F1: Italienischer Regierungschef kämpft um Monza-Rennen
Renzi: "Hände weg von Monza"
Matteo Renzi macht sich für einen Verbleib des Monza-Rennens in der Formel 1 stark. Bernie Ecclestone hatte angedroht, den Traditionskurs aus dem Kalender zu streichen.
Monza - Der Große Preis von Italien zählt neben den Rennen in Monaco und Silverstone zu den Klassikern in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Aber noch ist nicht entschieden, ob das Spektakel im Königlichen Park von Monza eine Zukunft hat.
An dem Traditionskurs nagt der Zahn der Zeit
Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone hatte in der Vergangenheit mehrfach gedroht, das ehrwürdige, aber renovierungsbedürftige Autodromo Nazionale di Monza nach dem Vertragsende aus dem WM-Kalender zu nehmen. "Es gibt keine Garantie", hatte der Engländer mehrfach betont.
Nun hat sich der italienische Regierungschef Matteo Renzi in die Debatte eingeschaltet und für den Großen Preis von Italien stark gemacht. Hände weg von Monza, das werden wir auch Ecclestone sagen",
erklärte der Ministerpräsident im italienischen Radiosender RTL 102.5. "Die Formel 1 steht nicht nur wegen des Geldes, sondern auch wegen der Symbolkraft einiger Strecken so gut da."
Renzi will an diesem Wochenende zum Europafinale kommen und mit Ecclestone reden. Angeblich soll auch mittels lokaler Steuererleichterungen der Traditions-Grand-Prix gesichert werden.
Silverstone ist eine feste Größe im WM-Kalender
Seit dem WM-Beginn fährt die Formel 1 auf der legendären Hochgeschwindigkeitsstrecke. Nur 1980 fand der Große Preis von Italien wegen Umbauarbeiten in Monza im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola statt. Allein im englischen Silverstone trat die Königsklasse des Motorsports seit 1950 ohne Pause an. In Monaco, das bei der Premiere ebenfalls auf dem Programm stand, gastierte die Formel 1 zwischen 1951 und 1954 nicht.
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Ob dieses Engagement von Renzi hilft? 😱
Ich wage das zu bezweifeln...
Bin ja eher gespannt, was die EU-Wettbewerbshüter dazu sagen. Waren es nicht u.a. die Italiener, die sich wegen der Subventionsmaßnahmen für Hockenheim und den Nürburgring so aufgeregt haben?
Dem Ecclestone sollte man das Management der Formel 1 entziehen. Der kungelt zu sehr mit den Russen und Arabern, nur weil da noch mehr Geld zu holen ist. Dabei zwingt seine Geldgier die Betreiber der Rennstrecken in die Knie und treibt die Eintrittspreise in unbezahlbare Höhen. Das mag ein lukratives Geschäft sein aber es tötet sich gerade selbst. Wie ein Virus, der den Wirt so sehr aussaugt, bis dieser tot ist.
Die Italiener haben kein Geld für das renovierungsbedürftige Autodromo und Ecclestone hat im nächsten Jahr Aserbaidschan dazu gewonnen. Also stimmt die Kasse wieder. Klingt einfach und ist einfach.
Über die Folgen braucht sich E. in seinem Alter, doch keine Gedanken zu machen. In Westeuropa (außer natürlich in England – die fahren ja auch links😉) schwindet das Interesse an der F1 und Rohstoffländer mit totalitären Regierungen übernehmen, weil sie denken, dass sie mit Spitzen-Sport und Spitzenunterhaltung von den wirklichen Problemen ablenken können, um selbst weiterhin das Volk ausplündern zu können.
Das haben mit Gladiatorenkämpfen und Wagenrennen bereits die römischen Machthaber gemacht. Was daraus wird lehrt die Geschichte.