Porsche 912: 43 Jahre im Besitz eines Mannes
Porsche-Liebe bis zur Rente
Für alles im Leben gibt es den richtigen Zeitpunkt. Bob Ross weiß das. Die Liebe zu seinem Porsche 912 hält seit 43 Jahren – mit einer „kleinen“ Unterbrechung.
Von Gary Lieber (Ebay Motors Blog)
San Jose/USA – Als Bob Ross mit dem Studium fertig war und einen Job gefunden hatte, stellte er sich der nächsten großen Aufgabe im Leben eines Mannes: Er begab sich auf die Suche nach dem perfekten Sportwagen. Das war 1973. Natürlich kreisten die Gedanken um den Porsche 911.
Doch der Kernenergietechniker aus San Jose hatte Bedenken. Der schnelle und teure Sportwagen würde ihn nur in Schwierigkeiten bringen. Ross entschied sich für die bescheidene Variante: er kaufte einen Porsche 912 mit Vierzylinder-Motor. Die günstigere und etwas magerer ausgestattete Variante des 911: Baujahr 1969, lackiert in „Golden Green“ und mit weniger als 5.000 Meilen (ca. 8.000 km) auf dem Tacho. Es war der Beginn einer 43 Jahre andauernden Beziehung.Schrauben – Fahren – Schrauben
Ross war jung, technisch begabt und fing sofort an zu schrauben. Der Porsche bekam Rennsitze, und Ross nahm mit ihm an Autocross-Rennen und Zeitfahrten teil. Laguna Seca, Sears Point Raceway oder Amerikas lange, freie Highways - im Porsche erkundete Ross die gesamte Westküste. Er war Single.
Doch manchmal werden Autos unwichtig im Leben eines Mannes. Noch nicht, als Ross sich verlobte. Seine Liebe teilte die Liebe zum Porsche, also durfte der 912 auch nach der Heirat 1978 bleiben. Doch mit dem Nachwuchs, der in den kommenden Jahren Ross' Leben bereicherte, wuchsen die Ausgaben. Die Zeit für den Porsche wurde knapper, es baute sich ein Reparaturstau am Vierzylinder auf. Der 912 wurde in die Garage geschoben – irgendwann sollte er wieder zum Leben erwachen. Es vergingen Jahrzehnte, in denen der Porsche still stand, aber Ross' Leidenschaft starb nie ganz. Verkaufen konnte er den 912 nicht.
Zeitsprung: Das Jahr 2014
2014 ging Bob Ross in Rente. Die Ingenieurskarriere war zu Ende, die Kinder waren aus dem College, das Haus in Schuss. Das Kribbeln in den Fingern kam zurück. Der 912 wartete in der Garage. Mittlerweile 45 Jahre alt, brauchte er eine Voll-Restaurierung. Ross fing wieder an zu schrauben.
Er riss den Porsche komplett auseinander, minutiös katalogisierte er die Teile. „Es ist erstaunlich, wie Porsche den 912 konstruiert hat“, sagt Ross. „Du darfst keine fetten Finger haben, wenn Du einen luftgekühlten Porsche auseinander nimmst.“
Zurück zur Schrauberei
Ross ließ den Motor bei einem Porsche-Experten komplett neu aufbauen. Aus 1,6 Litern Hubraum wurden 1,75 Liter Hubraum. Die Zylinderköpfe und das Schwungrad wurden überholt, die Kurbelwelle neu gewuchtet. Der Porsche bekam einen größeren Ölfilter und zwei sanierte Solex-P24-Vergaser. Das Chassis ließ Ross richten und sandstrahlen.
Nur das Interieur und das Fünfgang-Getriebe brauchten weniger Arbeit. Ein paar Liter neues Öl genügten dem originalen Getriebe. Im Innenraum ersetzte Ross Fensterdichtungen und Armaturenbrett. Mit neuen
Bremsen, Reifen, Stoßdämpfern und Buchsen verbesserte er das Fahrwerk. Am Ende ließ er sein Werk mit einer feinen Lackschicht nach dem Original-Farbton überziehen.Neue Erinnerungen
Gegen Ende des Jahres 2015 kam der 912 Stück für Stück wieder zusammen. Es dauerte noch bis zum März 2016, ehe er bereit war für eine Ausfahrt. Die erste, nach mehr als 25 Jahren.
