Maut: Abrechnung nach Fahrstrecke, Öko-Faktor
Pläne für EU-weite Maut-Regeln
Die deutsche Pkw-Maut könnte 2027 schon wieder Geschichte sein. Die EU-Kommission hat heute EU-weit gültige Mautregeln vorgeschlagen. Bezahlt wird nach Entfernung.
Brüssel – Armer Alexander Dobrindt? Da hat Deutschlands Verkehrsminister endlich sein Mautgesetz mit Duldung der EU durchgesetzt. Aber mit begrenzter Halbwertzeit: Die EU-Kommission hat heute Pläne für eine europaweit einheitliche, elektronische Mautabrechnung vorgestellt. Die sehen eine entfernungsabhängige Maut vor. Das deutsche Mautmodell mit seinen zeitabhängigen Tarifen wäre dann nur noch für eine Übergangsfrist bis 2027 erlaubt. Für Lastwagen soll eine Frist bis 2023 gelten.
Tatsächlich hatte die deutsche Regierung im Rahmen des Kompromisses Unterstützung für die brüsseler Pläne angekündigt. Die EU-Kommission hat mit ihrer am Mittwoch vorgestellten Initiative nun den Startschuss für die Umsetzung gegeben. Die EU verfolgt für die Maut der Zukunft zwei Kernüberlegungen: Erstens eine europaweit einheitliche, elektronische Kostenabrechnung namens „EETS“ (European Electronic Tolling System). Unterschiedliche Mautsysteme in einzelnen Mitgliedsländern der EU soll es dann nicht mehr geben. Das soll den grenzüberschreitenden Verkehr vereinfachen.
Zweitens soll die Maut stärker als heute eine ökologische Steuerungswirkung erhalten. Daher präferieren die EU-Verkehrspolitiker die Gebührenberechnung nach Entfernung, wie sie heute zum Beispiel in Italien, Spanien oder Frankreich existiert. Ein Vignettenmodell wie in Österreich, der Schweiz oder künftig Deutschland würde es dann nicht mehr geben. Darin sieht die EU-Kommission auch eine gerechtere Preisgestaltung.
75 Prozent Ermäßigung für E-Autos
Außerdem soll die Maut sich zum Teil nach dem CO2-Ausstoß des jeweiligen Fahrzeugs berechnen. Dies solle Verbrauchern einen Anreiz zum Kauf umweltfreundlicherer Autos geben. Weitere Faktoren wie Lärm, Verkehrsüberlastung und Luftverschmutzung könnten bei der Erhebung lokaler Gebühren ebenfalls eine Rolle spielen, so die EU-Kommission. Besitzern „emissionsfreier Fahrzeuge“ stellt die Initiative eine 75-Prozent-Ermäßigung in Aussicht.
Ein einheitliches Mautsystem solle, so die EU-Kommission, nicht mit einer europaweit gültigen Maut verwechselt werden. Ob die Mitgliedsstaaten eine Maut erheben, bleibe weiterhin ihnen überlassen. Aber wenn sie dies tun, dann soll das nur noch im Rahmen einheitlicher Regularien erlaubt sein. Mit dem Vorschlag seien weder höhere Gebühren noch die Einführung neuer Gebühren verbunden.
Die Vorschläge der EU-Kommission bedeuten den Anstoß des europäischen Rechtssetzungsverfahrens. Auf Grundlage der Vorschläge wird ein Gesetzentwurf in den Europäischen Rat und das EU-Parlament eingebracht. Das wird nach Auskunft der Kommission mindestens 12 Monate dauern. Ob danach die Vorschläge zur europaweit einheitlichen Maut eine Mehrheit finden, ist gegenwärtig völlig offen.
Und wie soll das dann aussehen wenn man in ein paar Jahren Blue Crude tanken kann was viel weniger CO2 produziert beim verbrennen, wird das dann neu berechnet ?
bis Blue Crude auf den Markt kommt, wird es die EU nicht mehr geben, das dauert noch, somit wird es endlich zeit das eine einheitliche EU Maut kommt, die einheitliche Maut hätte schon deutlich früher kommen müssen, spätestens mit dem öffnen der Grenzen, aber nach langer zeit kommt endlich Bewegung rein, mal schauen wie lange es dauert,
Bis 2027 ändern die das noch 20 Mal...😮
Und wie sollen dann die Kosten aussehen?
