McLaren-Präsident Ron Dennis geht auf Druck der Aktionäre
Ron Dennis verlässt McLaren - unfreiwillig
Ron Dennis stand mehr als 35 Jahre an der Spitze von McLaren. Jetzt geht er. Der Vorstand entzog ihm das Vertrauen. Damit endet in der Formel 1 eine Ära.
London - Ron Dennis geht. Das Formel-1-Urgestein räumt seinen Posten als Präsident von McLaren. Er geht nicht freiwillig, sondern auf Druck der Aktionäre, der Vorstand entzog ihm das Vertrauen. Dennis stand mehr als 35 Jahren an der Spitze des Unternehmens, dessen Herz der Formel-1-Rennstall ist. Dennis unterstellte den anderen McLaren-Eigentümern "zweifelhafte Gründe" für die Entscheidung.
Ron Dennis hatte seit Wochen um seine Zukunft bei McLaren gekämpft, war aber zuletzt auch vor Gericht gescheitert. Unter der Führung des mittlerweile 69-jährigen Dennis hatte McLaren sieben Konstrukteurstitel und zehn Fahrer-Weltmeisterschaften gewonnen. Piloten wie Ayrton Senna, Alain Prost, Niki Lauda und Mika Häkkinen machten den Rennstall zum erfolgreichsten der Formel 1 neben Ferrari und Williams. Dennis gilt als Entdecker und Förderer von Lewis Hamilton, der 2008 den ersten seiner bislang drei WM-Titel im McLaren gewann. Insgesamt feierte Dennis mit McLaren 158 Grand-Prix-Siege.
McLaren in der Formel 1 seit vier Jahren sieglos
Seit vier Jahren allerdings ist das Team in der Formel 1 sieglos. Die Trennung von Motorenpartner Mercedes und die Rückkehr zum früheren Lieferanten Honda warf McLaren zwischenzeitlich ans Ende des Feldes zurück, weil die Japaner zunächst keine konkurrenzfähigen Triebwerke bauen konnten. In dieser Saison fahren die McLaren-Piloten Fernando Alonso und Jenson Button meist auch nur um Mittelfeldplätze. Die lange Erfolglosigkeit hatte im McLaren-Vorstand die Zweifel an Dennis genährt.Dennis war im Alter von 18 Jahren als Mechaniker in die Formel 1 gekommen. 1980 stieg er bei McLaren ein, ein Jahr später übernahm er die Führung des Teams und formte es als "Mr. Detail" zur Siegmaschine. Dennis gilt als Pedant und musste sich für seinen harschen Führungsstil nicht selten Kritik gefallen lassen. 2009 trat er als McLaren-Teamchef zurück und kümmerte sich fortan um die anderen Geschäftsfelder von McLaren. Fünf Jahre später übernahm er erneut die Kontrolle über den Rennstall.
Doch der Erfolg wollte sich nicht wieder einstellen. Zudem schaffte es Dennis in den vergangenen drei Saisons nicht, einen neuen Hauptsponsor für das Team zu finden. Die anderen Aktionäre würden nun "seine Vision von McLaren und seinem wahren Wachstumspotenzial" nicht mehr teilen, erklärte Dennis am Dienstag verbittert. Bis zum Ablauf seines Vertrags im kommenden Jahr wird er bei McLaren kalt gestellt. Danach wolle er einen Technologie-Investmentfonds gründen, sagte Dennis.
Quelle: dpa
Die Aktionäre sind schnell aufgelistet. Die Scheichs von der Bahrain Government Holding Company besitzen 57% und der Mansour Ojjeh 11% der Aktien. Da hatte der Ron Dennis keine Chance.
Erschreckend und traurig zugleich wie man hier den Mann behandelt, der die Marke und das Rennteam McLaren zu dem machte, was sie heute sind und jemals waren.
Und wieder eine Ikone weg.Die Formel 1 verkommt immer mehr zu einer Lachnummer.Den es waren Typen wie Ron Dennis,die sie gross machten.Aber heute ist das wohl alles vergessen.
