Bundesverkehrsminister will Regelbetrieb für Riesenlaster
Rollen die Riesen-Lkw bald in ganz Deutschland
Lang-Lkw könnten bald zum deutschen Straßenbild gehören. Der Verkehrsminister will nach dem erfolgreichen Feldversuch die Überlänge-Laster für den Regelbetrieb zulassen.
Hannover (dpa) - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt will die umstrittenen Gigaliner auf deutschen Straßen zulassen. "Mein Ziel ist der Regelbetrieb. Wir brauchen die Lang-Lkw auf unseren Straßen", sagte der CSU-Politiker am Donnerstag bei der Eröffnung der IAA-Nutzfahrzeuge in Hannover.
Kritiker befürchten mehr Verkehr auf der Straße
Streitpunkt bei den Lang-Lkw ist das erhöhte Transportaufkommen auf der Straße. Gegner fürchten, dass die gut 25 Meter langen Lkw mehr Güterverkehr von der Schiene auf die Autobahnen verlagern. Zudem seien die Straßen hierzulande einfach nicht auf XXL-Laster ausgelegt. Die Lkw in Überlänge gefährdeten in den Städten womöglich Fußgänger und Radler stärker als Brummis mit gewöhnlichen Maßen.
Vor kurzem hatte die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) einen Zwischenbericht zum laufenden Feldversuch mit den Lang-Lkw vorgelegt. Demnach können zwei Riesenlaster drei reguläre Lkw ersetzen. Sie sind mit ihren 25,25 Metern knapp sieben Meter länger als bisher erlaubt.
Lang-LKw sind verkehrseffizient
Dobrindt zufolge unterstützt der Bericht eine generelle Zulassung der XXL-Laster. "Die Verkehrseffizienz hat einen erheblichen weiteren Beitrag bekommen durch den Lang-Lkw-Versuch." Ladevolumen, Spritverbrauch, Wirtschaftlichkeit - alles spreche für die Neuerung. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) warb für eine ergebnisoffene Bewertung des Lang-Lkw-Versuchs, an dem sich Niedersachsen beteiligt. Innovative Ideen seien wichtig gerade vor dem Hintergrund des teuren Ausbaus der Straßen.
Wieviele Threads denn noch zu diesem Thema?
Saure-Gurken-Zeit, ne?
Dann würden auf der Landstraße bei Überholvorgängen hin und wieder ein paar Autofahrer zusätzlich über die Klinge springen. Aber so ist das - wo gehobelt wird, da fallen Späne 😉
Von mir aus, ich kann die Arbeit gebrauchen. Gibt bestimmt ein paar Spezis, die die Dinger in die Botanik rangieren.
Naja die 6,50m mehr machen den Bock auch nicht Fett. Der Bereich wo es bei 18,75 zu einem Unfall kommt, bei 25,25 aber zu einem tödlichen, liegt sicherlich im Promille Bereich.
Auf der Autobahn oder Bundesstraße sind die Dinger ja schön und gut. Wenn ich mir hier um die Ecke aber so unser Industriegebiet ansehe bzw. den Weg dahin bezweifel ich, dass die da ohne Umbau der Straßen durchkommen. Die normalen 40 Tonner haben immer schon mit den schmalen Straßen und dem Kreisverkehr zu kämpfen.
Es wurde schon baffzig mal geschrieben, dass die Lang-LKW keinen größeren Wendekreis haben als normale 18m-Lastzüge.
Dieser hanebüchene Blödsinn über den angeblichen größeren Wendekreis ist genau so etwas wie die Vermutung, dass ein 18m-Gelenkbus einen wesentlich größeren Wendekreis hätte als ein normaler 12m-Solobus. Hat er nämlich auch nicht. Und da sind es sogar 6m mehr Fahrzeuglänge.
Bisher haben die Lang-LKWs hinten Warnschilder dran.
