48-Volt-Hybridantrieb von Bosch: Prototyp
Premiere auf der IAA
Noch bevor der 48-Volt-Hybridantrieb in Serie geht, präsentiert Bosch bereits die zweite Generation der Technik. Und die kann noch viel mehr.
Stuttgart -Der Autozulieferer Bosch präsentiert auf der IAA die zweite Generation des 48-Volt-Hybridantriebs. Erstmals ermöglicht das System laut Bosch auch das rein elektrische Fahren, zumindest auf kurze Distanz. Das ist möglich, weil der Elektromotor (150 Nm) nicht mehr mit dem Verbrennungsmotor verbunden ist, sondern direkt am Getriebe sitzt. Ein großer Elektromotor wie bei herkömmlichen Vollhybriden sei in diesem System nicht erforderlich, teilt der Zulieferer mit.
Genutzt werden kann dies zum emissionsfreien Fahren im Stop-and-Go-Verkehr sowie beispielsweise für das ferngesteuerte Einparken. Der Hauptvorteil der Technik besteht laut Bosch aber in einer Verbrauchsersparnis von rund 15 Prozent. Und im Preis: Ohne ein teures Hochspannungssystem könne die Technik auch in Kompaktmodellen attraktiv sein. 2017 soll der erste 48-Volt-Hybrid auf die Straße rollen – dann jedoch noch ohne die Möglichkeit zur rein elektrischen Fahrt.
Ähnliche Systeme entwickeln auch andere Autozulieferer. Schaeffler und Continental präsentierten ihr System auf dem Wiener Motorensymposium 2014. Das Conti-System soll schon 2016 in Serie gehen.
Prototypen sind für den Endverbraucher unendlich langweilig... - wie die Möhre, die nie näher kommt...
Attraktive Güter anbieten - geht das noch...?
An soetwas glaube ich schon weil das Auto dann noch immer mit Benzin oder Diesel fährt und die Werte für den CO2 Ausstoß möglichst konstengünstig schöngemacht werden....
Lg
Bin gespannt was es wirklich bringt. Stelle mir das als gute Ergänzung vor. Aber 15% wären gut. Und könnten echt Spaß machen. Man kommt gut an der Ampel vom Fleck. Gleichzeitig gibt es keine Einschrnkungen oder gar hohe Aufpreise.
Nun soll also der Magerhybrid kommen ... aber es soll dann wohl im Marketing vom Hybrid gesprochen werden. Eigentlich ein Hybridchen.
Mazda verspricht mit i-eloop-Ansatzes des Kondensators 10% Kraftstoffeinsparung; Bosch mit dem Hybridchen 15%. Leider lassen sich aber die vielen Spritsparansätze nicht einfach addieren uns es kommt so in der Praxis weniger an. Das 48Volt-Verfahren von Bosch mit dem angeflanschten eMotörchen ist primär eine Anfahrhilfe, kann das Segeln des Fahrens unterstützen und das Turboloch sehr gut unterfüttern:
https://www.youtube.com/watch?v=ahxb-imPb1w
Conti erklärt es so:
https://www.youtube.com/watch?v=JeMU7jzcFJQ
Die geringe Voltzahlanwendung kann auf Hochvolttechnologie verzichten, was Kostenvorteile mit sich bringt. Andererseits verkauft z.B. Toyota sein Hochvolt-Hybride zum Dieselpreis und eine Automatik ist zwangsweise auch schon mit drin. In dieser Nische ist aber Toyota der Konkurrenz enteilt. Die 48V Hybrid-Technologie soll hier also etwas zurückgewinnen und möglichst wenig kosten. Es ist eigentlich eine intelligente Anfahr- und Bremsenergierückgewinnungstechnologie. 48 Volt Hybrid hört sich da peppiger und einfacher an.
