Verkehr & Sicherheit News
Radarkontrolle direkt hinterm Ortsschild ist rechtens
Besonders perfide und gar nicht mal so selten: Direkt hinterm Ortsschild steht ein Blitzer und knipst alle, die nicht rechtzeitig abgebremst haben. Das ist zwar gemein, aber durchaus zulässig, wie der Auto Club Europa (ACE) meldet.
Volker Lempp beim ACE für Verkehrsrecht zuständig, sagt: „Es gibt von Gesetzes wegen keinen „Toleranzbereich“ beim Tempo, den man im Bereich von Ortseinfahrten gewissermaßen einkalkulieren darf.“ Zwar gibt es bei vielen Körperschaften verschiedene Verwaltungsrichtlinien, die einen Mindestabstand von beispielsweise 150 m Abstand zwischen Ortsschild und Geschwindigkeitsmessanlage vorschreiben können.Dabei handelt es sich aber nicht im eigentlichen Sinne um Gesetze, sondern rein um dienstliche Anweisungen, die jederzeit geändert werden können. Auch auf ein mögliches Bußgeldverfahren haben sie laut Lempp nur eingeschränkte Auswirkungen. Deshalb haben Autofahrer in der Regel schlechte Karten, wenn sie sich in einem solchen Verfahren auf solche Vorschriften berufen: Ein Bonus wird da nur selten gewährt.
Einzige Ausnahme ist oft, so der ACE-Sprecher, ein drohendes Fahrverbot. Die meisten Richter sträuben sich, Fahrverbote auszusprechen oder gar den Führerschein zu kassieren, nur weil ein Autofahrer in eine „Falle“ getappt ist. Zahlen muss er dann aber in der Regel trotzdem. Voraussetzung für so eine Milderung ist allerdings ein verkehrsrechtlich fitter Rechtsanwalt, der Messprotokolle und Dienstvorschriften auch aufmerksam liest und in seine Strategie einbezieht.
(sb)
Quelle: MOTOR-TALK
Offensichtlich gibt es für die Gerichtsbarkeit dann keinen Bremsweg mehr, denn zuvor durfte man ja bis zum Ortsschild eine höhere Geschwindigkeit fahren.
Sollen denn nun alle mit einer Gewaltbremsung in den Ort fahren?
Oder sollen wir alle bereits mehrere hundert Meter vor dem Ortsschild bremsen?
Das dürfte zumindest für alle Ortfremden, die nicht wissen dass da gleich ein Ortsschild kommt, recht schwierig werden.
In meinen Augen wieder eine Hilfe der Judikative, die Kassen des Staates zuverlässig zu füllen.
Ich meine mal etwas von einer "50 Meter - Regelung" gehört zu haben! Das heißt, man hat ab Ortsschild 50 Meter um auf die 50 km/h runter zu kommen. In diesem Bereich darf / durfte kein Radar aufgestellt werden. Ob´s noch so ist..... keine Ahnung!
Direkt hinter dem Ortsschild heisst für mich direkt hinter dem Ortsschild.
Die alte Regelung ist mir auch präsent, aber es sieht ja so aus, als wäre die nun ausser Kraft gesetzt.
Und laut Gesetz gelten Ge- und Verbote ab Schild, also ohne Auslaufbereich.
Wer mal mit einer Kotflügelecke über ein Halteverbotsschild hinausgeragt hat und dafür ablatzen musste, weiss wahrscheinlich was ich meine.
Deswegen verstehe ich deine Argumentation nicht: Vor dem Ortseingangsschild gilt i.d.R. eine höhere Höchstgeschwindigkeit, die für das Verzögern auf die neue Höchstgeschwindigkeit ab Ortseingangsschild unterschritten werden darf. Da hast du deine Auslaufzone (vorm Schild). Und natürlich darfst du vor dem Ortseingangsschild auch max. Verzögern, um deine Geschwindigkeit anzupassen.
Eine Höchstgeschwindigkeit darf unterschritten werden.
Im umgekehrten Fall darfst du vor dem Ortsausgangsschild natürlich nicht vorher Beschleunigen, wenn du dabei die bis zum Schild geltende Höchstgeschwindigkeit überschreitest. Danach darfst du auf die neue i.d.R. höhere Höchstgeschwindigkeit beschleunigen, wie schnell du diese erreichst, ist dir überlassen.
Man sieht: mit dem Fahrschulwissen haben's manche nicht mehr so... Natürlich gilt Tempo 50 ab dem Ortsschild, also muß man vorher bremsen!
Gegenfrage: wie weit gedenkt denn die Fraktion der gefühlt ständig Abgezockten, mit überhöhter Geschwindigkeit in/durch den Ort zu brettern?
