Dreizylinder mit Zylinderabschaltung
Schaeffler drückt einen Zylinder zu
Bei großen Motoren ist die Zylinderabschaltung im Teillastbereich ein alter Hut auf der Heckablage. Automobilzulieferer Schaeffler will dieses Prinzip nun aber auf Dreizylinder übertragen.
Herzogenaurach – Es klingt fast absurd: Automobilzulieferer Schaeffler denkt zurzeit laut darüber nach, eine Zylinderabschaltung für Dreizylindermotoren anzubieten. Ein System nach dem Rotationsprinzip soll verhindern, dass aus schnatternden Winz-Motoren dabei Schüttel-Antriebe werden.
Zylinderabschaltung: Derzeit meist bei V8-Motoren
Aktuell kommt die Zylinderabschaltung vor allem in großen Motoren, meist mit acht Zylindern zum Einsatz. Dort pausieren im Teillastbereich Ventile, Zündkerzen und Einspritzdüsen von vier Zylindern. Die Kolben bewegen sich noch, treiben aber nicht die Kurbelwelle an. So sparen die Aggregate auf dem NEFZ-Prüfstand nach Herstellerangaben „bis zu 20 Prozent“ Kraftstoff.
Einige Hersteller bieten die Technik bereits für kleinere Motoren, zum Beispiel Vierzylinder an. Bisher hat sich jedoch noch niemand an Dreizylinder getraut. Der Grund: Fällt dort ein Zündvorgang aus, dann führt das auf Dauer zu einem sehr unruhigen Lauf.
Zum Vergleich: Zweizylinder zünden einmal je Kurbelwellenumdrehung (alle 360°), Vierzylinder zweimal (alle 180°), Achtzylinder viermal (alle 90°). Dreizylinder zünden in einem Winkel von 240°, also ein- bis zweimal je Kurbelwellenumdrehung. Mit einem fehlenden Zündvorgang würde bauartbedingt die Symmetrie verloren gehen – zwischen den Zündungen entstünden Pausen von 240° und 480°.
„1,5-Zylinder-Betrieb“ für Dreizylinder
Damit ein Teillast-gestutzter Dreizylinder nicht schüttelt und ruckelt, plant Schaeffler den Einsatz einer sogenannten „rollierenden Zylinderabschaltung“. Bei dieser Technik lässt sich jeder Zylinder einzeln stilllegen. Der Motor pausiert dann im Teillastbereich bei jedem zweiten Zündvorgang. Schaeffler nennt das einen „1,5-Zylinder-Betrieb“.
Die Symmetrie wäre so wieder hergestellt. Verbleibende Schwingungen ließen sich laut Schaeffler mit einem Zweimassenschwungrad samt Fliehkraftpendel auffangen. Außerdem würden einzelne Zylinder nicht auskühlen. Die Abschaltung stünde deshalb früher zur Verfügung.
Marktstart ungewiss
Technisch lässt sich eine Zylinderabschaltung bei Dreizylindern also umsetzen. Sogar der Komfort soll nicht beeinträchtigt werden. Es bleibt die Frage, wie groß das Sparpotenzial ist – die optimistisch geschätzten 20 Prozent werden hier längst nicht erreicht.
Schaeffler nennt noch keine Zahlen, betont in einer Pressemeldung, dass mittlerweile jeder gesparte Zehntelliter wichtig ist. Ob oder bei welchem Hersteller die Technik zum Einsatz kommt, sagt der Zulieferer noch nicht.
Quelle: MOTOR-TALK
Was ein Scheiss!!!!!! Wie kann man nur so behindert sein! Seid 2000 werden die Autos immer verkrüppelter!
Find ich gut! Wenn's funktioniert, wieso nicht?
Naja das würd ich ja mal gerne probefahren. Finde meinen Dreizylinder jetzt schon sehr unruhig.
der letzter müll 😆 da fährt man wie auf nem traktor 😆
3 Zylinder finde ich auch ganz toll.
pro zylinderbank
@VectraBSport:
Wenn ich solche Kommentare lese, dann stellen sich bei mir immer die Nackenhaare auf.
