Gutachten: Neue Pkw-Maut bleibt europarechtswidrig
Rechtliche Probleme bleiben bestehen
Die Pkw-Maut ist nach Korrekturen europarechtskonform, sagt Minister Dobrindt. Eine neue Studie kommt zu einem anderen Ergebnis. Ein Problem, wenn Nachbarstaaten klagen.
Berlin - Wieder mal ein neues Maut-Gutachten. Und wieder mal schlechte Nachrichten für Verkehrsminister Alexander Dobrindt: Die Pkw-Maut verstößt laut einem Bundestagsgutachten gegen EU-Recht. Trotz der Änderungen, die der Verkehrsminister mit der EU-Kommission vereinbart hat.
Für sich genommen seien die Maut und die geplante Maut-Entlastung für inländische Autofahrer bei der Kfz-Steuer nicht diskriminierend, heißt es in der Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags, die die Grünen beauftragt haben.
Die Gesamtbetrachtung spreche aber dafür, dass die Kombination "eine mittelbare Diskriminierung aus Gründen der Staatsangehörigkeit" zu Lasten von Straßennutzern aus anderen Mitgliedstaaten bewirke. Diese nach EU-Recht verbotene Diskriminierung lasse sich "nicht auf unionsrechtlich anerkannte Rechtfertigungsgründe stützen", heißt es in der Analyse.
Das Gutachten argumentiert weiter: Da das Mautsystem unmittelbar auf eine Kompensation für Inländer abstelle, bewirke es "eine Ungleichbehandlung innerhalb der Gruppe der an sich gleichermaßen Infrastrukturabgabepflichtigen". Dies sei nicht abweichend zu bewerten durch die nun geplante, stärker ökologische Ausrichtung der Steuerentlastung an Schadstoffklassen.
Dobrindt hat rechtliche Zweifel an seinem Maut-Modell wiederholt zurückgewiesen. EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc hatte anlässlich der Maut-Einigung im Dezember erklärt, die beiden Gesetze zur Maut und zur Steuerentlastung "werden nach den angekündigten Änderungen gewährleisten, dass das deutsche Mautsystem mit dem EU-Recht in Einklang steht".
Aber: Deutsche Nachbarländer, allen voran Österreich, sehen weiter eine Benachteiligung ihrer Bürger und drohen mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Dass dieser der Argumentation der Kommission folgen würde, ist keineswegs garantiert.
"diskriminierungsfreie Diskriminierung"
Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer sagte: "Egal, was Dobrindt auch versucht: Die absurde Idee einer Maut, bei der am Ende nur Ausländer zahlen sollen, ist eine Diskriminierung und verstößt gegen EU-Recht. Es gibt eben keine diskriminierungsfreie Diskriminierung."
Er forderte CDU und SPD im Bundestag auf, das Vorhaben endlich zu begraben. "Die Dobrindt-Maut reaktiviert Schlagbäume, schadet der Wirtschaft, bringt keine Einnahmen, ist ein Bürokratiemonster, hat keine ökologische Lenkungswirkung und diskriminiert Ausländer."
Das Bundeskabinett hat Ende Januar die Änderungen an den seit 2015 geltenden Mautgesetzen auf den Weg gebracht. Nach dem von Dobrindt und der EU-Kommission gefundenen Kompromiss sollen Inländer mit Euro-6-Autos stärker bei der Kfz-Steuer entlastet werden. Insgesamt soll kein Inländer zusätzlich belastet werden.
Mehr zum Thema: Lohnt sich die Pkw-Maut überhaupt?
Quelle: dpa
Besser, man macht noch ein Gutachten... Um sicher zu gehen... 😊🙄
Besser man Klagt einfach, dann hat man hinterher Sicherheit.
Das Gutachten war überflüssig.
Der finale Kuhhandel bewirkte lediglich dass aus eine größeren Benachteiligung von Ausländern eine kleinere wurde.
Fragt sich wann Dobrindt sich als Opfer sieht und tränenreich wohl doch notgedrungen auch die Deutschen bemauten muss, damit die endlich Ruhe ist.....und nebenbei auch noch Einnahmen übrig bleiben /Ironie
....der Zeitpunkt also gekommen ist, das wahre Ziel zu vollenden. Die Maut für Deutsche......achja und ein paar Ausländer on top.
