Auktion: Teile und Rechte an Saleen S7, S7R und S5S Raptor
Saleens Familienjuwel wird versetzt
Wer eine Supersportwagen-Schmiede gründen will, bekommt hier die Basis. Die letzten Teile und die Rechte am Saleen S7 werden verkauft. Allerdings nicht von Saleen selbst.
Los Angeles/USA – In Deutschland ist der US-Tuner Saleen kaum bekannt. In Amerika dagegen bleibt Saleen ein großer Name - auch, wenn er mittlerweile für schlechte Nachrichten steht. Der Tuner aus Kalifornien zeigte im Jahr 2000 mit dem S7 den ersten modernen amerikanischen Supersportwagen. Seit mehreren Jahren kämpft er mit der Pleite.
Für US-Medien klingt das Angebot des Online-Auktionshauses GA Global Partners deswegen wie ein weiteres Kapitel in der Abstiegsgeschichte von Saleen. Die Plattform bietet die letzten Teile, Produktionsschablonen und Prototypen der S7-Reihe an. Darunter die sechs verbleibenden Rahmen von S7 und S7R und das Konzeptauto des nie gebauten S7-Nachfolgers S5S Raptor. Viel wichtiger: Auch die Rechte an den Fahrzeugideen gehören zur Auktion. Der neue Besitzer kann also S7 fertigen und verkaufen, nur nicht unter der Marke Saleen.
Saleen hat bereits verkauft
Das klingt, als verkaufe der Tuner sein Tafelsilber, um die drohende Insolvenz noch einmal abzuwenden. Nur: Saleen selbst verkauft die Teile und Ideen gar nicht. Es handelt sich um einen weiteren Besitzer. Darauf weist der Auktionator mittlerweile deutlich hin. Saleen hatte die S7-Rechte offenbar bereits vorher verkauft, jetzt bietet sie der derzeitige Besitzer erneut an.
Steve Saleen gründete Saleen Automotive 1986 und tunt bis heute vornehmlich Ford Mustang, aber auch GM-Modelle oder Tesla. Im S7 arbeitet ein 7,0-Liter-Ford-Small-Block. Die Biturbo-Version brachte es auf bis zu 760 PS und eine (angebliche) Höchstgeschwindigkeit von 399 km/h. Die Rennversion des Autos fuhr 2010 einen Klassensieg bei den 24 Stunden von Le Mans ein. Welchen Preis sich der Verkäufer erhofft, ist nicht bekannt.