US-Umweltbehörde will Rennauto-Umbauten erschweren
Saubere Luft ist wichtiger als Motorsport
Jetzt geht es an den Motorsport: Die US-Umweltbehörde EPA will Emissionsgesetze für Rennautos durchsetzen. Die Tuningbranche fürchtet Umsatzeinbrüche.
Washington/USA – US-Gesetztestexte sind für Außenstehende oft schwer verständlich. Besonders, wenn sich zwei Institutionen um die Interpretation streiten: Die US-Autozubehör-Organisation „SEMA“ (Speciality Equipment Market Association) bemängelt einen Gesetzesentwurf der Umweltbehörde „EPA“ (Environment Protection Agency). Angeblich soll der den Umbau von Privatautos zu Rennwagen verbieten.
Versteckte Gesetzesänderung: Abgasnormen für Rennautos
Eigentlich soll es in dem Entwurf nur um „Medium and Heavy-Duty Engines and Vehicles“ gehen. Also um riesige Trucks in der Gewichtsklasse ab 6,3 Tonnen, zum Beispiel die Pick-ups Ford F-450 und F-750. Doch im Text steckt ein Absatz, der für alle Autos in den USA gilt. Auf Seite 40.539 schlägt die Behörde eine ergänzende Formulierung für das Emissionsgesetz „Clean Car Act“ vor.
Mit ihrem Entwurf will die EPA veranlassen, dass abgasreinigende Maßnahmen bei zugelassenen Autos für Wettbewerbe nicht ausgebaut, abgeklemmt oder manipuliert werden dürfen. Das gelte laut SEMA auch, wenn die Fahrzeuge nach dem Umbau nicht mehr im Straßenverkehr bewegt werden.
Die SEMA vertritt die Auffassung, dass der Clean Car Act nie für Wettbewerbsfahrzeuge gegolten habe. Ähnlich wie die Abgasnormen in Deutschland – sie gelten nur für im Straßenverkehr zugelassene Fahrzeuge. Die EPA möchte die Emissionsregeln nun auf Rennstrecken durchsetzen, wenn die Rennwagen vorher auf der Straße zugelassen waren. Straßenfahrzeuge dürfe man laut EPA noch im Rennsport einsetzen, müsse aber die Abgasreinigung beibehalten.
Saubere Autos auf der Rennstrecke
Die Teilnahme an Motorsportveranstaltungen ist in den USA populärer als in Deutschland. Entsprechend profitabel ist die Zubehörbranche: Pro Jahr setzen US-Tuner 36 Milliarden US-Dollar um. Diese Summe umfasst Fußmatten und Dachgepäckträger wie Nockenwellen und Vergaser.
Nach Angaben der SEMA will die EPA den Verkauf all jener Teile verbieten, die serienmäßige Abgasreinigungssyteme außer Kraft setzen. Dazu gehören viele Teile, die üblicherweise in und an Rennmotoren verwendet werden. Sollte die EPA den Entwurf durchsetzen können, würde das für die Tuningbranche große Verluste bedeuten.
Die SEMA hat am 8. Februar 2016 eine Pressemitteilung veröffentlicht. Sie kritisiert das Vorhaben der EPA scharf. Zum einen, weil es sich in einem Text über schwere Nutzfahrzeuge versteckt. Außerdem, weil die EPA über ihren Befugnisbereich – den Straßenverkehr – hinaus agiert.
Die EPA sieht sich im Recht und sagte dem US-Blog "Jalopnik", es gehe vor allem um Straßenfahrzeuge. Im Gespräch mit der SEMA soll die Behörde jedoch angegeben haben, man wolle den Umbau von Serienfahrzeugen in Rennautos verbieten.
Binnen drei Tagen unterschrieben mehr als 100.000 Personen eine Petition gegen diese Regel. Jetzt muss der Präsident entscheiden.
Was für einen Schwachsinn von der EPA 😱.
typisch Sesselfurzer Idee, da wird die EU ja sicher nicht lange auf sich warten lassen...eine bessere Idee wäre vielleicht, diesen unsäglichen Kreuzfahrt-Schwachsinn, den die Amis ja so besonders lieben, abzuschaffen, ein
(1 !!!) Kreuzfahrtschiff stößt soviel Schadstoffe aus wie 350.000.000 !!!! (in Worten 350 Mio) Autos.