Es dauerte nicht lange, dann stieg die Begeisterung in Ross hoch. Der Porsche fuhr so straff und ruhig wie 1969, als er das Werksgelände in Stuttgart verließ. Der neu aufgebaute Motor muss noch eingefahren werden. Doch seine Kraft spürt man schon jetzt – und seinen wundervollen Sound. Ross plant, wieder an Rennen teilzunehmen und an ausgedehnten Highway-Touren. Er will die großartigen Erinnerungen aus den 70ern auffrischen und neue gewinnen. Denn jetzt gibt es neue wichtige Menschen, mit denen er sie teilen kann. Seine sechs Enkelkinder.
Quelle: eBay Motors Blog
Was für ein verklärendes Gesülze…
und:
Soso, der junge Ross hatte also Schiss vor dem 110 PS starken 911, bestritt aber mit seinem frisch erworbenen 90 PS starken 912 Autocross-Rennen…
… aber die naiven Leser von Motor-Talk und dem Ebay Motors Blog werden diesen Unsinn schon schlucken – die meisten schlucken ja eh alles, was ihnen die Fachjournaille so vorsetzt…
Das Auto ist hübsch und absolut erhaltenswert, die Story eine schwülstige Katastrophe.
Mehr braucht es doch gar nicht.😜
Und ich dachte, der Maler sei längst tot! Aber nein, hier geht es um eine ganz andere, völlig unbekannte Person - sollte man vielleicht weiter oben erwähnen. Dachte, der Maler sei tatsächlich Physiker bis mich die Bilder verwunderten und dass er noch leben sollte, noch mehr.
Zur Geschichte an sich: Ein Auto so lange aufzuheben und wieder auf die Straße zu bringen, könnte mich auch begeistern, doch irgendwie macht man das dann aus niederen Beweggründen doch nicht.
Danke, dass Du uns Naivlinge von Motortalk warnst. Du hast die klare Sülze ja jetzt in kleinen Stückchen wieder erbrochen. Zusammen mit Deiner trüben Erbsensuppe und Deinem üblichen Abendessen ist das jetzt sicherlich ein herrliches Gericht, Danke für die Vorverdauung, Deine weniger naiven Gäste finden sowas sicher großartig. Aber ich vertrag die klare Sülze besser, schmeckt auch gar nicht so schlecht.
Ich finde den Artikel sehr gut. Das waren noch Autos mit Ausstrahlung und keine techniküberfrachteten Computer. Der Sechszylinder hatte 1969 130PS (wo steht etwas von 110PS?) und war fast 50% teurer. In der damaligen Zeit waren schon 100PS extrem viel und 22000 DM Einstiegspreis für viele unerschwinglich - so als würde man sich heute "aus Vernunftsgründen" für einen Cayman statt 911 entscheiden.
Trotzdem ist der Text für einen Journalisten sehr, sehr holprig geschrieben!
Nur ist der Cayman heute der bessere 11-er.😆
Wahrscheinlich hatte sich Herr Ross vor 43 Jahren bei der Suche nach einem 4 Jahre alten 912/911 aus profanen wirtschaftlichen Gründen für den 912er entschieden. Warum auch nicht!
Vielleicht hatte er damals keine Geldsäcke im Keller?
Wenn er die heute erzählt hört sich das doch netter an, wenn er erzählt dass er Respekt vor dem 911er hatte.
Er schreibt ja auch bei Motortalk. Den Pulitzerpreis bekommen da nicht die "unfähigen" Artikelschreiber, sondern solche fachkundigen Fachkommentatoren.
Ist doch eine nette Geschichte von einem älteren Herrn und seinem nie ganz vergessenen Jugendauto.
