Wandel bei Antrieben hat begonnen - Fertigung muss nachziehen
Porsche-Betriebsrat pocht auf deutsche Batteriezellen-Fabrik
Batteriezellen in deutschen E-Autos? Kommen aus Asien. Für Arbeitnehmervertreter der deutschen Autobranche ist das ein Ärgernis - auch für Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück.
Stuttgart - Im Ringen um eine deutsche Produktion von Batteriezellen verschärft Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück den Tonfall. Sollten sich die deutschen Autobauer nicht zu einer heimischen Produktion entschließen und stattdessen weiter Zellen aus Asien beziehen, drohten Einbußen bei der Wettbewerbsfähigkeit und ein massiver Arbeitsplatzverlust, sagte Hück der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. "Dann würden wir einen sozialen Aufstand bekommen." Daher müssten die Autobauer schnell handeln und sich für eine Gemeinschaftsproduktion hierzulande entscheiden. Tun sie das nicht, drohe ihnen "Ärger" mit Arbeitnehmervertretern, sagte Hück.
Die Autobranche werde sich in den kommenden Jahren rasant von Verbrennermotoren hin zu Elektro- und Hybridantrieben entwickeln. "Das ist eine Zeitenwende", so Hück. Dadurch werde der Bedarf an Verbrennungsmotoren und deren Komponenten rapide sinken.
Es droht der Wegfall von Jobs
Den drohenden Jobverlust in Deutschland will Hück mit neuen Arbeitsplätzen zur Zellfertigung auffangen. Bisher beziehen deutsche Autobauer die Zellen - also die Speichermasse der Energie - aus Asien. Schon seit längerem setzen sich Betriebsräte der deutschen Autobauer für einen heimischen Standort ein. Die Vorstände der Konzerne nahmen diese Forderung verhalten auf - sie verweisen auf immense Investitionskosten und den günstigen Weltmarkt-Zellpreis.
Porsche-Mann Hück pocht hingegen auf einen deutschen Standort. "Eine deutsche Batteriezellenfertigung ist kein Wunschdenken - wir müssen die Arbeitgeber überzeugen, dass sie hier gemacht werden muss", sagte Hück. Die Batteriezellen seien essenzieller Teil der Elektromobilität - "Deutschlands Autobauer dürfen sich hierbei nicht abhängig machen von Asien", warnte Hück. Die dringend notwendigen Investition dürften nicht auf die lange Bank geschoben werden, "nur weil einige Unternehmensbosse geizig und unvernünftig sind und nur an die Rendite denken - da kriegen sie aber mit uns Ärger".
Nicht nur Forschung, auch Fertigung in Deutschland
Die Batterieproduktion geht es neben der Zellfertigung auch um die Fertigung samt Montage. In letzterem Bereich sind deutsche Autobauer bereits tätig. Aus Sicht von Hück reicht das aber nicht: "Zellen und Fertigung gehen Hand in Hand - wir brauchen beides in Deutschland."
Der Wandel in der Autobranche wird sich nach seiner Einschätzung in den kommenden Jahren deutlich beschleunigen. Zur Verringerung der Luftverschmutzung werde es wohl schon 2020 generelle Fahrverbote in globalen Metropolen wie Peking, London und Paris für Autos nur mit Verbrennungsmotoren geben. "Spätestens in vier Jahren werden nur noch Hybrid-Autos und reine Stromer in diesen Städten zugelassen sein, da bin ich mir sicher", sagte Hück.
Elektrofahrzeuge alternativlos um Feinstaubproblem zu lösen
In deutschen Städten werde es zwar nicht zu so drastischen Maßnahmen kommen, weil die Luftverschmutzung nicht so schlimm sei. Nach Hücks Einschätzung wird aber zumindest Stuttgart spätestens 2022 reine Benziner oder Dieselautos beim Feinstaubalarm komplett aus der Stadt aussperren. "Der Stuttgarter Stadtverwaltung wird gar nichts anderes übrig bleiben, um das Feinstaubproblem in den Griff zu bekommen."
Der Sport- und Geländewagenbauer Porsche entwickelt derzeit sein erstes reines Elektroauto ("Mission E"), das zum Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen soll. Hybridmodelle von Porsche gibt es bereits.
In diesem Fall haben die Gewerkschaftsbosse sogar recht.
Es wäre fatal für die deutsche Automobilindustrie sich bei zunehmenden Absatzzahlen von E-Autos ausschießlich auf Lieferungen von Batteriezellen aus Asien zu verlassen. Die geopolitische Lage kann sich schnell mal ändern, dann läuft hier gar nichts mehr.
Wenn sich mehrere Hersteller zusammentun, würden auch die erforderlichen Kostendegressionen greifen, um wettbewerbsfähig zu sein. Die Weichen müssen jetzt und nicht erst in 5 Jahren gestellt werden.