Diese pöhsen Umweltverschmutzer, jetzt wollen die auch noch den sauberen Rennautos an den Kragen 😆
Tja, der Tag musste ja mal kommen. Ich habe mich schon gefragt wann es soweit sein würde. Wenn man ehrlich ist, ist der Motorsport doch inzwischen vielen ein Dorn im Auge.
Dabei gibt es so viele logische Argumente, aber die will keiner hören.
Man sollte lieber versuchen mit so wenig Aufwand wie möglich den maximalen Ertrag zu generieren:
Schiffe, Flugzeuge, Schwerindustrie, Agrarindustrie <--- die emittieren weitaus mehr Abgase in ihre Umwelt.
Es wäre also weitaus logischer dort zu beginnen.
Schon den Individualverkehr zu beschneiden ist eigentlich nur ein Ameisenpfurz im Orkan.
Was ist da der Motorsport? Die paar Autos, die im Kreis rumfahren machen den Braten bestimmt nicht fett. Viel schlimmer ist doch die Logistik dahinter. Und naturgemäß sind internationale Serien weitaus emissionslastiger als nationale Rennserien. Bei internationalen Rennserien muss das Equipment und das Personal via Flugzeug um die halbe Welt reisen. Von den anreisenden Zuschauern rede ich da noch garnicht.
Wenn man anfängt den Motorsport in der Hinsicht zu beschneiden, dann sollte man ähnliche Gesetze für alle anderen Sportarten auch überdenken. Das wäre nur fair und Konsequent. Wenn ich da etwa an Fußball denke: Was es für ein logistischer Aufwand ist ein Stadion zu betreiben (Nahrungsmittel und Getränke ankarren, Rasen pflegen, etc.). Wie viele Zuschauer reisen jede Woche zu Fußballspielen innerhalb Deutschlands? Mit welchen Verkehrsmitteln? Auch die Bahn produziert Emissionen in ihre Umwelt. Denn der Transport kostet Energie. Und die Energie kommt ja auch irgendwo her. Wie viele internationale Fußballspiele gibt es? Was saugt sich ein Flutlichtscheinwerfer pro Stunde? Wie viel Emissionen produzieren die Stadionbesucher mit ihrem Zigarettenqualm?
Das lässt sich auch auf andere Sportarten runterbrechen: Auch Tennis, Golf und Eishockey sind nicht gerade schonend für ihre Umwelt. Alles verbraucht Energie, alles emittiert Abgase.
Nur weil Fußball auf einem grünen Rasen stattfindet, heißt das noch lange nicht, dass es umweltschonend ist. Bei der Betrachtung aller Fußballspiele weltweit, im Verhältnis zu allen Rennen weltweit, müsste man anerkennen, dass Fußball weitaus umweltschädlicher und belastender für die Erde ist.
Das Problem ist doch ein ganz anderes: Überbevölkerung, und das wird sich human leider nicht lösen lassen.
By the way: Hat den Kaliforniern schon jemand gesagt, dass sie den San Andreas-Graben vor ihrer Küstenlinie haben, und dass sie auf einem Super-Vulkan bauen? Und dass die US Army und die US Air Force unweit ihrer Städte Nuklearbomben getestet haben? Da nützen alle Umweltbemühungen letztendlich wenig. Die Natur holt sich ihr Land schon zurück. Die Kalifornier sind gerade sowieso ein wenig in Panik wegen ihrer Dürre. Nichts dauert ewig. Aber der Mensch hat nunmal Angst vor Veränderung. Er reflektiert nicht.
So langsam wird es eng für die Autoliebhaber. Die Diesel sind viel zu dreckig für die weitere Nutzung (auch oder gerade im öffentlichen Straßenverkehr), jetzt geht es auch noch an die Spielzeuge.
Aber warum auch nicht, saubere Luft brauchen wir alle zum Leben.