Warum müssen die Deutschen eigentlich immer alles kompliziert machen? Warum nach Schadstoffklassen unterscheiden? Die Slowenen unterscheiden nach Höhe über Vorderrad. Kleinbusse und Lieferwagen werden stärker belastet und fertig (wobei die Preise in Slowenien eine Frechheit sind, 15 EUR für 10 Tage bei dem kleinen Autobahnnetz).
Einfaches System wie in den Vignetten-Ländern und fertig. Dazu die Registrierung über Kennzeichen (die Mautbrücken gibt es ja schon, so ein Zufall) und schon ist es fertig. Vielleicht kann man die Mautbrücken auch so umstellen, dass sie eine Vignette erkennen können.
Und wer keine Mautstrecken fährt, bekommt am Ende des Jahres das Geld zurück. Nachweis einfach darüber, dass er nie an Mautbrücken registriert wurde (das kann man einfach über eine Kennung in der Datenbank des KBA machen, das geht ohne Streckenüberwachung).
Entlastung der deutschen Autofahrer: Im ersten Jahr zahlen alle, und da die Einnahmen so schön sprudeln, wird dann entsprechend die KFZ-Steuer gesenkt, weil ja nicht soviel Geld für den Straßenbau benötigt wird.
Ich lache darüber nur noch,kaum zu glauben wie man sich freiwillig so blamieren kann. 😆
Ist wohl Aufnahmekriterium bei der CSU... 😆
Am besten: Keine Maut.
Ansonsten: Erst KFZ-Steuer abschaffen und dann zwei Jahre später für alle einführen.
Durchführung: E-Vignette wie in Rumänien oder Ungarn. Oder ist es dem Verkehrsministerium zu peinlich, eine Lösung dieser Länder zu übernehmen?
Ja, vor allem für die Transitreisenden nach HR. Ein Witz, dass ausgerechnet Frau Bulc so sehr tönt.
Warum nicht einfach wie in der Schweiz einfach eine Vignette für alle?!
Dann kostet sie halt etwas Geld für alle, aber die 40€ werden glaube ich keinen umbringen.
Die einfachste aller Lösungen wurde aber zur Beruhigung des Stimmviehs von der Regentin höchst persönlich ausgeschlossen. DARUM geht's doch. Und um EUR 40,- noch nie.
Ja,das geht jetzt nicht mehr.
Denn eine Mehrbelastung für deutsche Autofahrer wird es durch die Maut nicht geben ,das wurde doch von der Regierung klipp und klar gesagt .😆
Mit Mutti wird es auch keine Maut geben oder wie war das?
Wer dieser Regierung noch glaubt ist selber schuld.
Die Schweiz und D sind gar nicht vergleichbar, wieso sollte man den selben Preis nehmen? Außerdem ist eine Vignette zum Aufkleben antiqiuerter Quatsch. Viel zu aufwändig in Herstellung, Handhabung, Vertrieb und Kontrolle.
Einfach das Kennzeichen online registrieren, per Kreditkarte zahlen und fertig. Die Behörden können dann im Vorbeifahren
und automatisch per Mautbrückeprüfen, wer gezahlt hat.Aber schon krass, was eine Lokalfehde zwischen einigen Bayern und einigen Österreichern und Tschechen alles bewirken kann. Diese alberne Neiddebatte führt jetzt dazu, dass sich die halbe EU mit so einem Sermon beschäftigen muss, obwohl es weiß Gott wichtigeres gibt.
Das "EU-Recht" und ich halten keinen EUdSSR-Ausländer davon ab, sein Auto in Deutschland anzumelden und so gegen diese "Diskriminierung" aktiv anzukämpfen! 😉
100% Zustimmung.
Das wäre das einfachste in der Umsetzung. So denken sehr viele. Ist aber wohl viel zu einfach und niemand kann daran verdienen. Wir wissen ja noch nicht wer darin involviert sein soll in dieses Mautprojekt. Tollcollect? Hust.🙄 Wer war da noch .......?
Gruß aus Berlin