Verkehrsminister: Gegen blaue Plakette, skeptisch bei Nachrüstungen
Schmidt: "Nicht in alte Autos investieren"
Der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt bleibt beim Nein zur blauen Plakette. Auch möglichen Hardware-Nachrüstungen gegenüber ist der CSU-Politiker skeptisch.
Berlin - Der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt bleibt beim klaren Nein zu einer "blauen Plakette" und ist skeptisch bei Motor-Nachbesserungen. "Bevor wir in alte Autos investieren, sollten wir auf die Technologien der Zukunft setzen", sagte der CSU-Politiker der "Passauer Neuen Presse" (Freitag). "Lohnt sich zum Beispiel eine Hardware-Nachrüstung für einen 15 Jahre alten Diesel?" Für Umbauten an Motoren, die von den Herstellern bezahlt werden müssten, tritt Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ein. Dazu werden auch Regierungsgutachten erwartet.
Schmidt sagte, eine blaue Plakette, mit der Fahrverbote organisiert werden könnten, weise in die komplett falsche Richtung. "Es kann doch nicht sein, dass wir einige schützen und im Umkehrschluss Fahrzeuge aussperren, nämlich diejenigen, die keine Plakette bekommen. Die blaue Plakette ist nichts anderes als eine kalte Enteignung für Millionen von Dieselbesitzern." Ziel sei aber weiterhin saubere Luft in Städten ohne Fahrverbote.
Der Minister unterstrich, dass das Bundesverwaltungsgericht in seinem Urteil keine Verbote angeordnet habe. "Es hat sogar sehr hohe Hürden für Fahrverbote errichtet, indem es die Wahrung der Verhältnismäßigkeit betont hat." Es gehe um "Probleme in einzelnen betroffenen Städten", bei denen der Bund mit passgenauen Maßnahmen helfe. "Ich bin auch gegen einen Wettlauf der Kommunen, wer die schnellsten Fahrverbote hat", sagte Schmidt.
Quelle: dpa
...und nix dazugelernt 🙁 Klassisches Politiker speech.
Einfach darauf achten was er bewusst vergisst zu sagen:
Moderne junge Diesel können und müssen Hardware-Nachgerüstet werden.
Die einige Alternative wäre zum Spottpreis ins Ausland verkaufen, ich habe diese Hinhaltetaktik sowas von satt.
Ein 15 Jahre alter Diesel hat sicher nicht Euro >=5. Bzw. der hat anscheinend noch nicht mitbekommen, dass für so alte Diesel-Autos die Dieselprämien der Hersteller eingeführt wurden. Und/oder er hält wohl die Leute für so blöd, dass sie das bei so alten Autos nachrüsten würden - falls es das überhaupt gäbe, denn die Hersteller werden ja nur dann eine Nachrüstung für ein Modell entwickeln, wenn's ausr. gute Aussicht auf entspr. Verkaufszahlen gibt und da die alten Autos ja mit der Zeit wegsterben bzw. Westeuropa verlassen bzw. die Leute eben auch sagen, dass es sich nicht mehr lohnt...
Wobei ich ehrlich gesagt auch der Typ bin, der sowohl als finanziellen als auch aus Umweltgründen Autos gerne bis zum wirtschaftl. Totalschaden fährt (Produktion -> Energieaufwand!).
notting
Klar. Der Bundesverkehrsminister (bzw CDU/CSU) will, was die Autoindustrie ihm vorgibt, deshalb haben wir ja überhaupt das Problem.
Die Damen und Herren Politiker dürfen nicht immer von sich ausgehen. Deren Dienstwagen sind ja immer neu. Die müssen sie auch nicht bezahlen.
Aber auch bei den privaten Fahrzeugen haben die Damen und Herren Politiker keine Probleme mit deren Einkünften. Die kaufen sich schnell mal ein neues. Aber viele haben die alten Fahrzeuge, da ein Großteil sich nicht so ohne weiteres ein neues Fahrzeug leisten kann. Daher fahren viele ihre Autos, bis sie buchstäblich auseinander fallen. Und die fallen einfach durchs Raster. Mit einer nicht so verfehlten Arbeitsmarktpolitik wäre das Lohngefüge sicher auch ein anderes.
Von VW mal abgesehen, die tatsächlich betrogen haben, ist das eigentliche Problem mit den EU5 Dieseln die zu kleinen Thermo-und Lastfenster. Dem könnte durch Softwaremaßnahmen Abhilfe geschaffen werden. Ansonsten halten die Fahrzeuge die damals gültigen Bestimmungen ein!
