E-Auto-Förderung: Steuererleichterung für Elektroautos
Schäuble plant 10-Jahres-Steuerbonus für E-Autos
Eine Million E-Autos: Für dieses Ziel gibt jetzt sogar Finanzminister Schäuble Geld aus. Die Bundesregierung plant neben den umstrittenen Kaufprämien auch Steueranreize.
Berlin - Die Bundesregierung will den Absatz von Elektroautos neben Kaufprämien auch mit Steueranreizen fördern. Wie aus einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Gesetzentwurf von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hervorgeht, sollen Käufer von Elektroautos künftig für zehn Jahre statt bisher für fünf Jahre von der Kfz-Steuer befreit werden.
Die Regelung soll rückwirkend zum 1. Januar 2016 gelten. Auf die längere Steuerbefreiung hatten die Spitzen der Koalitionsfraktionen von Union und SPD gepocht. Auch wird es steuerliche Vorteile geben, wenn Arbeitgeber Mitarbeitern ermöglichen, ihr privates E-Auto oder Hybrid-Mobil in der Firma aufzuladen.
Das Kabinett will an diesem Mittwoch die Einführung von Kaufzuschüssen beschließen - 4.000 Euro für reine Elektroautos und 3.000 Euro für Hybride mit aufladbarer Batterie plus Verbrennungsmotor. Dabei darf das Basismodell nach Listenpreis nicht teurer als 60.000 Euro sein. Die Kosten von 1,2 Milliarden Euro teilen sich Bund und Autoindustrie. Neben deutschen Herstellern werden auch zahlreiche ausländische Autobauer für ihre Elektro-Modelle die Prämie anbieten.
Prämien noch nicht final beschlossen
Einen Tag, nachdem die Förderrichtlinie im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde, können die Verbraucher die Prämien beim zuständigen Bundesamt Bafa beantragen. Ein genaues Datum war zuletzt offen. So wartet Berlin noch auf grünes Licht aus Brüssel.
Wie Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) an seine Kabinettskollegen schreibt, steht die Prüfung der EU-Kommission, ob es sich bei den als "Umweltbonus" umschriebenen Kaufprämien um eine unerlaubte Beihilfe oder nicht handelt, noch aus.
Gabriel verteidigt die umstrittene Subventionierung, die die Steuerzahler 600 Millionen Euro kosten wird: Dies sei "eine Antwort auf die steigenden Anforderungen an Klimaschutz (CO2-Ausstoß) und Luftreinhaltung (Stickoxid, Rußpartikel)". Die Elektromobilität sei als Bindeglied zwischen der Stromerzeugung aus Erneuerbaren und dem Verkehrsbereich ein wichtiger Baustein der Energiewende. Die gemeinsame Förderung von Staat und Industrie werde dazu führen, dass mit dem stärkeren Absatz umweltschonender Elektrofahrzeuge auch "Wertschöpfung und Arbeitsplätze" gestärkt würden, erklärt der SPD-Chef.
Frist für die Kaufprämien
Die Kaufprämien haben eine befristete Laufzeit bis spätestens 2019. Es gilt aber das Prinzip, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wenn die Summe von 1,2 Milliarden Euro ausgeschöpft ist, endet die Prämie. Zum Förderprogramm der Elektromobilität gehört auch der Aufbau von 15.000 neue Ladestellen im ganzen Land. Sie sollen etwa auch an Supermärkten oder Sportplätzen entstehen. Dafür gibt der Bund von 2017 bis 2020 rund 300 Millionen Euro.
Die Bundesregierung hofft, dass bald mehr als 500.000 E-Fahrzeuge in Deutschland unterwegs sind. In ihrem Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD zu dem Ziel bekannt, dass es 2020 eine Million E-Autos gibt. Zu Jahresbeginn 2016 waren aber erst 25.500 E-Autos und 130.000 Hybride zugelassen - bei 45 Millionen Pkw insgesamt. Als Hauptprobleme gelten die vergleichsweise hohen Preise für die E-Fahrzeuge, die geringe Kilometer-Reichweite und eine schwache Ladestation-Infrastruktur.
...endlich! Der große Durchbruch ist da! Hurra, hurra....
https://de.wikipedia.org/.../Kraftfahrzeugsteuer_%28Deutschland%29?...
Lies: Die gerade ausgelaufene Regelung wird nachträglich verlängert...