Saubere Luft finde ich auch gut, aber wenn ich überlege, daß die USA sehr viel Waren mit Frachtschiffen einführen lassen, die keinerlei Filter haben und das schädliche Schiffsdiesel verbrennen oder wenn ich überlege wieviel Dreck das Fracking macht, dann erscheint mir das wie eine Augenwischerei, die Relation passt nicht. Wenn jedes Auto ein Rennauto wäre, könnte man ja noch darüber nachdenken.
Wahrscheinlich sind die mit der DUH unter einer Decke 😆
Denkst du auch nach oder Purzelt alles einfach raus?
Meinen Beitrag hast du aber schon gelesen und verstanden, oder? Auch wenn ich zugeben muss, dass ich da ziemlich befangen bin.
Es geht um Autos, die nachträglich modifiziert und zu umweltverschmutzenden Spielzeugen umfunktioniert werden. Warum nicht die Leistung steigern und trotzdem relativ "saubere" Abgase beibehalten? Also mir fehlt da wirklich das Verständnis.
Klar verschmutzen wir die Umwelt mit fast allem, was wir tun, mehr als genug. Aber wie schon gesagt, Abgasreinigung ausbauen und dann am besten noch im öffentlichen Verkehr herumfahren (die Zahl der Autos, die danach ausschließlich auf Rennstrecken bewegt werden dürfte eine kleine Minderheit sein) - da fehlt mir das Verständnis.
In der Agrarindustrie sprich Landwirtschaft beispielsweise, da gelten deiner Meinung nach wohl keine Grenzwerte? Momentan ist da Abgasstufe 4/Tier IV Final aktuell.
Das bedeutet das komplette Programm, von gekühlter Abgasrückführung über Partikelfilter, AdBlue bis hin zur Reihenaufladung. Nebenbei erwirtschaften diese Fahrzeuge die Nahrungsgrundlage von Millionen Menschen, handelt sich also um völlig sinnfreies Spazierenfahren. 🙄
Und die Schiffe, Flugzeuge etc. verrichten einen Dienst, bzw. dienen größtenteils einem Zweck.
Was sind denn diese logischen Argumente für den Rennsport? Ich kann mir jetzt, außer Fahrzeugentwicklung, nicht viel darunter vorstellen. Was habe ich davon wenn 20 Rednecks in Nascars 150 Runden im Oval drehen? Beziehungsweise, macht es ein Rennen nicht vielleicht sogar spannender wenn die Hersteller die Variable Abgas mit ins Konstruktionsheft bekommen?
Ich bin ein Fan von Motorsport, aber so wirklich Rechtfertigen kann ich das vor mir eigentlich nicht, wenn ich sehe was der Formel 1 Zirkus von Rennen zu Rennen so mit sich herumschleppt.
Natürlich gelten die. Ich stelle es mir auch nicht gerade einfach vor bei der Agrarindustrie Emissionsgrenzen zu setzen und diese einzuhalten.
Das mag ja sein. Ich bin auch kein Gegner von Flugzeugen und Schiffen, aber du musst doch zugeben, dass diese so ziemlich die größten Umweltverpester sind, die wir derzeit haben. Und wir setzen sie massenhaft ein. Was ist denn dein Argument gegen Emissionsgrenzen bei Schiffen? Das wäre doch relativ einfach umzusetzen. Mit Jet-Triebwerken kenne ich mich ehrlich gesagt nicht aus. Ich bin mir nicht sicher ob es überhaupt möglich wäre ein Abgasreinigungssystem dafür umzusetzen.
Was ist denn das logische Argument für den Fußball? 20 Männer, die hinter einem Ball herrennen, und tausende von Leuten, die ihnen dabei zujubeln. 😉 Wie ich schon anführte: Fußball ist umweltschädlicher als Motorsport.
Nicht falsch verstehen: Ich bin Fußball-Fan. Ich wohne in Dortmund. Ich sehe an jedem Spieltag wie viele Menschen zum Westfalenstadion strömen. Wenn die umliegenden Straßen, Autobahnen, Bahnhöfe und Parkplätze verstopft sind. Ich sehe, wenn der Zigarettenqualm Wolken über der Südtribüne bildet. Ich sehe wie sich die Menschen Haufenweise das Bier und die Würste in den Kopp hauen. Ich sehe jeden Tag die Flutlichtscheinwerferbatterien. Das Westfalenstadion ist übrigens jeden Tag hell erleuchtet. Zur Verteidigung des BVB muss ich auch sagen, dass sie auf dem Dach des Stadion Photovoltaikanlagen installiert haben.
