😉)
Erst später importierte der Hagen in Krefeld Peugeots.
Link zu Interessantem Artikel aus der Zeit 40/1979 zum "Aufkauf" des Saar- Importeurs, und "Herabstufung" von Hagen zum Händler
"Peugeot sei bisher einer der größten Steuerzahler an der Saar, [...]"
Alles nur Mutmaßungen. Es gibt in Deutschland ein Steuergeheimnis, das m.W. auf allen Verwaltungsebenen sehr konsequent beachtet wird. Deutschland ist eben nicht Schweden.
Und: Die nach außen Großen sind mitnichten die größten Steuerzahler.
Das Saarland ist sicher frankophiler als das Rheinland, wenngleich es mich für NRW und Köln freut, dass sich ein weiterer Automobilhersteller in der (geographischen) Mitte Europas ansiedelt. 😉
Also ich wollte eigentlich im April den neuen 508 Rxh bestellen. Habe aber aus Entäuschung über den Abzug aus dem Saarland alles storniert. Für mich hat sich die Marke Peugeot erledigt v.a. wenn man mal betrachtet, wie sich das Saarland scheinbar um die Marke hier zu halten verbogen hat. Der nun nicht bestellte 508 Rxh wird Peugeot sicherlich nicht umbringen 😉, aber das ist mein kleiner stiller Protest🙁😤.
Grüße
Patrick
Die Verbundenheit im Saarland mit Peugeot wird stark darunter leiden !
Denke nicht das im Rheinland eine Person die sich nicht mit Autos beschäftigt mitkriegt das jetzt auch die Peugeot Deutschland Zentrale dort seine Heimat findet. Im Saarland wußte es schätzungsweise jeder 3. Einwohner, das Peugeot seinen Deutschland Hauptsitz in Saarbrücken hat.te🙁