Zwei Verletzte bei Geisterfahrer-Unfall: Keine Rettungsgasse
Schaulustige behindern Einsatzkräfte
Ein 79-Jähriger fährt in falsche Richtung auf die Autobahn auf und verursacht einen Unfall. Im Stau wird weder Erste Hilfe geleistet, noch eine Rettungsgasse gebildet.
Hattenbach - Ein 79 Jahre alter Geisterfahrer ist am Mittwoch auf der Autobahn 5 bei Bad Hersfeld mit seinem Wagen frontal in ein entgegenkommendes Auto gekracht. Weil die Verkehrsteilnehmer im Stau keine Rettungsgasse bildeten, mussten die Verletzten länger als nötig auf Hilfe warten, wie ein Polizeisprecher in Fulda sagte. Beide Fahrer wurden bei dem Zusammenprall schwer verletzt und mussten aus ihren demolierten Autos befreit werden.
Keine Rettungsgasse: Einsatzkräfte behindert
Mit Martinshorn und Blaulicht kämpften sich die Retter teilweise im Schneckentempo zur Unfallstelle vor. "Es war wirklich belastend für die Unfallopfer, sie warteten eingeklemmt auf Hilfe", sagte ein Polizeisprecher am Unfallort. Zudem hätten gleich mehrere andere Fahrer keine Erste Hilfe geleistet.
Erst am Montag hatten rund 80 Schaulustige nach mehreren Lkw-Auffahrunfällen mit einem Schwerverletzen auf der Autobahn 6 nahe Nürnberg die Arbeit der Rettungskräfte behindert. Ein Polizeisprecher sprach von "katastrophalen Zuständen". Die Gaffer hätten teils direkt im Unfallbereich versucht, Foto- und Filmaufnahmen von einem Getränkelaster zu machen, dessen Ladung sich über die gesamte Fahrbahn verteilt hatte. "Die Leute standen in mehreren Reihen mit ihren Kameras."
Niedersachsen hat über den Bundesrat eine Gesetzesinitiative angeschoben, wonach künftig Haft- oder Geldstrafen drohen sollen, wenn die Arbeit von Polizei und Rettungskräften behindert wird.
Weiterlesen: Alle Infos zur Rettungsgasse
Quelle: dpa
Ich muss sagen, so ganz ungehört verhält der Appell nicht bei allen Autofahrern. Beim letzten Stau auf der A20 wurde sofort eine Rettungsgasse gebildet. Da war ich sehr erstaunt, dass dies so gut funktionierte auch ohne dass ein Rettungsfahrzeug in Sicht war.
Also einfach nicht die Hoffnung aufgeben, Idioten wird es jedoch immer geben.
der dritte Faden zum Thema Rettungsgasse...???
Ja ! Bei einigen Egomanen kann man das Thema nicht oft genug wiederholen.
Das Problem ist für viele Fahrer zu erkennen, ob es sich lediglich um einen verkehrbedingten Stau handelt (sehr häufig), dann fahre ich nicht jedesmal ganz links oder rechts ran.
Für die Fahrer hinten ist dies kaum abzuschätzen. Zudem wird bei kurzen Staus relativ dicht aufgefahren, was durchaus Sinn macht um Verkehrsraum zu sparen - sofern dieser Stau sich als "Unfallstau" herausstellt (woher soll der Autofahrer das zunächst erkennen?) wird es dann oft problematisch hunderte Autos im Gleichtakt zu versetzen.
Das ganze Problem mit der Gassenbildung auf angeblich unfähige Autofahrer zu schieben, ist etwas zu kurz gegriffen. Oft ist die Verkehrssituation bzw. die Stauursache im Einzelfall gar nicht so leicht abzuschätzen.
Was spielt das für eine Rolle was die Stauursache ist ? Richtig: KEINE ! Selbst wenn es nur ein Stau aufgrund des Verkehrsaufkommens ist ist es dennoch möglich dass ein Einsatzfahrzeug kommt. Je nach Lage der Wachen und Einsatzstellen werden nämlich durchaus Autobahnabschnitte genutzt um schneller zum Einsatzort zu kommen.
Kurzum: Den "gemeinen" Autofahrer hat es diesbezüglich nicht zu interessieren wieso, weshalb, wie lang da ein Stau ist und folglich auch nicht zu bewerten ob eine Rettungsgasse gebildet werden soll oder nicht.
Genau das ist aber mit ein Problem weshalb es meist nicht funktioniert. "Der" deutsche Autofahrer meint immer alles wissen und beurteilen zu müssen und traut sich das auch tatsächlich zu ;-). Liegt aber, auch wenn dies nicht in sein Selbstbewusstsein passen mag weil wir uns eh für die besten Autofahrer der Welt halten, eben meist komplett falsch.
Irgendwann sind wir dann so weit dass der Autofahrer sich dann vielleicht erstmal selbst ein "Bild" von der Unfallstelle machen will um zu beurteilen ob die Verletzungen denn wirklich so schwer sind dass ein Einsatzfahrzeug eilig anfahern muss usw.
Also: Stau = Rettungsgasse !!!
Alles andere ist vollkommen egal
Hier liegt (d)ein Denkfehler!
Für den Verkehrsteilnehmer ist es vollkommen ohne Relevanz, ob er wegen einer Entenfamilie die die Straße quert und in 3 Sekunden weg ist oder weil da gerade Leichenteile zusammengekehrt werden was noch eine Stunde dauert im Stau steht...die Rettungsgasse ist zu bilden!
Das Problem der fehlenden Rettungsgasse wird durch die Leute die deine Ansicht teilen, die Rettungsgasse erst nach (selbsteingeschätzter) Situation zu bilden verschlimmert!
Insofern ist deine Aussage...
...schlichtweg falsch - Denn das Problem liegt NUR an den unfähigen Fahrzeuglenkern, weil jeder meint selbst einschätzen zu können, ob eine Gasse nun nötig ist oder nicht!
Nur ml so als Beispiel.
Gestern schwerer Unfall mit mehreren Fahrzeugen (auch LKW) auf der A24.
Es wurde sehr löblich eine Rettungsgasse gebildet.
Nach gewisser Zeit meinten dann die von hinten kommenden...
SUPER !!!
...eine dritte Fahrspur und haben die Rettungsgasse dicht gefahren.
Solchen Flachpfeifen gehört der Führerschein abgenommen, so dass sie ein paar Monate nachdenken können.
Ich Frage mich auch, warum man "nach links oder rechts ranfahren" muss. Die Fahrstreifen auf Autobahnen sind so breit, dass auf zwei Fahrstreifen 5 Autos nebeneinander passen. Wenn nur ein wenig nach links und recht versetzt gefahren wird, dann passt locker ein LKW zwischen den Fahrzeugen durch. Man muss nicht nur bei stillstand an den Rand fahren, das kann man auch wenn der Verkehr stockend voran geht.