Continental baut Autoelektronik-Werk in Litauen
Produktionsstart Mitte 2019
Der niedersächsische Continental-Konzern investiert im baltischen Staat Litauen. Dort entsteht ein Werk für elektrische Automobil-Komponenten.
Kaunas/Hannover - Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental baut sein erstes Werk in Litauen. Mit der Entscheidung für den Standort Kaunas solle die Produktion von Autoelektronik für den europäischen Markt gestärkt werden, teilte der Konzern am Montag in Hannover mit.
Baubeginn solle Mitte 2018 sein. Das Unternehmen plant ein Investitionsvolumen von 95 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren und will rund 1000 neue Arbeitsplätze schaffen. Das Werk sei ein "wichtiger Teil unserer Wachstumsstrategie in Europa", betonte der Leiter der weltweit 28 Conti-Elektronikwerke, Hans-Jürgen Braun. Produktionsbeginn soll Mitte 2019 sein. Conti beschäftigt insgesamt mehr als 230.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von 40,5 Milliarden Euro.
Quelle: dpa
Dieser Standort ist in Hinblick auch auf Russland, wohl recht klug gewählt.
Ist wohl eher den Lohnkosten geschuldet. Letztlich gehört Continental soweit ich weiß mehrheitlich bzw zu 30% der Familie Schaeffler. Wohl mitlerweile eher Finanzhaie als Unternehmer,...
Hach da hamse aber mal wieder Glück gehabt bei Conti - viel weiter östlich als Litauen hätt's nicht sein dürfen um noch mit dem Europa-Label hausieren gehen zu können. Und mit einem durchschnittlichen Bruttoverdienst von 5€/Stunde gehört Litauen zufällig auch noch zu den Ländern mit dem geringsten Stundenlohn in Europa. So ein Zufall. Der Mist, der am Ende hinten raus kommt und teuer verkauft wird müssen darum auch andere bezahlen.
MfG
roughneck
Sehe das ähnlich, Hauptsache die Aktionäre sind zufrieden....
Haben sich doch die Arbeiter in der hiesigen Industrie selber zuzuschreiben wenn man sich ihr Wahlverhalten ansieht. LEIDER!
Oder frag mal einen aus der Stammbelegschaft nach Solidarität mit den Leiharbeitern oder den Werksvertragsmitarbeitern.
Die halten sich selbst für Mitglieder Bourgeoisie und Handeln so fundamental gegen ihre eigen Interessen und merken es noch nicht mal.
Litauer konnten 2016 vom höchsten Lohnanstieg innerhalb der EU profitieren und verdienten 7,3 Euro/Stunde. Rumänen verdienten 5,5 Euro/Stunde und Bulgaren als Schlusslicht nur noch 4,4 Euro/Stunde. Industriearbeiter verdienten in letzt genannten Ländern nochmals weniger.
http://ec.europa.eu/.../Hourly_labour_costs
Litauen hat wohl die höchsten Subventionen gebracht.
Leider ist es in der EU eine Unsitte das die Verlagerung von Arbeitsplätzen oder Neuansiedlungen in östlichen Ländern unabhängig vom Sinn des Standortes belohnt werden. Deswegen werden Neuansiedlungen fast nur noch dort getätigt wo die höchsten Subventionen fließen.
Ganz nebenbei übersehen die hochbezahlten Nieten in Nadelstreifen auch gerne das Lohnkosten nur ein Kostenfaktor sind, oft genug ein Unbedeutender.
Ich kann es ihnen nicht vorwerfen. Der Preisdruck in der Branche ist hoch. Gleichzeitig will jeder Hersteller sparen. Noch dazu ist ein Produktionsausbau in Deutschland nicht leicht. Zum einen aufgrund aufwendiger Genehmigungen... und bekomm mal gute Arbeitskräfte. Der Arbeitsmarkt ist da grad ziemlich leer.
Nicht zuletzt profitieren wir auch davon wenn die anderen EU-Staaten auf die Beine kommen. Die kaufen dann auch vermehrt (deutsche) Autos. Anders als Inder oder Chinesen die auch die Fahrzeugproduktion im eigenen Land fordern.
Eben. Dieser Aspekt wird von etlichen Zeitgenossen immer geflissentlich übersehen.
Lohnkosten sind alles andere als ein unbedeutender Kostenfaktor. Nicht selten betragen die Lohnkosten bei manchen Unternehmen bis zu 25% des Umsatzes oder sogar noch mehr. Deswegen ist es auch nur logisch, dass beim Thema Kosten u.a. immer zuerst auf die Löhne und Gehälter geachtet wird.
Man spart aber auch nur wenn die Effizienz passt, wenn man 3 Leute je 5€/Stunde benötigt um die Arbeit zu machen die in Deutschland 1 Person für 12€ erledigt sind die Lohnkosten im Ausland auf dem Papier günstiger aber unterm Strich trotzdem höher. Dazu kommen noch andere Kosten. Nicht immer bringt der reine Blick auf die Stundenlöhne eine echte Ersparnis.
Vor Jahren hat ein regionaler Unternehmer seine komplette Produktion aus dem Osten wieder an den Stammsitz geholt. Den nach einer Gesamtkostenrechnung war die billigere Produktion im Osten teurer. Da hat er die Reißleine gezogen so lange es noch möglich war. Eine Produktionshalle aus dem Boden zu stampfen die eine Verdreifachung der Produktionsfläche bedeutete muss man sich erst noch leisten können.
Ok, wenn Conti ein paar 100 Millionen in den Sand setzt geht die Firma nicht unter. Aber damit die Produktion wegen Lohnkosten in den Osten zu verschieben ist bei dieser Firma schon mal gründlich in die Hose gegangen, siehe die Verlagerung der Reifenproduktion nach Rumänien.
Nö! Von dir wird übersehen das die Ressourcen des Planeten massiv beschränkt sind und es eben kein unendliches Wachstum gibt.
In der heutigen Zeit will doch jeder nur noch Billig. Es wird ja mit Geiz ist geil geworben, da muss man sich nicht wundern, wenn die Unternehmen in andere Länder ausweichen um dort Standorte zu gründen.
Inwiefern rechtfertigt das eine Produktion in Deutschland anstatt in Litauen? 😕