Außerdem wäre mal ein Artikel nett, in wievielen Fällen sich durch die staatl. Prämie für den Kunden nix ändert. Z. B. für den Zoe gab's schon mind. ca. 1 Jahr einen 5kEUR-Bonus (immer wieder verlängert), den es immernoch gibt, nur dass dann halt 2kEUR vom Staat kommen...
notting
Unsichtbarer Ironietag? Lies mal mein Posting, was ich hier kurz nach deinem gepostet habe...
notting
Das Killerargument für das Elektroauto wäre ja billiger Strom.
Da arbeitet die Politik seit längerem erfolgreich dran...der Börsenpreis ist bereits am Boden, dann kommt sicherlich auch bald der Preis an der Steckdose...tütütü 🙄
Aber halt, ich hab die Lösung, einfach Benzin/Diesel teurer machen, dann passt es wieder 😆
Steuererleichterungen sorgen leider trotzdem nicht für eine gute Ladeinfrastruktur. Dort zun investieren würde der Elektromobilität in meinen Augen herstellerübergreifend mehr dienen, sofern es einen Standard gibt.
Dazu müsste man das EEG wie Atomkraft finanzieren. Dann ist zumindest der Preis pro kWh deutlich niedriger. Aber da hat die Atomlobby ein Problem mit und die haben ja gerade mehrere^^
Im Moment will "die EU" das Rad wieder zurückdrehen:
http://www.derwesten.de/.../...-wieder-massiv-foerdern-id11832867.html
Irgendwie kommt mir das alles mittlerweile wie ein großes Irrenhaus vor. Nur: wer sind die Insassen, wer die Betreuer?😕
Gruß
electroman
Da ist ja noch nicht so ganz klar, was dieses Thesenpapier da sollte.
Tatsache ist, der schnelle Wandel hierzulande stellt andere Länder vor Probleme. Der Strommarkt läuft halt nicht nur national. Gut gewollt, schlecht gedacht, mies gemacht.
Die EU hat doch 28 Staaten - wenn Deutschland aus der Kernkraft aussteigen will aber viele andere nicht wieso sollte man sich denn dann unbedingt nach Deutschland richten.
Ob die EU für oder gegen Kernkraft ist das haben doch die Mehrheit der EU Länder zu entscheiden und nicht Deutschland, das hat doch keinen "Herrenstatus"?
Die Länder und Menschen treffen ihre eigenen Risikoabwägungen - Sehr teurer "grüner" Strom <-> gewissem Restrisiko und der Abfallproblematik, dafür CO2 neutral und 24/7 verfügbar.
Demokratie heisst man muss auch mit Mehrheitsentscheidungen leben die einem nicht gefallen.
Naja ob die Steuererleichterungen das nun unbedingt rausreissen .... wer vorher nicht laden konnte, kann das auch nicht wenn er ein paar Euro im Jahr an Steuern spart?
Sie sollen einfach E-Bikes als Elektrofahrzeuge werten, dann haben die ihr Millionenziel schon überschritten....
Link zum Thema E-Bike Verkaufszahlen
Mir gefällt dieses Getue ganz und gar nicht.
Erst tut sich nicht und das jahrelang und dann feuert man wieder ein Strohfeuer an.
🙄
Ich lebe in Sichtweite des AKW Philippsburg, Luftlinie etwa 20 km. Mitte der 70er Jahre haben wir damals mit den Eltern Sonntagsausflüge gemacht und geschaut, wie weit der Bau fortgeschritten ist. Da konnte man direkt auf das Baugelände laufen, keine Absperrungen oder ähnliches. Ich bin immer gerne auf den Stützpfeilern der Kühltürme rumgeturnt. Heute unvorstellbar😆.
