Motorsport News
Rallye Dakar 2012: Kuh-Kollision und Flugzeug-Absturz
Bei einem Flugzeugabsturz sind am Rande der Rallye Dakar zwei Menschen ums Leben gekommen. Auch Motorradfahrer leben weiter gefährlich. Die zweite Etappe am Montag (2.1.) gewann Nasser Al Attiyah.
Motorrad-Pilot Bruno Da Costa aus Frankreich ist bei der Rallye Dakar in Argentinien am Montag mit einer Kuh kollidiert. Der Fahrer wurde von einem Hubschrauber nach San Rafael in der Provinz Mendoza geflogen. Er befinde sich nicht in Lebensgefahr, meldete der Rundfunksender Radio Rivadavia.
Der frontale Zusammenstoß der Yamaha Da Costas mit der Kuh ereignete sich bei Kilometer 188 der Sonderprüfung auf der zweiten Etappe der 33. Rallye Dakar von Santa Rosa nach San Rafael. Sein Motorrad ging nach der Kollision in Flammen auf. Über den Zustand der Kuh wurde nicht weiter berichtet. Der Franzose hatte die erste Etappe auf Platz 52 beendet.
Motorradfahrer leben weiter gefährlich
Kurz vorher hatte auch der peruanische Motorradfahrer Manuel Jamett aufgegeben, nachdem er sich bei einem Sturz mehrere Zehen gebrochen hatte. Ein weiterer Teilnehmer des Motorrad-Rennens, der Argentinier Mariano Lorenzetti, verlor am Montag sein Fahrzeug, als es von einem ebenfalls an der Rallye teilnehmenden Lastwagen überrollt wurde.
Lorenzetti hatte nach einer Panne sein KTM-Motorrad am Wegrand stehen gelassen. Der Argentinier, der keine Verletzungen erlitt, hatte vor dem Start erklärt, er habe sein Appartement verkauft, um an dem Offroad-Rennen teilnehmen zu können. Am Sonntag war bei der ersten Etappe der argentinische Motorradfahrer Jorge Martínez Boero tödlich verunglückt.
Ultraleichtflugzeug stürzt mit Dakar-Zuschauern ab
Kurze Zeit später wurde die Rallye Dakar von einer weiteren Todesnachricht erschüttert, auch wenn der Absturz eines Ultraleichtflugzeugs in keinem direktem Zusammenhang mit dem Renngeschehen stand. Wie erst am Montag (2.1.) bekannt wurde, stürzte am Sonntag nur 40 Kilometer von der Unfallstelle des tödlich verunglückten Motorradpiloten Jorge Martínez Boero entfernt das Flugzeug mit seinem 37 Jahre alten Piloten und dessen elfjährigem Sohn an Bord ab. Beide kamen ums Leben. Wie die argentinische Nachrichtenagentur DyN berichtete, sollen sie zuvor aus der Luft die Rallye verfolgt haben.
Das Flugzeug sei aus noch unbekannten Gründen in der Umgebung der Ortschaft Orense abgestürzt, nachdem es auf einem Landgut aufgetankt worden war, teilte die lokale Feuerwehr mit. Zuschauer an der Strecke wurden in den Unfall nicht verwickelt.
Tödlicher Motorradunfall am Sonntag
Die Nachricht verbreitete sich am Montag, während die zweite Etappe in vollem Gange war. Um 5.00 Uhr morgens hatte die Dakar in Santa Rosa wieder ihren Rennbetrieb aufgenommen. Am Tag nach dem tödlichen Unfall von Boero mussten ausgerechnet seine Motorrad-Kollegen wieder als Erste auf die Strecke.
"Wir wissen, dass in unserem Fall ein Fehler mit dem Schlimmsten enden kann", sagte Boeros Landsmann Javier Pizzolito laut argentinischen Medien. Er hatte es am tragischen Neujahrstag als erster Argentinier in der Motorrad-Wertung als Dritter bis aufs Podest geschafft.
Doch das spielte erst einmal keine Rolle: Schon wieder wurde ein Motorradfahrer Opfer der schwersten Rallye der Welt. Bereits 1979 bei der ersten Auflage war in Patrick Dodin ein Zweiradpilot ums Leben gekommen. Vor drei Jahren war Pascal Terry nach drei Tagen tot aufgefunden worden. Er war bis zum tödlichen Unfall des 38-jährigen Boero der letzte Teilnehmer, der bei der Dakar ums Leben kam.
Immer wieder sind aber auch Zuschauer direkt an der Strecke und selbst Berichterstatter bei dem Offroadrennen, das seit vier Jahren in Südamerika ausgetragen wird, getötet worden. Vor einem Jahr war ein 42 Jahre alter Einheimischer nach dem Zusammenstoß seines Kleinlasters mit dem Toyota von Eduardo Amor aus Argentinien gestorben. Insgesamt verzeichnet die Dakar mehr als 60 Todesfälle, darunter Mitte der 80er Jahre auch bei zwei Hubschrauberabstürzen.