Mr. Ross hat offenbar ein erfülltes Berufsleben gehabt, eine funktionierende Familie gegründet und freut sich nun darauf, im Unruhestand mit seinen Enkeln in seinem Oldtimer zu fahren 😎
Mag manches von der Retroperspektive aus berichtet vielleicht nicht 100% der damaligen Realität entsprechen - ist das schlimm und muss man sich da über Details aufregen?
Hoffentlich haben er und seine Familie noch lange Spaß an dem alten Porsche!
Jedenfalls ist der Artikel 100 mal besser als der x-te Bericht über autonomes Fahren, Elektrifizierung, Downsizing und sinnlose Apps im Auto 😜
DAS verursacht bei mir nämlich langsam virtuelle Übelkeit 😉
Der 1968 und 1969 gebaute und auch in den USA angebotene Porsche 911 T holte aus dem 2.0 Liter Sechszylinder Boxer 81 kW (108 hp | 110 PS) bei 5.800 rpm – klar, das war die schwächste Ausführung des Elfers, alternativ konnten 1969 auch Motoren mit 130, 140 und 160 PS im 911 geordert werden.
Da Mr. Ross in den Vereinigten Staaten lebt und dort den Wagen kaufte, sollten auch dortige Verhältnisse berücksichtigt werden. Der vom Fahrzeugkonzept (Heckmotor, Boxer, Luftkühlung) ähnliche Kompaktwagen Chevrolet Corvair leistete 1969 mindestens 82kW (110 hp | 112 PS), der '69er Mustang mit der kleinsten verfügbaren Motorisierung, dem 200 cui (3.3 Liter) Reihensechszylinder, leistete 86kW (115 hp | 117 PS).
100 PS mögen in der BRD vielleicht „extrem viel“ gewesen sein, in den USA waren sie das keineswegs.
… und wenn man sich aus finanziellen oder Vernunftsgründen gegen ein Auto mit der Topmotorisierung entscheidet, so ist das vollkommen in Ordnung – nur sollte aus dieser Entscheidung dann am Ende nicht ein heroisches „Er hatte zu viel Respekt vor dem 911“ werden, wenn schlicht und ergreifend das Geld gefehlt hat.
Btw: Ich bezweifle übrigens sehr stark, dass sich Mr. Ross derart geäußert hat und gehe vielmehr davon aus, dass hier das künstlerische Talent von Mr. Lieber zum Einsatz kam, um seinem Blogeintrag etwas mehr Pep zu verpassen.
@ Leandro00:
Falls Du irgendwann einmal erwachsen werden und begriffen haben solltest, dass es für seriösen Journalismus gewisse Regeln (e.g. Pressekodex des deutschen Presserates, Ethik-Kodex des DFJV) gibt die dafür sorgen sollen, dass aus Journalismus KEINE Propaganda wird, können wir uns eventuell unterhalten. Bis dahin nehme ich Deine persönlichen Angriffe als präpubertäre Quengeleien von jemandem, dessen Sandburg gerade zerstört wurde.
CU
So erwachsen will ich gar nicht werden, besten Dank Onkel Sam. Bis jetzt krieg ich das noch ganz gut hin mit den sprachlichen Stilmitteln die so Journalist verwendet. Ab einem gewissen Alter wird das wahrscheinlich schwierig. Er hatte halt einen Heidenrespekt vor dem Listenpreis. Aber ich bin sicher Deine journalistisch-kulinarischen Großtaten mit Sülze und dem Erbrochenen, entsprechen dem Ehrenkodex.
Listenpreis bei Gebrauchtwagen?
Anno 1973 hat man auch in den USA noch nicht alles auf Teufelkommraus kreditfinanziert.😉
War's der Gebrauchtwagenpreis? Herrschaftszeiten, hab ich wieder nicht richtig recherchiert. Bitte um Nachsicht wegen des Kodex, ich bin hier nur Volontär in den Sommerferien.