Kraftakt: Fahrplan für VW-Zukunftspakt fertig
Produktivität steigern, Kosten senken
Der VW-Konzern sucht nach mehr Effizienz und einer neuen Struktur. Der Pakt mit der eigenen Belegschaft steht nun. Gelingt der Spagat zwischen Spardruck und Innovationen?
Wolfsburg - Bei Volkswagen steht jetzt der vollständige Fahrplan für den Zukunftspakt über Jobsicherheit und künftige Schwerpunkte der einzelnen Werke. Der Betriebsrat und das Unternehmen wollen die Debatte über die Aufstellung der Marke VW-Pkw im Sommer fortführen. Bis zur nächsten Budget-Planungsrunde im Herbst soll auch hier Klarheit herrschen. Das teilte VW am Dienstag im Stammwerk Wolfsburg auf einer Betriebsversammlung von rund 20.000 Beschäftigten mit.
Personalvorstand Karlheinz Blessing warnte vor einer problematischen Situation: "Finanzstarke Wettbewerber aus der IT- und Softwarebranche dringen in den Automobilsektor ein, zugleich ist Volkswagen durch die Dieselthematik finanziell belastet und muss massiv in E-Mobilität und Digitalisierung investieren." Daher gelte es umso mehr, "schlanker, agiler, wettbewerbsfähiger" zu werden.
"Die Ergebnisentwicklung der Marke Volkswagen reicht für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben nicht aus. Wir müssen Produktivität und Profitabilität steigern und Kosten senken", betonte Blessing.
"Keine Zeit verlieren"
Die Kernmarke um Golf und Passat leidet seit Jahren unter einer im Branchenvergleich schwachen Rendite. Im Schlussquartal 2015 war sie sogar in die Verlustzone gerutscht, im Startquartal 2016 war der Sprung zurück in die schwarzen Zahlen nur knapp geglückt.
VW-Markenchef Herbert Diess sagte der Deutschen Presse-Agentur, man dürfe keine Zeit verlieren. "Wir sind dieser Entwicklung nicht ausgeliefert, noch haben wir unsere Zukunft selbst in der Hand." Diess lenkt die Pkw-Kernmarke seit dem vergangenen Sommer. Für den Zukunftspakt wurden nun insgesamt sieben Arbeitsgruppen gebildet.
Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh hob hervor: "Im Zukunftspakt werden wir darauf achten, dass der Wandel nicht zulasten der Beschäftigten geht. Neue Aufgaben werden entstehen, mit ihnen neue Arbeitsplätze. Alte Aufgaben werden dafür entfallen." Die Arbeitnehmervertreter erwarteten daher, "dass der Zukunftspakt als wesentlichen Baustein einen umfassenden Qualifizierungsplan enthält".
So müsse gewährleistet sein, dass die Belegschaften - von Entwicklern über Bandarbeiter bis hin zum Vertrieb und den VW-eigenen Zulieferern - "den Weg in die digitale und elektrische Zukunft gehen können". Zudem erwarte der Betriebsrat konkrete Zusagen für Investitionen, Produkte und Stückzahlen, "denn diese Faktoren entscheiden über die Sicherheit der Arbeitsplätze bei Volkswagen", sagte Osterloh. Die absehbaren Veränderungen in der Autobranche bedeuteten einen riesigen Kraftakt.
Alte Weisheit:
Am falschen Ende gespart (EA 189 / Dieselgate),
hat Auswirkungen auf die Zukunft ...
Bildung von hohen Rückstellungen. 😜
Fazit: Sparen erzielt nicht immer den gewünschten Erfolg !!! 😉
Das sind ja umwerfend neue Erkenntnisse. 😆
Hoffentlich geht der Punkt "Kostensenkung" nicht voll zu Lasten der Materialqualität und Haltbarkeit der Fahrzeuge - dann hat VW langfristig wirklich ein Problem.
Jetzt setzen sie voll auf Elektro. Wenn das floppt, sind sie vollends am Arsch.
Wenn sie nicht auf Elektro setzen, sind sie voll im Arsch. VW bekommt gerade noch die Kurve, Opel profitiert von den Aktivitäten der Mutter, Ford wenn man es glauben darf, auch, BMW startete vielversprechend und leidet derzeit einer Schaffenskrise, und Mercedes? Da ist nichts!
Ich mache mir echt Sorgen.
Volkswagen hat der anderem vor die Aufwendungen für die Konzern-IT zu halbieren, stand in der Wirtschaftswoche.
Da können sie genauso ihre Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.
Naja, Ford hat letztes Jahr den höchsten Konzerngewinn der Firmengeschichte eingefahren, knapp 11 Milliarden Dollar, und macht auch in Europa wieder gute schwarze Zahlen. Bis 2020 investiert Ford 4,5 Milliarden in die Entwicklung und Vermarktung von 13 neuen Elektro und Hybridfahrzeugen und sie wollen, zumindest angeblich, direkte Vergleichsfahrzeuge zu Tesla entwickeln und zwar sehr zeitnah (Marktstart 2018) - Man darf gespannt sein. Erfahrungsgemäß kommt bei Ford auch meistens das was sie ankündigen....
