MotoGP Katalonien: Sicherheitsdebatte nach Unfalltod
Salom prallte in die eigene Maschine
Luis Salom stirbt nach dem Zusammenprall mit dem eigenen Motorrad. Die Unfallursache ist weiter unklar. Nun wird über mehr Sicherheit diskutiert.
Barcelona - 24 Stunden nach dem Unfalltod des Spaniers Luis Salom ist eine Sicherheitsdebatte in der Motorrad-WM entbrannt. Während der italienische Ex-Weltmeister Marco Melandri ein Kiesbett statt der asphaltierten Auslaufzone forderte, entschärften die Organisatoren beim Grand Prix von Katalonien für das Qualifikationstraining am Samstag die Strecke. An der Unfallstelle in Kurve 12 wurde eine Schikane eingebaut, wie sie auch bei der Formel 1 angewendet wird.
Die Sicherheitskommission hatte die Entscheidung nach Rücksprache mit zehn Piloten getroffen. Der Kurs mit Schikane war zwei Jahre zuvor in einem offiziellen Grand-Prix-Test ausprobiert, aber anschließend mit der Begründung verworfen worden, dies sei zu wenig attraktiv und herausfordernd. Die Tests waren angesetzt worden, nachdem der Italiener Niccolo Antonelli in der Klasse Moto3 an gleicher Stelle gestürzt war. "Es muss einfach überlegt werden, wie und ob wir dort mehr Sturzraum schaffen können", sagte Carmelo Ezpeleta, Chef des Grand-Prix-Vermarkters Dorna, auf einer Pressekonferenz auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.
Kiesbetten statt asphaltierter Auslaufzone
Die Kurve 12 ist eine Rechtskehre mit einer asphaltierten Auslaufzone. Im Falle eines Sturzes sollten mit Luft gefüllte Barrieren die Fahrer schützen. "Ich glaube immer, dass Motorräder Kies am Auslauf der Strecke brauchen statt Asphalt", schrieb Ex-Weltmeister Melandri über den Kurznachrichtendienst Twitter. Franco Uncini, Sicherheitschef beim Weltverband FIM, erklärte, dass die Kurve noch von keinem Fahrer als gefährlich eingestuft wurde. "Es war einfach ein sehr unglücklicher und unerklärlicher Unfall", sagte Uncini.
Die tödlichen Verletzungen hatte sich Salom beim Zusammenprall mit seinem eigenen Motorrad zugezogen, das von den Luftkissen zurückgeschleudert wurde, teilte Ezpeleta mit. "Die Airfences haben das Motorrad von Luis zurückgeschleudert, er ist dann nicht in die Luftkissen gekracht, sondern gegen sein Fahrzeug", erklärte Uncini. Warum Salom stürzte, war weiter unklar. Die Daten-Auswertung habe erbracht, dass Salom an einer ungewöhnlichen Stelle gebremst habe. Das Motorrad und die elektronischen Daten seien noch immer beschlagnahmt, teilte der Weltverband FIM mit. Filmaufnahmen würden keine Aufschlüsse geben.
Zahlreiche Fahrer fahren mit "LS39"-Aufkleber
Unterdessen fuhren zahlreiche Piloten im Qualifikationstraining mit Aufklebern "LS39" - die Initialien von Luis Salom und dessen Startnummer - auf den Motorrädern und Helmen. "Ich möchte diese Pole meiner verstorbenen Großmutter und Luis Salom widmen", sagte Ex-Weltmeister Marc Marquez, der sich in der Königsklasse MotoGP Startplatz eins für das Rennen an diesem Sonntag sicherte.
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Das ist doch nichts neues. Das ist ja auch deutlich zu sehen, dass zuerst die Maschine und dann Salom an gleicher Stelle eingeschlagen sind.
Ich denke, dass eine 50:50 oder 30:70 Kiesbettlösung eine gute Option wären.
Allerdings kann so eine Streckenbegrenzung keine Lösung für ein technisches Problem am Motorrad sein. Denn nur so kommen ungewöhnliche Unfälle wie dieser zustande.
Schlimm dieser Aktionismus. Alle sollten mal runterkommen und das Ganze rational betrachten. Ja, der Tod eines Menschen ist schlimm, keine Frage. Aber man MUSS nicht sofort danach etwas ungeplantes unternehmen, Hauptsache man hat was getan. Sondern man sollte in erster Linie in Ruhe überlegen was sinnvoll ist, und nach und nach die Sicherheitsmaßnahmen entsprechend erweitern.
Das ist Motorsport, so doof das auch klingt. Die Fahrer sind sich der Risiken bewusst.
Das gilt übrigens für alle Bereiche des Lebens. Leider entscheiden Menschen zu häufig emotional.
Alle drei rennen waren heute durch die neue Streckenführung super. Ianone und Lorenzo, klarer Fehler bei ianone.
Aber super fight zwischen rossi und marquez. Schön das vale gewonnen hat und die zwei sich bisschen besser verstehen.
Was ich sehr erbärmlich von Motor Talk finde ist die Tatsache das bei der Moto GP erst einer sterben muss bevor ihr was berichtet. Sonst schert ihr euch einen Dreck um diesen geilen Sport und schreibt nur über vw. Denkt mal drüber nach. Hoffe es liest der richtige.