Trotz der "Billigauslegung" ist es aber ein Gewinn für die vielen zylinderreduzierten Minimotörchen mit gestreßtem Turbolader - es ergänzt sich gut und gleicht Nachteile dieses Verbrennungsmotors aus. Es hilft auch sprachlich dem Marketing, sagen zu können: Hybrid. Vornehmlich ist es aber eine neue Startergeneration und hier muss es klar heißen ... weg mit den alten Startertechnologien und her mit den neuen modernen Starter- und Unterstützungstechnologien auf 48 Volt-Basis. Möglichst gleich millionenfach, um die Kosten niedrig zu halten. Es ist ü b e r f ä l l i g da es auch das 12-Volt-Bordnetz unterstützen kann. Letzteres ist es mit Klima-, Entertainment u.a. schon lange eigentlich überfordert.
Daher sind die Erfolgsaussichten auch sehr gut. ... also weg mit den alten "Oldtimer-Startern" und der alleinigen "12 Volt Oldtimerbatterien" für den Bereich der downsizing-Verbrenner-Motörchen, die aufgeladen mit Turbo immer zahlreicher werden.
Hmmm.... zunächst mal, besser als gar nichts machen.
Aber: um 1 lausiges kW (1,36 PS) aus einem 48V Motor zu locken, müssen schon knapp 21 Ampere durchjagen. Um den im Bild gezeigten Audi auch nur allein elektrisch durch ein Parkhaus zu manövrieren, sollte schon mindestens 10 Elektro PS anligen, also 153 Ampere! Wie dick send denn die notwendigen Kabel?
Veralbern kann ich mich alleine, da brauch ich Bosch nicht dazu.
Ich bin elektrotechnisch nicht so bewandert aber gibt es nicht schon heute E-Autos und Plugin-Hybride mit EV Modus mit 12V Netz?
@draine: ja, alle Hybride und Plugin Hybride, sowie alle Elektroautos heute verfügen auch über ein 12V Bordnetz, allerdings nicht für den Antrieb, sowohl die Akkus haben höhere Spannungen, als auch die Antriebsmotoren. Die 12V sind ein Zugeständnis an die Tatsache, dass es sich ja um ein Auto handelt, und im Zubehörladen kann ich mich nur für Zubehör in 12 oder 24V Technik entscheiden (Handylader, Radios, Kühlboxen und all die anderen Sachen, die es fürs Auto gibt, bis hin zur Kaffeemaschine). Natürlich basieren auch Wichtige Dinge wie Scheinwerfer, Rückleuchten, Lüfter auf 12V. Stell ir mal vor, die Hybride von Toyota/Lexus hätten nur ihr 208/288V Netz, geh dann mal zu Aral, und versuche eine passende Glühbirne für den eben ausgefallenen Scheinwerfer zu bekommen.
Gruß Christian
Je nach Ausprägung eine erweiterte Anfahrhilfe oder ein Mildhybrid.
Ich find das so praktisch, weil es eigentlich ein Abfallprodukt ist. Mit Rekuperation die Autobatterie laden ist ganz nett, aber die meiste Energie geht verloren oder nutzt die Bremsen ab. Weshalb nicht in eine solche Anfahrhilfe stecken?
Ein bisschen Zusatzschub beim Anfahren und/oder Beschleunigen. Ist doch ganz nett.
Der Vorteil liegt in der einfachen Verwirklichung. Schluckt kaum Platz und erfordert wenig Änderungen an der Technik. Gedacht ist das primär (von Conti) für die Mittelklasse mit Heckantrieb (mittlerweile auch für Frontantrieb). Einfach einen E-Motor ins Getriebe. Schluckt kaum Platz. Ist billig. Der Energiespeicher kann klein sein.
Beschrieben werden Generatoren/Motoren mit 10-20PS und dazu ein 0,5kWh Akku. Das passt alles in ein herkömmliches Auto.
Die Idee es auch zum rangieren zu nutzen... eher PR.
Der Nachteil gegenüber einem Vollhybrid ist natürlich die Einsparung. Da der Motor nur etwas weniger arbeitet und nie elektrisch gefahren wird, wird der Prius systembedingt immer einen starken Verbrauchsvorteil haben. Ich denke das wird niemand bestreiten.
