Markenausblick Renault
Renault krempelt konsequent um
Die Zukunft von Renault ist nicht zwingend rosig, aber in jedem Fall bunt. Kein Hersteller erneuert seine Palette so konsequent wie die Franzosen.
Von MOTOR-TALK-Reporter Michael Specht
Berlin - Der Rhombus wächst weiter, die Scheinwerfer schrumpfen. Renaults Chef-Designer Laurens van den Acker nennt die neue Formensprache "simpel, sinnlich, warm". Wir finden die Entwürfe des 48-jährigen Ex-Mazda-Designers frech, frei und französisch.
Kein Joke: Captur schlägt Juke
Die ersten Modelle, die das neue Markengesicht tragen, sind Clio, Captur und Zoe. Mit vollem Erfolg. Ende Juli war der Clio in
seiner Klasse die Nummer zwei in Europa (2012 noch Nummer vier). Der Absatz stieg um 19 Prozent. Das kleine SUV Captur überholte im Juni den Nissan Juke und steht seither in Europa an der Spitze im SUV-B-Segment. Wer hätte das vor einem Jahr gedacht?Laurens van den Acker plant außerdem eine stärkere stilistische Abgrenzung von Renault zur Schwestermarke Dacia. „Renault ist lateinisch, sinnlich, emotional, Dacia germanisch, robust und rational“, sagt van den Acker. Auch dieser Plan scheint aufzugehen: Die neue Generation des Dacia Sandero wurde im Juni in Europa öfter verkauft als der Ford Fiesta.
Revolution beim Espace
Im kommenden Jahr steht die Auswechslung des größten und des kleinsten Modells auf dem Programm. In welche Richtung das Flaggschiff Espace fährt, konnte man auf der IAA in Frankfurt sehen. Dort präsentierte Renault den Initiale. Die Studie bricht radikal mit den klassischen Van-Proportionen und sieht eher aus wie ein Crossover. Grund: Der neue Espace soll auch außerhalb Europas verkauft werden. Und hier tun sich Crossover gewöhnlich leichter als biedere Vans.
Auf dem Pariser Salon im Herbst 2014 dürfte die Serienversion vorgestellt werden, wenige Monate später folgt der Marktstart. Der neue Espace wird natürlich aufgrund seiner flacheren Silhouette ein wenig Nutzraum verlieren. Dafür soll es ein einmaliges Sitz-Falt-Konzept geben, das sich angeblich über den Touchscreen steuern lässt. Ob er seinen Namen behalten darf, wird derzeit noch diskutiert.
Twingo und Smart werden Brüder
Schon im Frühsommer 2014 wird die dritte Twingo-Generation die Kleinwagenfans mit ihrem französischen Charme erfreuen. Die Messepremiere ist für den Genfer Autosalon im März geplant. Mit seinem Vorgänger hat
der neue Twingo nicht mehr viel gemein. Architektur und Antrieb wurden erstmals zusammen mit Daimler und Smart entwickelt. Die Stuttgarter nutzen die Plattform für den nächsten Smart Forfour.Beide Kleinwagen sind Viertürer, beide sind 3,50 Meter lang, beide haben Motor (Dreizylinder-Turbobenziner) und Getriebe (manuell oder Doppelkupplung) im Heck. Und beide sind optisch absolut eigenständig. Wie der Twingo künftig aussehen wird, zeigen die beiden Studien Twin’Z und Twin’Run, die auf der IAA zu sehen waren und ein wenig Fiat-500-Charme ausstrahlen.
Andere Details verriet Smart-Chefin Annette Winkler: Sie sprach von „einem Wendekreis, den die Welt noch nicht gesehen hat“ - das dürfte auf den Heckantrieb der Kleinen zurückzuführen sein. Und weil beide Modelle auch für den Elektroeinsatz konzipiert wurden, steckt unter den Vordersitzen ein Sandwichboden. Was bleibt, ist der Name. Europaweit gibt es zwei Millionen Twingo-Besitzer. Die will man nicht vergraulen.
Renaults Top-Limousine bleibt der Laguna
2015 wird Renault den neuen Koleos präsentieren. Auch der frisch geliftete Mégane soll dann komplett erneuert werden. Dabei bleibt es vermutlich bei konventionellen Antrieben. Für Plug-in-Hybride sieht man derzeit keine Notwendigkeit und in dem hart umkämpften Segment zu wenig Käufer.
