Porsche News
Schluss mit Boxer im Boxster? Porsche testet Boxster E
Porsche hat gestern den ersten rein elektrisch angetriebenen Sportwagen vorgestellt. Zwei weitere werden noch folgen. Mit dem Boxster E will die Sportwagenschmiede Erfahrungen im Bereich Elektromobilität sammeln.
Das Projekt E-Porsche tritt damit ins Versuchsstadium ein. Bereits seit längerem verfügt Porsche über Motoren mit Diesel- und Hybridtechnik, aber der rein elektrische Vortrieb stellt für die Marke, deren Autos die sich auch über Benzinduft und Blubbersound verkaufen, ein gewisses Risiko dar: Flair und Image sind für Porsche schließlich vitale Umsatzfaktoren.Umso gründlicher will man an das Thema Elektromobilität herangehen. Die Elektromobilität sei die Herausforderung der nächsten Jahre, und Porsche müsse diese so meistern, wie die Kunden das von Porsche erwarten, so Vorstandschef Matthias Müller. Deshalb wird man nun zunächst einmal gründlich erforschen, wie ein alltagstaugliches, sportliches und exklusives Elektroauto zu sein hat.
Herausforderung sportliches E-Mobil
Wichtig ist den Zuffenhausenern dabei natürlich, dass ein Elektro-Porsche sich weiter Sportwagen nennen darf. Der Porsche Boxster E soll mit seinen zwei Elektromotoren, die zusammen 180 kW (245 PS) leisten, vergleichbare Fahrleistungen wie der konventionelle Porsche Boxster S bieten. Aber er muss sich eben auch im Alltag bewähren, und daher will Porsche die üblichen Knackpunkte – Reichweite, Ladezeiten, Fahr- und Nutzverhalten – erst mal praxisnah erforschen.
Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Stefan Mappus, freute sich, dass mit Porsche ein „Premium-Hersteller mit eindeutig sportlichem Profil“ Zeit und Geld in das Thema Elektromobilität investiert. So ganz ohne fremde Hilfe geht das aber dann doch nicht ab: Im Rahmen des Bundesprogramms „Elektromobilität in Modellregionen“ fördert die Bundesregierung Projekte im Bereich Elektromobilität.
Bundesregierung investiert 130 Mio. Euro
Die Subventionierung soll die Autohersteller sozusagen motivieren, am Markt konkurrenzfähige Produkte zu entwickeln und in die Serie zu bringen. Insgesamt 130 Mio. Euro stehen dafür in acht Schwerpunktregionen aus dem Konjunkturpaket II zur Verfügung. Eine Schwerpunktregion ist dabei natürlich der Industriestandort Stuttgart. Er solle mit Projekten wie dem Boxster E auch zukünftig seine Technologieführerschaft halten und ausbauen, wünschte sich Ministerpräsident Mappus bei der Vorstellung des Elektro-Porsche.
Hybride Messepremieren
Etwas weiter als beim reinen Elektroantrieb ist Porsche beim Thema Hybridantrieb. Nach dem Cayenne S Hybrid wird man auf dem Genfer Auto-Salon ein neues "Parallel-Vollhybrid-Modell" vorstellen. Wir dürfen gespannt sein. Daneben zeigt Porsche auch den 918 RSR, die Studie eines 918 Spyder mit der Technik des 911 GT3 R Hybrid. Er war, ebenso wie der Porsche Cayman R, bereits in den USA zu sehen. Beide Modelle erleben ihre Europapremiere in Genf.
(sb)
Quelle: MOTOR-TALK
Elektroautos schön und gut. Aber warum muß der Staat hochprofitable Autofirmen mit Fördergeldern unterstützen? 130000000 Euro sind jetzt nicht soviel Geld und ohne die Fördermittel würde sicherlich das Gleiche passieren, aber woanders könnte man die Fördermittel sicherlich sinnvoller einsetzen.
