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Porsche setzt auf kontinuierlichen Kraftstoff-Sparkurs

MOTOR-TALK

verfasst am Wed Oct 27 15:16:42 CEST 2010

Mit der EU-Maßgabe an die Hersteller, ihre Flotten-Emissionswerte in den nächsten Jahren auf unter 130 g/km zu reduzieren, geraten insbesondere Sportwagenhersteller wie Porsche unter Druck. Ihre Produkte tun sich leistungsbedingt und auch hinsichtlich des „eingebauten“ Spaßfaktors und dem damit einhergehenden Fahrverhalten ihrer Kunden besonders schwer mit dem Ziel der Verbrauchsreduktion.

Die Strategien, wie Sport- und Luxuswagenhersteller mit der Maßgabe umgehen, sehen durchaus unterschiedlich aus. Viele sind den Weg des Zusammenschlusses mit einem großen Konzern gegangen, oder waren ohnehin schon Teil eines Konzerns, wie Bugatti und Lamborghini (Volkswagen) oder Rolls Royce (BMW). Dort werden ihre Emissionswerte in die Konzernbilanz einbezogen, was aber angesichts der Stückzahlen kaum ins Gewicht fallen dürfte. Andere wie Aston Martin bringen ein sparsames Fahrzeug heraus, um den Flottendurchschnitt so zu senken.

Porsche kommt, was den Verbrauch angeht, ebenfalls von einem gewissen Niveau und muss sich deshalb auch der Kritik von Umweltverbänden stellen. Porsche geht bisher keinen der oben beschriebenen Wege, sondern setzt auf die ökologische Evolution der Modellpalette mit den Mitteln moderner Technik. Bei jedem Modellwechsel, so die Stuttgarter, werden die Fahrzeuge im zweistelligen Prozentbereich sparsamer, bei besseren oder mindestens gleichwertigen Fahrleistungen.

Cayenne S Hybrid sparsamster Porsche

Flaggschiff der Effizienzsteigerungen bei Porsche ist die Cayenne-Baureihe. Die beiden Sechszylinder Cayenne und Cayenne Diesel verbrauchen 20 Prozent weniger Kraftstoff als ihre Vorgängerversionen. Die beiden V8-Modelle Cayenne Turbo und Cayenne S benötigen seit dem letzten Relaunch 23 Prozent weniger Sprit. Mit dem Porsche Cayenne S Hybrid setzt Porsche auch Technologien jenseits des konventionellen Antriebs im Cayenne ein. Die Hybridversion mit 380 PS verbraucht im EU-Mittel 8,2l/100 km, was im Vergleich zur gleich starken Vorgängerversion ohne Hybridantrieb eine Einsparung um 40 Prozent ist. Drei von fünf Cayenne-Modellen bleiben unter der Marke von zehn Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer im NEFZ, zwei unter einem CO2-Ausstoß von 200 g/km.

Porsche erreichte die Verbrauchsrückgänge der Cayenne-Palette unter anderem mittels des Achtgang-Automatikgetriebes Tiptronic S mit Auto Start-Stop-Funktion und einer großen Übersetzungsspreizung. Auch ein Thermomanagement für Motor- und Getriebekühlkreislauf, Rekuperation und eine Reduktion des Fahrzeuggewichts tragen zur besseren Energiebilanz der derzeitigen Cayenne-Modelle bei. Der aktuelle Porsche Cayenne Turbo ist beispielsweise um 185 Kilogramm leichter als sein Vorgänger, ohne Abstriche in der Substanz oder der Sicherheit zu machen, wie Porsche betont.

Auch 911 und Boxter mit Verbrauchssenkung

Auch die 2008 eingeführten neuen Generationen der Baureihen 911 und Boxster/Cayman waren 15 bis 16 Prozent sparsamer als ihre Vorgänger. Den größten Effekt erzielte Porsche dabei mit der Umstellung auf Benzindirekteinspritzung sowie der Einführung eines Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes anstelle der Fünfstufen-Wandlerautomatik Tiptronic S. So erreicht mit dem 345 PS starken 911 Carrera erstmals ein Porsche 911 einen Verbrauch unter 10 l pro 100 km. Auch der Porsche Boxster S mit 310 PS und der Porsche Cayman S mit 320 PS erreichen mit 9,4 l/100 km vergleichbare Werte.

Von Bert Schulzki

Quelle: MOTOR-TALK