Warum ist es also sinnvoller den Motorsport zu beschneiden, und den Fußball komplett außer acht zu lassen?
Du hast nichts davon, wenn 20 Leute im Oval sinnlos im Kreis fahren. Hunderttausende andere Menschen hingegen haben ihren Spaß. Im übrigen gibt es auch sehr schöne Rundkurse, wie den Laguna Seca Raceway in den USA - und Dragster. Letztere werden wohl am meisten davon betroffen sein, denn das ist ein Sport für "Jedermann" in Amerika.
Genauso wenig haben die Brasilianer etwas davon, dass man die Fußball-WM vor zwei Jahren in ihrem Land veranstaltet hat.
Du hast auch nichts davon, wenn 86.000 Leute hier in Dortmund ihren Fußball-Göttern zujubeln. Und den Polizei-Einsatz zahlst du zum Teil indirekt mit, ohne einen konkreten Nutzen daraus zu haben.
Übrigens: Jedes menschliche Handeln auf diesem Planeten hat irgendeinen Sinn.
Sei es der Sinn seine Lebensbedingungen zu verbessern (= wirtschaftliches Handeln), und sei es einfach, weil etwas Spaß macht. 😉 Was ist denn überhaupt der Sinn des Lebens? Warum betreiben wir Raumfahrt? Steigen auf Berge? Auch augenscheinlich sinnlose Unternehmungen.
Das eigentlich verwunderliche ist, dass man mit solch' plakativen Maßnahmen versucht, aktiven Umweltschutz zu forcieren. Das was da emittiert wird an ungereinigten Abgasen ist doch ein besserer Witz im Vergleich zu dem, was für das aus meiner Sicht auch unnötige fliegen in den Urlaub rausgeblasen wird. Aida und Konsorten. Ja, klar, da hat die Welt einen Nutzen davon wenn der Dampfer einmal um die Welt fährt und wahrscheinlich schon bei auslaufen das rausbläst, was alle Rennautos der Welt in einem Jahr emittieren. 🙄
http://www.kreuzfahrtguide.com/.../index.php?we_objectID=1885
Saubere Sache! 🙄 Bei 2000 Passagieren macht das dann 12 Liter Schweröl pro Person pro Kilometer. Das ist eigentlich nicht viel, wenn man es mit einem Rennwagen vergleicht. Nur fährt der keine rund 60.000 (!!) Kilometer im Jahr
Fazit: wie üblich mit Kanonen auf Spatzen geschossen und hier erzählt man uns was von sauberer Luft..., Hurra...
Die NASCAR Autos sind gar nicht so umweltschädlich. Die Abgase sollten recht sauber sein.
Problem sind die Zuschauer und deren Anreise.....😉
DER Präsident?
An seiner Stelle würde ich das Gesetz durchsetzen, nachdem man ihm doch seine anderen Umwelt(CO2)gesetze gerade eben erst wieder gekippt hat.
Wo das Problem sein soll, sehe ich ohnehin nicht...
Irgendwann in den 80ern kam doch schließlich auch der Kat auf... 10 % weniger Leistung... na und? Hatte man doch 5 Jahre später wieder drin...
Jammer, jammer... ne, also da kauft man ein sauberes Auto, das ohnehin schon ausreichend Leistung hat und dann reißt man den Kat (oder worum soll´s sonst gehen?) raus? Schwachsinn und die Tuningfirmen werden an - Renn-/Tuningkats - dann schon gut verdienen.
Neues Geschäftsfeld!!!!
Wer sich ein Auto zum Rennwagen umbaut, wird die 500 € schon übrig haben, für eine angepasste Abgasnachbehandlung (sofern die originale nicht ohnehin weiterhin genutzt werden kann) und die Tuningfirmen freuen sich.
Aber hey, jetzt bekomme ich gleich wieder Kloppe...
PS:
Ist eben eine Leidenschaft, dann muss man auch Minderleistung oder höhere Kosten mitmachen. Rennwagen und Rennveranstaltungen werden schließlich nicht verboten.