Vettel-Rivale Ricciardo: Teamorder muss befolgt werden
Ricciardo: "Es ist unsere Verantwortung zu gehorchen"
Das Thema Teamorder geht in die nächste Runde: Red-Bull-Pilot Ricciardo wird auch in Barcelona versuchen, den widerspenstigen Champion Sebastian Vettel unter Druck zu setzen.
Berlin - Sebastian Vettels Red-Bull-Rivale Daniel Ricciardo hat vor dem Europa-Auftakt der Formel 1 noch einmal klar Stellung zum brisanten Thema Teamorder bezogen. Nachdem Vierfach-Weltmeister Vettel in China seinen australischen Kollegen zunächst nur widerwillig auf Geheiß des Kommandostandes hatte vorbeiziehen lassen, sagte Ricciardo der Zeitung "The West Australian" (Montag): "Es ist unsere Verantwortung zu gehorchen, außer wenn es komplett nicht in Ordnung ist."
Man gehe verschiedene Szenarien durch und diskutiere diese zwischen den Fahrern, den Teamverantwortlichen und den Ingenieuren, erklärte Ricciardo vor dem Großen Preis von Spanien am kommenden Wochenende. "Aber das Team macht all die Berechnungen am Boxenstand während des Rennens und Du musst respektieren, was sie sagen."
Vettel wollte Ricciardo nicht überholen lassen
Vettel hatte vor gut zwei Wochen in China den schnelleren Ricciardo zunächst nicht passieren lassen wollen, obwohl er dazu eine klare Anweisung bekommen hatte. Der Heppenheimer hatte das Rennen in Shanghai als Fünfter einen Rang hinter Ricciardo beendet."Es ist nicht immer schön, wenn Du gesagt bekommst, Du sollst Platz machen. Es ist nicht schön, das langsamere Auto zu sein, das ist frustrierend", betonte auch Ricciardo, der seit dieser Saison an der Seite Vettels fährt. Vor dem fünften Saisonlauf hat er neun Punkte weniger als der Titelverteidiger, Ricciardo ist Gesamtsiebter, Vettel liegt auf Rang fünf. In drei der bisherigen vier Qualifikationen konnte Ricciardo seinen Teamkollegen bislang schlagen.
Keiner von beiden mag es zu verlieren
"Letztlich denke ich, dass wir beide respektieren, wenn der andere den besseren Job gemacht hat", sagte Ricciardo. Auch wenn tief drinnen keiner von ihnen es möge zu verlieren. "Wenn Seb dieses Jahr einen besseren Job macht, werde ich das nicht mögen, aber ich werde ihn definitiv dafür respektieren und ihm den Tribut zollen, den er verdient."
Allerdings kämpfen beide vor dem ersten Rennen auf dem alten Kontinent zuerst einmal weiter gegen die neue Hackordnung in der Königsklasse des Motorsports an. Nach vier Jahren der Red-Bull-Dominanz gibt in dieser Saison MercedesAMG das Tempo vor: Vier Rennen, vier Siege der Silberpfeile.
Aktuell führt Nico Rosberg die WM-Wertung mit 79 Punkten an. Lewis Hamilton ist nach seinen drei Siegen in Serie mit nur noch vier Punkten Rückstand im zweiten Mercedes Zweiter. Fernando Alonso belegt im Ferrari Rang drei (41).
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Das hat doch nichts mehr mit Racing zu tun, wenn sich nun schon "klar schnellere" Hinterherfahrer wie Weichpappen benehmen und auf eine Teamorder hoffen müssen, um an dem vor ihm fahrenden vorbei zu kommen. Das ist nur noch Sprit verbrennen...ohne Sinn...
Vielleicht sollte man die Fahrer in der Box würfeln lassen -> "Ha, eine 5 -> Rücke 5 Plätze vor" -> ziehe eine Ereigneskarte 😆
Stallorder wird es immer geben, egal ob man sie verbietet oder nicht.
Als Rennfahrer kann ich sagen, dass ich niemanden freiwillig vorbeilasse, auch meinen Teamkollegen nicht. Der will vorbei? Gut, dann soll er zusehen. Gerade der Teamkollege ist doch der ärgste Feind im Feld. Am Anfang der Saison mehr als am Ende.
Wenn ich ihn am Ende einer Saison vorbeilasse, weil er eindeutig mehr Punkte hat als ich, und er eine Chance auf die Meisterschaft hat, okay. Aber jetzt schon?
Vielleicht rächt es sich ja zu einem späteren Zeitpunkt für mich. Was ist, wenn ich am Ende mehr Punkte habe als er, mir aber genau die fünf Punkte mehr zur Meisterschaft fehlen?
Also mit der Einstellung wird man nicht Weltmeister. 😉
Das es anders geht hat Mercedes gezeigt, hier waren die Teamkollegen vom Speed her aber auf Augenhöhe und man hat sie frei fahren lassen.
Aber warum etwas riskieren wenn der eine Fahrer eh hoffnungslos langsam ist?
Die Teams investieren nicht hunderte von Millionen Dollar um a) zu riskieren das sich die Teamkolegen gegenseitig rauskegeln und b) das best mögliche Ergebnis fürs Team zu gefärden, z.B. wenn der Schnellere, aber hinten liegende, Fahrer evtl. noch Gegner die vor seinem Teamkollegen liegen ein- und überholen kann.
Der 2. Punkt ist, die Fahrer sind letztendlich "nur" Angestellte und i.d.R. ist niemand in der Position Anweisungen seines Arbeitgebers einfach ignorieren zu können.
Aus Teamsicht völlig verständlich, klar.
Aus Fahrersicht eher nicht. 😉 Das sind Rennfahrer. Und wenn ich als Rennfahrer gewinnen will, bzw. Meister werden will, dann muss ich auch egoistisch sein und mich durchsetzen.
Wie gesagt: Der eigene Teamkollege ist der größte Kontrahent im Fahrerfeld. 😉 Das kann ganz schnell kippen. Man gewinnt Meisterschaften und ist der "Star" im Team, und plötzlich wird man vom eigenen Teamkollegen in der neuen Saison überholt... 😉
Natürlich wurmt einen das als Fahrer! Wenn sich beide auf Augenhöhe begegnen sollen und müssen die fighten! Aber wenn einer klar schneller ist und sich nur die Frage stellt ob er in 2 oder 4 Runden vorbei kommt ist eine Teamorder, durchaus angebracht und zu akzeptieren. Dazu kommt, wenn bei einer solchen, hoffnungslosen, Verteidigungsaktion was schief geht ist man der Depp³.
Das gilt natürlich nur unter der Vorrausstzung das der Teamkollege noch mehr erreichen kann, oder zumindest die Chance besteht, als den einen Platzgewinn durch die Teamorder und es lag zu dem Zeitpukt durchaus im Bereich des Möglichen das Ricciardo Alonso noch abfängt und diese Chance wollte Red Bull sich offen halten.
Ein vollkommen sinnlose Stallorder war z.B. die im letzten Jahr gegen Rosberg zu gunsten Hamiltons.
Ziel sollte es sein nicht in eine Situation zu kommen in der das Team den Kollegen an einem vorbei winkt.