Peugeot 208 Hybrid Air 2L Konzept
Peugeot setzt den 208 unter Druck
PSA steckt seine Hybrid-Air-Technologie erneut in einen Kleinwagen: Auf dem Pariser Autosalon zeigen die Franzosen einen Peugeot 208 mit Druckluft-Hybridantrieb.
Paris – Unter drei Liter im Stadtverkehr? Mit konventionellem Antrieb ist das nach wie vor Utopie. Mit diesem alternativen Antrieb soll es möglich sein: Das Hybrid-Air-System von PSA Peugeot Citroën nutzt einen Druckluftspeicher, der schnell geladen ist und sich bei Nutzung der Energie schnell entlädt.
Diesen Antrieb zeigt Peugeot jetzt erstmals im Kleinwagen. Der Peugeot 208 Hybrid Air 2L soll weniger als drei Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer verbrauchen. Bis zur Serienreife werden noch einige Jahre vergehen: Zwar ist das System technisch fertig und, wie der 208 demonstriert, auch auf verschiedene Fahrzeugklassen skalierbar.
Für den Serieneinsatz muss Hybrid Air aber noch deutlich billiger werden. Aktuell suchen PSA und Bosch einen weiteren Partner für die Produktion. Am Ende sollen die Systemkosten deutlich unter denen vergleichbarer Elektro-Hybride liegen.
Für den Antrieb im Peugeot 208 sorgt neben dem Druckluftsystem der aus der Serie bekannte 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner. Ein gesteuerter Planetenradsatz koordiniert die beiden Kraftquellen.
So funktioniert der Speicher
Die gemeinsam mit dem Zulieferer Bosch entwickelte Luft-Hybrid-Technik ist in ähnlicher Form bei schweren Baumaschinen bereits Einsatz. Der Unterschied zum Elektro-Hybrid: Statt eines Elektrogenerators speichert eine Hydraulikpumpe die Bremsenergie in einem Druckluft-Speicher.
Die Hydraulikpumpe ist mit der Antriebsachse verbunden und leitet beim Tritt auf das Bremspedal ein Hydrauliköl in den Druckspeicher. Alternativ kann auch der Motor den Speicher laden.
Das im Speicher vorhandene Gas wird beim Laden unter hohen Druck gesetzt. Wird zum Beispiel beim Beschleunigen Energie abgefordert, dehnt das Gas sich wieder aus. Das Hydrauliköl treibt die Pumpe an, die nun als Motor auf die Antriebsachse wirkt.Auf dem Weg zum Zwei-Liter-Auto
Genaue technische Daten zum Technologieträger Peugeot 208 Hybrid Air bleibt Peugeot bislang schuldig. Anfang 2013 zeigte Citroën allerdings ein ähnliches Hybridmodell auf C3-Basis: Bei diesem Kleinwagen bewegte die rückgewonnene Energie das Auto bis zu einer Geschwindigkeit von 70 km/h kurzzeitig komplett allein.
In der Regel nutzt das System die zusätzliche Energie zur Unterstützung des Verbrenners beim Anfahren und Beschleunigen. Dadurch soll der Verbrauch vor allem im Stadtverkehr deutlich sinken. Der C3 kam so auf einen Normverbrauch von 2,9 Litern.
Der Peugeot 208 könnte noch etwas sparsamer sein: Peugeot spricht von einem großen Schritt auf dem Weg zum Zwei-Liter-Auto. Bei der Studie senkten die Ingenieure das Gewicht gegenüber dem Serien-208 um 100 Kilogramm auf 860 Kilogramm, vor allem durch die Verwendung von Aluminium und Kunststoff anstelle von Stahl. Hinzu kommen aerodynamische Optimierungen wie spezielle Radkappen und Kamera-Außenspiegel.
Noch kommunizieren weder Peugeot noch Citroën einen Markteinführungstermin für die Hybrid-Air-Technik. Ein Grund: Bevor der angeschlagene Konzern neue Experimente wagt, muss er zuerst wieder Geld verdienen. Beim Diesel-Allrad-Hybrid zahlen die Franzosen bisher drauf.
Auf den Fluren in Köln und Paris gilt trotzdem 2016 als ein realistisches Datum. Zuerst käme Hybrid Air dann wohl im Kompaktsegment auf den Markt - also im Peugeot 308 oder Citroën C4.
Quelle: SP-X
Der Druckbehälter speichert Energie in der Größenordnung von nur 0,05 kWh. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man das mit ein paar Supercaps und einer kleinen Batterie besser, früher und billiger hin bekommt.
Nach wie vor eine gute Idee. Es gibt so viele Möglichkeiten, die Bremsenergie sinnvoll zu nutzen, wenn sie ohne viel Aufwand und seltene Ressourcen auskommt um so besser.
Wenn überhaupt wird das Hydrauliköl zur Weiterleitung des Druckes benutzt?
Ja, logisch.
Flüssigkeiten kann man nicht komprimieren, folglich braucht man ein Gas als Druckspeichermedium.
Von Mazda gibts für den M3 und M6 das i-Eloop System. Energiespeicher ist ein Kondensator. Über die Kapazität ist wenig bekannt. In der NYTimes schreiben sie was "roughly 2000 watts"
Hierbei kann es sich niemals um die Kapazität handeln.
Hab ich mir auch gedacht, aber so stehts geschrieben. Es ist leider der einzige Artikel in dem Aussagen zur Kapazität gemacht werden.
http://www.nytimes.com/.../...rty-declaration-of-independence.html?...
Mazdas i-ELOOP hat eine Kapazität von "bis zu 25000 Joule" (~ 6,9 Wh)
Je nach Druck kann man auch mit Druckluft eine ordentliche Energiedichte erreichen...daran zweifel ich nicht. "Die Hydraulikpumpe ist mit der Antriebsachse verbunden und leitet beim Tritt auf das Bremspedal ein Hydrauliköl in den Druckspeicher."
Warum aber bitte eine Hydraulik? Für einen ordentlichen Energieinhalt müsste ich doch soviel wie möglich Luft komprimieren. Das würde ja bedeuten, dass ich entweder haufenweise Hydrauliköl mitführe oder der Druckspeicher winzig klein ist, um für ordentlich Druck zu sorgen?!
Hierfür ist nicht nur das Volumen entscheidend, sondern maßgeblich auch der Druck, auf den das Gas verdichtet wird.
mit beispielsweise 1 Liter Hydrauliköl kann ich aber auch nur 1 Liter Luft verdrängen...um da auf ordentliche Drücke zu kommen müsste der Druckspeicher wie groß sein? Etwa 1,005L um auf 200bar zu kommen (bei T=const)? Dann hab ich zwar 200bar aber komprimiert auf 5cm³ was nicht gerade viel Energie liefert.
Druckspeicher werden mit Druckluft vorgespannt. Hat der Speicher einen Betriebsdruck von 350 bar, wird er z. B. mit 150 bar Druckluft befüllt, bevor das Öl hineingepresst wird.
klingt ja nach wie vor sehr gut, aber wenn wenn das immer nur verschoben wird..
...aus vorgenannten Gründen/interna nicht wirklich bekannt !?