Die Leute haben offensichtlich keine Ahnung! Sowas gibt's schon in D! -> http://www.leclanche.com/about-us/locations/ -> Willstätt.
notting
Diese Erkenntnis kommt fast 10 Jahre zu spät. Der Zug ist bereits abgefahren und wird nichtmehr auf die Nachzügler und ewigen Zauderer aus Deutschland warten!
Toyota und Honda haben ihre Produktionsstrategie bereits zu dem oben genannten Zeitpunkt entsprechend umgestellt und verkaufen monatlich über 50.000 Hybridfahrzeuge alleine im Heimatland Japan. Der Lern- und Optimierungsprozess dauerte dabei mehrere Jahre, inzwischen weitet sich deren Hybridpalette immer weiter aus und die Zulieferkette der elektrischen Komponenten ist fest in japanischer Hand.
Aus Deutschland kam in der Zwischenzeit nur Hohn und Spott, sowie Prototypen, Versuchsträger und Stückwerk (Plug-in-Hybride) welche das Geld und die Investitionen nicht wert sind. Die drastische Schadstoffproblematik in deutschen Städten kommt vom deutschen Verbrennerkonzept, welches vorwiegend aus Dieselmotoren oder aufgeladenen Benzindirekteinspritzern besteht. Beide sind großangelegte NOx und Feinstaubschleudern, was sich auch mit einem angeschraubtem Elektromotor nicht ändern wird! Energielieferant ist und bleibt beim Hybriden der Verbrennungsmotor, und solange dieser weder sauber noch effizient läuft, sind auch die Fahrzeuge nicht sauber oder effizient.
Kleiner Tip an den VW Konzern und andere Hersteller aus Deutschland: MPI Benzin-Saugmotor mit Atkinson-Zyklus ohne Aufladung (dafür dann entsprechend großem Hubraum), stufenloses Getriebe, Elektromotor und einen kleinen Akku ohne Plug-in-Schnickschnack ist der Schlüssel zur effizienten und sauberen Verbrennermobilität.
Es wird ohnehin zum massiven Jobverlust in der Branche kommen. Keiner braucht mehr Motoren oder Getriebe. Es wird auch bei den Elektromotoren nicht jeder Automobilhersteller einen eigenen Hersteller haben 😉 Den Motor gibts dann halt in 4 verschiedenen Marken.
Somit dürfte auch die ein oder andere Europäische Automarke vom Markt verschwinden.
Europas Wirtschaft geht da in eine gefährliche Zukunft.
Wie bitte?! E-Autos schweben immernoch nicht auf Magnetfeldern etc. und selbst da bräuchte man noch Spulen, im Grundprinzip ähnlich wie in E-Motoren.
Natürlich braucht ein E-Auto auch ein Getriebe. Die meisten Motoren haben doch mit 10k u/min?! Außerdem gab's schon Untersuchungen, wonach Schaltgetriebe auch bei E-Motoren gewisse Vorteile haben.
Würde mich wundern, wenn's nicht auch in Europa ein paar Hersteller von solchen "dicken" E-Motoren gäbe.
notting
tja, wie kurzsichtig man doch bei Daimler war
http://www.manager-magazin.de/.../...teriezellen-fabrik-a-1003178.html
Leider völlig falsch. Auch ein Toyota Hybrid wird in Zukunft nicht mehr in die Städte fahren dürfen. In London sind nur Elektroautos, Wasserstofffahrzeuge und Plug-In Hybride von der Maut befreit - und alle anderen Großstädte werden genau diesem Beispiel folgen. Ein Prius muss in London genauso Maut bezahlen wie ein Golf TSI.
Oder auch nicht: Daimler baut Batteriefabrik in Sachsen
In Grunde hat Herr Hück recht. Fragt sich nur, ob eine Batterieproduktion in Deutschland wirtschaftlich machbar ist. Die Firma Kreisel versucht es ja in Österreich.
Hast du die Artikel überhaupt gelesen? Batterie vs. Zellen für Batterien 🙄
notting
http://www.motor-talk.de/.../...fuer-verbrennungsmotoren-t5849804.html
Kein Grund zur Panik. Zetsche hat den Weltmarkt im Griff...
Wie hinterher bist Du denn?
Läuft längst schon wieder hoch
Warum Daimler jetzt doch eine Batteriefabrik braucht
http://www.motor-talk.de/.../...atteriezellen-fabrik-t5850296.html?... 🙄
notting
und wie hinterher bist Du?
Wie schwachsinnig ist es eigentlich ein Batteriewerk zu bauen, und die Zellen für diese Batterien weiterhin aus Fernost zu beziehen? Daimler hatte ein Werk das diese Zellen in hervorragender Qualität hergestellt hat, und hat dann dieses Werk verscherbelt.
Daimler ist daher mindestens genauso hinterher wie Du!