Classic Driving News
Rettung des weißen Panthers
Schon die Normalversion jenes Matra-Simca mit dem Namen des Dschungelbuch-Panthers Bagheera war originell. Noch schräger und sehr rar ist das ganz in Weiß gehaltene Sondermodell Courrèges. Zwei Matra Bagheera-Fans aus dem Raum Karlsruhe kämpften um das Überleben eines Ex-Courrèges.
"Zum Fahren ein Traum", nennt Lars Fichtner aus Karlsruhe einen der Gründe, weshalb ihn der Matra-Simca Bagheera so fasziniert. Dem extravaganten Dreisitzer der 70er Jahre, oft verspottet wegen seiner überaus nachlässigen Verarbeitung und der bei einigen Exemplaren kurzen Spanne zwischen Herstellung und Verfallsdatum, gilt seine ganze Begeisterung. Diese wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Schon sein Vater zählte zum exklusiven Kreis der Bagheera-Piloten.
Mit eine Schönheit im Bagheera fing alles an
Der war durch eine attraktive Matra Bagheera- Besitzerin auf den Wagen aufmerksam geworden, und bald darauf saß er am Steuer ihres Matra Bagheera. Das auf Autogas umgerüstete Fahrzeug legte dann in der Obhut des beruflich in ganz Deutschland umherreisenden Herrn sagenhafte 400.000 Kilometer zurück - eine Strecke, die selbst Matra Bagheera-Gegner in Erstaunen versetzt. Exakt dieser Bagheera, der allerdings nur noch als Teileträger taugte, und ein weiteres fahrbereites Exemplar, das ebenfalls aus der Hand des Vaters stammte, bildeten den Grundstock für die Sammlung von Lars Fichtner.
Mit dem zweiten fuhr er übrigens sogar zur Schule und war damit natürlich der ungekrönte König unter seinen Klassenkameraden. Abgesehen von einer kleinen Auszeit, in der sich der heutige Computer-Software-Entwickler mit der Marke Porsche beschäftigte, dreht sich nun seit über 20 Jahren alles um den Matra Bagheera. Diesem Typ hält er uneingeschränkt die Treue. "Derzeit besitze ich vier Matra Bagheera", sagt er. Und berichtet mit berechtigtem Stolz auch von seinem umfassenden Literatur- und Teilelager, das vom Bodenteppich bis zu den Scheiben, von einer längst rar gewordenen kompletten Serie-1-Auspuffanlage bis hin zum neuen Motor reicht.
"Ich habe schon vor Jahren begonnen, das alles zusammenzutragen, als die Sachen noch günstig zu haben waren." Bezugsquellen bildeten beispielsweise französische Händler, und vieles entdeckte er bei Ebay. Da er vor seinem Matra Bagheera-Engagement auf dem Computer-Sektor die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechaniker durchlaufen hatte, führte er fast alle anfallenden Reparaturen an seinen Matra Bagheera selbst aus.
Als er eines Tages bei der Firma Roterberg nach Ersatzteilen fragte, erfuhr er zufällig, dass es in nächster Nähe seines Heimatorts einen weiteren Bagheera-Enthusiasten gab. Spontan nahm er Kontakt zu diesem auf. Der Mann heißt Thomas Stenger, arbeitete bei der Zürich-Versicherung und fuhr seit einiger Zeit mit großer Begeisterung einen roten Matra Bagheera der Serie 2. Es bedurfte nur weniger Worte - schon bildeten die beiden ein Team, das sich um die Pflege und den Erhalt des Matra Bagheera kümmerte. Auch bei Stenger gab ein Kindheitserlebnis den Ausschlag für den Bagheera-Faible. "Mein Vater wollte sich damals einen kaufen, aber leider blieb es nur beim Probesitzen", sagt er und freut sich, dass er den damaligen Plan seines Vaters viele Jahre später in die Tat umgesetzt hat.
Courrèges wartet auf die Wiederauferstehung
Mittlerweile gönnte er sich noch einen weiteren Matra Bagheera, der aber noch auf seine Wiederauferstehung wartet. Um solche Projekte in die Tat umzusetzen, haben sich die Bagheera-Freunde eine kleine Werkstatt gemietet, die mit allem Nötigen bis hin zur Hebebühne ausgestattet wurde. Dort spielte sich auch die Restaurierung des roten Matra Bagheera ab, den Fichtner schon vor längerer Zeit einem Kanadier abgekauft hatte. Es handelt sich dabei um eine sehr seltene Version, die einst der Modepapst André Courrèges gestaltete.
Der Franzose, der schon in den Sechzigern mit sehr ausgefallenen Kreationen wie dem Weltraumlook die Modebranche in Aufruhr versetzte, verbannte zunächst einmal alles Schwarze im Erscheinungsbild des Matra Bagheera, von den Reifen einmal abgesehen. Für die Karosserie und das Gestühl wählte er die Farbe Weiß, Instrumentenbrett, Lenkrad und die Türverkleidungen gestaltete er in einem zarten Braun. Da sich dieses Modell an die weiblichen Kundschaft richten sollte, sah Courrèges einen großen Schminkspiegel in der Sonnenblende auf der Fahrerseite vor.
Der Clou waren jedoch die abknöpfbaren Handtaschen mit AC-Schriftzug an der Türverkleidung des Matra Bagheera. Diese diversen Courrèges-Accessoires, zu denen auch ein Schriftzug an der rechten Fahrzeugflanke und Embleme an den Türen gehören, sind kaum mehr zu bekommen, weshalb sich die Restaurierung hinzog und genau genommen noch nicht beendet ist. Als nächster Schritt steht das Beziehen der Sitze mit weißem Kunstleder bevor. An Arbeit mangelte es bisher natürlich nicht. Schon bei der Zerlegung machten sich die beiden Kumpels mehr Arbeit als andere, denn sie hoben die Karosserie komplett ab.
