Volkswagen will in China aufdrehen
Pressegespräch mit VW-China-Chef Heizmann
Von Krise will VWs China-Chef Jochem Heizmann nichts wissen. In Peking gab er sich im Gespräch betont selbstbewusst. Seine guten Ergebnisse helfen VW derzeit enorm.
Peking - In Europa und USA befindet sich Volkswagen noch in Büßerstellung. In China nicht, dort rechnet China-Vorstand Jochem Heizmann mit beschleunigtem Wachstum. Auf dem größten Automarkt der Welt werde der Konzern weiter aufholen, sagte er am Mittwoch im Journalistengespräch in Peking.
Die Volkswagen-Gruppe hatte seit Jahresanfang in China ein Plus von 6,8 Prozent auf 1,86 Millionen Autos erreicht. Im Juni wurden sogar 18,7 Prozent mehr ausgeliefert. "Unsere Erwartung für das gesamte Jahr liegt im Bereich des Gesamtmarktes", sagte Heizmann. "Volumen ist aber nicht das wichtigste", betonte er. "Viel wichtiger ist für uns, dass wir langfristiges, sauberes und qualitatives Wachstum haben."
Im nächsten Jahr gibt es Unsicherheiten, weil die Reduzierung der Verkaufssteuer für kleinere Autos unter 1,6-Liter Hubraum zum Januar wegfallen soll. Eventuell würden Käufe zum Jahresende vorgezogen, so dass es danach wieder schwieriger werde, meinte Heizmann.
Das Billigauto kommt
Ob er den starken Absatz in China als "Rettungsanker" für den durch den Dieselskandal angeschlagenen Konzern sehe, beantwortete Heizmann ausweichend: "Die Zahlen sprechen für sich." Der Konzern verkauft 36 Prozent seiner Autos weltweit in China. Bei der VW-Kernmarke sind es sogar 48 Prozent. Anteilig aus den Gemeinschaftsunternehmen verbuchte der Konzern in China im ersten Halbjahr einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 2,37 Milliarden Euro. Die Abgas-Affäre hatte China nicht betroffen, weil es dort kaum Diesel-Pkw gibt.
Beim Billigauto, das wie geplant 2018 oder 2019 in China kommen soll, gibt es laut Heizmann konkrete Fortschritte mit dem chinesischen Partner First Automotive Works (FAW). Zu einem Bericht des "Manager Magazins", dass Volkswagen beim "Budget Car" auch mit dem indischen Autobauer Tata liebäugelt, wollte sich Heizmann nicht äußern und sagte nur: "Es geht hier nicht nur um China."
Auch die Elektromobilität wird stark ausgebaut. Bis 2020 wolle Volkswagen "mehrere Hunderttausend solche Fahrzeuge" in China verkaufen, bekräftigte Heizmann. Das sei auch notwendig, um die chinesischen Verbrauchsgesetze zu erfüllen, die dann einen Flottenverbrauch von fünf Litern vorschreiben.
Die Restriktionen in großen chinesischen Metropolen, die Zulassungen für Benzinautos beschränken oder tageweise Fahrverbote erlassen, förderten den Absatz in China, sagte der Vorstand. Auch gingen die bisher hohen Kosten für E-Autos zurück.
Quelle: dpa
da man immer wieder lesen darf, wie schlecht es der kernmarke vw geht und auch hier bemerkt, wie abhängig man sich damit vom china-markt gemacht hat, würde ich mich nicht mit so breiter brust hinstellen. es scheint ja absehbar nur temporär zu sein. wenn in china mal wieder ein problem wie vor 3 Jahren auftritt (dsg-getriebe) fällt das u.u. wie ein kartenhaus zusammen. vw sollte sich lieber auf dem heimischen markt verstärkt um lösungen aus dem diesel gate kümmern, da kommt ja immer mehr als weniger auf den konzern zu. ein freund bekam für seinen tdi im januar 16 ein schreiben dass man in kürze eine lösung anbietet, bis heute null passiert.
ich hole später meinen polo gti zum 4. und letzten mal 2016 aus der werkstatt. nach etlichen vw nie wieder einen, auch wenn das vw in d genauso wenig interessiert als dass in china ein sack reis umfällt.