Das war so völlig gehaltlos und primitiv...
Ich finde es jedenfalls interessant welche Denkansätze man noch hat, um den Ottomotor fit für die nächsten Jahre zu machen.
Hört sich erstmal ganz gut an. Aber wie sieht das mit dem Übergang zwischen 1,5- und 3-Zylindermodus aus? bzw: wie viel Leistung kann der Motor im 1,5-Zylindermodus überhaupt entwickeln?
Ich muss VectraBSport irgendwie recht geben: Es gab schon vor 20 Jahren Autos die mit 5 Litern Benzin ausgekommen sind - ohne Minihubraum, Turbo und Direkteinspritzung. Die Technische Innovation im Motorenbau wird geschluckt und sogar über"kompensiert" durch absurd adipose Karosserien. Außerdem wird nur versucht den NEFZ gut zu bestehen und der Realverbrauch ist dann nur noch das Problem des Kunden. Aber die Scheuklappen der Politiker scheinen endlos.
Wichtig wäre es bei dieser Konstruktion, die Laufruhe in den Griff zu bekommen, die schon beim Reihendreizylinder nicht immer das Gelbe vom Ei ist.
....in denen statistisch gesehen, wahrscheinlich weniger Personen sitzen als anno 1970.
Die Laufruhe von einigen 3endern ist dabei garnicht mal so schlecht. Dem Tce 90 Triebwerk merkt man den "fehlenden" Zylinder eigentlich nur im Stand an. Unter Last klingt er n.m.E. besser als viele Vierzylinder - aber das mag jeder selbst entscheiden.
Och, meine Dreizylinder Suzi lief auch noch bei 10.000-min. vibrationsfrei. 😉
Ja, Laufruhre sollte machbar sein. Schwungmasse, Zweimassenschwung, weich aufgehängt, geht schon.
Gemütlich unter Teillast läuft auch ein Eintopf garnicht so schlecht.
Aber ob sich der ganze Stress für den Kunden, abseits des NEFZ im wahren Leben lohnt? Ich hab meine Zweifel.
Abwechselnde Abschaltung der Zylinder...dazu muß man den Ladungswechsel unterbinden, wenn es was bringen soll. Man muß also den Ventiltrieb eines einzelnen Zylinders innerhalb von ein paar ms komplett ein- oder ausschalten können.
Elektrisch/Magnetisch? Alles andere wird zu träge sein.
Heiße Angelgenheit. Die OEMs scheinen es Schäffler ja nicht aus den Händen zu reißen, sonst würden sie hier keine Werbung für machen. 😉
.. und dann noch 4 Bänke, bestimmt absolute Laufruhe 😉
Also eine Zylinderabschaltung ist schon was feines und funktioniert einfach perfekt, zumindest bei meinem 8 Zylinder. Aber einen sowieso schon beschnittenen 3 Zylinder noch Zylinder abschalten ist fast schon übertrieben.
MAZDA wird HURRA rufen, denn nur hier wird sich etwas dem mainstream des "teilblinden" Hinterhereilens in die 3-Zylinder-Technologie vollzogen. MAZDA schafft es auch weiterhin sehr sparsame 4-Zylinder-Motoren zu bauen .... sicherlich kultivierte 4-Zylinder.
Verbrauchstechnisch mögen die 3-Zylinder auf dem Papier im Laborzyklus weniger verbrauchen; dieser wird jedoch in der Realität wieder eingeholt, wenn der Turbolader zum Saufen einlädt und sich in höhere Temporegionen bewegt wird. Wo hier der 3-Zylinder sich arg anstrengen muss, kann der 4-Zylinder etwas ruhiger und weniger gestreßt seine PS entfalten.
Zylinderabschaltung an sich, ist allerdings schon ein bewährtes Mittel etwas Kraftstoff zu sparen ... neben allerdings vielen anderen Maßnahmen, die jede für sich betrachtet, ebenfalls zur Kraftstoffeinsparung beitragen.