Punktereform vor dem Aus
Ramsauers Punkte-Pleite
Das alte Punktesystem für Verkehrssünder bleibt wohl vorerst. Zahlreiche Fachleute sehen zu viele Schwächen in der von Verkehrsminister Ramsauer geplanten Reform.
Goslar - Der Tagungspräsident und ehemalige Generalbundesanwalt Kay Nehm nannte den derzeit vorliegenden Gesetzentwurf enttäuschend. Auch die Länder mahnen eine Reform der Reform an - ein Beschluss von Bundestag und Bundesrat vor der Wahl im Herbst wird unwahrscheinlicher.
In einer Rede vor Teilnehmern einer alljährlichen Expertenkonferenz, dem Verkehrsgerichtstag, zeigte der einstige deutsche Chefankläger Nehm die Probleme auf. Das ursprüngliche Konzept von Ramsauer sei aus "vordergründig populistischen Motiven" in eine Schieflage geraten. Ramsauer hatte im Februar 2012 Eckpunkte vorgelegt, die nach einer Befragung von Bürgern und Verbänden abgeändert wurden.
Neues Punktesystem gilt als viel zu kompliziert
Vertreter von Behörden, Anwälte und Mitarbeiter von Automobilclubs beraten bis Freitag in Goslar über Verbesserungen des Punktesystems. Zum Abschluss des Verkehrsgerichtstages wollen sie Bundesrat und Bundesrat konkrete Punkte zur Umsetzung nennen.
Nehm bemängelte, der derzeitige Entwurf stehe dem bisherigen System "an Komplexität, an Ungereimtheit und an Intransparenz nur unwesentlich" nach. Viele befürchten, Verkehrssünder könnten künftig noch schwerer erkennen, wie viele Punkte sie auf dem Konto haben. Noch ist unklar, ob der Tag der Tat oder der Tag der Rechtskraft als Stichtag für den Eintrag gelten wird.
Unterdessen wehren sich die Länder gegen Teile der Reform. Sie sehen bei mehreren Punkten einen grundlegenden Änderungsbedarf und monieren, Ramsauers Entwurf werde dem Ziel, ein einfacheres System zu schaffen, nicht gerecht.
Länder wollen nur ein oder zwei Punkte verteilen
Zudem fordern die Länder, Verkehrssünder sollten pro Tat entweder ein oder zwei Punkte aufgebrummt bekommen. Ramsauers Entwurf sieht auch drei Punkte für besonders schlimme Vergehen vor. Bei insgesamt acht auf dem Konto wäre der Führerschein weg. Wer drei Punkte erhalte, habe eine so schwere Sünde am Steuer begangen, dass er in der Regel sowieso seinen Führerschein abgeben müsse, argumentieren die Länder. Bekomme der Sünder ihn wieder, werde der Punktestand auf Null gesetzt. Eine Drei-Punkte-Strafe wäre somit Unsinn. Ob der Bundesrat tatsächlich die Empfehlungen der Ausschüsse teilt, wird sich voraussichtlich in der Plenarsitzung am 1. Februar zeigen.
Der Auto Club Europa (ACE) glaubt nicht mehr an ein schnelles Inkrafttreten der Reform - und bedauert dies auch nicht. Sprecher Rainer Hillgärtner wünschte sich, dass statt eines Schnellschusses alle Bedenken auf den Prüfstand kommen. "Die Reform muss im Konsens entschieden werden - und den sehe ich momentan nicht", sagte Hillgärtner der Nachrichtenagentur DAPD.
Auch der ADAC äußerte Bedenken. Dem größten deutschen Automobilclub gefallen Ramsauers Vorschläge zwar im Großen und Ganzen. Jedoch kritisierte der ADAC, dass im Zuge der Punkterefom die Bußgelder steigen sollten. Das sei nicht nachvollziehbar. Hillgärtner vom ACE nannte es gar "tölpelhaft", zugleich Punktesystem und die Bußgelder zu ändern.