Und man war als Kind verdammt stolz, so einen Meilenstein der Technik vom Balkon daheim aus sehen zu können. Für den Physik-LK habe ich 1985 sogar mal einen Karton-Bausatz eines 1,3-MW-Siedewasserreaktors bei der Kraftwerksunion / Siemens bestellt. Gab es damals kostenlos, bestehend aus ca. 50 Stück DIN-A3 Schnittmusterbögen. Sah so aus wie das Modell im Loriot-Sketch ("...und dann macht es Bumm, und die Kühe fallen um, und die Schweine fallen um, und die Bäume fallen um..."). Habe ich heute noch im Originalzustand im Schrank liegen😆. Und demnächst wird das Kraftwerk abgeschaltet und soll zurückgebaut werde, wird etwa 20 Jahre dauern. Bis dahin soll das Kraftwerksgelände als oberirdischer Lagerplatz für Castoren etc. genutzt werden. Und gerade in letzter Zeit sind eben über dieses Kraftwerk Dinge ans Licht gekommen (gefälschte Prüfberichte, falsch montierte Bauteile, Risse in Leitungen etc.), die einen grübeln lassen ob der Versprechungen, alles immer unter Kontrolle zu haben. Und DAS Problem schlechthin, die Entsorgung, ist heute immer noch nicht gelöst und wird, wie schon so oft, an die kommenden Generationen weitergereicht. 10 Jahre Bauzeit, 40 Jahre wurde Strom produziert, 20 Jahre für den Abriss. Somit hat / wird mich dieses AKW mein gesamtes Leben begleitet(n), von der Wiege bis zur Bahre. Und im Laufe der Jahre ist einem da immer mulmiger zu Mute geworden.
Aber eines muss man sagen: Wenn zu bestimmten Jahreszeiten die Sonne blutrot und riesig genau hinter den beiden Kühltürmen untergeht, das hat schon was .... Apocalypse now...😆
Gruß
electroman
Ja und das sind natürlich Probleme die allen bekannt sind und die eben auch sicher faktisch stimmen.
Aber das ändert doch überhaupt nichts daran, dass andere Länder und Menschen die Vor- und Nachteile anders bewerten und auch letztendlich das Recht dazu haben.
Wenn die Mehrheit der Länder in Europa sagt wir sehen trotz der Risiken Kernkraft für das kleinere Übel dann muss man das halt als Demokrat akzeptieren... man muss ja nicht darüber jubeln aber man kann doch nicht so tun als hätte Deutschland ein "gottgegebenes" Recht gegen die Mehrheit der anderen Länder frei zu bestimmen (falls so eine existiert in dieser Frage).
So eine Streichung der KFZ-Steuer mag Sinn machen, wenn man 500+€ im Jahr zahlen müsste. Die Besteuerung erfolgt jedoch nach Fahrzeuggewicht. Daher würden für ein E-Fahrzeug mit 2.1t Gesamtgewicht (Tesla Model S) gerade mal 62€ fällig.
Bei leichteren Modellen wie etwa Nissan Leaf oder Renault ZOE sind es nur 45€ im Jahr.
Was für ein Kaufanreiz soll das denn sein?
Ohne ne vernünftige Ladeinfrastruktur finde ich das E-Auto völlig uninteressant, da interessieren mich auch 400 Euro Steuer über 10 Jahre nicht. Jetzt kommt sicher wieder der erste um die Ecke und fragt, wo ich wohne und zeigt mir dann eine Säule in 15 Kilometer Umkreis, aber wenn ich mit dem Bus zum Laden fahren muss, ist der Besitz eines Autos uninteressant, ganz davon abgesehen, dass die drei Säulen sofort überfordert wären, wenn tatsächlich mehr Leute ein E-Auto kaufen würden. Für Städter, die zur Miete wohnen (also den Großteil der Deutschen) ist das alles eher Zukunftsmusik, in der Zwischenzeit bezahlen wir dann Leuten, die im Speckgürtel ein Eigenheim besitzen und das Dach mit Photovoltaik zupflastern können, 5% Rabatt auf ihr Auto (das klingt jetzt neidisch, ist aber nicht so gemeint. Von mir aus darf jeder gerne ne Villa besitzen und nen Cayenne fahren, das würde bedeuten, dass es uns deutlich besser geht...Ich will damit sagen, dass das Geld in die völlig falsche Richtung fließt als Anreiz). Super Idee, die Milliarde wäre in Ladesäulen besser angelegt worden - und man sollte mal drüber nachdenken, in Städten Neubauten nur noch zuzulassen, wenn die wenigstens einen Ladeplatz pro Wohnung anbieten (war eh schon verrückt, dass man ab den 60ern keine Tiefgaragen verpflichtend gemacht hat, sondern den Vermietern erlaubt hat, den öffentlichen Raum zuzuknallen und dass die Mieter da mitgespielt haben. Ich miete jedenfalls nix ohne festen Stellplatz, zum Rumgurken sind mir der Sprit und meine Zeit zu schade...). Wer den nicht braucht, kann ihn ja seinem Nachbarn vermieten.
Also wie gesagt, gib mir ne Säule vorm Haus und ich kauf mir ein Pendlerauto mit E-Antrieb.