Ab einer gewissen Position arbeitet man in einem Haifischbecken, wer keinen Erfolg liefern kann muss gehen und da spielen die Erfolge der Vergangenheit keine Rolle. Es zählen die Erfolge im hier und jetzt und die Aussicht auf Erfolge in der Zukunft.
Seine Erfolge kann ihm niemand wegnehmen und wir haben auch noch kein Wahrheitsministerium, dass die Vergangenheit verändert und Erinnerungen auslöscht.
Aber er ist jetzt mit 70 in einem Alter, in dem er sich selbst zurückziehen sollte. Sicher wird er auch entsprechend abgefunden werden. Trotzdem hätte man es fürs Publikum eleganter lösen können.
Ich nehme einmal an, er wollte noch abwarten, bis McLaren wieder ein Siegerteam geworden ist. Jeder, der jetzt übernimmt, wird es sehr leicht haben, es besser als die letzten Jahre zu machen.
Und genau das glaube ich nicht.
Ein neuer "Besen" genügt in der F1 ganz sicher nicht um ein Team nach vorne zu bringen.
Ein gutes Beispiel dafür ist Ferrari, die mit Vettel einen der besten Fahrer im Team haben und trotzdem nichts mit der Weltmeisterschaft zu tun haben.
Mich wundert es sowieso, dass es Dennis so lange in einer "Sportart" ausgehalten hat, die nichts mehr mit Sport zu tun hat. Seit wie vielen Jahren kann man nun schon nach den ersten drei Rennen der Saison den Weltmeister am Jahresende vorhersehen? Es geht nur noch ums Geld - da kann er ruhig auch mal loslassen. Gehen ist in dem Fall Richtige und den reichen verwöhnten Milchbubis das Feld überlassen, die den Laden ganz sicher an die Wand fahren werden....
Der Kfz Ingenieur Ron Dennis hat sicherlich große Erfolge in der Formel 1 aufzuweisen. Bedingt durch seine arrogante Art hat er auch einige Fehler gemacht. McLaren hatte einen konkurrenzfähigen Mercedes-Motor, das hat den Dennis nicht davon abgehalten, auf den Honda-Motor umzusteigen. Das war ein Griff ins Klo, durch den McLaren zahlungskräftige Sponsoren wie zum Beispiel Vodavone verloren hat. Man muss immer beide Seiten sehen.
@Schlauer Hund ich finde diese Saison sehr spannend - auch wenn Mercedes immer noch einen deutlichen Vorsprung hat, haben wir einen sehr spannenden internen Kampf, die Fahrer von Red Bull fahren ganz interessant und über den Rest kann man auch nicht gross meckern 😉.
Ich finde es schon traurig wenn einem das Lebenswerk von irgendwelchen Aktionären die nur auf die Rendite schauen abgenommen wird. Mit Menschen spielt man meiner Meinung nach nicht!
Das die F1 schwierig ist weiß jeder der die F1 mal genau betrachtet.Kein Erfolg ,kein Geld vom Sponsor..... keine Neuentwicklung mangels Geld,ein Teufelskreis.
Sauber,Wiliams ,Force India, versuchen auch schon seit Jahren nach oben zu kommen.Es hängt einfach am Geld und an einem "Absoluten Designfreak" wie A.Newey oder wie damals als Mc Laren Top war G.Murray.Aber solche Leute werden nur alle 50 Jahre geboren.Und dann muß man das Glück haben das der im eigenen Team ist.
Ich erinnere gerne an die Anfangszeit von Schumi bei Ferrari, als die Autos immernoch scheiße waren und Michael nicht an die Erfolge seiner Benetton-Karriere anknüpfen konnte. Wie da von den Gazetten gewettert worden ist, dass der nix taugt. Sowohl von den Deutschen als auch von den Italienischen. Ganz fürchterliche Dinge wurden da geschrieben. Hinterher war es natürlich niemand. 🙄 Schumi sollte es allen zeigen, und er war ganz maßgeblich an der Ingenieursleistung beteiligt. Er ist einer der wenigen Fahrer gewesen, die ein Auto bis ins Detail zu verstehen wussten. Somit trug er dazu bei, dass die Autos seinen Anforderungen genügten. 😉
Ob das Vettel kann wage ich nicht zu beurteilen. Das wird die Geschichte zeigen. Schumi hatte natürlich auch seine Schattenseiten, das will ich nicht überglorifizieren.