Tja VW, da sieht die Zukunft wohl eher düster aus....
Das kann ich nicht erkennen. Glaube ich dann, wenn Ford an VW vorbeigezogen ist was den Absatz betrifft. 😉
+1
Ein guter Absatz ist hübsch anzusehen, aber per se Geld bringt das noch lange nicht. Hat nicht jemand ausgerechnet, dass VW (Marke) derzeit in Europa bei einer Rendite von 50 Euro pro Modell liegt?
Natürlich noch ein Plus, aber viel Spielraum ist da nicht mehr. Speziell, wenn noch diverse Zahlungen auf der einen und die geplanten Investitionen auf der andere Seite dazukommen.
Alleine in den Staaten munkelt man von einer RELLEN Strafe in Höhe von 10 MRD!, damit wäre aber längst noch nicht alles vom Tisch.
Das zum Einen, zum Anderen bedeutet eine Konzentration auf einen Alternativantrieb ja noch lange nicht, dass es auch genau so aufgeht, wie man sich das vorgestellt oder es kalkuliert hat.
Gerade EV ist dazu imho der falsche Weg, besser wären gute, überlegte, sinnvolle und für die Massen leistbare Hybride in breiter Front. Also nicht für einen Nischen-Jetta (hier), sondern für Polo, Golf, Passat, Touran, Tiguan/XL zw. 100 und 200PS, je nach Größe/Gewicht.
Dort hat man die Massen, dort kann man die mittlerweile anerkannte und bewährte Alternative Hybrid wesentlich leichter/einfacher am Markt platzieren als EVs. Denn für einen Diesel-Fan ist der Schritt vom Selbstzünder zum Benzin-Hybriden im Kopf zumeist einfacher zu bewältigen als der auf einen Stromer.
Renault-Nissan als derzeit weltgrößter EV-Anbieter hat vor einigen Monaten ihr 200.000er-Jubiläum beim Leaf gefeiert. In imho 5 Jahren ist das für sich gesehen zwar ok, ob aber VW davon leben kann, selbst wenn sich die Nachfrage verdoppelt oder verdreifacht, darf gerne diskutiert werden, imho aber NEIN!
Für mich sieht das derzeit mehr nach Aktionismus im Imagesinne aus, als nach wirklich durchdachter und erfolgversprechender Strategie.
Und ja, ich kann mich irren und habe keine Glaskugel, aber betrachtet man die anderen Versuche in der Richtung, wie z.b. den BMW-i, oder die Erfolge von e-Golf und e-Up!, dann verfällt man nur schwer der totale Euphorie.
Ach ja, ein Punkt, leicht, sinnvoll und mit Vorzeigeeffekt zu sparen, wären die Boni gewesen.
Es dürfte letztlich aber, wie schon so oft in solchen Situationen (generell, nicht per se VW) über die kleinen Arbeiter und die Produktqualität (Zuliefererausquetschenbisdieschartekracht) gehen.
Und in dem Fall wäre VW wirklich am Arsch, einen zweiten "Lopez" überlebt man jetzt nicht mehr 😮
Zu beneiden sind die dort jetzt nicht, keine Frage, auch wenn das schon hausgemacht ist, aber was kann der kleine Bandarbeiter/Schrauber dafür?
Bei gleichbleibendem Leistungsniveau? 😱
Obwohl VW finanzielle Probleme hat, werden bei Belegschaft und Führung teilweise satte Boni gezahlt.
Den Luxus kann sich keine Firma leisten - bei VW ist offensichtlich alles möglich.
Die Sparmaßnahmen müssen dann andere ausbaden - vermutlich werden die Zulieferer noch mehr ausgequetscht und einige interne Abteilungen abgespeckt (siehe IT-Bereich), zu befürchten ist auch, dass an den Fahrzeugen "Effizienzmaßnahmen" stattfinden, d.h. es wird noch billiger produziert.
Bei bezahlbaren E-Fahrzeugen und Hybridmodellen für breitere Käuferschichten hat VW leider auch kaum was zu bieten.
Ich glaube er meinte, dass in der Motorensteuergeräteprogrammierung jetzt ein paar Stellen freigeworden sind, die man nicht wieder zu besetzen braucht 😉
Also wenn sich der deutsche Michel mal keine Sorgen mehr macht, isser wohl wirklich krank. 🙄
... andererseits, solange er sich Sorgen macht, wird er schon nicht übermütig. 😉
In diesem Zusammenhang ein nicht uninteressanter TV-Tip: gleich um 12:15 ZDFinfo "Fährt Autodeutschland vor die Wand?"
Ich weiß, für die arbeitende Bevölkerung etwas unglücklich vom Termin her. Aber da gibt's bestimmt auch was aus der Mediathek.
Jetzt beginnt wohl die "heiße Phase":
http://www.n-tv.de/.../...burg-droht-neuer-Aerger-article18898451.html