Deutsche Autobahnen als Ziel für illegale Autorennen
Raser-Tourismus in Grenznähe
Die "German Autobahn" ist vielen ausländischen Fahrern ein Begriff. Die Polizei beobachtet das mit Argwohn, denn viele fahren zu illegalen Autorennen herüber.
Konstanz - Der Ablauf ist meist der gleiche: Zwei, drei oder mehr Autos bremsen auf der Autobahn nebeneinander ab. Sie gehen auf 60 oder 70 km/h runter - und geben dann plötzlich Gas. "Sie testen, wer schneller ist", sagt Peter Hauke vom Polizeipräsidium in Konstanz. Ein illegales Autorennen.
Nicht nur in Großstädten, sondern auch auf Autobahnen in der Grenzregion zur Schweiz häufen sich diese Ereignisse. 2015 hat die Polizei mehrere Dutzend Anzeigen wegen Beteiligung an solchen Rennen erstattet. In etwa 30 Fällen wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet, in zehn Fällen ein Strafverfahren, weil Unbeteiligte gefährdet wurden. Die Dunkelziffer könnte aus Sicht der Beamten aber noch deutlich höher sein.
Rennen werden vorab organisiert
Genaue Statistiken gibt es nicht. Zur Nationalität der Fahrer oder zur Aufklärungsrate könne man daher nichts Genaues sagen, erklärt ein Sprecher des Innenministeriums von Baden-Württemberg. Die Behörden unterschieden bei den Rennen jedoch zwischen spontanen Aktionen und Verabredungen mit hohem Organisationsgrad.
Es gebe sogar Rennen wie das "Gumball 3000" oder den "Cannonballrun", die in der Regel über das Internet organisiert würden und durch mehrere europäische Länder führten. Um mitzumachen müssten die Teilnehmer sogar Gebühren oder Startgeld zahlen, heißt es beim Ministerium. Da die Rennen im Netz veröffentlicht würden, werde eine Vielfalt von Nationalitäten angezogen.
Die Fahrzeughalter im Süden kommen bei illegalen Rennen oft aus der Schweiz - sie nutzen aus, dass es in Deutschland kein generelles Tempolimit gibt. So gab es Anfang November eine Wettfahrt von Eidgenossen auf der A98 bei Stockach. Sechs Autos hätten sich mehrfach formiert, den Verkehr auf der Autobahn bis zum Stillstand ausgebremst und dann massiv beschleunigt, heißt es im Polizeibericht. Die Beamten konnten die Teilnehmer des Rennens am Grenzübergang festhalten. Sie mussten eine Kaution hinterlegen und erhielten unter anderem eine Strafanzeige wegen Nötigung im Straßenverkehr.
Polizei bremst Raser aus
Eine deutlich weitere Anreise hatten 36 Chinesen, die sich im Juni ein illegales Rennen auf einer Bundesstraße zwischen Isny und Wangen lieferten. Mit gemieteten Autos rasten sie über Sperrflächen und überholten trotz Verbots und Gegenverkehr vorausfahrende Fahrzeuge. "Ein Autofahrer fühlte sich von den rücksichtlosen Fahrern im Alter von 26 bis 51 Jahren so sehr bedrängt und gefährdet, dass er an einer Bushaltestelle anhielt und die Raser vorbeifahren ließ", heißt es im Bericht. Die Beamten bremsten die elf Autos schließlich. Die Insassen seien nur widerwillig bereit gewesen, eine Sicherheitsleistung von 200 Euro zu bezahlen.
Was die Ermittlungen für die Beamten schwierig macht: Oftmals fehlen Zeugenhinweise. Einen Erfolg verzeichnete die Polizei aber in Weil am Rhein. Dorthin hatten Schweizer Auto-Tuner ihren Sitz von Basel aus verlegt. Intensive Kontrollen hätten aber dazu geführt, dass die Szene inzwischen nicht mehr vor Ort aktiv sei, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg. Beispielsweise werde an den entsprechenden Autobahnabschnitten der Geräuschpegel gemessen, es gebe Geschwindigkeits- und Abstandsüberwachungen. Außerdem prüften die Beamten die rechtlichen Möglichkeiten zur Übermittlung der Verstöße an die Schweiz. "Vereinzelt wurden auch schon Fahrzeuge beschlagnahmt, um weitere Rennen zu verhindern."
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wenn deutschland sich mal wieder verarschen lässt hat es das halt verdient.
fahrzeuge beschlagnahmen und versteigern. geht anderswo auch.
Wenn sicher der deutsche Staat verarschen lässt ist er selber dran schuld. Reicht es generell als Straftat einzustufen und nicht als etwas mit dem man mit Bußgeld wegkommt.