Quelle: DAPD
Warum soll diese Reform nicht kommen? Wir Autofahrer brauchen mal ein Umdenken.Vielleicht wird danach der einzelne etwas ruhiger auf den Strassen.
Solange Kontrollen nicht verschärft werden, wird auch ein neues Punktesystem nichts ändern. Zudem kommen Vielfahrer mit dem neuen System meines Erachtens schlechter weg als bisher.
Verschärfung? Kein Problem, man verdoppelt die aktuelle Punkteliste. Fertig!
Wird Zeit, daß man den Unsinn der sogenannten "Punkte-Reform" erkennt und diese verhindert. Die dezeitige Regelung ist vollkommen ausreichend. Endlich gewinnen die Stimmen der Vernunft oberhand.
Wer hier nach höheren Strafen schreit, dem wünsche ich, daß er selbst mal betroffen ist, ordentlich blechen muß und um seinen Job fürchten muß. Nur dumme Kälber wählen ihre Schlächter selbst...
Hoffentlich wird diese blödsinnige Punktereform gestoppt.
Der größte Schwachsinn aller Zeiten, da waren sicher viele Beamte im Verkehrsministerium beschäftigt, als wenn es keine wichtigeren Probleme gäbe.
Man hätte natürlich auch das bewährte und bekannte 18-Punkte-System anpassen und überarbeiten können, aber da muss wieder alles auf den Kopf gestellt werden, typisch Ramsauer - reiner Aktionismus ohne Konzept und Plan.
Rufus
Das ist das Gleiche wie mit dem E10,
nur das die Politiker es schon vorher eingesehen haben das es der Größte Müll ist denn es gibt.
Man muss es ja nicht Fördern, das die Wirtschaft dadurch unnötig in den Keller geht. Vor allem hätte der Staat dadurch auf Dauer weniger einnahmen.
Ein kleines Facelift für das Aktuelle System wäre auch schon Ok.
Ich meinen Augen ist das System völlig ok.
Einzig unsere Polizei müsste auch mal mehr darauf achten.
Bitte stellt doch mal regelmäßig auf den ABs Blitzer auf.
Es kann nicht sein das man, vorallem im Baustellenbereich sich mit dem halten des Tempos vorkommt als sei man der letzte Assischleicher.
60 auf einer zweispurigen Autobahn ist aber auch ein Witz.
Früher waren da 80
Jetzt werden schon aus Vermutungen Meldung gemacht.
Mehr als eine Vermutung ist es nämlich nicht, daß die Punkte-Reform kippen könnte.
Vermutung ist gut.
Wurde immerhin um ein Jahr verschoben😆
Mittlerweile bin ich auch der Ansicht, dass der Wegfall von Seminaren zum Abbau der Punkte gerade Vielfahrer benachteiligt.
Ich frage mich, warum Ramsauer unbedingt das System ändern will.
Wahrscheinlich hat der einen der ihn fährt.😆
Ich finde es besser so
Hallo,
schärfere Kontrollen und strengere Punkteregeln führen irgendwann dazu dass niemand mehr fahren darf. Niemand fährt fehlerfrei - auch wenn sich das viele einbilden!
Mehr Schulung, mehr Nachschulung und weniger "Gesslerhüte" bei der Verkehrsregelung bringen für die Akzeptanz mehr als ultimative Strafen und "lotteriehafte" Kontrollen.
Rowdies müssen "erzogen" und Unfälle verhindert werden aber solange z.B. ein Krankehausbesuch ein höheres Totesrisiko birgt, nur weil nicht sauber geputzt wird, als eine Autofahrt, diskutieren wir hier die falschen Probleme! Es gibt viel viel wichtigeres, auch im Verkehrswesen als die Refom des Punktekataloges. Hiermit wird nur abgelenkt und verdummt.
Gruß Blaubeer