Politik ringt um geschlossene Haltung zur Diesel-Frage
Positionsgewitter vor dem Diesel-Gipfel
EIn bisschen wirkt es wie ein Sommerlochtheater, aber dafür ist das Thema zu ernst: Vor dem Diesel-Gipfel am Mittwoch ringt die Politik um eine gemeinsame Position.
Berlin - Vor dem Berliner Diesel-Gipfel streiten Bundesregierung und Parteien weiter über die Folgen des Abgasskandals für Autofahrer und Industrie. Offen ist, ob die Autobauer die Abgasreinigung nur über ein Update der Motorsoftware verbessern oder auch am Auto selbst nachrüsten sollen.
Weitere Streitpunkte sind mögliche Kaufanreize für neue Dieselautos und die Einführung von Sammelklagen gegen Konzerne, an der sich mehrere Verbraucher gemeinsam beteiligen können. "Die Bundesregierung wird mit einer abgestimmten Position in das Nationale Forum Diesel gehen", sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Montag in Berlin.
Am Mittwoch kommen Vertreter von Branche, Bund und Ländern zusammen, um über Nachrüstungen für Dieselautos zu verhandeln. In mehreren Städten drohen Fahrverbote, wegen der Belastung mit gesundheitsschädlichen Stickoxiden.
Nachrüsten, bezuschussen, verklagen
Vor allem Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ist der Meinung, dass es für die Autobauer mit Software-Updates nicht getan ist. Dadurch werde der Stickoxidausstoß laut Verkehrsministerium im Schnitt um 40 Prozent bis 50 Prozent reduziert, der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte von 25 Prozent gesprochen.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) forderte einen verpflichtenden Rückruf und Nachrüstungen für alle neueren Diesel der Abgasnormen Euro 5 und Euro 6. Das würde die Branche insgesamt rund 13,5 Milliarden Euro kosten, schätzt DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Betroffen wären rund neun Millionen Pkw in Deutschland.
Umstritten sind auch staatlich finanzierte Kaufanreize für neue, sauberere Diesel - etwa Steuernachlässe oder eine Kaufprämie. "Was nicht sein kann, ist, dass die Politik jetzt wieder mit Steuergeld winkt", sagte Reiner Holznagel, Präsident des Bunds der Steuerzahler, im Deutschlandfunk zu entsprechenden Vorschlägen unter anderem von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und dessen niedersächsischem Amtskollegen Stephan Weil. Die Autoindustrie sei in der Pflicht. Auf das "Verursacherprinzip" in der Dieselaffäre pochte auch Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt. Weder Dieselfahrer noch Steuerzahler dürften belastet werden.
Damit Verbraucher ihre Rechte gegenüber Autobauern durchsetzen können, befürworten unter anderem SPD und Grüne die Möglichkeit von Sammelklagen. Eine sogenannte Musterfeststellungsklage, an der sich mehrere Verbraucher beteiligen können, "könnte den Autokäufern in Deutschland bereits offenstehen, wenn CDU/CSU sie nicht in der laufenden Wahlperiode blockiert hätten", sagte Justizminister Heiko Maas (SPD). Vor allem das Verkehrsministerium von Alexander Dobrindt habe die Einführung bislang verhindert. CSU-Chef Seehofer hatte sich am Wochenende im ZDF angesichts des Dieselskandals offen für Gruppenklagen gezeigt.
Schulz: KBA-Aufgaben neu verteilen
Die Bundestagsfraktion der Grünen tagte am Montag in Berlin mit Umwelt- und Verbraucherschützern sowie dem ADAC, die am Mittwoch beim Diesel-Gipfel nicht mit am Tisch sitzen. Im Anschluss forderte Spitzenkandidat Cem Özdemir für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor eine Kommission unter der Leitung von Ex-Umweltminister Klaus Töpfer (CDU). Vorbild solle die Ethikkommission "Sichere Energieversorgung" sein, die nach der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 den gesellschaftlichen Kompromiss für Atomausstieg und Energiewende vorbereitet hatte.