Elektroautos sind nunmal die Zukunft. Aber warum muß man gerade teure Sportwagen oder andere eher seltene Fahrzeuggattungen mit Elektromotoren ausrüsten. Einfach Elektromotoren in Autos die für Benzinmotoren konstruiert wurden einzubauen, die dann sowieso keiner kauft, halte ich sowieso für eine schlechte Lösung. Eher gut für die Werbung. Stattdessen könnte man einen brauchbaren Klein- oder Kompaktwagen mit sinnvollem Platzangebot direkt um die "neue" Technik herumentwickeln und den dann auch verkaufen. Aber wahrscheinlich sehe ich das falsch...
Das ist doch ganz klar. ABS, ESP und alle wichtigen Assistenz- und Sicherheitssysteme kommen doch in ihrer Grundentwicklung aus dem Motorsport. Wenn man technologisch die Limitierungen auslotet und diese immer weiter nach hinten verschiebt, ist das doch nur von vorteil und macht die 'kleinen' Technologien doch erst wirklich bezahlbar und massentauglich. So hat man bereit erprobte Syteme. Porsche kann wiederum die Ergebnisse an die VAG weitergeben, die dann ihre Elektromobile vielleicht im Kleinen in das Baukastenprinzip mit aufnehmen. So ist dann doch direkt noch mehr Masse da, die mit forscht.
Ich finde es deshalb gut, dass dort auch geforscht wird. Gerade ein finanzstarker Autobauer wie Porsche kann doch mit gutem Willen richtig etwas erreichen, da 'er' noch Einiges an finanziellen Mitteln nachschießen kann. Immerhin könnten wir so schnell auf den internationalen Markt aufholen und dort auch evtl. mal mit zu den Technologieführern gehören.
MfG
Blubba
Weil...? Achja, "alternativlos", ich vergaß.
Warum? Weil sie da meist verboten sind?
Mittlerweile sind sie verboten, aber fast alle Entwicklungen, die der Fahrstabilität dienen, kamen mal aus dem Motorsport. Mit ESP kann man, die richtige Einstellung vorausgesetzt, schneller durch eine Kurve fahren, als ohne. Das solche Spielereien dann wieder verboten werden, weil sie den Sport auf Dauer uninteressanter machen würden, ist natürlich klar. Fakt bleibt trotzdem, dass sie dort ihre Wurzeln haben.
MfG
Blubba
Wir haben alles dem Motorsport zu verdanken...elektronische Einspritzanlage, Mehrventilbrennraum, Brennraumformen, Turbotechnik...alles aus dem Motorsport, was früher ohne diese dämlichen Eingrenzungen eine Spielwiese war...man durfte alles testen und erproben und wer sich was einfallen lassen hat war dann auch der schnellste...
Nein, weder ABS noch ESP noch irgendwelche Assistenz oder Sicherheitsysteme (elektronischer Natur) kommen aus dem Motorsport. Ganz im Gegenteil, für motorsportliche Einsätze wird ESP ausgeschaltet.
Distronic, Spurhalteassistent, Totwinkelassistent o. ä. machen im Motorsport sowieso keinen Sinn
Und was ist mit dem Tesla?
Der ist in meinen Augen jedenfalls mehr Sportwagen als so ein schwergewichtiger Porsche.
Tolle Sache von Porsche. Aber so neu nun auch wieder nicht. So was gibt es doch schon lange von anderen Herstellern - mit Fernsteuerung und ab 6 Jahren freigegeben.
Das es dafür 130.000.000 € Steuergelder gibt verstehe ich auch nicht. Aber es gab ja auch 5.000.000.000 € damit VW & Co. genug Schiffe mieten konnten, um ihre Produkte nach Asien zu verschiffen. Irgendwie muss ja die ganze Kohle verprasst werden. Ich meine: Wer will schon Kindergärten oder schlaglochfreie Straßen. Außer der Pöbel. Dann lieber einen staatlich finanzierten Elektro-Porsche um das Umweltgewissen der gehobenen Gesellschaft zu beruhigen. Das ist die Zukunft.
