DTM: Ekström siegt, Scheider crasht
Scheider crasht nach Funkspruch
Ekström gewinnt das DTM-Rennen in Spielberg - aber diskutiert wird eine andere Szene: Timo Scheider schob Wehrlein in der letzten Runde aus dem Rennen.
Spielberg - Nach einem fragwürdigen Funkspruch von Audi droht dem Deutschen Tourenwagen Masters ein handfester Skandal. „Timo, schieb ihn raus“, hörten die TV-Zuschauer der ARD Sekunden bevor Audi-Fahrer Timo Scheider die Mercedes-Piloten Pascal Wehrlein und Robert Wickens in der letzten Runde in Spielberg von der Strecke schob. Alle drei waren zuvor in einen Dreikampf um Rang sechs verwickelt, der Wehrlein zur Verteidigung seiner Gesamtführung gereicht hätte.
An der Spitze steht stattdessen nun Audi-Pilot Mattias Ekström. Der Schwede zeigte am Sonntag eine tolle Leistung und raste zum verdienten 21. DTM-Sieg seiner Karriere. Er muss sich nichts vorwerfen lassen. Vielmehr stehen sein Arbeitgeber Audi und Scheider nach dem zehnten Saisonrennen in der Kritik. Im Raum stehen sogar ein Lizenzentzug für eines der Audi-Teams oder Scheider.
Crash nach Funkspruch: "Timo, schieb ihn raus."
„Wenn es den Funkspruch gab, dann sollte derjenige, der das gemacht hat, nie wieder auf eine Rennstrecke dürfen“, schimpfte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im Anschluss. „Das tut man nicht. Den Meisterschaftsführenden abzuschießen ist indiskutabel und unter jeder Würde.“ Dass Mercedes-Pilot Gary Paffett vor Samstags-Sieger Edoardo Mortara (Audi) Zweiter wurde, interessierte in den Minuten nach dem Rennen kaum noch.Ausgerechnet Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich bekannte sich zunächst zu dem Satz - bestritt aber, Scheider damit einen Auftrag gegeben zu haben. „Ich rede normalerweise nicht zu den Fahrern. Das geht normal über die Ingenieure. Aber ich habe mich geärgert und dann laut gebrüllt: Ja schieb ihn halt raus. Es kann sein, dass da ein Funk offen war“, sagte er in der ARD. In der Pressekonferenz wenig später entschuldigte sich Ullrich dann zwar grundsätzlich für den Rempler Scheiders, betonte aber: „Während des Rennens habe ich keinen Kontakt zu den Fahrern gehabt.“
Drei Stunden nach dem Rennen verbreitete Audi dann eine schriftliche Entschuldigung von Ullrich. „Es war auf gar keinen Fall eine Anweisung an Timo. Ich kann mich bei Mercedes für diesen Spruch nur entschuldigen. Eine solche Äußerung drückt nicht mein Verständnis von Motorsport aus, sondern war allein dem Adrenalin in diesem Moment geschuldet.“
Der DMSB ermittelt
Der zweimalige DTM-Champion Scheider sagte, er habe den Funkspruch gar nicht gehört und sei Wickens unabsichtlich ins Heck gefahren, weil dieser bei schwierigen Sichtverhältnissen früher gebremst habe als erwartet. „Wir können uns gerne auch die Daten anschauen, wer da wann gebremst hat. Ich denke, wir haben da nichts zu befürchten“, sagte der 36-Jährige.Die Ermittlungen zu dem Vorfall begannen unmittelbar nach dem Rennen. „Der DMSB (Deutsche Motor Sport Bund, Anm.) wird von sich aus aktiv“, sagte ein Sprecher. „Man hört sich die drei Fahrer an, die drei Teamchefs. Die Daten werden gesichert. Man hat auch den Funkspruch zur Kenntnis genommen.“
Die Sportkommissare in Spielberg können Scheider maximal mit einem Wertungsausschluss, einer 30-Sekunden- oder einer Geldstrafe in geringer Höhe belangen, den Fall aber an das DMSB-Sportgericht verweisen. Dort wären dann auch eine drastische Geldstrafe, ein Lizenzentzug für den Fahrer oder auch ein Lizenzentzug für sein Team, in diesem Fall Phoenix, denkbar. Update: Gegen Audi, Motorsportchef Wolfgang Ullrich und Fahrer Timo Scheider wurden "wegen unsportlichen verhaltens" harte Strafen verhängt. Lest hier mehr.
Gute Leistung von Ekström und Paffett
Wickens und Wehrlein hatten sich Sekunden vor Scheiders Rempler gegenseitig dabei geholfen, im Kampf um Platz sechs am DTM-Urgestein vorbeizukommen. „Heute ist der Tag, an dem Timo Scheider seine Vorbildfunktion für unseren Sport verloren hat“, sagte Wehrlein mit etwas Abstand. „Diese Aktion hat für ihn und Audi sicher Auswirkungen.“
Die Leistung Ekströms rückte jedenfalls komplett in den Hintergrund. Die erste Pole Position seit mehr als drei Jahren und die fehlerfreie Vorstellung des mit 37 Jahren ältesten Fahrers im Feld waren kein Thema mehr. Ebenso wenig die Leistung Paffetts, die am Ende dennoch nicht zum Sieg reichte.
