Neue CO2-Regeln: EU-Kommission prüft
Prozente statt Grenzwert?
Was passiert nach 2021 mit den CO2-Grenzwerten? Für die Autobauer ist das eine entscheidende Frage. Die EU denkt hier offenbar über neue Berechnungsformeln nach.
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Brüssel - Für die Industrie sind sie das heißeste Eisen, das die Autobranche in den kommenden Jahren anfassen muss: Die CO2-Grenzwerte nach 2021. In diesem jahr beginnt mit dem WLTP die Einführung eines realistischeren Messzyklus. Und: nach dem Abgas-Skandal wird die Politik genauer hinschauen als in früheren Jahren. So werden beispielsweise Messungen im realen Straßenverkehr eingeführt.
95 g/km, das entspricht 4,09 Litern Superbenzin auf 100 Kilometer. Weitere Verschärfungen der Grenzwerte bei gleichzeitig strengeren Messverfahren bedeuten eine größere Herausforderung für Motorenentwickler als in der Vergangenheit. Gerade für kleine,sparsame Motoren wird der neue WLTP-Zyklus anspruchsvoller werden.
Die EU-Kommission erwägt für die Zeit nach 2021 jedoch offenbar eine neue Methode zur Festlegung der Verbrauchsgrenzwerte für Autos. Die Hersteller müssten dann nicht mehr einen fixen Kohlendioxid-Grenzwert mit ihrem Sortiment einhalten (Flottendurchschnitt).
Stattdessen müssten sie prozentuale Verbesserungen schaffen. Es seien verschiedene Möglichkeiten im Gespräch, wie EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete am Mittwoch in Brüssel sagte. Dabei gehe es aber um längerfristige Vorgaben.
Vorschläge bis Jahresende
Aktuell gilt in der Europäischen Union ein Pkw-Flottenziel für das Jahr 2021. Bis dahin müssen die Hersteller im Flottendurchschnitt einen Wert von höchstens 95 Gramm CO2 pro Kilometer bei Neuwagen erreichen. Das entspricht einem Verbrauch von 4,1 Litern auf hundert Kilometern bei Benzin und 3,6 Litern bei Diesel.
Cañete begründete die Überlegungen mit der schrittweisen Einführung des neuen WLTP-Testverfahrens. Seine Behörde will bis zum Ende des Jahres Gesetzesvorschläge vorlegen. Die "Wirtschaftswoche" berichtete am Donnerstag über die Idee. Der niederländische EU-Abgeordnete Bas Eickhout von den Grünen beschrieb demnach die veränderte Methode als "Trick der Autolobby": "Die Hersteller großer Autos und die Hersteller, die bisher wenig erreicht haben, würden belohnt."
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95g/km entspräche auch einen Verbrauch von 5,8 Litern Autogas oder 3,4kg Erdgas. Aber das soll ja bis 2021 ohnehin nicht mehr verkauft werden.
Dann lassen sich die Grenzwerte wohl nur noch durch Alibi-PlugIn-Techniken oder die Fokussierung auf kleine Autos erreichen. Oder man passt die Grenzwerte nach oben an. Auch eine Art Kapitulation, aber 4,1 Liter Benzin auf 100 - c'mon, das ist im Alltagsbetrieb mit kaum einem Benziner ohne sehr vorausschauendes Fahren erforderlich.
Was Interessiert das die Umweltzonen? Wenn das Auto zu Dreckig ist bleibt es draußen. Egal wie Neu oder Alt das Auto dann ist. Pech nur wenn der Händler in einer Umweltzone sitzt. Dann kann das neue Auto vielleicht nicht auf eigenen Rädern vom Hof fahren.
In Japan gibt es Kleinstwagen (Kei-Cars) die mit 70g CO2 Angegeben sind ohne Hybridtechnik. Wenn man nur Stadt und viel im Stau steht ist das kein Problem. Bei unseren Dickschiffen sind die 95g CO2 schon ein großes Problem ohne Hybridtechnik. Anders als der Unselige 3Liter Lupo sind die Mehrkosten bei dem Japanischen Spritspar Modell keine 1000Euro und Verändert wurde da nur was am Getriebe und eventuell am Motor.
Was wäre daran so schlecht? Dass man nicht mehr eine größere Penisverlängerung fahren könnte als der Nachbar?
