EU-Verkehrsminister finden keine Einigung für Giga-Liner
Riesenlaster bleiben die Ausnahme in Europa
Überlange Lastwagen sind heftig umstritten. In Europa sind sie derzeit nur eingeschränkt zugelassen - und dabei bleibt es.
Luxemburg - Riesenlaster bleiben auf Europas Straßen erst einmal die Ausnahme: Die EU-Verkehrsminister haben sich bei ihrem Treffen am Donnerstag in Luxemburg darauf geeinigt, die geltenden Vorgaben beizubehalten. Demnach können Staaten Laster mit einer Länge von mehr als 18,75 Metern und einem Gewicht von mehr als 40 Tonnen für den heimischen Einsatz erlauben.
Grenzüberfahrten bleiben rechtliche Grauzone
Eine rechtliche Grauzone bleiben aber grenzüberschreitende Fahrten der langen Laster. Eine Neufassung dieser Regelung ist nun aber gescheitert, zu unterschiedlich waren die Standpunkte unter den EU-Staaten. Es sei "lächerlich", Riesenlastern die Fahrt über die Grenze zu verbieten, wenn beide Länder sie zugelassen haben, sagte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas nach dem Treffen.
Derzeit erlauben Schweden und Finnland die langen Laster, in Deutschland gibt es einen Testlauf. Eine ganze Reihe europäischer Länder wehrt sich gegen Lockerungen. Österreichs Ministerin Doris hatte vor Beginn des Treffens mit ihren Kollegen von "verkehrspolitischem Unsinn" gesprochen. Die Wagen würden den Gütertransport von der Schiene auf die Straße verlagern und damit auch dem Klima schaden.
Auch das Europaparlament sieht die Laster sehr kritisch. Die Gemeinschaft der Europäischen Bahnen (CER) begrüßte das Ergebnis ebenso wie die Kritiker vom Bündnis "No Mega Trucks". Der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin bedauerte die Entscheidung: "Beim Lang-Lkw vergibt Europa leider weiter die Chance, den Straßengüterverkehr effizienter zu machen", erklärte der Verband.
Einigkeit bei Sicherheitsfragen
Einig ist sich die EU indes beim Thema windschnittigere und sicherere Lastwagenformen - hier geht es zum Beispiel um abgerundete Fahrerkabinen. Das Gesetz dürfte noch dieses Jahr angenommen werden.
Der VDA zeigte sich erfreut: "Die Nutzfahrzeugindustrie unterstützt Änderungen der Vorschriften für Maße und Gewichte, die weitere Einsparungen beim Kraftstoffverbrauch und der CO2-Emissionen ermöglichen."
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Quelle: dpa
Wurde das geändert? Dachte in Deutschland sind trotzdem nur 40t zulässig.
Ich muß bei solchen Monstern immer an diesen atomar-angetriebenen Bus denken...;-)
http://www.youtube.com/watch?v=68dTwJNvE1E
Für die Gigaliner sind 44t zugelassen, wie übrigens im Kombiverkehr auch schon. Sonst 40. Macht aber bei den Gigalinern nix, da die Last auf mehr Achsen verteilt ist.
Sowie bei Panzern, die sind in ihrem Flächendruck auch harmlos...;o)
auf gewissen AB abschnitten ist jetzt schon die rechte spur unbenutzbar weil ein sattelzug nach dem anderen mit 5m abstand anstatt der vorgeschriebenen 50m fährt.
auf und abfahren sind ein abenteuer und können lebensgefährlich sein.
das wird mit diesen langen dingern nicht besser.
fernab der AB sind die dinger außerdem unpraktisch Ende nie, in der Stadt kommen teilweise normnale Züge nicht durch wie soll dann so ein ding platz finden?
Die werden in der Stadt nicht eingesetzt - soviel Vernunft kann man den Planern doch durchaus zutrauen...
Es gibt viele Frachten, bei denen das zulässige Gesamtgewicht mit den normalen Maßen nicht erreicht wird. Stichwort frische Ware wie z.B. Joghurt, Blumen, etc.! Hier würden zwei Giga-Liner einen 3. "normalen" LKW überflüssig machen. Und zwei Motoren verpesten doch die Umwelt weniger als drei und die Kassler Berge gibt´s ja auch bloß einmal in D?!
