Zulieferer will Saab-Eigner in die Insolvenz zwingen
Saab schon wieder in Nöten
Der schwedische Autohersteller Saab hat erneut Geldprobleme und offene Rechnungen. Ein Zulieferer fordert nun per Gericht die Insolvenz der Schweden.
Quelle: picture alliance / dpa
Stockholm/Vänersborg - Ein Zulieferer des schwedischen Autobauers Saab will dessen Besitzer per Gericht in die Insolvenz zwingen. Grund sind offene Rechnungen, die das Konsortium National Electric Vehicle Sweden (Nevs) bei dem Zulieferer aus Göteborg hat.
"Er fordert, dass Nevs Konkurs anmeldet, weil es nicht bezahlen kann", sagte eine Gerichtssprecherin in Vänersborg am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Am 8. September werde über den Antrag verhandelt. "Wir können derzeit nicht all unsere Schulden bezahlen", räumte ein Nevs-Sprecher ein. "Das tut uns sehr leid, und wir arbeiten an kurzfristigen Lösungen."
Wegen der Liquiditätsprobleme hatte sich Saab schon im Mai von Beratern getrennt und die Produktion im schwedischen Trollhättan gestoppt. Begründet hatte Nevs dies damit, dass ein Aktionär seinerseits seinen Finanzierungspflichten nicht nachgekommen sei.
Seitdem stehen die Bänder still - und der chinesische Haupteigner National Modern Energy Holdings sucht nach neuen Partnern. "Wir sind gerade mit zwei großen asiatischen Autobauern im Gespräch", sagte ein Nevs-Sprecher. Das Unternehmen sei aber nicht insolvent, betonte er. "Wir haben Vermögenswerte, die größer sind als unsere Schulden."
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Quelle: dpa
Turbulente Zeiten die auch noch eine ganze Weile bleiben werden.
Ich bin gespannt, wie sich das mit NEVS entwickeln wird. Der Verkauf von nur einem, angegrauten, Modell in einem kleinen Markt ist ja quasi zum Scheitern verurteilt. Aber Saab wäre nicht Saab, wenn sie nicht immer wieder aufstehen würden. Ich bin gespannt!
Aha, wenn die Firma unstrittig ihren aktuellen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig nachkommen kann, vielleicht mangels Liquidität, dann ist sie insolvent!
Da man irgendwelche phantastischen Elektrokarren ohnehin nicht gewinnträchtig verkaufen kann, abwickeln den ganzen Zirkus, damit das Saab Elend endlich ein Ende hat!
Früher wars der "Onkel aus Amerika", jetzt ist es der "asiatische Investor", lachhaft wie immer.
Es ist echt schade, zu sehen, was mit Saab passiert. Ich bin sehr glücklich, dass Volvo ein Schicksal getroffen hat, wie es schöner kaum hätte sein können - eine Abkehr von Ford, Finanzierung ohne Bevormundung und vielleicht bald ein weiterer Schritt nach oben in die "Premium"-Klasse. Schade, dass das mit Saab nicht auch funktioniert. Schöne "Otto-Normal-Autos" als Saabs gab es in meinen Augen kaum, aber das ist ja Geschmackssache.
Eine nicht endende Story mit Saab.