Ausserdem möchte ich mal sehen, wie eine Nachrüstung durchgesetzt werden soll, inbesondere bei den ausländischen Herstellern.
... allerdings werden das viele nicht wollen, weil sie Angst um ihr Fahrzeug haben. Das "Thermofenster" soll ja den Motor und die Abgasreinigungstechnik schonen. Da gibts heute schon viele Probleme mit Verkokung und AGR Ventilen etc.
Ich würde eher sagen man sollte auf die Strasse gehen und alles lahmlegen bis eine faire lösung gefunden ist.
Der verursacher muss zahlen und kein anderer wenn der normale Bürger was macht ,muss er auch dafür grade stehen.
Keine Nachrüstung und keine Fahrverbote aber die Luft wird sauber.
Vielleicht sollte man die Politiker in die Innenstadt stellen mit der heißen Luft die die produzieren können sie die Schadstoffe vielleicht verdrängen.
Seit jahren keinen Plan und leere Versprechungen.
Hat schon mal funktioniert, und da war ich selbst betroffen. auch da hieß es von VW "kein Platz"
war gelogen 😤 2 Jahre später gab's eine Lösungen aus Österreich 😜
Meine volle Zustimmung für den Verkehrsminister!
Endlich einmal eine sauber argumentierte vernunftgesteuerte Argumentation aus maßgeblicher Stelle! Mich erstaunt schon, daß unter dem Deckmantel "Umweltschutz" falsche Fakten und provokante Aussagen so beachtet werden!
Und die selbsternannte "Deutsche UmwelHilfe"? Ein eingennütziger Abmahnverein, der irgendwann selbst einmal gegen die ölgeschmierte Fahrradkette klagen wird!
Fazit: Abgasgrenzwerte auf ein vernünftiges Maß anheben und zu einer realistischen Umweltpolitik zurückkehren! Ohne Einfluß der EU-Systempolitiker und "Ökolobbyisten"
Schmidt interessiert sich doch gar nicht für das Problem auf Bundesebene .Der hat nur im Sinn , die bayerische Autoindustrie zu schützen und die drohenden Fahrverbote in München mit irgendwelchen Machenschaften zu vermeiden .
Ich hab seinerzeit auch noch meinem 16 Jahre alten bei Gebrauchtkauf ein Hardware-Update gegönnt ! 😜
Kaltlaufregler eingebaut für Euro1 auf Euro 2. Den fahr ich heute noch (29 Jahre alt, 600.000 km) und werd auch weiterhin noch in mein altes, aber zuverlässiges, günstiges, grünplakettiertes Auto investieren, für mich muß da noch lang kein Neuwagen mit dickem herstellungsbedingten CO²-Rucksack prozuziert werden.
Ok, meiner is Benziner, aber warum gleich immer neu, wenn eine Nachrüstung (egal ob bei Benzin oder Diesel) doch was bringt und mit Sicherheit deutlich günstiger käme als ein Neukauf ?
Das ist doch schon wieder nur Konjunkturförderung unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutzes/Umweltfreundlichkeit. War doch seinerzeit bei der Abwrackprämie (schönrednerisch mit "Umweltprämie" umschrieben) schon so, da gab's sogar Geld für das Vernichten voll funktionsfähiger sauberer Autos (Benziner mit G-Kat), mit denen man heute noch unbehelligt in jeder Umweltzone rumfahren darf (oder dürfte, jetzt sind sie ja eingestampft). Is doch pervers und paradox das Ganze.
Diese von der Realität abgehobenen "Schlau"schwätzer reden sich immer leicht mit dem Kauf neuer Autos und auf der anderen Seite aber auch von Nachhaltigkeit und gegen Verschwendung . . . das widerspricht sich doch extrem !
Wenn's denen wirklich auf Sauberkeit/Umweltfreundlichkeit ankäme, wär doch der Weg dorthin erstmal egal, Hauptsache das Auto ist sauber !
(....aber wenn einem natürlich die Autoindustrie im Nacken sitzt und man extrem bedrängt wird "nur ein toter älterer Diesel ist ein guter Diesel", tja, dann hat der klare Menschenverstand eben keine Chance. Volksvertreter sollten es sein . . . aber meist sind's eben doch nur armselige Industrievertreter ohne Rückgrat.)
KLR war viel billiger als das was hier anvisiert ist und hat sich schnell schon alleine über die Kfz-Steuer amortisiert.
notting
Junge, Junge, das Gros der Diesel um die es geht, hat in etwa 10 Jahren 15 Jahre auf dem Buckel. Was haben wir in diesem Land Vollpfosten 😤