Der Vorteil vom 48V-Hybrid liegt in der simplen Integration. Keine Motoranpassung und passt in jedes Auto ab Pologröße. Für einen Vollhybrid muss man aufwendig einen Antriebsstrang entwickeln der nicht sonderlich flexibel ist. Toyota hat das ganz gut gelöst, stößt aber auch da an seine Grenzen. Verschiedene Leistungsstufen in verschiedenen Modellen ist da einfach komplizierter. Das neue System ließe sich mit Benzinern und Dieslen kombinieren. Und das bei jedem Modell. Der Hersteller könnte die so viel breiter auf den Markt bringen und nicht wie bislang höchstens einen Hybrid je Modell anbieten.
EIn Vollhybrid spart zwar ca. 30%. Ein Mildhybrid immerhin 15%. In diesem Fall erscheinen 10-15% realistisch.
Ich denke die Zukunft dafür liegt in der Mittelklasse und drüber. Ein Benziner braucht dort nach NEFZ z.B. 7l (z.B. 528i). Mit 15% Ersparnis wären es noch knapp 6l. Das wären 25g CO2 weniger.
Ein Vollhybrid kann das besser, ist aber nicht so leicht verbaubar. Mit der Schmalspurlösung spart man auf 100.000km folglich 1000Liter! Bei den derzeitigen Spritpreisen also etwas um 1300-1500€. Der Aufpreis soll je nach Quelle bei 1000€ (bis maximal 2000€) liegen. Würde sich also locker für den Kunden rentieren. Der Hersteller kommt so dem CO2-Ziel schnell näher. Nicht über eine Elektro-Kleinserie, sondern dem Massenmarkt. Man geht davon aus, dass 25% der Fahrzeuge mit einem solchen System ausgerüstet sein werden.
Auf den Bildern sieht man immer Komapkte und Kleinwagen. Hier sehe ich die andere Option. PHV bleiben dort auf absehbare Zeit unwirtschaftlich teuer. Daher könnte es sich auch da lohnen. Das hängt dann aber stark vom Spritpreis ab. Bei 5L Super würden folglich nur 0,75l gespart. 18g CO2 gäbe es für den Hersteller. Nur mehr als 1000€ Aufpreis bekommt der Kunde dann kaum wieder rein. Bei Dieseln lohnt es aber nur aber eher nur in Oberklasse und bei größeren SUV.
Was den Realverbrauch angeht: Ich erwarte sogar mehr Ersparnis. Ähnlich wie beim Vollhybrid dürfte die Einsparung im Stadtverkehr eher größer sein als der Gesamt NEFZ es angibt.
Die wenigsten Leute fahren einen Wagen aber 100.000 km am Stück. Geschäftswagen ja, Privatwagen eher nein.
Mein Kurzkommrntar: Wieder so eine für die Kunden teuere Schnapsidee .
Der entscheidende Vorteil des 12V-Netzes ist allerdings, das die Hochvoltkomponenten im abgeschalteten Zustand voneinander getrennt sind 😊 Erst nach dem Bootvorgang (über 12Volt) bzw. dem POST wird die große Batterie zugeschaltet.
Oder im Falle eines Unfalls, wenn am kompletten Netz über 200 Volt anliegen würden wäre es für Insassen wie Rettungskräfte lebensgefährlich. Wäre interessant wie das bei dem 48 Volt Bordnetz des Prototypen wäre?
Zum Thema: ein Armutszeugnis für die deutsche Autoindustrie. Toyota hat seit 15 Jahren einen bezahlbaren Hybrid, der Komfort, Zuverlässigkeit, niedrige Schadstoffe und schließlich auch Effizienz (locker 30%) verbindet. Und Bosch doktert 2015 am 48V-Hybrid, der wann, 2017 serienreif sein soll?
Bei den Modellen ab 2017 wird es ähnlich wie bei Toyota sein, da 48V und 12V parallel existieren werden. Die 48V betreffen nur den Antrieb. Eine Lebensgefahr ist da nicht mehr als bei Toyota zu befürchten. Das komplette Bordnetz auf 48V umzustellen wird für die Zukunft diskutiert. 2017 wird es das aber nicht geben.