Beim reinen Coil-Transport dagegen ist über die Hälfte vom Ladevolumen eines "normalen" LKW nur Luft.
Die modernen Logistikunternehmen/Lager liegen heute doch sowieso unmittelbar an der Autobahn und außerhalb der Ballungszentren. Teilweise schon mit extra gebauten Auffahrten. Hier machen meiner Meinung nach diese Giga-Liner absolut Sinn.
Die Politik sollte sich lieber um bessere Ausbildung, Bezahlung und das Ansehen der Fahrer kümmern. Gleichzeitig die Stärkung der heimischen Fuhrunternehmen und Verbesserung der Infrastruktur anpacken.
Solange die Fahrerlaubnis CE die billigste Ausbildung in der EU ist wird sich vermutlich nicht viel ändern.
Oder um es mal (etwas) überspitzt auszudrücken, der z.B. ukrainische Fahrer, mit dem in Rumänien zugelassenen LKW einer Luxemburger Spedition, der mit einem Fuß ständig im Knast steht und mit dem anderen in der Arbeitslosigkeit, und der dafür in Relation zu den geleisteten Stunden weit unter dem Mindestlohn liegt - dem ist augenscheinlich der Abstand zum Vordermann genauso egal wie die Ladungssicherung. Der will einfach nur schnell von a nach b kommen und alle 2 bis 6 Monate schnell mal zur Familie. Dazwischen wird regelmäßig auf irgendwelchen Rastplätzen mit Kollegen gekocht/gegrillt, weil die Preise in den Raststätten kann man sich einfach nicht leisten.
Wobei die Ladungssicherung ein umfassendes Problem ist. Was sich mit einer guten Ausbildung und motivierender Bezahlung zum Teil verbessern ließe.
1 Gigaliner kann 2 normale LKW ersetzen - zumindest wenn es um Volumen geht (was bei PKW so der Fall ist).
Wenn 1 Gigaliner 2 PKW Transporter ersetzen kann, dann sind 50% weniger Autotransporter unterwegs. Damit steht 50% der von Autotransportern benötigten Fahrfläche in der rechten Spur für PKW bereit. Wenn man dann alles Andere, was voluminös ist, von 2 auf 1 LKW umstellen würde, hätte man DEUTLICH mehr Platz auf den Autobahnen und damit auch kein Problem sich zeitnah für die Abfahrt einzureihen.
Und denkt man weiter: warum läßt du das Einreihen vor einer Ausfahrt scheinbar so kurz davor passieren?
Wenn ich an die vielen Sondertransporte auf der A27 (2 spurige Autobahn von der A7 bis nach Bremerhaven) denke, die wirklich sehr lang sind (z.B. Windradteile, Reaktoren für Industriekomplexe, usw. usf.) und dass ich noch nie, trotz sehr starkem Verkehr, Probleme hatte auf die A27 auf- und abzufahren, wundere ich mich über deine Aussage.
Fährt man vorausschauend und fährt man korrekt auf mit viel Blick nach hinten, hat man nie ein Problem damit. So einfach ist es.
1. Ein Gigaliner ersetzt vom Volumen her nur 1,5 LKW
2. 90% der Autotransporter sind heute schon über 20m lang, bzw. mit Ausnahmegenehmigung fast 23m. Also fast genauso lang wie der Gigaliner sein soll. Da beim Autotransport nicht groß Wind um die Sache gemacht wird, fällt es niemanden auf.
Ich gehe davon aus das 95% der PKW Fahrer gar nicht merken würden, ob sie nun einen Gigaliner oder einen normalen LKW überholen.
Gruß
Dem ist nichts hinzuzufügen
Von mir aus können XXL Container gern mit der Eisenbahn transportiert werden, aber keine rollenden Lagerhäuser die kaputten Straßen verstopfen.
Und wenn ich dann eine Spedition Hellmann auf dem Foto hier sehe, überarbeitet und unterbezahlt, hell on earth...