Ebenfalls 2015 ist der nächste Laguna dran. Ja, es wird einen Nachfolger geben. Ja, es wird eine klassische Stufenhecklimousine, weil Renault verstärkt den asiatischen Markt im Auge hat. Die Produktion des Laguna soll höchstwahrscheinlich bei Samsung in Korea erfolgen. Ein Oberklasse-Modell ist damit vom Tisch. Französische Minister müssen sich nach deutschen Modellen umsehen.
2016: Das Jahr der Alpine
Das Jahr 2016 schließlich dürfen sich automobile Nostalgiker dick und rot anstreichen. Endlich kommen wieder Emotionen ins Spiel. Renault wird einen flachen Zweisitzer auf die Räder stellen und ihn in Anlehnung an die legendäre Rallye-Flunder Alpine nennen. Retro ist gewollt. Designchef Laurens van den Acker hat vor, das Modell zum „911er von Alpine“ zu machen. Wir sind gespannt.
Tolle Aussichten, besonders die Alpine ist der Hammer! 😊 Ich drücke Renault die Daumen.
Ich kann den verspielten Kisten nichts abgewinnen.
Geht mir eben so. Und einen... wie heißt der... Captur habe ich noch nie gesehen. Der ist die Nummer 2 bei den B SUVs?
ja also die capturs müssen angst vor mir haben und sich verstecken, auch ich habe noch keinen gesehen.
mfg.op-p1
Der Captur ist ein höhergelegter Clio:
http://de.wikipedia.org/wiki/Renault_Captur
Mit der Studie hat der wenig zu tun. Ich sag zum Thema mal: Warum nicht? Gibt sicherlich einige Leute, die den Fahrzeugen etwas abgewinnen können. Ich gehöre vielleicht nicht dazu, aber muss auch nicht sein.
Deutschland ist nicht Europa. In Ö sieht man den Captur recht oft.
Hey........wenn die Renaults zukünftig bei Samsung gefertigt werden.......klappts vielleicht auch mal mit der Qualität......😆
Und wenn nicht, zumindest mit der Anbindung ans Samsung Galaxy-X-irgendwas 😆
Schöne Zukunft, wenigstens ein paar Farbtupfer in der automobilen Tristesse.
Auch klar, dass ein VW Fahrer mit allem anderen als ebene Blechflächen nicht klarkommt.
Den europaweiten Verkaufszahlen nach scheint es für Renault ja insgesamt besser zu laufen als es in Deutschland den Anschein hat. Gut, dass der neue Clio in Europa in seiner Klasse immerhin die No. 2 ist. Den Eindruck hat man auf Deutschlands Straßen ja nun nicht gerade... 🙄.
Mutig ist Renault auf jeden Fall, zum einen was das Design angeht aber auch was das Engagement in Sachen Elektroauto betrifft. Wäre der Zoe von einem deutschen Hersteller exakt so vorgestellt worden, würden sich sämtliche Presseberichte vor Jubel überschlagen.
Weiter so, Renault... was Europa betrifft, kommen die neuen Modelle offenbar gut an.
Wenn der (oder die) Alpine ein fescherer Wind mit stärkeren Motoren und dennoch niedrigen Preisen (nicht unbedingt billig, aber preiswert😉) wird, dann tät ich mich freuen😊. Und kaufen!
Captur und Clio sieht man bei uns in der Ecke mittlerweile öfters, besonders den Clio! 😊
Die Concepts waren schon Wahnsinn. Die Formen, die Farben und all die Ideen die da verwirklicht worden sind.
Als ob man eine Horde Designschüler auf einer Überdosis LSD auf ein paar Zeichenbretter losgelassen hätte.
Klar kommt davon kaum was in der Serie an, aber man kann sich schon an den wirklich netten Details erfreuen!
Der einzige Ort wo ich mal einen Captur gesehen habe ist im Frankophonen Luxembourg, ich glaube nicht das die mit diesen bunten Autos mit Riesen Rombus im Norden grossen Erfolg haben werden, hier zählt eher gemässigteres Design und Qualität.
@forsch:
Bei dem Kommentar bin ich voll bei dir 😊
Bei dem Kommentar zu dem E-Bike ZERO DS ... 😤
Schöne Autos.
Besonders der Captur sieht äußerlich gut aus. Leider gibt es für ihn nicht viel mitzubestellen, Xenon, Einparksystem usw. meine ich.
Einzig der Megane hier oben im Bericht sieht etwas langweilig aus.