Was will VW aufdrehen den Wasserhahn oder was 😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆
Jeder neue VW Kunde erhält in China jetzt einen Baseballschläger. Für etwas Aufpreis gibt es die Ausstattungslinie "Juggernaut" mit Rammsporn, vergitterten Fenstern und Mad Max Bodykit.
Mehr dazu im Video 😆
Ist ja kein Wunder. In chinesischen Innenstädten wird man den Unterschied bei der von einem VW verursachten Verschmutzung auch kaum messen können.
China ist in Sachen Desinteresse am Umweltschutz seit langem führend. Dazu kommt der Bau von Kernkraftwerken - trotz Fukushima.
Da fällt VW - auch mangels Presseberichte aus dem Ausland - nicht ins Gewicht.
Langfristig werden sich die chinesischen Eigenmarken ausbreiten und zu einer starken Konkurrenz heranwachsen. Vielleicht braucht China irgendwann VW nicht mehr....
In China sind keine Diesel PKW im Angebot. Weder bei VW noch bei der Konkurrenz. In 2015 hat VW dort ausser 3 Millionen Benzinern aber doch irgendwie 1'200 importierte Diesel PKW verkauft. Die machen jetzt aber auch Aerger. 😉
Pete
Dieses Programm ist schon voll unterwegs. Wir werden das in 5 Jahren wieder angucken muessen. Von "aufdrehen" im ueblichen Sinne kann hier kaum eine Rede sein. Chinesische SUV ueberschwemmen den Markt und die SUV von VW verlieren Marktanteile. Das ist das "Heute"...
Mit Billigstautos wird man kaum dicke Gewinne einfahren. Ausserdem ist es so das VW Modelle fast das doppelte vergleichbahrer Chinesischer Modelle kosten.
Man sollte auch nicht vergessen das einige der Hauptkonkurrentenvon VW ihre eigenen JV Partner sind, also SAIC und FAW z.B. 😉
Pete
...was bei anderen Herstellern, z.B. bei GM, auch nicht anders sein dürfte, oder?
SAIC-GM-Wuling Automobile
p.s.:
http://www.automobil-produktion.de/.../...a-zieht-deutlich-an-316.html
Naturlich hier ist aber ein Interview mit VW, nicht Gm. 😉
Das ändert allerdings nichts an der fragwürdigen Stichhaltigkeit Deines Arguments. 😆
(wie so oft..., leider)
Passt es ins Konzept und eigene Vorurteil, wird´s zum Argument.
Passt es nicht hinein, gilt quasi "Thema verfehlt" ("hier geht´s um VW, nicht um GM" etc.)
Nachdem andere hier ja schon im letzten und (ich glaub gar) vorletzten Jahr aufgrund des aufkommenden SUV-Booms in China VW die totale Pleite vorausgesagt haben, ist diese bis dato offenbar noch immer nicht eingetreten.
Ich halte die Modellpolitik von VW in China (und auch in USA) zwar auch für nicht gelungen und höchst gefährlich, bin also gleichfalls mit vielem unzufrieden, aber entgegen des ständigen Niederschreibens und auf-Statistiken-Verweisens (selbsternannter? Automobil-Gurus) einiger hier hält sich VW in China momentan noch immer recht ordentlich, obwohl sie selbst nur wenige SUVs im Angebot haben..., ob nun als orig. VW-Import (oder Volkswagen AG-Marken-Import von Audi, Seat, Skoda etc.) oder aus JV mit chinesichen Partnern...
@ Taubitz
Soweit ich sehen kann gehts VW in China gut. Stimmt, irgendwelche politischen Entscheidungen in Beijing betreffen alle Auslaender gleich, da ist VW kein Sonderfall. Bei den SUV kriegen sie entweder die Kurve oder eben nicht. Auch da sind sie nicht alleine.
Was die "Stichhaltigkeit" meiner Bemerkungen angeht, das ist recht einfach: Es gibt genug Jubelmeldungen da werfe ich dann etwas Skeptisism in die Suppe um das zu balanzieren. Ansonsten wird die Suppe viel zu suess aka Selbstbeweihraeucherung. 😆
Pete