Dazu die Massen der Paketdienste, deren Auslieferungsfahrer zum absoluten Hungerlohn (mit Steuergeld subventionierte Hartz4 Aufstocker) durch die Gegend hetzen, da heutzutage offenbar jeder Dreck über Nacht geliefert werden muss... Aber was rege ich mich auf, das deutsche "Jobwunder" braucht den Niedriglohnsektor.
Mir fällt auf deutschen Autobahnen immer wieder auf, daß es leute gibt, die vor Lkw Angst zu haben scheinen. Wie sonst ist es zu erklären, daß sie beim überholen langsamer werden, es sich auf der Mittelspur gemütlich einrichten, statt auch mal den rechten Fahrstreifen zu nutzen oder sich in Baustellen nicht neben einen Lkw trauen?
Es ist logisch, daß, wer schon vor einem normalen Lkw Angst hat, sich vor den "Gigalinern" fürchtet und deshalb die Straße nicht mit ihnen teilen mag. Aber genauso wie abseits spielbergscher Erstlingswerke Lkw-Fahrer einem Pkw-Fahrer nur äußert selten nach dem Leben trachten, die Angst vor Lkw also völlig irrational ist so gilt das auch für die Gigaliner.
Die Konsequenz, nicht die Straße mit wie auch immer gearteten Lkw teilen zu wollen ist allerdings folgerichtig und löblich: nur sollten dann nicht die Lkw, sondern die unfähigen Autofahrer aus dem Straßenraum verbannt werden. 😆
Jetzt mal im Ernst:
+ die Dinger sind effizienter - 2 Gigaliner ersetzen 3 herkömmliche Züge. Sie sparen folglich Fahrzeugbewegungen, Straßenraum, Kraftstoff und Emissionen
+ die Beanspruchung der Straßen hängt vor Allem von der Achslast ab. Diese ist bei Giglinern nicht höher, folglich werden die Straßen auch nicht stärker beansprucht
- die höhere Masse bietet ein höheres Gefährdungspotential bei Unfällen.
- die Überholwege verlängern sich.
- der straßengebundene Güterverkehr wird effizienter. (Das ist für mich kein Nachteil, für einige Diskussionsteilnehmer aber schon)
Allerdings muß man zu den Gegenargumenten anmerken, daß sich mit modernen Assistenzsystemen das Risiko eines Unfalles und durch Notbremsassitenten auch deren Wucht so drastisch senken läßt, daß man das Gefährungspotential existierender Lkw, mit dem wir uns alle abgefunden haben deutlich unterschreitet. Bezüglich der Überholwege sei anzumerken, daß, wer so knapp überholt, daß es auf 10 Meter ankommt eh nicht hätte überholen dürfen.
Bliebe als einziges ernstzunehmendes Argument, daß dadurch der Güterverkehr auf der Straße gegenüber der Schiene gestärkt würde, was verkehrs- und umweltpolitisch grundsätzlich abzulehnen sei. Das ist zwar - grundsätzlich - richtig, aber nach derselben Logik wäre auch jeder Fortschritt im Pkw-Bau der letzten Jahrzehnte abzulehnen. Komfortable, klimatisierte Autos mit geringem Spritverbrauch machen schließlich das Autofahren gegenüber dem Bahnfahren attraktiver... Richtig ist, daß der Schienenverkehr leistungsfähiger werden muß - aber aus Prinzipienreiterei deshalb Effizenzsteigerungen im Straßenverkehr zu verdamme ist dumm.
Fazit: immer her mit den Dingern!
Eigentlich sind die Gigas kompletter Schwachsinn, wenn dafür sogar Autobahnausfahren geändert werden müssen.
Spinnt man das weiter und denkt an die ganzen schmaleren Straßen insbesondere im Zielverkehr, dann ist sowas doch auch nur noch für größere Speditionen und Knotenpunkte interessant und wirtschaftlich.
Keine Autobahnausfahrt muss geändert werden. Jeder der hier eingesetzten Gigaliner muss den BO-Kraftkreis einhalten.
Der Gigaliner soll ja sowieso nur zwischen den Lagern pendeln und nicht die Geschäfte in der Innenstadt beliefern.