Tod fährt bei der Dakar mit
Doch die Karawane der Dakar zieht immer weiter. Die Sicherheitsdiskussionen, die in anderen Motorsportdisziplinen nach tragischen Ereignissen geführt werden, halten sich eher in Grenzen. Es klingt absurd, aber zur Faszination Dakar gehört für viele offensichtlich auch die ständige Lebensgefahr. "Was einen nicht umbringt, macht einen stärker", hatte Boero, der vor einem Jahr bereits einen schweren Unfall bei der Dakar gehabt hatte, einen Tag vor seinem Tod noch getwittert.
Laut einem Augenzeugenbericht verlor der Argentinier am Sonntag auf einem geraden Streckenabschnitt die Kontrolle über seine Maschine. "Er war einer der Letzten, weshalb viel Erde lose lag", sagte Juan Carlos Urzúa dem Rundfunksender Rivadavia. Als Boero dann auf einen kleinen Hügel gefahren sei, passierte das Unglück. Nach einem Herzstillstand starb Boero auf dem Weg ins Krankenhaus.
Al-Attiyah gewinnt zweite Etappe
Viel Zeit zum Trauern blieb den meisten nicht, der sportliche Alltag bei der Dakar ist allein schon schwer genug. Nachdem Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah mit seinem Hummer erst kurz vor Mitternacht im Biwak von Santa Rosa eingetroffen war, mussten seine Mechaniker die Probleme mit der Benzinzufuhr in den Griff bekommen.
"Was den Sieg betrifft, bin ich nicht sehr zuversichtlich, aber man muss trotzdem weiter daran glauben", meinte der Katarer - und gewann am Montag prompt die zweite Etappe, nachdem Rekordsieger Stéphane Peterhansel aus Frankreich zunächst die Bestzeit hielt.
Das hessische X-raid-Team war mit einem Auftakt-Dreifacherfolg in die 33. Dakar gestartet. Der russische Pilot Leonid Nowizki und sein erfahrener Münchner Beifahrer Andreas Schulz verloren am Montag auf zweiten Etappe allerdings viel Zeit.
Quelle: Auto Motor und Sport
STOPPT DEN WAHNSINN!!!!!!!!!
Es interessiert mich überhaupt nicht mehr! Die Zeiten haben sich geändert.
Solange es HUNGER in der Welt gibt, sollte man solche Veranstaltungen stoppen!
Mache ich auch nicht mehr!
Have a nice day!
@ Hippie-Killer: Gut gekontert. 😊
Wobei er ja auch irgendwo Recht hat. Es wäre nur eine feine Sache, wenn man nicht ständig von dem Missgeschick Rallye Dakar hier lesen müsste. Einfach totschweigen.
Ich schaue mir jeden Tag wenn möglich die Zusammenfassungen an und auch wenn diese Veranstaltung nichtmehr zeitgemäß ist...nach mir die Sintflut....😆
Vielen Dank Hippie-Killer! 😊
Über die Rallye Dakar wird sich aufgeregt, über die tausenden Opfer im normalen Strassenverkehr spricht keiner.
Über unnötige Kriege, die zehntausende Opfer haben spricht keiner
Über die Ursachen des Hungers spricht auch keiner - die Rallye Dakar ist es ganz sicher nicht.
Was hat der Hunger in der Welt mit der Dakar zu tun?
Die Herleitung würde ich gerne mal hören.
Man müsste dann auch Flugreisen in den Urlaub, Motorsport generell - also auch Formel 1 und auch sonst alles was Spass machen könnte stoppen... Am Besten hungern wir selber ein bisschen, damit unser Gewissen beruhigt wird.
Nasser Al Attiyah: Der Typ ist echt gut. Und sein Auto auch.
Andreas
Sein Talent zeigt sich allein schon dadurch wie er Gordons WP-Zeiten zertrümmert hat und das obwohl er viel weniger Erfahrung auf dem Hummer hat. Zur Titelverteidigung wird es aber trotzdem in meinen Augen nicht reichen, da die ersten Tage dem Hummer schon entgegen gekommen sind.
Da schätze ich den Toyota doch etwas stärker ein vor allem wegen seiner Konstanz könnte er den Minis allen voran Peterhansel gefährlich werden. Außerdem verliert der Toyota Motor in der Höhe am wenigsten Leistung wohingegen die Diesel Motoren der Minis dort am meisten leiden.
Totschweigen sollte es man gerade nicht...aber man sollte auch mal bedenken, dass sich sehr viele "Eingeborenen" am Anblick der Ralleyfahrzeuge regelrecht ergötzen. Ist für die bestimmt eine willkommene Abwechslung zu ihrem tristem/traurigem Alltag! 😉
Nein, sicher nicht. Wenn ich arm bin, will ich keine Luxusrennwagen sehen und mir meiner Ärmlichkeit bewusst werden.
Es muss "Armut" heißen. Alles andere wäre - wenn man es schon so eng sieht - unangemessen und überheblich.
Andreas