Wie wäre es, jedem Staat eine gewisse (stetig sinkende) Menge an CO2 zuzugestehen. Diese könnte er als Zertifikate auf die Bürger verteilen. Die Industrie müsste sie dann von den Bürgern kaufen bzw. von deren Mitarbeitern anteilig nehmen. Wer viel fährt, muss u. U. zukaufen, wer wenig fährt, könnte verkaufen. Dann könnte ein Auto beliebig viel Kraftstoff verbrauchen - wenn es nur wenig genutzt wird, wäre es auch nicht schlechter als eins, was wenig verbraucht und viel gefahren wird. Natürlich macht das ganze nur Sinn, wenn auch jegliche Importe (auch von Rohstoffen und Halbzeugen) gemäß ihrer Herstellung verrechnet würden.
Wenn wir nicht bald unser Konsumverhalten reduzieren, werden irgendwann die Leute zu uns kommen, wo es keinerlei Perspektive gibt. Wenn wir es allerdings reduzieren, ginge es am anderen Ende der Welt besser, der Druck nach Europa zu wandern würde geringer werden.
Den anvisierten Flottenverbrauch von 95 g/km schafft kein einziger europäischer Hersteller, weder mit E-Fahrzeugen noch mit den als notwendig suggerierten Dieseln. Er ist unrealistisch und illusionär aufgestellt worden. Er ist sogar kontraproduktiv, weil sich die Angebotspalette der Hersteller dieser Zielstellung unterordnen muss und dadurch im Vergleich zu bedeutsamen anderen Absatzmärkten (besonders Nordamerika) auseinander entwickelt und ausdünnt.
Zum anderen ist er kontraproduktiv im Sinne der Kfz-Besteuerung. Anstatt Hubraum und CO2-Ausstoß zu besteuern, sollte es eher einen deutlichen finanziellen Anreiz abgas- und partikelarmer Fahrzeuge insgesamt geben - also der Gesamtheit aller Abgase. Eine Besteuerung nach Hubraum ist völlig überholter Blödsinn.
Die Kei-Cars finde ich toll! Schade daß es die hier kaum gibt und dann meistens nur als Rechtslenker.
Hier müssen sämtliche Autos nach jedem Modellwechsel größer werden... Ein VW Up ist inzwischen fast so groß wie der Golf 1 und der aktuelle Polo ist länger als der Golf 2! Und die SUVs wachsen jetzt noch in die Höhe und in die Breite... Und da wundert man sich, daß man trotz Betrug und Tricksen keine vernünftigen Verbräuche hinbekommt?
NEFZ-Angaben sind das eine, reale Verbräuche das andere:
https://www.spritmonitor.de/de/die_sparsamsten_autos.html
Exakt 😆
Ein großes oder schnelles Auto ist auch ein Stück Lebensqualität. Wer möchte schon Lebensqualität einbüßen?
"Saubere" Elektroautos sind DIE Lösung:
http://www.chip.de/.../...t-Oekobilanz-von-Elektroautos_115720044.html
Im Prinzip das was ich schon lange predige, aber in den Köpfen der E Auto Tesla hippster nicht ankommt:
Der Lithium Abbau und die Akku Produktion schädigt die Umwelt kaum weniger als die Förderung von Fossiler Energieträger.
Hättest ja statt der Prius einen Yaris Hybrid nehmen können. Im Yaris hättest sicher etwas mehr Kei-Car-Feeling.
Ach ja... Leute mit kleinen, langsamen Autos haben keine Lebensqualität 🙄
Oh ja, die geniale Ökobilanz die gerade überall ihre Runden macht 🙄 Schade daß da nicht alles vom Verbrenner berücksichtigt wird... Das ist dann ein sehr unfairer Vergleich. Im Anhang ein fairer Vergleich, wo wirklich alles berücksichtigt wird... aber das wollen die Verbrenner-Jünger ja alles nicht hören 😉
Klar! Der Stand auch zur Auswahl, hab dann wegen dem Design zum Prius gegriffen, was ich inzwischen ein wenig bereue... Der Yaris wäre mehr als ausreichend gewesen!
Zumindest weniger.
Sorry der von dir verlinkte Text würde schon lange wiederlegt.
Wer meint mehr Lebensqualität mit großen, schnellen Autos zu haben, der tut mir schlicht gesagt einfach nur leid!