Es wird sich auch sicher nicht jede 08/15 Spedition Lang-LKW zulegen. Das werden die großen der Branche machen die von Verteilzentrum zu Verteilzentrum fahren und dabei keine schweren Güter transportieren, die 40t-Grenze bleibt ja.
DHL wird das ggf. nutzen, Pakete wiegen nicht viel, nehmen aber viel Platz weg und die LKWs fahren nachts von Verteilzentrum zu Verteilzentrum.
bei den Lang LKWs ist das max Gewicht bei 44 t, aber du hast recht, diese großen LKW kann auch nicht für jede Ladung/Ware brauchen, und das mit dem Wendekreis stimmt auch, und wenn sie noch lenkachsen hinten haben (damit fährt einer bei uns herum) da staunt man wo die Dinger rumkommen, da kommt ein normaler 40t nicht mehr hinterher,
aber wie es schon hier geschrieben wurde, dieses Thema gibt e schon tausend mal, und wenn heute die ganzen anti "Lang LKW" Leute auftauchen.... oh Gott 🙁😱🙄
Die 44t werden auch über kurz oder lang gekippt werden.
In anderen Ländern haben die Züge 60t zGg.
Momentan wird der „normale“ 40t-Zug auf 5 Achsen geführt, also 8t/Achse.
Der im Bild des Eröffnungsbeitrages hat 8 Achsen. Das auf die momentan noch geltenden 44t heruntergebrochen ergibt also <6t/Achse und wurde ganz sicher nur zur Besänftigung der „die-machen-die-Straßen-kaputt“-Jammerer-Fraktion so festgelegt.
Wenn man den oben gezeigten Zug mit den 60t berechnet, ist man wieder knapp unterhalb der 8t/Achse. Und das wird kommen ----- warum auch nicht?
Zu den sinnfreien Beiträgen bezüglich der Innenstädte:
In Amerika und in Australien sind schon seit zig Jahren diese (und auch noch wesentlich längere) Gespanne unterwegs.
Und (auch) dort fahren die nicht bis vor die Tür des Ladungsempfängers oder -versenders, sondern nur von Frachthof / Verteilzentrum zu Frachthof / Verteilzentrum.
Diese liegen - wie hier - nahe an Fernverkehrsstraßen und sind leicht erreichbar.
Und da wird dann (ich benutze mal den Aussie-Namen) der „Road Train“ auf normale Längeneinheiten getrennt, die dann ggf. auch in die Innenstädte fahren.
So ganz nebenbei fahren dort auf der Langstrecke meist Hauben-SZM, während die Verteilerverkehre in die Innenstädte mit Plattnasen (natürlich auch ohne Sleeper) gefahren werden.
Das Bild im Anhang ist von der Mercedes-Webseite.
Ein Actros Road Train. Sattelzugmaschine mit 3 Siloaufliegern, mit 2 Dollys gekoppelt.
Am (Zwischen-)Ziel (Verteilzentrum) werden daraus in diesem Fall 3 ganz normale Sattelzüge.
Denk an unsere maroden Brücken und ob 40t oder 60t ein Stauende zusammen schieben, da ist auch nochmal ein bedeutender Unterschied...!
MfG
Hallo Freunde,
der Verkehr wird in diese Richtung zunehmen ,das ist Fakt ! Unsere Infrastruktur gibt es nicht so her wie z.B. in Skandinavien .(Riesen Kreisverkehre und viel Platz auch mal einen Hänger vor der Stadt stehen zu lassen .Als ehemaliger Trucker genieße ich natürlich solche Fahrzeuge schon wegen der ab 500 PS .Komme gerade von Schwedenurlaub und habe dort wieder wunderschöne LKW gesehen.Da freust du dich auf den Müllwagen ,wegen der Sauberkeit des Fahrzeugs und der geilen Lackierung ! Wir haben eigentlich nicht oder noch nicht die Gegebenheiten für diese effizienteren Transportmittel ! Da ist der Bund gefragt in die Zukunft zu investieren ! Gebaut werden stattdessen Minikreisel und Mittelbarrieren in Hauptstraßen zur Verkehsberuhigung ! Hier muß sich wohl erst einmal der Gesetzgeber einig sein ,was er in Zukunft überhaupt will ? Gruß Dullus
Da nehmen die Elefantenrennen neue Ausmaße an. Ist jetzt ja schon schlimm genug wenn die für 7 Meter weniger 5 Minuten brauchen.
