Ab 1. Mai wird Punkteabbau schwieriger
Punktereform: Alles neu macht der Mai
Durch die Einführung des neuen Flensburger Punktesystems gewinnen belastete Autofahrer nur auf den ersten Blick. Schon bei acht statt 18 Punkten ist der Lappen weg.
Köln - Ab dem 1. Mai wird in Flensburg das neue Punktesystem eingeführt. Auf den ersten Blick hat das für notorische Verkehrssünder Vorteile: Der alte Punktestand wird zunächst in etwa auf die Hälfte zusammengestrichen. Wer bislang ein bis drei Punkte hatte, behält einen, wer sechs oder sieben hatte, drei. Von 16 und 17 Punkten bleiben sieben.
Zusätzlich werden Einträge komplett gestrichen, die nach neuer Regel nicht mehr mit Punkten bestraft werden, etwa Beleidigungen oder Fahrten in der Umweltzone ohne korrekte Plakette. Im besten Fall kann der Punktestand so erheblich sinken.
Der Abbau von Punkten wird dazu schwieriger. Mit der Teilnahme an einem freiwilligen Seminar – das dann Fahreignungsseminar statt Aufbauseminar heißt – wird nur noch ein Punkt gestrichen, statt wie bisher vier. Auch die Kosten steigen: Liegen sie bisher bei 400 bis 500 Euro für vier Punkte, werden es künftig bis zu 600 Euro für einen Punkt.
Die Tilgungsfristen für bereits vor dem Mai eingetragene Punkte ändern sich übrigens nicht. Alte Punkte für Ordnungswidrigkeiten werden wie gewohnt nach Ablauf von zwei Jahren gestrichen, Punkte für Straftaten nach fünf oder zehn Jahren.
Etwas komplizierter ist die Löschung von alten Punkten nach dem Inkrafttreten der Neuregelung. Hier wird der alte Punktestand im Nachhinein noch einmal neu errechnet. Zum Beispiel: Aus acht alten Punkten werden Anfang Mai vier neue Punkte. Werden später drei alte Punkte - etwa aus einer Straftat - gelöscht, werden die verbleibenden fünf Punkte in zwei neue Punkte umgerechnet.
In unserem Forum für Verkehr und Sicherheit könnt Ihr über die Punktereform diskutieren.
Was für ein durcheinander. Verstehe ich echt nicht mehr.
Alte Punkte bleiben bestehen und man bekommt trotzdem neue?
Genau. Wobei die alten Punkte nur noch als Grundlage für die Neuberechnung des aktuellen "Kontostandes" herangezogen werden.
das passiert, wenn Politiker nichts zu tun haben, was für ein Unfug den es wohl nur in D gibt.....
naja, jeder, der sich profilieren will, braucht eine Reform😆 Ob die Sinn macht oder nicht ist da eher nebensächlich...
Jetzt wurde das Punktesystem schon stark vereinfacht und trotzdem gibt es immer noch Zeitgenossen, die da nicht durchblicken. 😱
Wirklich krass. 😆
Die Umrechnung alt -> neu ist aber nicht wirklich so einfach. Da kann ich die Verwirrung durchaus verstehen.
Bei der Umrechnung mußten aber auch viele Forderungen unter einen Hut gebracht werden. Hätte man das Ganze einfacher gestaltet, dann wären die Beschwerden wegen "Ungerechtigkeiten" mit Sicherheit zahlreicher ausgefallen.
Das alte System fand ich nun nicht so wirklich kompliziert.
Bei einer Reform hätte ich mal wirklich eine Veränderung erwartet, insbesondere bei der Bußgeldberechnung. Mein Wunsch ein Mindestsatz und dann prozentual nach Einkommen. Dann würde es einen reichen Bonzen auch mal jucken wenn er für seine 15km/h zu schnell nicht 35eur aus der Portokasse sondern gemäß seinem Einkommen mit 350eur wirklich schmerzen würde.
Unbestritten. Die Umrechnung finde ich bei der Reform durchaus gelungen. Einfacher ging es wohl in der Tat nicht. Und nun gibt es Beschwerden, weil es kompliziert ist...
Hallo juli29!
Mein Vorschlag an Dich, versuche selbst in die Riege der reichen Bonzen aufzusteigen. Dann kannst Du die 15,-€ aus der Portokasse zahlen und mußt Dir nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen, was andere Menschen schmerzen könnte.
Doch sei gewarnt, es im Leben zu etwas zu bringen ist nicht leicht, und gerade am Anfang mit Entbehrungen verbunden. Du mußt etwas riskieren und darfst nach Rückschlägen nicht aufgeben. Dafür ist Dir die Belohnung gewiss - aber auch der Neid derer, die dem einfachen Weg den Vorzug gegeben haben.
Grüsse,
Hulda
Hallo Hulda,
natürlich kann man deiner Auffassung sein. Entbehrungen haben alle Gesellschaftsschichten, berücksichtigt man offizielle Studien, sind bildungsarme Menschen sogar noch stärker betroffen und verzichten ihr ganzes Leben.
Ich halte es für den Zusammenhalt einer Gesellschaft und deren sozialen Frieden für mehr als erforderlich, dass wir uns langsam mehr um soziale Gerechtigkeit kümmern.
Grundsätzlich wird in unserem Strafsystem das Einkommen bei einer Geldstrafe berücksichtigt. Da zahlt der "Reiche" mehr für das gleiche Delikt wie der "Arme".
Dein Versuch es in den Neid zu schieben ist echt goldig. Aber ich kann dich trösten, ein Ticket für 15eur bringt mich nicht in den Ruin, eine gerechtere Bestrafung fände ich aber auch für den erzieherischen Standpunkt förderlich. Eine Strafe soll ja ein Fehlverhalten ahnden und eine Verhaltensänderung bewirken. Das funktioniert aber nur, wenn die Strafhöhe eben auch "schmerzt".
AHA