Bei der Nutzung einer öffentlichen Straße gilt ja auch das Vertrauensprinzip, dass andere sich auch an Regeln halten (mit deshalb ist hohes Tempo überhaupt machbar).Der Staat steht sozusagen in der Pflicht normale Verkehrsteilnehmer vor solchen zu schützen, die durch rücksichtsloses Verhalten andere gefährden.
Es ist sicherlich brandgefährlich, wenn sich tempounerfahrene Einwohner anderer Länder sich mal hier austoben möchten. Eindeutiges NOGO!
Sicherheitsleistung von 200 Euro ? Ich lach mich schlapp. Kein Wunder das der Staat nicht für voll genommen wird bei solchen Strafandrohungen.
Die 200€ hätte ich als Chinese gern bezahlt und dann einfach wieder das Land verlassen. Hallo wer sich den Flug hierher leisten kann, den macht das nicht arm 😉
illegale straßenrennen ... so gesetzte 2 Monate haft würden dann schon abschrecken ...ich verzichte dann auch gerne aufs geld
Raser-Tourismus in Grenznähe hört sich gut an, kann doch Polizei präsent sein und richtig Kohle machen für die klamme Staatskasse. Der D-Michel applaudiert auch noch, warum weiß er eigentlich nicht. Oder ?
Guckst du ................
Diebstahl-Tourismus, vor allem in Grenznähe, hört sich nicht gut an, deshalb wird auch nicht viel darüber berichtet und noch viel weniger dagegen unternommen, denn es bringt nichts ein und ist auch noch für die Polizei nicht so einfach, wie mit einem Laserblitzer stundenlang auf einen eventuell bald kommenden (- Schweizer -) Raser zu warten.
Tipps von der Polizei, für Einbruchsopfer, Alarmanlagen, Videokameras, Elektrozäune.
Schlieslich können wir nicht überall sein, Wir müßen schon Prioritäten setzen.
PS: für finaziell schwächelnde Bürger, empfehlen wir einen (- kleinen -) Wachund
Tipps für Raser immer über 300KMH das schnallt der Laser nicht mehr.
Diebstähle in 2014 Bundesweit 2440.60 Steigerung gegenüber Vorjahr 2,5 Prozent.
Diebstähle Kreis Lörrach Bei 100.000 Einwohner 8633
Zahl der mutmaßlichen (- Schweizer -) Raser ?
nicht diese bescheuerten Rennen, sondern auch das allg. Verhalten vor allem der schweizer Auto-Fahrer auf der A96 stößt einem sauer auf. Immer Sommer hat mich ein Passat Kombi mit Anhänger aus der CH mit ca.190km/h (!!) überholt...der Anhänger hatte kaum mehr Bodenberührung, stand förmlich waagerecht in der Luft. Und ja, € 200,- "Sicherheitsleistung" hahaha, da lacht sich doch jeder Schweizer kaputt. Vor allem deshalb, weil es im eigenen Land drakonisch bestraft wird kommen sie zu uns und toben sich aus.😤
Über welche Zahlen reden wir hier bitte? 30 erfasste Fälle (bei all den Verkehrsteilnehmern)? Und daraus wird jetzt hier so ein Aufriss gemacht?! Das ist natürlich das größte Problem was wir hier im Land haben. 🙄
Aber Hauptsache es schreien alle nach mehr Sicherheit.
tempounerfahrene Einwohner anderer Länder! WOW exzellente " Analyse " Gratulation
Wußten Sie eigentlich, das gestern in China ein Sack Reis umgefallen ist?
Dachte mir das interessiert Sie auch, deshalb habe ich mir erlaubt es ihnen mitzuteilen.
MfG
Würdest du hier wohnen wüsstest du das dies bereits ganz andere Ausmasse erreicht hat. Man sieht täglich mehrere wüste Szenen...
Das Stichwort ist eben "erfasste". Die Dunkelziffer der nicht erfassten Fälle ist riesig - je nachdem, was man einbezieht. Davon kann jeder Einwohner im genannten Grenzgebiet ein Lied singen.
Ähnlich ist es auch mit den Motorradfahrern aus der Schweiz, die gerne im Schwarzwald die Sau rauslassen, da es ja nur ein paar hundert Euro kostet wenn man erwischt wird 😉
In der Schweiz hingegen würde das Fahrzeug eingezogen und verwertet werden sowie der Fahrzeughalter allenfalls sogar im Knast landen.
und Ihr Kommentar ist mir, da nicht zur Sache, so egal wir Ihr Name,... Pipifax ! (viel Pipi und wenig Fax 😊😱
Illegale Autorennen? Kann hier garnicht gehen, Inntalautobahn ist komplett limitiert auf 130, von Salzburg her ist auf 120 begrenzt.