Wer es nicht so genau nimmt und am Ortschild statt 50 noch 60 km/h fährt, zahlt eben die 25 Euro Bußgeld; ist mir auch schon passiert. Daran geht niemand zugrunde, das ist doch keiner weiteren Diskussion würdig! Und die Knipse muß eben alle zu Schnellen blitzen, auch die "etwas zu Schnellen", auch wenn das vielleicht kleinlich erscheint (und ganz sicher mehr Geld in der Verwaltung kostet, als es Bußgeld einbringt).
Tja..... der Saat braucht Kohle!!!
Ich glaube die Mehrzahl der Autofahrer fahren hinterm Ortsschild zu schnell! Ich gehe sogar soweit, zu sage das es fas 80% sind!
Da ist jede Menge Potential drin um Geld zu Kassieren......!
Fuffzich Meter hinter dem Schild (völlig egal ob Ortseingangsschild oder 30 oder 70 Schild) ist konform, alles darunter nicht.
Direkt hinterm Schild? Da möchte ich mal ein Beweisfoto von sehen. Man dürfte ziemlich gute Chancen haben dagegen vorzugehen.
Schon mal was von Toleranz und Reaktionszeit (die in einem fahrendem KFZ zugleich einen zurückgelegten Weg mit sich bringt?) gehört?
Hallo schmonses,
schon mal was von STVO §3 gehört?
STVO
Es gibt keine Toleranz. Die oft zitierten Toleranzen sind nur Verwaltungsanweisungen, diese gelten aber nicht zwangsläufig.
Gruß
Andreas
Nicht nur Toleranz ist gefragt.
Es gibt genügend Ortschaften, die direkt hinter einer unübersichtlichen Kurve beginnen.
Ortsansässige kennen das natürlich gut, aber Ortsfremde?
Selbst wenn man sich an eine -in diesen Fällen häufige- vorherige 70er Zone hält, dürfte es schwierig sein direkt hinter dem Schild auf 50 kmh zu kommen.
Wenn das Schule macht, werden wir künftig wahrscheinlich viele Bremsstreifen an Ortseingängen finden und wahrscheinlich auch Debris von Auffahrunfällen.
Auch hier gilt o.g. §
Er darf nur so schnell fahren, daß er innerhalb der übersehbaren Strecke halten kann.
Ja natürlich.
Ich werde also in Zukunft immer langsamer werden, je weiter ich auf eine unübersichtliche Kurve zufahre. Die Sichtweite nimmt ja kontinuierlich ab.
Ausserdem werde ich natürlich vor der Kurve anhalten, aussteigen und pflichtgemäß überprüfen, ob hinter der Kurve ein Ortsschild sich befindet oder gar ein Hindernis auf meinem weiteren Wege.
Erst dann werde ich meine Fahrt fortsetzen.
Falls die Verkehrslage es ermöglicht.
Einen Ortseingang sieht man Tag und Nacht schon von weitem, daher sind bei vorausschauender Fahrweise keine Gewaltbremsungen nötig und Ortsfremde werden auch nicht überfordert.
Ich finde, du stellst es dar, als würde mitten auf der Autobahn plötzlich eine ganze Ortschaft vom Himmel fallen !
Ich fahre auch gerne zu schnell, auch innerorts. Trotzdem muß ich leider deine Argumente entkräften, weil sie Blödsinn sind. JEDER der es richtig machen will, schafft das auch !!
Warum so eine kindische Ironie ?
Einen Ortseingang sieht man auch kommen, wenn vor dem Ort noch eine Kurve kommt ! Ansonsten kannst du dich ja zwischendurch an den Entfernungsangaben auf Wegweisern orientieren.
Vielleicht solltest du mal die Brille putzen oder den Bleifuss zuhause lassen. Oder du nimmst deine Frau mit, vielleicht sieht die die Ortseingänge besser 😉
Falls am ende einer "offenen" Landstraße eine Ortschild steht und hinter mir Polizei,Ordnungsamt fährt werde ich bis zum letzten Punkt 100 fahren und dann wird voll in die Eisen gestiegen 😆
Ist ja auf den Autobahnen auch nicht anders, Beispiel: A1 bei Bremen.
Alle paar Kilometer sind Brücken mit digital angezeigtem Tempolimit. Eine dieser Brücken ist ein Blitzer, und wenn vorher Kilometerlang (und auch an der unmittelbaren Brücke vor dem Blitzer!) 120 km/h war und an der einen Blitzerbrücke dann plötzlich 80 km/h dann siehts auch schlech aus wenn man sich (wie auf Autobahnen üblich) ausrollen lässt...