Korrosion trotz Kunststoff
"Fast alle lassen das Dach drauf", weiß Fichtner, denn das ist beim Matra Bagheera verklebt und lässt sich nur sehr schwer lösen. Versuche mit einem Heißluftfön scheiterten kläglich. Letztendlich gelang das Lösen der Verklebung nur, indem die Metallstreben vom Innenraum aus vorsichtig mit einem Brenner erwärmt wurden, bis der Kleber anfing zu knistern und sich dann das Dach vorsichtig abheben ließ. Wer übrigens glaubt, beim Matra Bagheera sei wegen der Kunststoff-Karosserie Rost kein Thema, sieht sich schnell eines Besseren belehrt.
Der Unterbau ist ein leichtes Opfer der Korrosion, und die entsteht sogar unter dem Dach, weshalb dieses entfernt wurde. Nach dem Sandstrahlen bot das stählerne Gerüst des Matra Bagheera ein Mitleid erregendes Bild. Immerhin gab es Austauschteile für das Chassis, die sogar feuerverzinkt sind. Einfach geformte Blechpartien wie etwa die Schwellerbleche fertigten die beiden Hobbyschrauber selbst an. Auch die A-Säulen und der Boden des Passagierraums erforderten umfangreiche Blech- und Schweißarbeiten.
Viel Zeit verstrich bei der Aufarbeitung der Kunststoffkarosserie des Matra Bagheera, die komplett neu aufgebaut wurde. Mit Hilfe eines Föns entfernte Fichtner die Farb- und Spachtelschichten, zerteilte das Plastikkleid, füllte Risse im Material und kombinierte gute Teile aus seinem Fundus mit den noch brauchbaren Partien der Originalkarosse. Das dazu nötige Know-how hatte er sich über die Jahre selbst erarbeitet. Der Lackierer, der den Matra Bagheera dann füllerte und lackierte, war jedenfalls mit der Arbeit des Hobby-Karossiers sehr zufrieden.
Ein neuer Motor fehlt noch
Natürlich wurde auch der Technik des Matra Bagheera die nötige Aufmerksamkeit zuteil. Das Schrauberduo erneuerte Verschleißteile der Radaufhängung, ersetzte die Stoßdämpfer und überholte die Bremsanlage. Derzeit rollt der Matra Bagheera zwar noch auf den Felgen eines Serie-2-Exemplars, aber wie erwähnt, es stehen noch einige Arbeiten aus. Dazu zählt auch der Einbau eines komplett überholten Motors, das derzeit montierte Triebwerk ist nur eine Übergangslösung.
Unter Zeitdruck stehen die beiden nicht, denn jedem steht ja ein fahrbereiter Matra Bagheera zur Verfügung. Und wenn es mal zu einem Matra-Treffen geht, macht sich jeder in seinem eigenen Typ auf den Weg. Denn erstens erhöhen sie dadurch die meist sehr geringe Bagheera-Dichte, und zweitens möchte keiner auf das traumhafte Fahrerlebnis verzichten.
Quelle: Motor Klassik
Schönes Fahrzeug, sowas habe ich noch nie gesehen.
eins der schlechtst-gebauten autos der youngtimer-zeit. seriensieger der silbernen zitrone vom adac seinerzeit. darüber vergisst man, daß dieser dreisitzer als mittelmotorwagen mit beachtlicher breite durchaus sportlich zu fahren war und mit den proportionen eines supersportlers auch gut aussah. leider waren die motorisierungen eher schwachbrüstig.
Als ich damals 18 war, hatte mein ehemaliger Nachbar 2 davon bei sich im Garten stehen...
Er wollte sie mir zum fertig machen schenken....und ich Depp habe nein gesagt.....🙁
Manchmal wünsche ich mir, man könnte die Zeit zurück drehen
endlich mal was über meine beiden problem Kinder
ich habe auch noch zwei Exemplare des Trägers der sibernen Zitrone
einer orginal 1970 im dornrößchenschlaf und einen 79 quasi von der Front bis zur b säule neu aus orginal Teilen komplett neu zusammengeschweißten Rahmen
wird zeit das er mal wieder auf die Straße kommt
by the way suche noch ne Frontscheibe
und allen unken rufen zum trotz und selbst mit der 1300 ter 90 ps maschine fuhr der so manchen Sportler von damals auf kurvenreicher strecke auf und davon
und mit der gekoppelten doppel R4 maschine ( zwei 4zylinder motoren zu 8 zylinder gekoppelt )und 240 ps hola die waldfee
matra enthusiasten dürfen mich gerne mal anmailen fühle mich so aleine und unter repräsentiert 😆
Der legendäre Rostfraß unter den Kunststoffteilen war schon legendär.
Auch die
SitzeSchwämme. Selbige waren aus Material, dass das Kondenswasser magisch anzog, speicherte und für modrigen Gestank im inneren sorgte.Was auch noch zu erwähnen ist: Aufgrund der Bauweise war der Ölwechsel recht teuer im Vergleich zu anderen Autos. Darum verreckten nicht wenige Matras mit dem ersten Öl...
Schade, das Auto sah nicht schlecht aus, und wäre unter anderem mit besserer Motorisierung und Beseitigung der oben genannten Schwachstellen ein richtig tolles Auto geworden.
Schönes Auto, das allerdings eine gewisse Leidensfähigkeit von seinem Besitzer fordert. Ein Nachbar aus Kindheitstagen hatte so einen in weiß. Die 3 Sitze haben mich damals schon irgendwie fasziniert...
Auch die späteren Murenas habe ich öfter gesehn, hielten aber auch nicht viel länger.