BMW will Personalkosten sparen
Schluss mit bezahlten Pausen
Bei BMW glitzern die schwarzen Zahlen, die deutschen Werke laufen auf Hochtouren. Trotzdem will BMW sparen und Sonderleistungen einschränken, berichtet der "Münchner Merkur".
München - Der Autobauer BMW will laut einem Bericht des „Münchner Merkur“ ab 2015 jährlich 100 Millionen Euro an Personalkosten in Deutschland einsparen. Allein im größten BMW-Werk in Dingolfing sollen 37 Millionen Euro pro Jahr gespart werden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Arbeitnehmervertreter.
In Dingolfing arbeiten aktuell 18.500 Menschen. BMW produziert hier die Modelle 3er GT, 4er Gran Coupé, 5er, 6er und 7er sowie Rohkarossen für die Edel-Tochter Rolls-Royce.
Das Regensburger Werk soll jährlich 15 Millionen Euro einsparen. Hier arbeiten 9.000 Beschäftigte in der Produktion von 1er, 3er, M3, 4er Cabrio und Z4.
Im Münchner Stammwerk bauen 9.000 Beschäftigte jährlich etwa 200.000 Fahrzeuge der 3er und 4er-Reihe und 300.000 Motoren. Hier sollen die Personalkosten um einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag sinken.Zugeständnisse gegen Stellenabbau
Von den Arbeitnehmervertretern fordert BMW vor allem Einschränkungen bei Sonderleistungen. So könnten Erholungs- und Brotzeitpausen aus der Bezahlung genommen oder geringfügiger vergütet werden. Diese Zugeständnisse fordere BMW, um einen Stellenabbau zu vermeiden, schreibt die Zeitung.
Hinter dem Sparprogramm stehe die Frage, welche Werke aus Unternehmenssicht in den kommenden Jahren attraktiv genug für die Produktion neuer BMW-Modelle sind. Werden hier die Belegschaften deutscher Standorte im Wettstreit um künftige Beschäftigung gegeneinander ausgespielt?
Ein Konzernsprecher wollte sich zur genannten Einsparsumme und zu Details nicht äußern. Es sei aber „ganz normal, dass die Wirtschaftlichkeit eines Standortes bei der Vergabeentscheidung eine Rolle spielt“, sagte der Sprecher zur dpa. Daher werde die Wirtschaftlichkeit auch ständig überprüft.
BMW in der Kritik
BMWs deutsche Produktion ist regelmäßiger Gegenstand negativer Schlagzeilen, obwohl der Autobauer gute Gehälter und traumhafte Prämien zahlt. So erhielt ein fest angestellte Facharbeiter für das Jahr 2013 eine Sonderzahlung von 8.140 Euro.In der Kritik steht die Kehrseite dieses Arbeiterparadieses: die hohe Leiharbeits- und Werkvertragsquote. Im Werk Leipzig ist sie am höchsten, dort arbeiteten Ende 2013 etwa 6.000 Menschen - bei einer Stammbelegschaft von 3.700 Mitarbeitern. Dies berichtete "Zeit Online".
2012 kündigte der Konzern an, die Zahl der Leiharbeiter an allen deutschen Standorten bis 2015 im Schnitt zu halbieren. Aktuell scheint die Quote, auch wegen der hohen Auslastung der Werke, eher zu wachsen: „BMW zeigt offenbar keine Anstalten, die Zeitarbeit zu reduzieren. Stattdessen geht die Entwicklung in die andere Richtung“, zitiert die "taz" einen Betriebsrat eines deutschen Werkes.
Ja, BMW kann stolz sein auf seine starke industrielle Basis in Deutschland - andere Hersteller haben erheblich größere Produktionsanteile ins Ausland verlagert. Aber es glitzert in dieser industriellen Basis nicht alles so hell wie die 5,3 Milliarden Euro, die BMW vergangenes Jahr verdiente.
Quelle: dpa; taz; Zeit Online;
Auf der einen Seite frag ich mich, warum macht BMW so etwas? Es läuft doch gut.
Auf der anderen Seite ist das vielleicht der Preis für ständige erhöhung der Tarifverträge.
Am Ende bekommen beide Seiten (Gewerkschaft) - (Arbeitgeber) den Hals nicht voll.
Das letzte wird wohl stimmen. Die menschliche Gier kennt keine Grenzen.
Tja, "nur" 5,3 Mrd. "verdient".... 🙁🙁
Warum sollte man der Belegschaft weitere "Geschenke" machen und deren Erholungs- und Brotzeitpausen weiter dulden... 😕😕
Besser ist es mit immer neuen Leiharbeitern, der Streichung von Vergünstigungen etc. den "Gewinn" für Familie Quandt und Co. sowie den Aktionären zu steigern... 😆😆
Klar, andere Firmen sind bestimmt auch bemüht "die Kosten" in den Griff zu bekommen. Nur wird es immer deutlicher das dies auf dem Rücken des "kleinen Mannes" geschieht.