Vielleicht wird es dann doch Zeit für ein generelles LKW Überholverbot.
Immer wieder die gleichen Halbwissen-Nebelkerzen um die eigentlich unbegründete Ablehnung, die in sehr vielen Fällen auf die Formel „freie Fahrt für PKW“ reduzierbar ist, zu äußern. Im Prinzip die gleiche Diskussion wie bei der Zunahme der Fernbus-Linien ...
Zu den Brücken:
Schon mal darüber nachgedacht, wie viel wirklicher Schwerverkehr (und damit meine ich nicht die Kategorie 40-60t, sondern darüber!) Nacht für Nacht auf deutschen Autobahnen und Fernstraßen unterwegs ist?
Bei „kritischen“ Brücken wird die Strecke eben für diesen zu schweren Transport nicht genehmigt, aber dann gibt es Ausweichstrecken, auf denen auch eine 120t-Klamotte mit > 30m Länge (eine Kesselbrücke mit Zugmaschine kommt da locker hin) noch fahren kann.
Außerdem fahren alle (legalen) Transporte > 40t im Rahmen von Dauer- oder Einzel-Ausnahmegenehmigungen, in denen klar und deutlich Streckenvorgaben gemacht werden.
Die so genannten Straßenbaulast-Träger haben Tabellen, auf denen jede Brücke ihres Bereiches erfasst ist mit Tragfähigkeitsangaben (und auch Zustandsangaben).
Zum Stauende:
Der Regelfall sollte eine unfallfreie Fahrt sein. Für das letzte Fahrzeug am Stauende ist es fast ohne Relevanz, ob es von 40 oder 80 Tonnen auf unter halbe Länge zusammengeschoben wird, erst für die weiter vorn stehenden macht es einen Unterschied.
Bei der deutschen Kontrollmentalität (ich kenne das noch von Schwertransporten aus eigener Erfahrung) wird alles, was nicht 08/15 ist oder danach aussieht, alle Nase lang kontrolliert. Die Wahrscheinlichkeit, dass es bei Fahrern von Lang-LKW zu deutlichen Lenkzeitüberschreitungen mit der Folge von Übermüdung kommt, ist daher eher geringer als bei den Fahrern der meisten „normalen“ Speditionen, die von unfähigen Disponenten gehetzt werden.
Zum Überholweg:
Die StVO und einige Gerichtsurteile geben eigentlich die Linie vor, dass bei 2 km/h Geschwindigkeitsdifferenz nicht überholt werden darf. Aber nehmen wir mal einen Klassiker, dass ein mit 78 fahrender LKW (#1) von einem mit 85 (#2) überholt werden soll .... die Sicherheitsabstände nehme ich jetzt mal pauschal mit 50m an (schön, wenn die immer eingehalten würden), die Länge des Überholenden mit 18m und die des Überholten mit 25m
Für den Überholweg gibt es eine Faustformel (sogar in Wikipedia zu finden):
((L1+L2+S1+S2)×V2)/(V2-V1)
Wenn ein 18m-Zug einen anderen 18m-Zug überholt, beträgt danach der Überholweg ~ 1651 m.
Wenn ein 18m-Zug einen 25m-Zug überholt, beträgt der Überholweg ~ 1736 m.
Es sind also schlappe 85 m mehr.
Und da so gerne die „endlose Zeit des LKW-Überholvorganges“ erwähnt wird:
#1 legt 21,66 m/sec zurück, #2 legt 23,611 m/sec zurück und der Überholvorgang dauert nach diesen Daten gerundet 4 Sekunden (!) länger (~ 74 s gegenüber ~ 70 s)