Für Ärger in der großen Koalition sorgte am Montag zudem ein Bericht über Absprachen zwischen Autobauern und dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), das für Zulassungen zuständig ist und dem Verkehrsministerium untersteht. "Dobrindt muss öffentlich darstellen, was er, sein Ministerium und das Kraftfahrt-Bundesamt wussten. Wir brauchen diese Informationen noch vor dem Autogipfel am 2. August", forderte Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD).
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sprach sich dafür aus, dem KBA Aufgaben zu entziehen, damit Typzulassung und Kontrollen nicht mehr in der Hand einer Behörde liegen. Zwischen KBA und Autoindustrie herrsche eine "absurde Kumpanei", sagte er. Das Verkehrsministerium wies die Vorwürfe zurück. Sie waren bereits im vergangenen Jahr bekannt geworden.
Quelle: dpa
Einzige wirksame Lösung: Nachrüstung von SCR Kats mit Kostenbeteiligung der Hersteller.
http://www.t-online.de/.../...er-als-euro-6-dank-scr-nachruestung.html
Aber dann wird die DUH arbeitslos. Ach nein, es gibt ja noch die Otto Direkteinspritzer.
Alles Schwachsinn und heisse Luft, na klar gehen die abgestimmt in die Verhandlungen, denn eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.....
Da knickt sogar ein grüner Landesminister vor der Automobillobby ein..... von dem Gipfel erwarte ich gar nichts.
Ein guter, aktueller Beitrag im Spiegel von heute.....
http://www.spiegel.de/.../...anken-kapitalismus-kolumne-a-1160687.html
Richtige Experten wie man sieht.
Schönes Ergebnis. Da VW in Europa keinen Schadensersatz gezahlt hat, ist es doch kein Problem, alle Autos so umzurüsten. Ist doch sogar pro Auto günstiger, als die Zahlungen in den USA. Von der Imagewerbung ganz zu schweigen.
Wieder ein Grund mehr, im Herbst CSU oder FDP zu wählen.
🙄
Die gute Arbeit vom Dobrindt auch noch unterstützen 🙄
"Umstritten sind auch staatlich finanzierte Kaufanreize für neue, sauberere Diesel - etwa Steuernachlässe oder eine Kaufprämie. "Was nicht sein kann, ist, dass die Politik jetzt wieder mit Steuergeld winkt", sagte Reiner Holznagel, Präsident des Bunds der Steuerzahler, im Deutschlandfunk zu entsprechenden Vorschlägen unter anderem von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und dessen niedersächsischem Amtskollegen Stephan Weil."
Hab ich das richtig verstanden?
- den höchsten NoX-Ausstoss hat doch die DUH beim Euro6-Audi A8 gemessen. Und ein solches Auto will man durch Steuergeld förderm ?
- wenn ein Euro5-Diesel gegen ein subventioniertes Euro6-Auto ersetzt wird, was passiert dann mit dem alten Auto ? Die Umwelt entlasten könnte man ja nur, wenn das alte verschrottet würde. Wenn das neue überhaupt auf der Strasse sauberer ist.
- Warum fördert man nicht Benziner, die sowieso kein NoX-Problem haben ? Oder beendet die geringere Besteuerung von Dieselkraftstoff - das würde den Steuerzahler gar nichts kosten - zumindest nicht jene, die keinen Diesel fahren.
Politiker, die offensichtlich den Unterschied zwischen Feinstaub und NoX nicht wissen oder sich wundern, dass bei unseren (politisch verursachten) Strompreisen niemand ein E-Fahrzeug nimmt oder die Schiene, sollte man lieber nicht unser Steuergeld geben....
Lieber sowas als so behämmerte Vorschläge von SPD und Grüne.
Klar.
Den, der uns das engebrockt hat, willst du ernsthaft loben? 😜 🙄 Das ist nicht clever.
Immerhin haben die Grünen es schon geschafft, sich auf bestimmte, Verbraucher- freundliche Positionen zu einigen (mal sehen, wie man das Opa Kretschmann beibringt 😜 ).
Dobrindt und sein KBA stecken aktuell ja noch im Hintern der Autohersteller... man weiss nicht, ob sie dort rechtzeitig wieder hervor kommen... ich bezweifle das.