Eine Personalie kann schon ein ziemlicher Game Changer sein, wie es auf Neudeutsch heißt. 😉
Aber auch ich finde es schade wie der Ron gegangen wurde. Mehr Professionalität müsste es jedoch auf beiden Seiten geben. Sie haben ihn quasi gefeuert? Ich hätte Ron zugetraut ein Gentleman zu sein und darüber stillschweigen zu bewahren. Das wäre ein professionelles Auftreten gewesen. Er kann es sich leisten. Seine sportlichen Erfolge kann ihm niemand weg nehmen. Und des Geldes wegen arbeitet er ja schon lange nicht mehr. 😉 Irgendwann ist eben alles vorbei. Einen Abschied in Würde hätte ich ihm allerdings gegönnt. Das Zerwürfnis mit Bahrain ist ja auch nicht sooooo neu.
Kann man so sehen. Man könnte auch die zweite Seite sehen, so wie von dir vorgeschlagen: Mercedes behandelt seine Kunden eben nicht so wie das eigene Werksteam. Die Kunden, wie Williams und McLaren, spielten damals zweite Geige. Und als Williams den Mercedes phasenweise sogar ärgern konnte, war man in Stuttgart nicht gerade gut darauf zu sprechen. Zudem kommt, dass die Antriebseinheit im Werksauto natürlich wesentlich besser funktioniert weil alle Komponenten darauf ausgelegt sind. Das klappt bei den Kundenteams nur bedingt. Sich mit Honda also exklusiv zusammenzutun hat also auch strategische Vorteile. Man spielt fortan beim Motorenbauer die erste Geige. Ron Dennis hat auch genug Erfahrung in der Formel 1 um zu wissen, dass ein technologischer Sprung nach vorne (Zuverlässigkeit, Power) sehr wohl im Rahmen des Möglichen liegt. Ein kalkuliertes Risiko.
EDIT:
Gerade gefunden, eine Pressenachricht aus Januar diesen Jahres. Auch Williams hat, trotz der derzeitigen Misserfolge von Honda, laut an einen Wechsel zu den Japanern gedacht. Die Gründe dafür sind diejenigen, die ich für McLaren aufgeführt habe.
http://www.motorsport-total.com/.../...u-honda-antrieben-16012102.html
Kein Mercedes Kunde wird mit so einem Motor einen Titel holen. Dafür hat Mercedes zu viel Geld in das Werksteam investiert.
Zielstellung war und ist mit Honda besser zu sein als Mercedes, nicht mit Ferrari oder gar Renault auf Augenhöhe zu sein. Nur die Spitze ist das Ziel. Das lässt sich nunmal leider nicht aus dem Stand erreichen. Mercedes hat schließlich auch einiges an Entwicklungsarbeit in den Motor stecken müssen.
Das Projekt McLaren-Honda ist auf drei Jahre angelegt. Erst nach der Saison 2017 kann man entscheiden ob es erfolgreich war oder nicht.
Jetzt Ron Dennis mitten in der Saison rauszuwerfen ist einfach nur unsportlich.
Ein ganz großer Unterschied zu damals ist , das die Piloten, der Teams die es sich leisten konnten, quasi rund um die Uhr testen konnten. Das ist heute verboten, dadurch haben die Fahrer auch nur noch einen geringen Einfluss auf die Weiterentwicklung. Heute kommt ein Teil aus der Entwicklung, wird zum nächsten Rennen ans Auto geschraubt und soll theoretisch ein Fortschritt sein, ist es aber nicht immer.
..wird auch langsam Zeit, dass der Opa in Rente geht.
Was mal war, zählt einfach nicht, sondern was wird..und mit fast
70, da fehlt ihm einfach das Verständniss und Mut Innovationen.
Von daher..kann nur besser werden.