Kampagne "Tippen tötet" wird ausgeweitet
Prävention gegen das Handy am Steuer
Die Kampagne "Tippen tötet" sensibilisiert Autofahrer für die Gefahr der Handynutzung am Steuer. 2016 wird die Aktion ausgedehnt - mit 48 Bannern und neuen Werbeflächen.
Hannover - Das Risiko ist den meisten Autofahrern bewusst, dennoch greifen viele während der Fahrt zum Smartphone. Die vor zwei Jahren gestartete Kampagne "Tippen tötet" macht auf die Gefahren aufmerksam. Verkehrsexperten zählen der Handynutzung am Steuer längst zu den Hauptunfallursachen.
In diesem Jahr sollen 48 neue, größere Banner an Autobahnen und Bundesstraßen aufgehängt werden. Die Warnung "Tippen tötet" wird auf Lastwagen, Handyhüllen und Postkarten verbreitet.
Ein neuer Spot im Internet zeigt eine Situation, die jeder kennt: Das Handy auf dem Beifahrersitz summt, der Fahrer schaut auf die Nachricht: "Wann kommst du?" und will schnell antworten. Dann quietschen Bremsen, die nächste Szene spielt zwischen lebenserhaltenden Apparaturen im Krankenhaus.
Unfallrisiko steigt mit Handynutzung enorm
Laut einer kürzlich veröffentlichten US-Studie tragen Ablenkungen zu gut 68 Prozent der Unfälle bei. Nach Überzeugung der Wissenschaftler steigert der Griff zum Handy die Unfallgefahr etwa um das Fünffache, das Lesen und Schreiben von Nachrichten um das Zehnfache. Laut einer Hochrechnung der deutschen Versicherungswirtschaft steigt das Unfallrisiko mit dem Schreiben von SMS und Mails am Steuer sogar um das 23-fache. Bei Tempo 50 bedeutet ein fünf Sekunden kurzer Blick des Fahrers aufs Handy 70 Meter Blindfahrt.
Wer ein Handy am Steuer benutzt, muss aktuell ein Bußgeld von 60 Euro zahlen und erhält einen Punkt in der Verkehrssünder-Kartei in Flensburg. "Unsere europäischen Nachbarn gehen bei den Bußgeldern viel härter ran", betont der Präsident der Landesverkehrswacht, Heiner Bartling. Jede Ablenkung könne tödlich sein. Dies müsse sich in den Köpfen aller am Straßenverkehr Beteiligten festsetzen.
Brummi-Fahrer im Fokus
Eine besondere Zielgruppe der Kampagne sind Lkw-Fahrer. Auf der viel befahrenen Ost-West-Achse A2 passieren täglich schwere Unfälle. Wie viele darauf zurückzuführen sind, dass die Fahrer abgelenkt waren, ist nicht bekannt. Einige Speditionen haben bei der Verkehrswacht inzwischen Aufkleber der Kampagne "Tippen tötet" bestellt - für die Armaturenbretter ihrer Lastwagen.
Die Aktion ist nach Angaben der Organisatoren bundesweit einmalig. Kooperationspartner sind das Land Niedersachsen, die Landesverkehrswacht und der Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung.
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hilft so gut wie die schockfotos auf kippenschachteln. 😆
Die betroffenen sehen diese Hinweise doch überhaupt nicht. Versucht ihr doch mal einen Hinweis am Strassenrand oder an Brücken zu lesen, wenn ihr gerade am Daddeln seid. 😆😆😆🙄🙄
Gerade heute sind mir auf dem Nachhauseweg wieder 2 solche Vollpfosten entgegengekommen, jeweils mit einer Hand oben auf dem Lenkrad das Telefon gehalten, und mit der anderen darauf rumgetippt....... Auf einer kurvigen Bundestrasse, wo 100 km/h erlaubt sind. Ohne Worte. Da hilft nur "Hand ab" oder Knast, anders verstehen es diese Deppen leider nicht mehr. Die Banner sind rausgeschmissenes Geld.
Gruß
electroman
Solange die Strafen dafür nicht drastisch erhöht werden ändert sich hier gar nichts. Typische Gutmennschen sinnlos Aktion. Egoistische und dumme Individuen die mit dem Handy telefonieren erreicht man damit nicht im Geringsten. Strafen wie in der Schweiz oder besser wie in Texas sind da effektiver. Aber mit unserer "Resozialisierungs- vor Strafe Justiz" ist das natürlich Utopie.
rzz
Wann habe ich das letzte mal ne SMS am Steuer geschrieben? 😕
Das einzige das hier hilft wäre ein Fahrverbot. Meiner Meinung nach wäre eine MPU auch noch angebracht.
Aus meiner Sicht sollte das KBA auch die Navis mit Touchscreens verbieten, oder nur solche erlauben, die nur im Stand bedient werden können, wie z.B. die Touchscreens in MX-5 oder im auslaufenden Grand Scenic (dort wird man zumindest entsprechend gewarnt)
Die Touchscreens, die Millionenfach legel im Einsatz sind, sind tickende Zeitbomben.
Dabei wäre es doch so einfach, einen Empfang/Senden wärend es Motorlaufes im Auto mit einem kleinen verbauten Gerät zu verhindern.
Ja, oder wir könnten auch Stahlklammern am Lenkrad installieren, die sich um die Hände legen, solange der Motor an ist. So wird auch dieses lebensgefährliche am-Sack-kratzen während der Fahrt endlich unterbunden. 🙄
In diesem Fall ist der Spruch "Der Zweck heiligt die Mittel" wirklich mal angebracht. 😤
Da sollten die Strafen auf jeden Fall erhöht werden.
Die schreiben da vielleicht keine SMS, sondern bieten bei ebay mit oder bestellen die Pizza, damit sie zeitgleich mit ihnen zu Hause eintrifft. So kommt es mir jedenfalls immer vor, wenn mir mal wieder so ein Depp über den Mittelstreifen entgegenkommt. Manchesmal wünsche ich mir in solchen Momenten meinen alten Unimog bei der Bundeswehr zurück - der mit dem Ausstieg im Dach und integrierter MG-Halterung obendrauf.
Gruß
electroman
Die Präventionstafeln werden nix bringen. Solange die Kontrollen so lasch sind, solange werden Smartphones während der Fahrt bedient werden - traurig aber wahr. Und ohne Kontrollen bleiben auch höhere Strafen, wie von einigen postuliert, wirkungslos.
Klar muss es auch kontrolliert werden, aber die momentanen 60 EUR sind doch ein Witz. Das schreckt höchstens den ab, der sich keinen Punkt mehr erlauben darf. Da aber erwiesenermaßen die Ablenkung sogar höher ist als die Fahrt unter Alkoholeinfluss, dann sollte die Strafe auch entsprechend sein. Wenn dann die ersten den Lappen verlieren, werden sich das alle zweimal überlegen.