Die Menschen in Ost-Europa haben z.B. andere Gehaltshöhen wie wir hier in West-Europa.
Dann wird wohl Autofahren bald zum Luxus. Und wo versickern die gesammelten Gelder, wo und wie werden sie verteilt man man man man...
Tja unsere Politiker wird es freuen, noch mehr Einnahmen ohne mehr Investitionen.
Ich frage mich, ob es dann trotzdem eine Art "Flatrate" geben soll, ansonsten wird es für Pendler extrem teuer, vor Allem da die Deutschen auch für Landstraßen zahlen sollen. Vielleicht machen unsere Politiker dann sogar doppelt profit und lassen die Infrastrukturabgabe neben einer Maut laufen.
Wobei Abrechnung nach CO2 Austoß Blödsinn ist, denn das sagt wenig darüber aus, wie stark ein Auto die Straßen belastet. Gerade Elektroautos belasten die Straße mehr, da die mehr wiegen.
Wie wärs mit komplett und überall Maut abschaffen? Brauchts sowas noch? Ettliche Länder schaffen es ihre Strassen instandzuhalten ohne Maut.
Ist und bleibt betrug am Steuerzahler. Mit Steuergeldern gebaut und instandgehaltene Straßen. Wer Kfz-Steuer bezahlt trägt jawohl genug dazu bei. Aber so wie Berlin die kohle verpulvert kann nix über bleiben.
Eine solche Regelung wäre eine reine Geldentwertungsmaßnahme. Um die Umwelt geht es nicht.
Die kilometerabhängige Maut gibt es bereits - gestaffelt nach Verbrauch. Sie hat viele Namen:
- Mineralölsteuer
- Ökosteuer
- Erdölbevorratungsbeitrag
- und auf all das oben drauf: Umsatzsteuer
Diese Abgaben beinhalten schon ausreichend politischen Betrug, denn sie gehen mitnichten in den Umweltschutz. Eine kilometerabhängige Maut ist also nichts weiter, als die Ausweitung des reinen Betruges, und hat nichts mit der "Umwelt" zu tun.
Wenn die Ökosteuer zu 100% in den Umweltschutz geht, bin ich auch GERNE für eine Erhöhung, wenn NÖTIG.
Mobilitätskosten sind eine Sache, eine gesunde Umwelt und damit ein gesundes Leben sind wichtiger.
Es muss aber jedem klar sein, dass die Staatshaushalte der EU auf wackeligen Beinen stehen (seit Erfindung der Währungen, aus denen der Euro gebildet wurde, sind ALLE Staatshaushalte dauerhaft im "Minus" und auf Neuverschuldung ausgerichtet).
Ein Zusammenbruch der Währung ist damit unvermeidbar.
Dies kann nur hinausgezögert werden, wenn massive Enteignungen stattfinden, und Zuflüsse generiert werden, die den Crash nach hinten hinausschieben (was ohnehin einem Zusammenbruch der Währung und des Steuersystems entspricht). Nun - diese Maut-Idee gehört in diese Kategorie.
Aber: wir wählen sie - also wollen wir das so.
Läuft das dann wie bei Toll Collect?
Müsste man sich mal überlegen, 75% der EU weiten Mauteinnahmen für die Firma. Und die Bürger kommen nicht mal mit Elektoautos dran vorbei. 🙁
Wäre auf jeden Fall dämlich die Maut nach deutschem Modell einzuführen, wenn sie in absehbarer Zeit eh wieder geändert werden muss
Dobrindt und seine Fanboys hier im Forum haben es geschafft durch ihren unsäglichen Populismus und den darin versteckten Rassismus.
"Dies solle Verbrauchern einen Anreiz zum Kauf umweltfreundlicherer Autos geben."
Autokaufen für den Umweltschutz - herrlich 😆
Warum gleich nicht wieder tausende Funktionsfähige Autos abwracken. Ist auch super sauber ein neues zu bauen macht ja auch kein dreck. Dann kann man neue kaufen!
Wenn die meinen ich kaufe dann ein neues,nee solange die in Ordnung sind gibt's kein anderes. Auch nicht wenn die Berliner Chaotentruppe die maut durchsetzt. Die EU und den Euro hätten wir nie sehen dürfen.
Endlich mal eine gute Idee! Nur, warum braucht es da eine Maut? Einfach eine europaweite Mineralölsteuer. Das reduziert den Tanktourismus und wer seine Autowahl vernünftig trifft, hat auch kein Problem.