Hallo, dieses Dieselbashing nimmt Formen an , die sich nur mit denen der Kreatinisten mit den Evolutinisten vergleichen lässt .
Dabei ist festzustellen :
Nach der Grenzwerttabelle dürfen Dieselfahrzeuge E6 80 Mikrogramm Nox p. km ausstoßen , so die Laborwerte .
Die Arbeitsplatz Verordnung schreibt für die Arbeitsplatzkonzentration für Beschäftigte 950 Mikrogramm p.Kubikmeter Luft fest. Mehr als 10 mal so viel.
Da befindet der Beschäftigte 8 Stunden am Tage , 5 Tage in der Woche = 40 Stunden .
An den besonders belasteten Stellen , wie das Stuttgarter Neckartor hält sich jemand 10 Minuten auf , wenn er trödelt .
50 m weiter ist die Belastung gering .
Sind diese Fanatiker und Hysteriker denn noch ernst zu nehmen ?
Man kann nur hoffen , dass der Verkehrsminister Dobrindt wenigstens vernünftig genug ist und sich diesem Hype entgegen stellt.
Fachleute wissen das , Glaubensbrüder wollen es nicht wissen , weil sie glauben , nicht wissen .
Übrigens , Info : Focus online, vom 20.7.17 16:07, von Olaf Opitz .
Absurde Dieselpanik !
Im Büro ist 20 Mal mehr Stickoxid erlaubt als auf der Straße .
Ist sicher interessant für die , die technisch nicht auf der Höhe der Zeit sind.
Da muss es die Politik schwer haben sich gegen diese Verursacher dieses Bshings durchzusetzen .
Hoffentlich bleibt Dobrindt bei seiner Linie , wir sollten ihn unterstützen , denn es geht die meisten von uns an .
G. mit Genehmigung zitiert .
Sicherlich sollte man nicht Dobi unterstützen, du hast das mit stürzen verwechselt!
Ich unterstütze lieber die DUH und die Grünen. Mach mit!
Da gebe ich dir auch Recht, insbesondere die Grünen die vor der Automobillobby einknicken, siehe Kretschmann, die Spinner der AFD sind eh keine Alternative....
Tja inzwischen muss man zwischen Pest und Cholera wählen, letztendlich wird die neue Regierung eh nur der Automobillobby in den ..... kriechen.
Man kann ja mal die Besteuerung von Benzin und Diesel tauschen. Dann kostet Diesel eben 1,20 und E10 1,00 Eur.
Einseitig die Dieselsteuer zu erhöhen fände ich Quatsch. Obwohl ich keinen Diesel fahre. So wird es nur für alle teurer und der Staat lacht sich ins Fäustchen, geht er aus der Sache doch als einziger Profiteur hervor.
Absoluter Schwachsinn, dieser ganze Hype! Beim Diesel-Gipfel versammeln sich ja wieder die Experten, sind ja alles Fachmänner. Ich verstehe nicht, warum immer von einer Sammelklage gegen die Automobilindustrie gesprochen wird. Sind es nicht allem voran DUH und grün gefärbte Politiker, die dem Bürger den Scheiß einbrocken und die Planungssicherheit nehmen? Ich wäre für eine Sammelklage der Diesel-Fahrer gegen Diskriminierung, Ausgrenzung, Mobbing, vor allem da bestimmt nach einem Jahr festgestellt wird, dass die Luft trotz neuer Fahrverbote nicht besser wurde!
Mir wird die Diskussion definitiv zu einseitig geführt: wo bleibt das Angebot von Alternativen? Z. B. Verbessern des teuren und schlechten ÖPNV, Schaffen von Arbeitsplätzen vor Ort, Bestärken des Kaufs regionaler und saisonaler Produkte, usw. Wir haben nebenbei so viele schwerwiegende Probleme und machen uns Gedanken darüber, ob wir Diesel verbieten und wie wir das Pommesfrittieren mit neuer Norm gesünder machen! Man, wir werden bald über 100 Jahre alt, kriegen aber keine Rente und müssen uns ständig neuen Einschränkungen hinwerfen! Topp!