MfG
roughneck
Viele Entwicklungen kommen aus dem Motorsport, aber Porsche Boxter E ist garantiert kein Motorsport. Ich könnte mir außerdem vorstellen, daß Sportwagen die letzten Fahrzeuge sein könnten, die mit Verbrennungsmotor fahren. Allein schon wegen dem Motorengeräusch.
Porsche hat nicht 130 Mio. bekommen sondern es stehen INSGESAMT 130 Mio zur verfügung .. ich nehme an das Porsche kaum was davon benötigt ... er "Sozialfälle" die es nötig haben .. tja .. "gerettet" zu werden.
Die 130 Mio. Euro stehen der Region Stuttgart für die Elektromobilität zur Verfügung. Ich vermute da viel größere Subventionen beim ÖPNV, der größten Teils ja noch mit Diesel läuft. Ebenso wird wohl Daimler was bekommen haben für E-Taxen oder Ähnliches. Porsche wird wohl eher von dem finanzierten Marketing in dem Zusammenhang profitieren als von direkten Zuschüssen beim E-Boxster.
Ich finde es auch gut, dass man mit der Technik in Sportwagen anfängt. Dort kommt es weniger auf den Preis an, die Ingenieure können bei geringeren Stückzahlen experimentieren und nach ein paar Jahren einen ausgereiften Antrieb in kleineren Versionen in normale Autos packen. Sollte etwas schief laufen, halten sich auch die Garantie- und Kulanzkosten aufgrund der geringen Stückzahlen in Grenzen. Und ein Akku, der einen 245PS Sportwagen zuverlässig und ausdauernd genug bewegt, wird das wohl auch in einem 120PS Golf schaffen, und zwar doppelt so gut. Dort kommen dann auch die nötigen Stückzahlen zusammen, um preiswerter verkaufen zu können.
Wer sagt denn, dass ABS und ESP im Motorsport verboten sind? Ist ja mal glatt eine falsche Verallgemeinerung. 😉
Die 130000000 Euro stehen für 8 Regionen an Fördermitteln zur Verfügung. Die Industrie gibt auch noch Geld dazu. Gefördert werden insgesamt über 100 Firmen und Projekte, z.B. Hybridomnibusse für eine Buslinie oder Elektrotransporter von Ford. Insgesamt ist das Förderprogramm von Industrie und Staat 2 Milliarden Euro groß, der meißte Teil fließt in die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik.
Aber es gibt viel Kritik. Zuerst einmal seien 130000000 Euro viel zu wenig. China investiert 10Milliarden Euro in Elektrofahrzeuge (haben auch schon brauchbare Fahrzeuge) und die USA ähnlich viel. Außerdem wird das Geld falsch verteilt. So kann es vorkommen, daß manche Firmen und Institutionen mit viel Aufwand Sachen entwickeln, die andere schon längst entwickelt haben (z.B. Elektroautos). Vielmehr hätte man sich ganz bestimmte Projekte aussuchen sollen, die dann gefördert werden. Insgesamt sollte mehr vernetzt zusammengearbeitet werden und nicht jeder für sich selbst. Weiterhin wird bemängelt, daß Deutschland in Sachen Akku- und Batterietechnik so gut wie nichts unternimmt um konkurrenzfähiger zu werden, da dieser Markt starkt boomt und in wenigen Jahren weltweit ein Volumen von über 100Milliarden Euro pro Jahr betragen kann. Davon sollte Deutschland ein Stück abbekommen.
Die Frage ist, warum bekommt Porsche das Geld und nicht die Hersteller von den Batterien, der Elekronik und den Elektromotoren. All diese Teile sind bestimmt zugekauft oder Porsche abeitet mit den Herstellern zusammen. So bleibt viel Geld bei Porsche hängen, die das x-te Elektroauto mit einer vorhandenen Karosserie bauen. Sicherlich ist das gut für Porsche und bringt die Forschung insgesamt auch weiter, allerdings bestimmt nicht so weit wie es könnte.