Armes Deutschland... 😱😱
Weil es vollkommen normal ist, dass ein Unternehmen möglichst wirtschaftlich arbeiten möchte. 😉
Ich zitiere hier mal einen BMW-Mitarbeiter:
"Also ein BMW-Fliesbandarbeiter in einem bay. Werk ist normalerweise in der Entgeldgruppe Era5b (IGM TARIF PLUS BMW ZULAGEN)eingruppiert das heisst mon. 3180 € brutto +ca.200€ netto Schichtzulagen (bei wechselschicht Früh+Spät), dann kommt noch weihnachtsgeld(3180€),urlaubsgeld(2500€)und Gewinnausschüttung(8250€ im jahr 2014) dazu.Das Macht ca.14000€ Brutto Sonderzahlungen + ca.38000€ Brutto Lohn. Also ein BMW-FLIESBANDARBEITER hat im Jahr 52000€ brutto +2400€ netto schichtzulagen.Ergibt ein netto Durchschnittsgehalt von mon.3000€"
Laut Aussage des Betriebsratsvorsitzenden in Leipzig, verdient ein BMW-Bandarbeiter 14€ die Stunde zuzüglich Schichtzulagen, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Gewinnbeteiligung.
Sooo klein sind die Leute bei BMW gar nicht. Ich glaube, die können es schon verkraften, wenn die bezahlte Brotzeit gestrichen werden sollte. 😉
Klar, aber immer schön auf Kosten der Arbeitnehmer und "Leih(sklaven)arbeiter"...
Die Leiharbeiter bekommen bei BMW (zumindest in Leipzig) annähernd das gleiche gezahlt wie die normalen BMW-Angestellten.
http://www.zeit.de/.../seite-2
Zu den Gehältern der BMW-Werker habe ich oben noch was editiert.
Und nein, ich bin nicht neidisch und möchte auch nicht, dass die Gehälter beschnitten werden. Sie können und sollen gerne gutes Geld verdienen. Aber die hier angedrohten Änderungen sind ja keine drastischen Einschnitte, soweit ich das verstehe.
Aber es geht hier erst einmal um einen vollkommen normalen Vorgang: Der Hersteller prüft, wie er seine Produktion effizienter gestalten kann.
Danke für die Kostenaufstellung
Bei diesem Gehalt hat dann wirklich keiner was zu jammern.
Fakt ist doch, der Konzernleitung (und da ist es egal welche man nimmt) ist es herzlich egal, was produziert wird. Für Kaufmänner zählen nur die Zahlen, egal ob nun Autos, Klobürsten oder Bilderrahmen hergestellt werden. Der ganze Rest drumherum wird nur von den Menschen gemacht, die sich damit identifizieren.
Und um mal beim Thema zu bleiben - die Post hat das schon lange gemacht. Früher gab es eine 30 und eine 15 Minuten Pause bezahlt. Dann führte man ein, dass man sich nach 3h ausstempeln muss, 30 Minuten Pause machen und dann wieder einstempeln. Für die restliche Zeit gabs nur noch 15 Minuten bezahlte Pause.
Plus der Zuverdienst mit Gebrauchtwagen.
Ist schon dramatisch . Ein normaler Kfz- Mechaniker würde sich schon manchmal über 10 € pro Stunde freuen.
Ich finde es richtig das nur die Arbeitszeit bezahlt wird.
Schon richtig das nur die Arbeitszeit bezahlt wird...
Nur ein "normaler Kfz Mechaniker" arbeitet auch nicht bei einer Firma welche 5.3 Mrd. Euro verdient.
......und wo ist das Problem jetzt ?
Ich habe in meinen über 40 Jahren Betriebzugehörigkeit bei meinem Arbeitgeber auch noch nie meine
Pausenzeiten bezahlt bekommen.
Die sollen mal von ihrem hohen Ross runterkommen !
Yep, so ist es. Sonst gibt es irgendwann, wenn es mal nicht mehr so rund läuft gaaanz lange Brotzeiten, die unbezahlt sind.
Ich finde die Entwicklung in der Automobilbranche auch teilweise bedenklich. Das wird langfristig für eine der letzten Industrien, die in 'Schland noch fest verwurzelt sind, sicher nichts gutes bedeuten. Die Absatzmärkte sind ja (zwangsweise) schon zum Großteil woanders...
Ich finde daß selbst die Arbeitszeit nicht bezahlt werden sollte, wozu auch ?
Wie hoch wäre der Gewinn wenn man nur Hartz4-Empfänger zwangsweise arbeiten lassen würde ?
Traumhafte Aussichten !
5,3 Mrd. € Gewinn ist ja nun nicht soo hoch !
Spaß beiseite, kann man machen, muß man aber bei dem Gewinn nicht.
Jedes Jahr etwas mehr abzwacken, nicht zuviel sondern immer nur stückweise damit es nicht auffällt.