Design des Porsche 911 vor Gericht
Porsche gegen Designer-Nachkommen
Wem gehört das Urheberrecht am Design des Porsche 911? Darüber begann heute ein Prozeß am Landgericht Stuttgart. Die Tochter des Ex-Porsche-Designers Erwin Komenda klagte.
Stuttgart - Wer ist für das ikonenhafte Design des Porsche 911 verantwortlich? Darüber berät seit Dienstag das Landgericht Stuttgart. Die Tochter des ehemaligen Chefdesigners Erwin Komenda, Ingrid Steineck, fordert, das Urheberrecht für das Design des berühmten Sportwagens und des Vorgänger-Modell 356 ihrem Vater zuzusprechen und hat deshalb Porsche verklagt. (AZ 17 O 1324/17)
Der Autobauer bestritt vor dem Landgericht am Dienstag, dass Komenda für das Aussehen des 911er hauptverantwortlich war. Die ersten Entwürfe für die Porsche-Sportwagen würden nicht von Komenda stammen. Der Konzern schreibt das Design der Sportwagen maßgeblich den Nachfahren des Firmengründers Ferdinand Porsche zu. Einen Vergleich lehnte der Anwalt des Autobauers zunächst ab, man habe Komendas Anteil an den Sportwagen bereits ausreichend gewürdigt.
Wie viel Ur-11er streckt im 11er?
Das Gericht muss in dem Fall mehrere Fragen klären: Wie viel vom Porsche 356 steckt im Porsche 911? Stellen die beiden Porsche-Modelle eine überdurchschnittliche Design-Leistung dar? Ist der "Ur-911er"
noch in den heutigen Modellen erkennbar? Und vor allem: Wer ist hauptverantwortlich für das Design beider Autos?
Die Entscheidung könnte die grundsätzliche Frage klären, ob Auto-Designer einen Urheberrechtsanspruch auf die von ihnen geschaffenen Modelle haben. Die Klage könnte auch deshalb letztlich vor dem Bundesgerichtshof landen. Im konkreten Fall geht es zudem um einen Nachzahlungsanspruch der Familie Steinecke von bis zu 20 Millionen Euro. Das Gericht will bis zum 7. Juni entscheiden, ob es in die Beweisaufnahme geht oder die Klage abweist.
Quelle: dpa
Über was man sich alles streiten kann.😕🙄
Gruß
electroman
hmmm das ist ja fast wie bei den Bienen...
Also ist der Schwarm das Design und die Bienen die Designleistung.
Boah ey, wie will man das denn auseinanderfummeln...😆
Vergleich incoming...
Gleiches hatte Porsche auch beim Käfer behauptet.
Da will doch nur Jemand abzocken. Auch der Golf 7 hat immer noch Stilelemente der ersten Golfgeneration. Da könnte Giugiaro auch noch Kohle von VW verlangen. Und wer hat überhaupt die Urheberrechte am vierrädrigen Auto? 😆
Eigentlich hält quasi immer der Arbeitgeber die Schutzrechte an von Mitarbeitern im Rahmen derer Tätigkeit für den Arbeitgeber hergestellten (schützenswerten und entsprechend registrierten) Ergzeugnissen.
Mal sehen wie die Sache ausgeht.
Menno, jetzt gebt ihr doch die 20 Mio und gut ist´s. 😊
Der Konzern ist "Anwalts' Liebling".
Ständig gibt es Klagen....
Sollte der genannte Erwin Kowenda an dem Porsche 911 Design
maßgeblich beteiligt gewesen sein, könnte ein "Schadenersatz"
in Millionenhöhe erstritten werden, hofft die Tochter...............
Egal wie das ausgeht, auf jeden Fall wird "geistiges Eigentum" in diesem Land viel zu wenig gewürdigt, bzw. geschützt. Insbesondere die Konzerne kopieren und bauen schamlos alles nach was erfolgversprechend ist. Auch das Design sollte meiner Meinung über ein gewisses Urheberrecht verfügen.
Ein Automobildesigner, der im Rahmen der Erfüllung seiner Arbeitspflicht ein Design für ein Automodell entwirft...
Damit läge das Nutzungsrecht des Designs automatisch beim Arbeitgeber, in diesem Fall Porsche.
Oder irre ich mich da?
Das hängt wahrscheinlich davon ab ob das Damals ein Externes Designbüro/Designer war und Porsche die Rechte an dem Design nur für ein Fahrzeug gekauft hat.
Ach Gott - " Wir sind alle nur Zwerge auf den Schultern von Riesen"
Der 911 ist - von der Seite betrachtet - eigentlich direkt aus dem Lehrbuch der Aerodynamik und bedient sich da schamlos bei den verschiedensten Stromlinien-Entwürfen der Zwischenkriegsjahre.
Deutschland war da damals ziemlich vorne mit dabei,
...und die widerum kamen oft genug aus den Köpfen von Flugzeugentwicklern, die nach dem ersten Weltkrieg plötzlich arbeitslos wurden.
So lässt sich der eine vom anderen inspirieren. Die Details sollen die Richter entscheiden, dafür sind sie da.
Ihr glaubt doch nicht dass dies damals schon in Arbeitsverträgen geregelt war.
Aber grundsätzlich halte ich es für lächerlich dass die Tochter die Klage heutzutage erhebt.
Vor allem um welche Peanuts.
Da macht ein Weltkonzern wegen lumpiger 20 (!) Millionen Euro ein Faß auf.