Nicht ganz fair, aber fein. Frei nach Werner.😉
Sah gut aus, geht aber gar nicht....
Sollen sie die Daten vergleichen. Hat der Audi gebremst wie in den Runden davor und der Mercedes früher, alles gut. Rennunfall. Ob der Funkspruch im Auto ankam weiß niemand. Am wenigstens der Fernsehzuschauer. Aber die DTM ist in allen Medien im Gespräch. 😉
Hat sich aber wieder gezeigt was für ein Kasperletheater die Rennserie ist. Am letzen Rennwochenende einnal sieben und einmal fünf BMW vorne. Davor dominiert Mercedes. Die ersten zwei Audi ohne Konkurrenz. Das glaubt doch niemand. Das ist eher ein schwaches Drehbuch....
Michael Schumacher wurde damals für eine ähnliche Aktion aus den Saison-Statistiken getilgt.. und der hatte damals weniger "Erfolg" mit seiner Aktion. Ich bin mal gespannt
dadurch das der DMSB in Person Hans Joachim Stuck sowieso nur ein gekaufter Grüssaugust ist, wird weder dieser unsägliche Ullrich noch Audi belangt werden, leider.
Hier dementiert Ullrich übrigens das er den Spruch abgelassen hat, ein ganz widerlicher Mensch
https://amp.twimg.com/v/995c11f5-a583-4f99-9833-82b1d6fe83f1
Ich bin da von Audi schwer enttäuscht. Die machen doch sonst immer bei jeder Gelgenheit einen auf "super professionell".
Da darf sowas einfach nicht passieren.
Seien es solch stumpfe Befehle, ein einfach so "offener" Funk, oder auch ein wild sabbelnder Motorsportchef. Gerade der sollte wissen, wann und wo er die Klappe zu halten hat.
Ist wie beim Boxen - du kannst deinem Gegner soviele Tiefschläge einschenken, wie du willst, du darfst dich nur nicht erwischen lassen.
Kleiner Vorschlag für's nächste mal - 3 kurze und 3 lange Knaxer im Funk bedeuten "Angriff".
Nur so ne Idee, gibt's kostenlos. 😉
Nach reiflicher Überlegung hat man sich bei Audi entschlossen, dass Dr. Ulrich es doch war: klick
Ullrich hat nach diesem Sager in dieser Position nichts mehr verloren, er schadet dem Sport.
Will Audi den Schaden klein halten, muss Ullrich den Rücktritt erklären.
Wolfgang Ullrich ist der widerlichste, abscheulichste Mensch der im professionellen Motorsport arbeitet. Der gehört auf Lebenszeit gesperrt.
Die Mercedes Leute sollten lieber ganz ruhig sein oder muss ich Mercedes an Barcelona 2007 erinnern wo sie die 2 in der Fahrerwertung führenden Audi von der Strecke schossen!!!
Eigentlich könnte er sich jetzt geräuschlos in den Ruhestand verabschieden. Das entsprechende Alter hat er ja in diesem Monat erreicht.
Korrigier mich wenn ich falsch liege, aber war das nicht das Rennen, bei dem alle Beteiligten eher Autoscooter als Rennen gefahren sind? Wenn ich mich richtig erinnere, dann haben sich Mercedes und Audi damals nicht mit Ruhm bekleckert.
Davon abgesehen ist es relativ egal, was vor Jahren mal gewesen ist. Einem Piloten die Anweisung zu geben, die Konkurrenten abzuschiessen ist unter aller Kanone und durch überhaupt gar nichts zu rechtfertigen.
so wie Haug nach Barcelona 2007 bei Mercedes weitermachte?!
dann helfe ich deiner Erinnerung gerne wieder auf die Sprünge ;-)
Mercedes wahrte im zweitletzten Saisonrennen die Chancen auf den Fahrer-Titel, weil die beiden Meisterschaftsanwärter von Rivale Audi abgeschossen wurden. Mika Häkkinen schaltete den aus der Pole-Position gestarteten Martin Tomczyk aus, Daniel la Rosa setzte den Gesamtleader Mattias Ekström ausser Gefecht.
Die «Verkehrssünder» wurden nachträglich aus der Wertung gestrichen und werden in der Startaufstellung für das letzte Rennen am 14. Oktober in Hockenheim um zehn Positionen nach hinten versetzt. Häkkinen wurde ausserdem mit 22000 Euro gebüsst, la Rosa mit 10000.
Der hatte zu diesem Zeitpunkt das für die Rente erforderliche Mindestalter noch nicht erreicht.
Eigentlich ist es mir ziemlich egal was 2007 war, es rechtfertigt auch in keinster Weise das Verhalten von Ullrich. Ich bleibe dabei, eine Schande für den Sport und für Audi.